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Der Steinmarder Martes foina manchmal auch Hausmarder genannt ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder Mustelidae Er ist in Mitteleuropa die haufigste Art der Gattung der Echten Marder und als Kulturfolger regelmassig in der Nahe des Menschen zu finden Bei den in der Presse gelegentlich erwahnten sogenannten Automardern handelt es sich in der Regel um Steinmarder SteinmarderSteinmarder Martes foina Praparat SystematikUnterordnung Hundeartige Caniformia Uberfamilie Marderverwandte Musteloidea Familie Marder Mustelidae Unterfamilie GuloninaeGattung Echte Marder Martes Art SteinmarderWissenschaftlicher NameMartes foina Erxleben 1777 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 6 Steinmarder und Menschen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Kopf eines praparierten Steinmarders nbsp Schadel des Steinmarders aus der Sammlung des Museums WiesbadenSteinmarder haben den fur Marder ublichen Korperbau mit einem langgestreckten schlanken Rumpf und relativ kurzen Gliedmassen Der Schwanz ist relativ lang und buschig Von der zweiten in Mitteleuropa lebenden Art der Echten Marder dem Baummarder unterscheidet er sich ausserlich in Form und Farbe des Kehlflecks Dieser ist beim Steinmarder weiss und oft gegabelt und kann sich bis auf die Vorderbeine erstrecken wahrend er beim Baummarder gelblich und abgerundet ist Allerdings kann der Kehlfleck bei manchen asiatischen Populationen auch ganz fehlen Das Fell dieser Tiere ist graubraun gefarbt und rau Weitere Unterschiede zum Baummarder sind die helle Nase und die unbehaarten Fusssohlen Auch ist der Steinmarder etwas kurzer aber dafur schwerer als sein Verwandter Die Tiere erreichen eine Kopfrumpflange von 40 bis 54 Zentimeter eine Schwanzlange von 22 bis 30 Zentimeter und ein Gewicht von 1 1 bis 2 3 Kilogramm Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp VerbreitungSteinmarder sind in weiten Teilen Eurasiens beheimatet Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Spanien uber Mittel und Sudeuropa einschliesslich einiger Mittelmeer inseln und Zentralasien bis in die Mongolei und die Himalaya Region Eine zur Pelzjagd eingefuhrte Population hat sich auch im US Bundesstaat Wisconsin etabliert Als einziger Vertreter unter den Echten Mardern ist der Steinmarder kein ausgesprochener Waldbewohner Er bevorzugt offeneres busch oder baumbestandenes und oft felsiges Gelande und ist in Gebirgen bis 4000 Meter Seehohe zu finden Als Kulturfolger ist er oft in der Nahe menschlicher Siedlungen zu sehen wo er sich in Parkanlagen Scheunen oder auch auf Dachboden aufhalt weswegen er auch Dachmarder oder Hausmarder 1 genannt wird Anscheinend kam der Steinmarder erst nach dem Baummarder auf die iberische Halbinsel Der Steinmarder profitierte offenbar von der Neolithisierung der Halbinsel wohingegen der Baummarder in den Norden der Halbinsel abgedrangt wurde 2 Lebensweise Bearbeiten source source source source source source source Steinmarder bei der Inspektion eines Futterhauses Wegen des langgestreckten Korpers mit kurzen Beinen kann er sich in engen Raumen sehr gut bewegen Steinmarder sind in erster Linie nachtaktiv tagsuber ziehen sie sich in ein Versteck zuruck Naturliche Verstecke sind unter anderem Felsspalten Steinhaufen oder verlassene Baue anderer Tiere sie selber graben keine Baue oft ziehen sie sich jedoch auch in Gebauden auf Dachboden oder in Stalle zuruck Die Nester werden mit Haaren Federn oder Pflanzenmaterial gepolstert In der Nacht geht der Steinmarder auf Nahrungssuche wobei er sich vorwiegend am Boden fortbewegt Er kann zwar gut klettern steigt jedoch selten hoher auf Baume hinauf Wie die meisten Marder sind Steinmarder Einzelganger die ausserhalb der Paarungszeit den Kontakt zu Artgenossen meiden Es sind territoriale Tiere die ihr Revier mit dem Sekret von Duftdrusen markieren und zumindest gegen gleichgeschlechtliche Steinmarder verteidigen Die Reviergrosse ist variabel jedoch kleiner als die des Baummarders ihre Spannbreite betragt zwischen 12 und 210 Hektar und hangt unter anderem vom Geschlecht ab Mannchen haben grossere Reviere als Weibchen sowie von der Jahreszeit im Winter kleiner als im Sommer und vom Nahrungsangebot Nahrung BearbeitenSteinmarder sind opportunistische Allesfresser die jedoch vor allem Fleisch zu sich nehmen Sie erbeuten Kleinsauger zum Beispiel Nagetiere und Kaninchen Vogel und deren Eier Frosche Insekten und anderes Im Sommer bildet pflanzliches Material insbesondere Beeren und Fruchte einen wichtigen Teil der Nahrung Manchmal dringen sie auch in Huhnerstalle und Taubenschlage ein Durch das panische Umherflattern der Vogel wird ihr Totungsreflex immer wieder ausgelost sodass sie alle Tiere darin toten selbst wenn sie nicht alle fressen konnen Fortpflanzung BearbeitenDie Paarung erfolgt im Sommer Juni bis August Bedingt durch die Keimruhe bringen die Weibchen aber erst im Fruhling Marz oder April den Nachwuchs zur Welt So liegen zwischen Paarung und Geburt acht Monate die eigentliche Tragzeit ist aber nur einen Monat lang Die Wurfgrosse betragt im Normalfall drei bis vier die Neugeborenen sind blind und nackt Nach einem Monat offnen sie die Augen nach zwei Monaten werden sie entwohnt im Herbst werden sie selbstandig Die Geschlechtsreife tritt im Alter von 15 bis 27 Monaten ein Die durchschnittliche Lebenserwartung in freier Wildbahn betragt drei Jahre das Hochstalter zehn Jahre In menschlicher Obhut konnen sie deutlich alter werden bis zu 18 Jahren Steinmarder und Menschen Bearbeiten nbsp Steinmarder Martes foina nbsp Von der Katze beobachtetSteinmarder wurden manchmal wegen ihres Felles gejagt allerdings in weit geringerem Ausmass als beispielsweise Baummarder da ihr Pelz als weniger wertvoll gilt Als Schadlinge die in Vogelstalle oder Kaninchengehege eindringen werden sie ebenfalls verfolgt Steinmarder sind dafur bekannt dass sie bei Fahrzeugen Kabel Schlauche und Dammmaterial zerbeissen und so betrachtlichen Schaden anrichten konnen in diesem Zusammenhang werden sie haufig als Automarder bezeichnet 3 Ursachen dafur sind nicht wie vielfach angenommen die Restwarme des Motors oder der Geruch der die Tiere anlockt Reviermarkierungen von Artgenossen im Motorraum sind vermutlich hauptsachlich verantwortlich fur das Interesse der Steinmarder an Autos Das heisst nicht der erste Marder der unter dem Auto Zuflucht suchte beschadigt das Auto sondern der nachste den der Geruch des Kontrahenten aggressiv macht Zur Marderabwehr wird eine Reihe von Hilfsmitteln angeboten Im Jahr 2017 wurden den Versicherungen in Deutschland 214 000 Schaden durch Marderverbiss gemeldet 4 Auch die Neigung der Steinmarder Gebaude insbesondere Dachboden zu beziehen kann sie in Konflikt mit dem Menschen bringen Steinmarder unterliegen dem Jagdrecht und sind in einem Grossteil ihres Verbreitungsgebietes recht haufig sie zahlen nicht zu den bedrohten Arten Literatur BearbeitenBeate Ludwig Von Mardern und Menschen Das Buch der Steinmarder 2 Aufl Tecklenborg Verlag Steinfurt 1999 ISBN 3 924044 68 6 Ronald M Nowak Walker s mammals of the world 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 englisch Ilse Haseder Gerhard Stinglwagner Knaurs Grosses Jagdlexikon Weltbild Verlag GmbH Augsburg 2000 ISBN 3 8289 1579 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steinmarder Album mit Bildern Videos und Audiodateien Martes foina in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von A Tikhonov u a 2008 Abgerufen am 1 Januar 2009 engl Information Memento vom 8 Mai 2002 im Internet Archive bei forst hamburg de Marderinformation Stiftung Naturschutz Berlin spurenjagd de Steinmarder Tierspuren DatensammlungEinzelnachweise Bearbeiten so im Deutschen Worterbuch der Bruder Grimm Eintrag unter Hausmarder Laura Llorente Rodriguez Carlos Nores Quesada Jose Antonio Lopez Saez Arturo Morales Muniz Hidden signatures of the Mesolithic Neolithic transition in Iberia The pine marten Martes martes Linnaeus 1758 and beech marten Martes foina Erxleben 1777 from Cova Fosca Spain in Quaternary International Juli 2015 im Druck Peer Korner Marderschaden am Auto Industrie lasst Kabel durch Marder testen Spiegel Online 11 Dezember 2014 Schadenarten Abgerufen am 6 Mai 2019 Normdaten Sachbegriff GND 4140488 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinmarder amp oldid 234915409