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Urff ist der Name eines alten hessischen Adelsgeschlechts Die Familie deren Zweige zum Teil bis heute bestehen gehort zum Uradel in Niederhessen Die Herren von und zu Urff sind in der Althessischen Ritterschaft seit deren Stiftung 1532 immatrikuliert Wappen derer von und zu Urff Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 2 Wappen 2 1 Familienwappen 2 2 Wappengeschichte 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten nbsp Palas Ruine der Burg Niederurff 2016 Erstmals urkundlich erwahnt wird das Geschlecht in den Jahren 1160 und 1193 mit Johann von Urff 1 Die ununterbrochene Stammreihe der Familie beginnt mit dem Ritter Heinrich von Urff der zwischen 1256 und 1310 in Urkunden genannt wird 2 Nach dem Jahrbuch des Deutschen Adels erscheint das Geschlecht bereits im Jahre 1160 mit Konrad von Urff urkundlich Konrad wird in der Urkunde als Zeuge des Grafen Gottfried I von Ziegenhain genannt 3 Namensgebender Stammsitz war die Burg Niederurff damals wohl Burg Urff genannt oberhalb der Urff in Niederurff heute Ortsteil der Gemeinde Bad Zwesten im Schwalm Eder Kreis in Hessen 3 2 Die Burg wird im Jahre 1272 erstmals urkundlich als castrum erwahnt wurde aber wahrscheinlich viel fruher errichtet 4 Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten 1309 trugen die Herren von Urff die Burg Niederurff dem Grafen Heinrich IV von Waldeck zu Lehen auf und versprachen ihm die Offnung der Burg aber nicht bei einer eventuellen Fehde gegen den Landgrafen von Hessen Heinrich von Urff offnete 1352 dem Landgrafen Heinrich II von Hessen seine Burg Niederurff 1408 einigten sich die von Urff mit Landgraf Hermann II von Hessen uber die Offnung ihrer Burg nicht aber bei Auseinandersetzungen gegen die Grafen von Waldeck und die benachbarte und mit ihnen verwandte Familie von Lowenstein 4 Der Urenkel des Stammvaters Heinrich von Urff Simon von Urff erscheint ab 1388 urkundlich Er wurde Amtmann der Grafen von Ziegenhain zu Neukirchen Sein Sohn Hans VIII von Urff starb 1448 als Pfandinhaber des Schlosses und Amtes Neukirchen sowie als oberster Amtmann der Grafschaft Ziegenhein Er war mit Anna Diede zum Furstenstein verheiratet 3 Heinrich und Hartwig von Urff fielen 1475 bei der Belagerung der Stadt Neuss 5 1490 werden die von Lowenstein Westerburg und von Lowenstein Schweinsberg als Mitburgmannen zu Urff genannt Um 1500 wurde der Lange Bau der Burg Niederurff errichtet 4 Gertrud von Urff war die letzte Mater also Klosteroberin des 1530 aufgehobenen Augustinerinnenklosters Fritzlar Sie erhielt als Abfindung die Gemarkung des bis dahin dem Kloster gehorigen aber bereits 1443 von dem fehdefreudigen Ritter Reinhard von Dalwigk und dessen Kumpanen Friedrich IV von Hertingshausen niedergebrannten und seit dem wust liegenden Dorfes Berningshausen nbsp Das Herrenhaus bei der Burg NiederurffChristoph von Urff ein Nachkomme von Hans VIII und dessen Frau Anna in der vierten Generation starb 1585 als Amtmann zu Laubach Sein Urenkel Ludwig Wilhelm von Urff wurde hessen kasseler Major der Kavallerie Er heiratete 1672 Margarethe Elisabeth von und zu Gilsa Ihr gemeinsamer Sohn Wilhelm von Urff 1673 1762 war 1736 Obervorsteher der Hospitalien und adeligen Stifte in Hessen Er war zu dieser Zeit der einzige Stammhalter des Geschlechts 5 1739 erfolgte die Errichtung des Herrenhauses unmittelbar ostlich der Burg in Niederurff Aus Wilhelms Ehe mit Marie Elisabeth Schenck zu Schweinsberg 1675 1765 stammte der Sohn Johann Wilhelm Rudolph von Urff 1702 1766 der als Hessen Kasseler Generalleutnant verstarb Er heiratete 1750 Wilhelmine Treusch von Buttlar 1720 1803 Wilhelm Georg Ludwig Kasimir von und zu Urff 1753 1834 der Sohn von Johann Wilhelm Rudolph und Wilhelmine wurde kurhessischer Generalleutnant und starb als Gouverneur von Kassel Aus seiner 1797 geschlossenen Ehe mit Amone Antoinette Marie Friederike von Dalwigk zu Schauenburg 1770 1858 gingen drei Sohne und eine Tochter hervor 3 Von den Sohnen wurde Wilhelm von Urff 1799 1855 kurhessischer Generalmajor Er diente zuletzt als Kommandeur der 1 Infanteriebrigade 1827 heiratete Wilhelm Christian Ernst in Zwesten Louise Friederike von Borch 1801 1880 Das Paar hatte funf Sohne und vier Tochter Der alteste Sohn Wilhelm von und zu Urff 1828 war preussischer Major und Rechtsritter des Johanniterordens Er diente zuletzt im 4 Magdeburgischen Infanterie Regiment Nr 67 Sein jungster Bruder Moritz von und zu Urff 1841 1889 diente zuletzt im 3 Rheinischen Infanterie Regiment Nr 29 und starb als preussischer Major ausser Dienst 3 Ernestine Friederike Karoline von und zu Urff 1801 1831 eine Schwester von Wilhelm Christian Ernst heiratete 1821 den kurhessischen Generalmajor Julius von Langenschwarz 1852 Ihr jungerer Bruder Friedrich von Urff 1805 1873 starb als kurhessischer Landrat ausser Dienst 1836 heiratete er Auguste Karoline Longine von Heeringen 1808 1848 und hinterliess einen Sohn und eine Tochter Amone von und zu Urff 1839 die Tochter des Paares ehelichte 1867 in Kassel den preussischen Kammerherrn und Intendanten des koniglichen Hoftheaters zu Kassel Karl Albert Buderus von Carlshausen 1874 3 Die Burg Niederurff und der angrenzende Park sind noch heute im Besitz derer von und zu Urff Von der Burg sind das Hauptgebaude und die Wehrmauer erhalten Vom Westflugel einem angrenzenden Turm und dem Bergfried sind noch Mauern vorhanden Der als Trockengraben angelegte Burggraben ist ebenfalls erhalten Wappen BearbeitenFamilienwappen Bearbeiten Das Wappen zeigt in Gold zwei voneinander abgekehrte schwarzen Adlerkopfe Auf dem Helm mit schwarz goldenen Helmdecken eine oben mit drei naturlichen Pfauenfedern besteckte goldene Saule zwischen einem offenen je mit einem abgekehrten schwarzen Adlerkopf belegten goldenen Flug 2 Wappengeschichte Bearbeiten nbsp Wappen derer von Urff zu Oberurff Das Wappen erscheint auf Abdrucken von Petschaften In Johann Siebmachers Wappenbuch Tafel 140 1605 erscheint die Familie als von Urff bei den Hessischen In der Blasonierung des Wappenbuches wird die Saule auf dem Helm als Stiel beschrieben Christian Friedrich August von Meding beschreibt das Wappen in seinen Nachrichten von adeligen Wappen Band III Seite 693 1791 nach Siebmacher und einem Siegelabdruck der den Helm gewulstet zeigt 6 Auch Ledebur beschreibt in seinem Adelslexikon der preussischen Monarchie Band 3 Seite 47 1858 das urffsche Wappen nach Siebmacher 7 Bei Kneschke Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien Band 1 Seite 433 434 1855 lautet die Blasonierung Im goldenen Schild zwei nebeneinander gestellte auswartsgekehrte die roten Zungen ausschlagende schwarze Adlerkopfe mit Halsen Auf dem Schild steht ein Helm der eine oben mit drei 2 und 1 Pfauenfedern besteckte goldene Saule zwischen einem offenen goldenen Adlerflug tragt von dessen Flugeln jeder mit einem Adlerkopf und Hals wie im Schild belegt ist Die Helmdeckem sind schwarz golden 6 Nach dem Jahrbuch des Deutschen Adels Band 3 Seite 667 670 1899 zeigt das Wappen in Gold zwei abgewendete schwarze Adlerkopfe Auf dem Helm mit schwarz goldenen Helmdecken eine oben mit drei Pfauenfedern besteckte goldene Saule zwischen einem offenen beiderseits mit einem abgewendeten schwarzen Adlerkopf belegten goldenen Flug 3 Der 1581 im Mannesstamm erloschene altere Heinrichs Stamm auf Oberurff fuhrte eine andere Helmzier Nach der Wappendarstellung von 1888 wie sie im Stammbuch der Althessischen Ritterschaft zu sehen ist trug der Helm dieses Stammes einen schwarzen Adlerkopf mit Hals 8 Bekannte Familienmitglieder BearbeitenFriedrich von Urff 1805 1873 kurhessischer Jurist und Landrat Mitglied der kurhessischen Standeversammlung Georg Ludwig von Urff 1698 1760 landgraflich hessen kasseler Generalleutnant Wilhelm von Urff General 1702 1702 1766 kurfurstlich hessischer Generalleutnant Wilhelm von Urff General 1753 1753 1834 kurfurstlich hessischer Generalleutnant Wilhelm von Urff General 1799 1799 1855 kurhessischer GeneralmajorLiteratur BearbeitenErnst Heinrich Kneschke Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien Band 1 T O Weigel Leipzig 1855 S 433 434 books google de Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 9 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1870 S 348 von und zu Urff In Marcelli Janecki Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Dritter Band W T Bruer s Verlag Berlin 1899 S 667 670 dlib rsl ru Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XV Band 134 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 2004 ISSN 0435 2408 S 155 156 von Urff zu Niederurff und Zwesten In Stammbuch der Althessischen Ritterschaft S 183 images sub uni goettingen de Weblinks BearbeitenWappen derer von Urff in Johann Siebmachers Wappenbuch 1605 Die Familie von Urff in Gen Wiki Eintrag uber die von Urff im Schlossarchiv WildenfelsEinzelnachweise Bearbeiten Diplomat hassiacum und Collect fur den hessischen Adel in der Landesbibliothek Kassel a b c Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XV Band 134 der Gesamtreihe S 155 156 a b c d e f g von und zu Urff In Marcelli Janecki Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Dritter Band W T Bruer s Verlag Berlin 1899 S 667 670 dlib rsl ru a b c Burg Niederurff in Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen a b Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 9 Seite 348 a b Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien Band 1 S 433 434 books google de Adelslexikon der preussischen Monarchie Band 3 S 47 reader digitale sammlungen de Rudolf von Buttlar Elberberg Stammbuch der Althessischen Ritterschaft enthaltend die Stammtafeln der im ehemaligen Kurfurstenthum Hessen ansassigen zur Althessischen Ritterschaft gehorigen Geschlechter Gustaf Clauning Hofbuchhandlung Kassel 1888 Darstellung der erwahnten Wappengraphik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Urff Adelsgeschlecht amp oldid 234582351