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Die Grafschaft Schauenburg benannt nach dem Stammsitz der Grafen auf der Schauenburg im Landkreis Kassel in Nordhessen war eine nur relative kleine und kurzlebige Amtsgrafschaft die von etwa 1089 bis in das erste Quartal des 13 Jahrhunderts bestand Das Grafengeschlecht starb 1252 aus Sie ist nicht zu verwechseln mit der Grafschaft Schaumburg auch Schauenburg in Niedersachsen Standort der Schauenburg im nordhessischen Landkreis KasselDie erste urkundliche Erwahnung des Grafen Adalbert von Scouwenburg findet sich im Jahre 1089 Zu dieser Zeit waren die Schauenburger im Besitz des Obergerichtes Ditmelle der Name hat sich in den Kasseler Ortsteilnamen Kirchditmold und Rothenditmold erhalten das mehrere Zentgerichte Hunderschaftsgerichte umfasste Der Grafentitel war mit dieser Gerichtsherrschaft verbunden Sie waren gleichzeitig die Vogte der Kirche in Kirchditmold Graf Albert de Scovvenborch ist im Jahre 1170 als Vogt der Kirche zu Ditmelle bezeugt 1 und wahrscheinlich auch der Kloster Weissenstein und Kaufungen 1132 soll zudem im Kloster Breitenau ein Graf Adelbert von Schœnberg tatsachlich wohl Schauenburg Monch gewesen sein 2 Die Grafschaft Schauenburg war zu klein um sich auf Dauer erfolgreich im Interessenkonflikt zwischen der Landgrafschaft Thuringen spater der Landgrafschaft Hessen und dem Erzbistum Mainz behaupten zu konnen Das erklart wohl warum Graf Albert V von Schauenburg im Jahr 1223 die Burg Wallenstein im Knullgebirge als Lehen von der Abtei Hersfeld die auf der Seite von Mainz stand annahm Er nannte sich danach nicht mehr von Schauenburg sondern Albert I von Wallenstein Er oder sein Vorganger hatte um diese Zeit vermutlich 1219 bereits die Schauenburg und das Gericht Ditmelle an das Erzbistum Mainz verkauft und den Grafentitel damit verloren 3 Hermann von Rengoldehusen Rengshausen wurde in der Folge vom Erzstift mit dem Gericht belehnt aber spatestens 1225 von den Ludowinger Landgrafen aus diesem Amt verdrangt und durch deren Kasseler Schultheissen ersetzt 4 Im Jahre 1250 ist dann die Verpfandung der Schauenburg und des Gerichts Ditmelle durch Mainz an den Ritter Hund von Holzhausen beurkundet Das Grafengeschlecht der Schauenburger starb 1252 mit Graf Berthold aus vermutlich einem Bruder Alberts 1271 ist allerdings noch ein Albert von Schauenburg erwahnt dem in diesem Jahr vom hessischen Landgrafen die Landrichterstelle am alten Gaugericht Maden ubertragen wurde und der dort die Grafengewalt als vicecomes Vizegraf ausubte Burgruine WallensteinDirekte Nachkommen der Schauenburger Grafen nannten sich seit 1223 nach ihrem neuen Stammsitz Grafen von Wallenstein und lebten als Lehnsmannen zunachst der Abtei Hersfeld und ab 1648 der Landgrafen von Hessen in dieser Region bis 1745 Sie hatten ihren Sitz auf der Burg Wallenstein die sie bis zu ihrem Aussterben 1745 besassen doch verlegten sie ihren Hauptsitz nach 1250 auf die neuerbaute Burg Neuenstein Saasen Nach dem Wallenstein Zweig der Schauenburger ist das Stift Wallenstein benannt dessen Stiftungsfortfuhrung heute in der Althessischen Ritterschaft erfolgt Fussnoten Bearbeiten Friedrich Christoph Schmincke Versuch einer genauen und umstandlichen Beschreibung der Hochfurstlich Hessischen Residenz und Hauptstadt Cassel Hochbuchdruckerei Schmiedt Kassel 1767 S 290 fn b und Johann Christian Martin Hrsg Topographisch statistische Nachrichten von Niederhessen Dritter Band Erstes Heft Griessbach Kassel 1796 S 84 Johannes Trithemius Chronicon Insigne Monasterii Hirsaugiensis Ordinis S Benedicti Parcus Basileae 1559 S 160 Die Adelsgeschlechter Schonberg und Schonburg standen in keiner Beziehung zum Kloster anders als die Grafen von Schauenburg siehe Christoph Noll Johannes Burkardt Breitenau In Historische Sektion der Bayerischen Benediktinerakademie Munchen Abt Herwegen Institut Maria Laach Hrsg Die benediktinischen Monchs und Nonnenkloster in Hessen Germania Benedictina Bd 7 Hessen EOS St Ottilien 2004 S 94 110 Im Jahre 1219 bilden vierzehn Marker das Schoffenkollegium am Gericht Ditmelle und ein Vogt ist nicht erwahnt Kirchditmolder Daten eine chronologische Stadtteilgeschichte Memento vom 17 Juni 2015 im Internet Archive Kirchditmolder Daten eine chronologische Stadtteilgeschichte Memento vom 17 Juni 2015 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Schauenburg amp oldid 236821091