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Die Burg Wolfershausen auch castellum wolfershusen genannt war eine kleine wohl im 12 Jahrhundert erbaute und bereits im Jahre 1273 zerstorte Niederungsburg in Wolfershausen einem Stadtteil von Felsberg im nordhessischen Schwalm Eder Kreis Burg WolfershausenAlternativname n castellum wolfershusenStaat DeutschlandOrt Felsberg WolfershausenEntstehungszeit 12 JahrhundertBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand BurgstallGeographische Lage 51 11 N 9 27 O 51 1817 9 4444 Koordinaten 51 10 54 1 N 9 26 39 8 OBurg Wolfershausen Hessen p1p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDer Burgstall befindet sich etwa an der Stelle wo heute die Kirche steht unmittelbar nordlich der Lotterbergstrasse die von Deute im Westen kommende Kreisstrasse 4 wo die Sackgasse In der Burg zumindest namentlich an sie erinnert Nach der Zerstorung der Burg wann genau ist nicht bekannt wurde auf den Resten der Burgruine eine Wehrkirche mit quadratischem Turm erbaut ihr gotisches Kirchenschiff wurde um 1425 errichtet und 1484 noch einmal umgebaut Teile der Mauer des alten Kirchhofes stammen moglicherweise noch von der einstigen Burg 1 Die fruhere Vermutung die Burg habe an der Stelle des heutigen Amselhofs rund 750 m nordwestlich des Dorfkerns auf der sogenannten Amsel auf dem nahen Lotterberg gelegen wie selbst Georg Landau in seiner 1842 erschienenen Beschreibung des Kurfurstentums Hessen noch meint 2 ist inzwischen widerlegt 3 4 Geschichte Bearbeiten nbsp Wappen derer von WolfershausenDas Dorf Wolfershausen wurde 1061 erstmals urkundlich erwahnt Dort sassen seit dem fruhen 13 Jahrhundert die Herren von Wolfershausen Ihr im Jahre 1259 erstmals gezeigtes Wappen zeigt einen nach heraldisch rechts laufenden Wolf und im unteren Feld drei Ringe die die Herkunft der Familie aus Rengshausen symbolisieren 5 Die von Wolfershausen waren eine Nebenlinie des Rittergeschlechts derer von Rengshausen angefangen mit Hermann von Rengoldehusen Dieser war wahrscheinlich im Jahre 1219 oder bald danach als Nachfolger Alberts V von Schauenburg vom Erzstift Mainz mit dem mehrere Zenten umfassenden Obergericht Ditmelle 6 bei Kassel belehnt worden wurde aber schon bald spatestens 1225 von dem Ludowinger Landgrafen Heinrich Raspe IV der das Lehnsrecht fur sich beanspruchte aus diesem Amt verdrangt und dort durch den Kasseler Schultheissen ersetzt 7 Er wich nach Wolfershausen aus wo er als Mainzer Lehnsmann das Gericht Wolfershausen erhielt 8 und den Zehnten an das Petri Stift im mainzischen Fritzlar ablieferte In Wolfershausen bezog er eine kleine Burg die er entweder bereits vorfand oder selbst errichtete Auf ihn folgten seine Sohne Hermann und Heinrich die sich bis 1275 teils nach dem alten teils nach dem neuen Wohnsitz spater aber nur noch von Wolfershausen bzw von Wulfeshusen nannten Die beiden verfolgten eine Wankelpolitik zwischen dem Erzstift einerseits und den Landgrafen andererseits was letztlich zur totalen Zerstorung ihrer Burg fuhrte Nachdem der Ludowinger Landgraf Konrad von Thuringen 1232 auf seinem Feldzug gegen Fritzlar die nur 6 km sudlich von Wolfershausen gelegene mainzische Heiligenburg bei Gensungen belagert und beschadigt hatte wurden die Bruder die vermutlich dort Burgmannen waren von Erzbischof Siegfried III mit ihrem Wiederaufbau beauftragt Noch wahrend sie damit beschaftigt waren wechselten sie plotzlich auf die Seite der Landgrafen moglicherweise weil sie hofften die ihrem Vater entrissenen Gerichte zuruckzubekommen Der darob erboste Erzbischof sandte daraufhin Truppen gegen die noch nicht wieder fertiggestellte Heiligenburg die den Herren von Wolfershausen und deren Hintersassen grossen Schaden zufugten Als dann im Februar 1247 der letzte Ludowinger Landgraf Heinrich Raspe IV starb wechselten die Bruder erneut auf die Mainzer Seite Das kam Erzbischof Siegfried sehr gelegen da er in seiner nun folgenden Auseinandersetzung um das hessische Erbe der Ludowinger mit der Herzogin Sophie von Brabant und deren kleinem Sohn Heinrich in dieser Gegend ansassige Vasallen gut brauchen konnte Bereits am 24 Marz 1247 uberliess er den Brudern von Wolfershausen nicht nur die ihrem Vater von den Thuringer Landgrafen abgenommenen Gerichte teils nach Lehnsrecht teils als Pfand sondern versprach auch ihnen den durch seine Truppen auf und bei dem Heiligenberg angerichteten Schaden zu ersetzen Zusatzlich zahlte er ihnen 20 Mark um damit Landereien zu ihrer Burg hinzuzukaufen 9 Trotz ihres dem Erzbischof geleisteten Treueids schlossen sich die beiden von Wolfershausen spater der Herzogin und in der Folge auch ihrem Sohn dem Landgrafen Heinrich I von Hessen an wobei der Zeitpunkt dieses Seitenwechsels nicht ganz klar ist Noch im Jahre 1270 hatten sie einen mainzischen Burgsitz auf der Heiligenburg 1272 waren sie in friedlicher Absicht in Fritzlar und im Fruhjahr 1273 verteidigten sie die Heiligenburg bis zu ihrer volligen Zerstorung gegen einen Angriff landgraflicher Truppen Bereits im Sommer 1273 befanden sie sich dann jedoch in einer grimmigen Fehde mit der Stadt und dem St Petri Stift Fritzlar denen sie mit Raubzugen Plunderungen und Verwustungen in deren Gebieten schweren Schaden zufugten Daraufhin schickte die Stadt noch im selben Sommer ein bewaffnetes Aufgebot nach Wolfershausen das die Burg der Ritter so vollstandig zerstorte dass ihnen die in der Folge als landgrafliche Vasallen und bis 1454 als hessische Burgmannen zu Melsungen erscheinen ein Wiederaufbau nicht mehr opportun erschien In einer Urkunde vom 19 Marz 1292 ist bereits die Rede von zwei Hofen die in Wolfershausen dort standen wo sich vordem die Burg und ihre Vorburg preurbium befunden hatten 4 10 1274 verzichtete die Stadt Fritzlar gegenuber dem St Petri Stift auf die Erstattung von bei der Zerstorung der Burg entstandenen Kosten 11 Literatur BearbeitenRudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 77 79 Fussnoten Bearbeiten Burg Wolfershausen Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 27 Februar 2013 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 25 September 2018 Georg Landau Beschreibung des Kurfurstentums Hessen Fischer Kriegersche Buchhandlung Kassel 1842 S 276 277 Mitteilungen an die Mitglieder des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde Jahrgang 1918 19 Kassel 1919 S 49 50 a b Gustav Eisentraut Die Burg Wolfershausen und die Amsel am Lotterberg In Hessenland Hessisches Heimatsblatt Zeitschrift fur hessische Geschichte Volks und Heimatkunde Literatur und Kunst 33 Jahrgang Nr 5 6 Marz Doppelheft 1919 S 47 49 Gustav Eisentraut Die Burg Wolfershausen und die Amsel am Lotterberg In Hessenland Hessisches Heimatsblatt Zeitschrift fur hessische Geschichte Volks und Heimatkunde Literatur und Kunst 33 Jahrgang Nr 5 6 Marz Doppelheft 1919 S 41 Heute Ditmold Teil der Kasseler Stadtteile Kirchditmold und Rothenditmold Kirchditmolder Daten eine chronologische Stadtteilgeschichte erneut abgerufen am 25 September 2018 Gustav Eisentraut Die Burg Wolfershausen und die Amsel am Lotterberg Schluss In Hessenland Hessisches Heimatblatt Zeitschrift fur hessische Geschichte Volks und Heimatkunde Literatur und Kunst 33 Jahrgang Nr 9 10 Mai Doppelheft 1919 S 92 95 Georg Landau Der Heiligenberg In Zeitschrift des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde Achter Band Bohne Kassel 1860 S 81 Georg Landau Historisch typographische Beschreibung der wusten Ortschaften im Kurfurstentum Hessen und in den grossherzoglich hessischen Antheilen am Hessengaue am Oberlahngaue und am Ittergaue Fischer Kassel 1858 S 161 Carl Bernhard Nicolaus Falckenheiner Geschichte hessischer Stadte und Stifter Band II Krieger sche Buchhandlung Kassel 1842 S 179 180Burgen und Schlosser in Hessen im Schwalm Eder Kreis Altenburg Felsberg Altenburg Niedenstein Altenburg Ringwall Burgruine Bellnhausen Burg Bertherode Herrenhaus Betzigerode Burg Binsforth Burg Bischhausen Burg Borken Buraburg Burgkuppel Burgruine Densberg Schloss Dillich Ruine Falkenberg Schloss Falkenberg Felsburg Forkenburg Schloss Garvensburg Mittelhof Gilsa Oberhof Gilsa Unterhof Gilsa Burg Grifte Schloss Grossropperhausen Burg Guxhagen Hattenbachscher Burgsitz Schloss Hausen Schloss Haydau Burg Heiligenburg Burgstall Heimburg Wasserburg Hesserode Hohenburg Homberg Burg Holzhausen Hahn Hundsburg Hessenwald Burg Hundshausen Burg Jesberg Schloss Jesberg Kalbsburg Jagdschloss Kehrenbach Landsburg Herrenhaus Lembach Wasserburg Lembach Herrenhaus Lenderscheid Burg Linsingen Schloss Loshausen Burgruine Lowenstein Schloss Melsungen Wasserburg Merzhausen Schloss Nassenerfurth Burg Niedenstein Burg Niederurff Obernburg Schloss Oberurff Ringwallanlagen Odenberg Alte Burg Ottrau Schloss Rommershausen 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