www.wikidata.de-de.nina.az
Lowenstein ist der Name eines alten hessischen Adelsgeschlechtes mit dem Stammhaus Bischhausen Der in Hessen beguterte Teil der Familie ist bis heute bei der Althessischen Ritterschaft immatrikuliert Wappen derer von LowensteinDie von Lowenstein zu Lowenstein sind nicht verwandt mit dem Furstenhaus Lowenstein Wertheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aufstieg 1 2 Aufsplitterung und Niedergang 1 3 Ermordung Friedrichs von Braunschweig 2 Raubrittertum 3 Wappen 4 Namenstrager 5 Burgerliche Nachfahren 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Geschlecht tritt erstmals urkundlich im Jahre 1160 mit Wernher de Biscopeshusun auf als es noch in Biscopehusen dem heutigen Bischhausen im nordhessischen Schwalm Eder Kreis lebte 1 Dieser Wernher I von Bischofshausen nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Adelsgeschlecht Bischoffshausen zog von Bischhausen auf den etwa 4 km nordwestlich und strategisch besser gelegenen Ortberg bei Oberurff Schiffelborn einem heutigen Ortsteil von Bad Zwesten Aufstieg Bearbeiten nbsp Burg Lowenstein um 1632 nbsp Burgruine Lowenstein heuteSein Enkel Wernher II von Bischofshausen errichtete dort an Stelle des bisherigen Familiensitzes die Burg Lowenstein die 1253 erstmals urkundlich bezeugt ist 2 Zu Ehren seiner Ehefrau Gertrud von Itter die einen Lowen im Wappen fuhrte nannte er die Burg Lowenstein und nach diesem neuen Stammsitz der Familie benannten sich die Nachfahren Die sichere Stammreihe beginnt mit dem Ritter Herrmann von Bischofshausen der urkundlich von 1251 bis 1282 erscheint und der am 30 April 1280 als Hermann von Lowenstein zu Lowenstein auftritt 3 Die Lowensteiner erlebten schon im 13 Jahrhundert ihren Hohepunkt als sie zu den einflussreichsten und vermogendsten Familien im nordlichen Hessen gehorten Wahrend des Thuringisch Hessischen Erbfolgekriegs der 1247 begann gelang es Wernher II durch fruhe Parteinahme fur Herzogin Sophie von Brabant und ihren minderjahrigen Sohn Heinrich erheblichen Einfluss in Nordhessen zu gewinnen denn Sophie ernannte ihn zum zeitweiligen Statthalter der Region Das machte es notwendig den Familiensitz auf dem Ortberg standesgemass auszubauen Der Lowensteiner Grund umfasste die Dorfer Kerstenhausen Zwesten Betzigerode Oberurff Niederurff Schiffelborn Wickershof Reptich Romersberg Gilsa und Bischhausen gedeckt und beherrscht durch die Burg Lowenstein Aufsplitterung und Niedergang Bearbeiten Den Grundstein fur den Niedergang der Familie legte Wernher II selbst indem er die Guter unter seinen Sohnen aufteilte Heinrich nannte sich nach seiner Heirat mit Giesela von Schweinsberg von Lowenstein Schweinsberg Werner nach seiner Heirat mit Guda von Westerburg von Lowenstein Westerburg und Hermann nach seiner Heirat mit Hedwig von Romrod von Lowenstein Romrod Bruno der vierte Sohn wurde Kanoniker im Fritzlarer Stift St Petri Die drei Linien blieben jedoch als Ganerben gemeinsam im Besitz der Burg bewohnten sie bis weit ins 14 Jahrhundert gemeinsam und bauten sie weitlaufig aus Die Linie Lowenstein Westerburg starb 1492 aus die Linie Lowenstein Schweinsberg mit Franz Caspar im Jahre 1644 In den Auseinandersetzung des 13 bis 15 Jahrhunderts zwischen dem Erzbistum Mainz und der Landgrafschaft Hessen taktierten die Lowensteiner sehr flexibel Sie offneten ihre Burg zu verschiedenen Zeiten jeder der beiden Parteien sowie auch den Grafen von Waldeck und standen sich dadurch mit allen Seiten gut Ermordung Friedrichs von Braunschweig Bearbeiten Gottfried von Lowenstein ist im Jahre 1391 als Mitglied des Ritterbunds der Bengler bekundet Er oder ein anderer Lowensteiner war am 5 Juni 1400 bei der Ermordung des Herzogs Friedrich von Braunschweig Luneburg beteiligt der zwei Wochen zuvor auf dem Furstentag in Frankfurt am Main zum Gegenkonig des ungeliebten Wenzel vorgeschlagen aber von den drei geistlichen Kurfursten abgelehnt worden war Friedrich befand sich auf dem Heimweg von Frankfurt nach Braunschweig als ihm bei dem heutigen Dorf Kleinenglis in der Nahe von Fritzlar Graf Heinrich VII von Waldeck Konrad von Falkenberg Friedrich III von Hertingshausen und andere auflauerten und ihn erschlugen Am Tatort steht seit Jahrhunderten das sogenannte Kaiserkreuz von Kleinenglis Raubrittertum BearbeitenDie Lage der Lowensteiner Burg eignete sich vorzuglich zur Uberwachung der Handelsstrasse von Kassel nach Frankfurt was spatere Burgherren zu eintraglicher Wegelagerei nutzten So sind z B 1438 und 1439 Raubzuge Johanns von Lowenstein Schweinsberg bezeugt 4 Dies war ein deutlicher Abstieg gegenuber der Generation des Burgerbauers Wernher II Ein mogliches Motiv fur die Raubzuge war Rache fur die Niederlage im Mainzisch Hessischen Krieg 1427 in dem die Lowensteiner auf der unterlegenen Mainzer Seite gestanden hatten Gegen Ende des 16 Jahrhunderts zogen die Burgherren auf ihre Guter in der Umgebung und die Burg begann zu verfallen Bis heute gehort die Ruine der Familie von Lowenstein zu Lowenstein die auf dem Gut Wickershof bei Jesberg ansassig ist Wappen BearbeitenBlasonierung Geteilt von Silber und Rot darin ein goldgekronter Lowe in verwechselten Farben Auf dem hersehenden goldgekronten Helm mit rot silbernen Decken sieben abwechselnd rote und silberne Straussenfedern Namenstrager BearbeitenHans Louis Ferdinand von Loewenstein zu Loewenstein 1874 1959 Bergbaumanager und ReichstagsabgeordneterBurgerliche Nachfahren BearbeitenNoch heute ist der Name Lowenstein in Nordhessen sehr verbreitet Er geht auf den im 16 Jahrhundert in Niederelsungen Kreis Kassel entstandenen burgerlichen Zweig der Familie zuruck dessen Stammvater Henne von Lowenstein ist der zumeist Henne Halber von Lowenstein genannte uneheliche Sohn eines Johann von Lowenstein Einzelnachweise Bearbeiten Original im Staatsarchiv Marburg Stift Hersfeld Original im Staatsarchiv Marburg Kloster Haina Original im Staatsarchiv Marburg Kloster Haina Schandbrief Johanns von Lowenstein gegen Landgraf Ludwig I von Hessen 1438 Memento vom 20 August 2016 im Internet Archive Literatur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VIII Band 113 der Gesamtreihe S 32 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1997 ISSN 0435 2408 Friedrich Schunder Die von Loewenstein Geschichte einer hessischen Familie 3 Bande Graph Grossbetrieb Lubecker Nachrichten Lubeck 1955 Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Band 2 1898 Verlag von W T Bruer S 453 DigitalisatWeblinks BearbeitenAhnentafel des Landrats Max Karl Otto Heinrich Josias v Loewenstein zu Loewenstein 1870 1949 Lowenstein Adelsfamilie bei GenWikiNormdaten Person GND 189515635 lobid OGND AKS VIAF 221143241 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lowenstein Adelsgeschlecht amp oldid 232704590