www.wikidata.de-de.nina.az
Die fruhere Burg Lowenstein beim Ortsteil Oberurff Schiffelborn der Gemeinde Bad Zwesten in Nordhessen existiert heute als teilweise rekonstruierte Ruine einer Hohenburg auf 341 2 m u NHN 1 aus dem Anfang des 13 Jahrhunderts die seit dem 17 Jahrhundert verfallen ist Burgruine LowensteinOberurff Schiffelborn mit Turm der Burg LowensteinOberurff Schiffelborn mit Turm der Burg LowensteinStaat DeutschlandOrt Bad Zwesten Oberurff SchiffelbornEntstehungszeit um 1236Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung AdligeGeographische Lage 51 2 N 9 9 O 51 04 9 1495 341 2 Koordinaten 51 2 24 N 9 8 58 2 OHohenlage 341 2 m u NHNBurgruine Lowenstein Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Form 2 Geschichte 3 Niedergang 4 Heutiger Zustand 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBau und Form BearbeitenDie 1253 erstmals urkundlich bezeugte Burg wurde 1236 durch Werner II von Bischoffshausen fertiggestellt der sie als Lehen der Landgrafen von Thuringen hielt um 1250 von Heinrich III von Meissen den neuen wettinischen Landgrafen von Thuringen zum Landrichter in Niederhessen ernannt wurde und danach zusammen mit Konrad von Elben einer der wichtigsten Unterstutzer der Herzogin Sophie von Brabant in deren Kampf um die Landgrafschaft Hessen fur ihren Sohn Heinrich war Werner war mit Gertrud von Itter einer Tochter von Heinrich von Itter genannt Pampis verheiratet 2 Ihr zu Ehren nannte er die Burg Lowenstein da Gertrud den itterschen Lowen in ihrem Wappen trug Ihre Nachfahren benannten sich nach der Burg nbsp Burg mit den Hausern von Schiffelborn darunter das Dorf Oberurff um 1632In ihrer endgultigen Form im 14 Jahrhundert bestand die Anlage aus einer weitlaufigen Vorburg und der etwas hoher gelegenen Hauptburg mit funf Herrenhausern einer um 1300 erstmals erwahnten Kapelle und einem 26 m hohen Bergfried Der Hocheingang zum Bergfried war in 7 m Hohe uber eine Zugbrucke von einem benachbarten heute nicht mehr vorhandenen Wohnhaus aus moglich Im Zugangsbereich befand sich die Wachterstube Im darunter liegenden Turmbereich befand sich ein fensterloses Verlies Uber der Wachterstube schlossen sich nach oben zwei Wohnetagen in rechteckiger Bauweise an In der Vorburg befanden sich Schmiede Back und Brauhaus sowie Stallungen und andere Wirtschaftsgebaude Eine 450 m lange und stark befestigte Ringmauer umschloss die Gesamtanlage Um die gesamte Burg zogen sich ein Wassergraben und davor ein weiterer Schutzwall aus Erde Brauchwasser wurde mit Lasttieren uber den sogenannten Eselspfad von der nahen Urff zur Burg gebracht Am Fusse der Burg lag die Ansiedlung Schiffelborn Geschichte Bearbeiten nbsp Bergfried nbsp Wendelgang im Inneren des BergfriedsDie Grunderfamilie wurde 1160 erstmals urkundlich erwahnt als sie noch in Biscopehusen dem heutigen Bischhausen lebte Sie zog dann auf den strategisch gunstigen Ortberg oberhalb des Lowensteiner Grundes durch den die alte Handelsstrasse von Kassel nach Frankfurt verlief Wahrend des thuringisch hessischen Erbfolgekriegs der 1247 begann gelang es Wernher II von Bischofhausen durch fruhe Parteinahme fur Herzogin Sophie von Brabant und ihren minderjahrigen Sohn Heinrich erheblichen Einfluss in Nordhessen zu gewinnen denn Sophie ernannte ihn zum zeitweiligen Statthalter der Region Das machte es notwendig den Familiensitz auf dem Ortberg standesgemass auszubauen Mit den Sohnen von Wernher und Gertrud teilte sich die Familie in drei Linien Heinrich nannte sich nach seiner Heirat mit Giesela von Schweinsberg von Lowenstein Schweinsberg Werner nach seiner Heirat mit Guda von Westerburg von Lowenstein Westerburg und Hermann nach seiner Heirat mit Hedwig von Romrod von Lowenstein Romrod Bruno der vierte Sohn wurde Kanoniker im Fritzlarer Stift St Petri Die drei Linien blieben jedoch als Ganerben gemeinsam im Besitz der Burg bewohnten sie bis weit ins 14 Jahrhundert gemeinsam und bauten sie weitlaufig aus Die Linie Lowenstein Westerburg starb 1492 aus die Linie Lowenstein Schweinsberg 1660 In den Auseinandersetzungen dieser Zeit zwischen dem Erzbistum Mainz und den hessischen Landgrafen taktierten die Lowensteiner sehr flexibel Sie offneten ihre Burg zu verschiedenen Zeiten jeder der beiden Parteien sowie auch den Grafen von Waldeck und standen sich dadurch mit allen Seiten gut Die Burg war trotz der hervorragenden Verteidigungsfahigkeit eher eine Verwaltungsburg Auf ihr wurden Vertrage geschlossen und Erlasse sowie Gesetze beschlossen Die Lage der Burg eignete sich vorzuglich zur Uberwachung der Handelsstrasse von Kassel nach Frankfurt der Salzstrasse Die Lage nutzten spatere Burgherren zu Wegelagerei und Raubrittertum So ist beispielsweise 1439 Johann von Lowenstein mit seinen Raubzugen bezeugt Dies war ein deutlicher Abstieg gegenuber der Vorfahrengeneration des Burgerbauers Wernher Allerdings mag es sein dass Raubritter Johann sich zu seinen Untaten getrieben sah da die Lowensteiner im mainzisch hessischen Krieg in der entscheidenden Schlacht bei der nahen Kalbsburg 1427 auf der unterlegenen Mainzer Seite gestanden hatten er damit seine legitimen Einnahmequellen weitgehend verloren hatte und sich anderweitig versorgen musste Niedergang BearbeitenMit dem Aufkommen von Feuerwaffen verlor die Burg ihren strategischen Wert Gegen Ende des 16 Jahrhunderts zogen die Burgherren auf ihre Guter in der Umgebung und die Burg begann zu verfallen Schon 1579 waren die Mauern teilweise eingefallen Hieronymus von Lowenstein erneuerte die Ringmauer in den Jahren 1596 1600 noch einmal aber schon 1602 war die Burg bereits teilweise eine Ruine Nach weiterer Zerstorung 1635 durch kaiserliche Truppen im Dreissigjahrigen Krieg wurde sie nur noch als Steinbruch fur den Gebaudebau in den umliegenden Dorfern genutzt Die Burgbewohner siedelten sich auf umliegenden Gutsbetrieben an 1710 wurde der letzte Gottesdienst in der Burgkapelle gehalten das am Fuss der Burg liegende Dorf Schiffelborn hatte zu dieser Zeit etwa 20 Haushalte Heutiger Zustand Bearbeiten nbsp Innenhof der Burg mit Mauerresten nbsp Ausgrabungen 2007Der Bergfried blieb weitgehend erhalten und wurde in den 1930er Jahren und noch einmal im Jahre 2002 saniert und ist seitdem als Aussichtsturm der Offentlichkeit zuganglich Er bietet einen sehenswerten Ausblick uber den Lowensteiner Grund die Schwalmpforte und in die Nationalpark Region Kellerwald Edersee Die Gebaude und Umfassungsmauer sind teilweise noch als etwa einen Meter hohe Mauern erhalten Der Wallgraben umschliesst noch heute fast die gesamte Anlage Ausgrabungsarbeiten erfolgen je nach dem Vorhandensein von finanziellen Mitteln Literatur BearbeitenFriedrich Schunder Die von Loewenstein zu Loewenstein Geschichte einer hessischen Familie 3 Bande Lubeck 1955 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 96 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Lowenstein Hessen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ansicht der Burgruine Lowenstein bei Oberurff Schiffelborn Ende 18 Jahrhundert Historische Ortsansichten Plane und Grundrisse Stand 5 Oktober 2007 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Burg Lowenstein auf burgenwelt org Burgen und Schlosser Ruine Lowenstein Burgbeschreibung mit zeitgenossischer Darstellung und Lageskizze Memento vom 15 Juli 2009 im Internet Archive Illustration von Daniel Meisner von 1626 Lowenstein Ora et labora Coetera Deo commenda Digitalisat Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion deEinzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Heinrich von Itter wird in einer Soester Urkunde von 1232 als edelfreier Ritter Heinrico Pampis Burgmann der Grafen von Ziegenhain erwahnt Dazu vgl auch bei Von der Hoven genannt PampusBurgen und Schlosser in Hessen im Schwalm Eder Kreis Altenburg Felsberg Altenburg Niedenstein Altenburg Ringwall Burgruine Bellnhausen Burg Bertherode Herrenhaus Betzigerode Burg Binsforth Burg Bischhausen Burg Borken Buraburg Burgkuppel Burgruine Densberg Schloss Dillich Ruine Falkenberg Schloss Falkenberg Felsburg Forkenburg Schloss Garvensburg Mittelhof Gilsa Oberhof Gilsa Unterhof Gilsa Burg Grifte Schloss Grossropperhausen Burg Guxhagen Hattenbachscher Burgsitz Schloss Hausen Schloss Haydau Burg Heiligenburg Burgstall Heimburg Wasserburg Hesserode Hohenburg Homberg Burg Holzhausen Hahn Hundsburg Hessenwald Burg Hundshausen Burg Jesberg Schloss Jesberg Kalbsburg Jagdschloss Kehrenbach Landsburg Herrenhaus Lembach Wasserburg Lembach Herrenhaus Lenderscheid Burg Linsingen Schloss Loshausen Burgruine Lowenstein Schloss Melsungen Wasserburg Merzhausen Schloss Nassenerfurth Burg Niedenstein Burg Niederurff Obernburg Schloss Oberurff Ringwallanlagen Odenberg Alte Burg Ottrau Schloss Rommershausen Burg Ropperhausen Burgruine Schonstein Altes Burghaus Schrecksbach Schleierscher Burgsitz Schrecksbach Schwertzellscher Burgsitz Schloss Spangenberg Burg Straflingskopf Burgruine Wallenstein Jagdschloss Wabern Wenigenburg Schloss Willingshausen Burg Wolfershausen Schloss Ziegenhain Burg Zuschen Schloss Zwesten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgruine Lowenstein Hessen amp oldid 224345477