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Das Kloster Breitenau war eine Benediktinerabtei in der Ortslage Breitenau der Gemeinde Guxhagen bei Kassel in der damaligen Breiten Aue am Zusammenfluss von Eder und Fulda Ab dem 19 Jahrhundert wurde die Anlage als Besserungsanstalt genutzt ab 1974 als psychiatrisches Krankenhaus Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus war im Kloster das KZ Breitenau untergebracht Klosteranlage BreitenauAnsicht der Klosteranlage und des Ortsteils Breitenau von Guxhagen ausBaulich ist die romanische Anlage ein wichtiges Beispiel der Hirsauer Bauschule in Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Benediktinerkloster 1 2 Abte des Klosters 1 3 Sakularisation 1 4 Kriegszerstorungen 1 5 Anstalt und Heim 1 6 Konzentrations und Arbeitserziehungslager 1 7 Nachkriegszeit 1 8 21 Jahrhundert 2 Personlichkeiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBenediktinerkloster Bearbeiten nbsp Klosterkirche BreitenauDie Grundung des Klosters Breitenau geht auf den hessischen Gaugrafen Werner IV von Maden und dessen Frau Gisela um das Jahr 1113 zuruck 1 Werner hatte von seinem Vater Werner III das bedeutende Amt des primicerius et signifer regis Vorstreiter und Bannertrager des Konigs geerbt und war dadurch auch Graf von Gruningen ausserdem war er mit dem Abt Bruno von Beutelsbach des Klosters Hirsau im Schwarzwald verwandt An diesen wandte sich Werner wegen der Klostergrundung nachdem er eine Lichterscheinung am Himmel als Zeichen Gottes verstanden habe 2 Am 17 November 1119 sollen Drutwin und zwolf weitere Benediktinermonche aus dem Kloster Hirsau die ersten Klostergebaude in der Breiten Aue bezogen haben Der Erzbischof von Mainz Adalbert I setzte Drutwin als ersten Abt des Klosters ein das St Peter und Paul geweiht wurde Wohl schon im Fruhjahr 1120 begannen die Monche mit dem Bau einer grossen Klosterkirche Werner IV der am 22 Februar 1121 ohne mannlichen Erben verstarb vermachte dem Kloster sein gesamtes Privatvermogen zwischen Werra Rhein und Main Davon ausgenommen war bis zu ihrem Tod nur das Wittum seiner Frau die offenbar erst kurz vor dem 4 Februar 1155 verstarb 3 Werner wurde im Chor der noch im Bau befindlichen Kirche beigesetzt 4 Am 7 Juli 1123 unterstellten seine Witwe Gisela und sein Vasall Engelbold das Kloster St Martin Patron des Mainzer Doms und befreit von allen Archidiakonatsgewalten direkt dem Erzbischof von Mainz Es erhielt zudem Privilegien wie das Seelsorge das Tauf und das Begrabnisrecht sowie die freie Wahl eines Abtes und die Zollfreiheit innerhalb der mainzischen Landen Auch fugte der Erzbischof weitere Landereien den schon reichen Besitzungen des Klosters hinzu Die Vogtei uber das junge Kloster behielt der Gaugraf von Hessen bis der Hessengau 1137 an die Ludowinger Landgrafen von Thuringen fiel Nach dem Aussterben der mannlichen Linie der Ludowinger im Jahre 1247 wurde deren hessischer Besitz nach dem Thuringisch Hessischen Erbfolgekrieg als Landgrafschaft Hessen eigenstandig und Landgraf Heinrich I wurde Schirmvogt des Klosters Breitenau Nach dem Tod Drutwins wurde 1132 der gelehrte und als besonders heilig bekannte Hirsauer Monch Heinrich neuer Abt Ihm soll 1144 im Traum ein Papst und der Martyrer Felix 5 erschienen sein und ihm sein verborgen gelegenes Haupt gezeigt haben das zu einer Reliquie des Klosters wurde Ebenso sollen Abt Heinrich vom Erzbischof von Koln Arnold II 1151 1156 vier Leiber der 11 000 Jungfrauen fur die Kirche ubergeben worden sein 6 Abt Heinrich hatte fur Arnold als dieser noch Propst des St Georgstiftes in Limburg an der Lahn war 1122 1152 versucht einen extremen Limburger Kanoniker zu bessern 7 Die Klosterkirche war eine 54 Meter lange und 18 Meter breite kreuzformige dreischiffige und flachgedeckte romanische Pfeilerbasilika im Stil der Hirsauer Bauschule mit funf Apsiden fur den Hauptaltar und die Nebenaltare Chor und Querschiff der grossen Kirche waren wahrscheinlich zwischen 1142 und 1145 fertig und wurden unter das Patrozinium der Mutter Jesu gestellt Langschiff und Seitenschiffe sollen in der Zeit von 1160 bis 1180 das Westwerk ohne seinen Oberbau Ende des 12 Jahrhunderts bis Mitte des 13 Jahrhunderts entstanden sein Vor allem das Mittelschiff wurde mit aufwendigen Ornamenten geschmuckt von denen viele noch heute zu sehen sind Die gesamte Klosteranlage war nahezu kreisformig von einer noch heute vorhandenen Mauer umschlossen in der sich zwei Torturme befanden das noch erhaltene Grifter Tor und das einstige Fulda Tor Die eigentlichen Klostergebaude schlossen mit dem Kreuzgang an die Nordseite der Kirche an vom ehemaligen Klausurgebaude sind heute nur noch Reste erhalten Die steinerne Zehntscheune wurde im 15 Jahrhundert erbaut Im Suden des Areals befand sich der Klosterfriedhof mit der im Jahre 1321 erstmals erwahnten Nikolauskirche die als Pfarrkirche diente Am westlichen Ende des Gelandes standen Scheunen und Stallungen und am Fuldaufer befand sich die Breitenauer Klostermuhle Auf dem Klostergelande wurden Obst Gemuse und Wein angebaut und an und auf der Fulda wurde Fischfang betrieben Die Blutezeit des Klosters lag wohl zwischen der Mitte des 12 Jahrhunderts und dem Anfang des 14 Jahrhunderts Es besass die Dorfer Guxhagen Ellenberg und spater auch Buchenwerra uber die es mit dem Gericht Breitenau auch die Niedere Gerichtsbarkeit ausubte sowie Felder Wiesen Walder Weinberge und Gewasser in fast 100 anderen Orten der naheren und weiteren Umgebung Erzbischof Siegfried III von Mainz verlieh im Jahr 1239 Abt Widekind und dessen Nachfolgern das Recht eine Inful zu tragen Mit zunehmendem Reichtum verfielen die Sitten Dadurch gab es immer weniger Schenkungen an das Kloster und durch unordentliche Haushaltsfuhrung sowie durch Habsucht der Nachbarn verlor das Kloster wieder an Besitz Die Landereien waren schliesslich so sehr zersplittert dass im Jahr 1324 Papst Johannes XXII einen Kommissar ernannte der sich um die Missstande kummern sollte 1339 verbanden sich die Abtissin des Klosters Kaufungen und die Abte der Kloster Hasungen Breitenau und Spieskappel mit dem Stift St Petri in Fritzlar zur gemeinsamen Abwehr aller gegen sie gerichteten ungerechten Angriffe 1386 erneuert Im 15 Jahrhundert folgte aber auch schon der allgemeine Niedergang des Benediktinerordens sowohl in wirtschaftlicher als auch in moralischer und geistlicher Hinsicht Der im Jahre 1496 erfolgte Anschluss Breitenaus an die Bursfelder Kongregation eine vom Kloster Bursfelde an der Weser ausgehende Reformbewegung brachte fur das Kloster noch einmal einen kurzen Aufschwung der dann mit der Einfuhrung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen sein Ende fand Ausserliches Zeichen des Reformwillens war in den Jahren 1502 bis 1509 der Umbau von Chor und Querschiff im gotischen Stil und die dabei 1508 erfolgte Ausmalung des Chorschiffs Abte des Klosters Bearbeiten Die Abte des Klosters und deren Amtszeiten sind nicht luckenlos uberliefert Die Liste zeigt daher die namentlich bekannten Abte und die Jahre ihrer urkundlichen Erwahnung Drutwin 1123 1119 1132 Heinrich I 1132 1144 1150 1155 Kuno 1162 Heinrich II 1170 1171 Eilbert 1196 Giso 1215 1235 1236 8 Widekind 1239 1246 Si g frid 1255 Hermann von Wolfershausen 1260 Gegenabt Heinrich III 1261 1268 1282 Isfrid 1263 1264 Bodo 1289 1291 1294 Johann es 1295 1305 Si g frid 1307 1309 Werner von Elben 1314 1316 1323 1339 Albert Gegenabt 1342 Heinrich IV von Wallenstein 1346 1348 Reinhard 1355 1357 1368 Johann von Wolfershausen 1377 1380 Hermann von Gilsa 1383 1386 1392 1399 1407 Heinrich V von Wolfershausen 1407 1412 1414 Hermann von S ch lutwinsdorf 1416 1417 1436 1440 1443 Werner 1419 Gegenabt Konrad Kurd von Herzenrode 1434 1436 1438 Kurt Platzfuss 1439 Oberster des Konvents Gegenabt Johan n Gossel 1444 1453 1459 Nikolaus Merlen 1458 Gegenabt Nikolaus Klaus Ratzenberge 1464 1465 1469 Dithmar Uttershausen 1471 1477 Johann Storen 1485 1488 1497 Konrad 1494 Gegenabt Nikolaus 1499 Gegenabt Johann es Meyer 1502 1503 1525 1497 1527 1529 Sakularisation Bearbeiten Im Oktober 1527 wurde der Klosterbetrieb im Zuge der Einfuhrung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen durch Landgraf Philipp eingestellt Abt Johann Meyer Maier Prior Theobald Zabel Cabel und die 16 verbliebenen Monche traten zum Protestantismus uber Sie wurden mit einer Fruchtrente abgefunden und fast alle verliessen den Konvent Zabel ein Hollander von der Insel Texel wurde nun der erste evangelische Pfarrer von Guxhagen Er hatte sich um den Weinbau sehr verdient gemacht so erntete er im Jahr 1527 6 Fuder etwa 6240 Liter roten und weissen Wein Der Weinberg in der Breitenau reichte vom Kloster bis zur Fulda um 1650 wurde er jedoch unrentabel und an Stelle der Reben wurden Obstbaume gepflanzt Die gesamte Klosteranlage wurde zu einem landgraflichen Kammergut umgewandelt und der Grossteil der einst zum Kloster gehorenden und verstreut liegenden Landereien wurde verpachtet Die Einnahmen des Guts gingen an die furstliche Rentkammer und dienten teilweise kirchlichen Zwecken wie der Besoldung der Pfarrer in Breitenau Wollrode und in sechs weiteren Orten in der Umgebung sowie des Opfermannes in Guxhagen Ausserdem erhielt die 1527 gegrundete Philipps Universitat Marburg Stipendiengelder fur armere Studenten Das Kirchengebaude wurde 1579 in einen Fruchtspeicher und einen Pferdestall umgebaut die Fenster und die Arkaden wurden zugemauert neue Luken gebrochen und im gesamten Kirchenschiff mehrere Zwischenboden eingezogen die das Gebaude in funf Geschosse aufteilten Wahrscheinlich wurden dabei auch die Seitenschiffe abgerissen Fur den Gottesdienst gab es in der Breitenau nur noch die Nikolauskirche die Pfarrkirche der Gemeinden Guxhagen Ellenberg und Wollrode Landgraf Moritz von Hessen Kassel plante 1606 die Grundung einer Stadt doch der Versuch kolnische Kaufleute zur Niederlassung in der Breitenau zu bewegen scheiterte ebenso wie die Ansiedlung von 630 Burgern aus verschiedenen hessischen Orten Ab 1607 1608 liess er das Gut nach eigenen Planen zu einem Lustaufenthalt umbauen Das alte Priorat das alte Vogteihaus und der zerfallene Kreuzgang wurden abgerissen Baumeister Wiedekindt schloss 1622 den Bau eines Marstalls ab es folgten noch ein Herrenhaus eine Jagerei mehrere Wirtschaftsgebaude Lustgarten Fischteiche und ein Springbrunnen Kriegszerstorungen Bearbeiten Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Anlage mehrfach von Truppen der Katholischen Liga heimgesucht 1626 wurde sie durch Soldaten des Feldherrn Tilly geplundert und gebrandschatzt Alle Gebaude die Landgraf Moritz hatte errichten lassen wurden zerstort drei grosse Glocken und die umfangreiche Bibliothek geraubt 1637 fielen Kroatische Reiter unter dem kaiserlichen General Isolani ein Schliesslich brannten im Jahr 1640 Truppen von Octavio Piccolomini die gesamte Anlage bis auf die beiden Kirchengebaude die steinerne Zehntscheune und die Klostermauer mit den beiden Toren nieder Danach wurde der Rest des ehemaligen Klosters dem Verfall preisgegeben Nur die Klosterkirche wurde noch als Getreidespeicher genutzt und die Nikolauskirche als Pfarrkirche die 1660 erstmals eine Orgel erhielt 1713 wurde das Pfarrhaus am Fuldaufer umgebaut und vergrossert Im Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 wurde die Anlage noch einmal geplundert literarisch wurde dies von Heinrich Ruppel in der Erzahlung Die Michaelisbraut von Guxhagen verarbeitet 1785 richtete die Gemeinde Guxhagen ein Gesuch an den Landgrafen das Land der Domane Breitenau unter den vollig verarmten Bewohnern von Guxhagen die fast die gesamten sieben Jahre unter dem Krieg leiden mussten in Erblehen aufzuteilen Rund 900 Acker wurden danach auf die 40 Bewohner die sich beworben hatten verteilt Am 1 September 1786 wurde die offentliche Kirchenbusse abgeschafft 1791 musste die baufallig gewordene Nikolauskirche abgerissen werden von da an diente die alte Zehntscheune als Pfarrkirche Anstalt und Heim Bearbeiten Im Jahr 1850 waren die Erblehen abgelost und der ehemalige Klosterbesitz zu Staatsbesitz des Kurfurstentums Hessen geworden damit hatte die Klosterkirche als Fruchtspeicher ausgedient und stand seit dem leer Im Deutsch Franzosischen Krieg wurden vom 18 Januar bis zum 6 April 1871 rund 750 franzosische Kriegsgefangene in der Klosterkirche und vermutlich auch in der Zehntscheune interniert bewacht von 80 Mann eines thuringischen Infanterie Regiments Nach Kriegsende ubernahm der preussische Regierungsbezirk Kassel das Kurfurstentum Hessen war 1866 von Preussen besetzt und annektiert worden die verwahrloste Anlage und baute sie von 1872 bis 1874 um Chor Querschiff und etwa ein Achtel des Mittelschiffs wurden durch eine Mauer vom Rest der Klosterkirche abgetrennt als Gotteshaus fur die Gemeinde eingerichtet und seit dem 23 August 1874 wieder als Kirche verwendet Die Zehntscheune baute man zu Beamtenwohnungen um Der andere Teil der Klosterkirche erhielt ein grosses Treppenhaus teilweise wurden neue Fenster in die Wande gebrochen und im Langschiff wurden auf den vier Zwischenboden Schlafsale eingerichtet Hier hinein kam eine Corrections und Landarmen Anstalt fur Bettler Landstreicher Prostituierte und verwahrloste Jugendliche spater Landesarbeitsanstalt und Landesfuhrsorgeheim Breitenau genannt 9 1911 kam ein Zellenbau hinzu der vor allem fur Haftlinge aus der Koniglich Preussischen Strafanstalt Cassel Wehlheiden genutzt wurde 1897 konnte die aus dem Jahr 1401 stammende alte Steinglocke vom Fuldaer Dom der damals ein neues Gelaut erhielt fur die Klosterkirche in der Breitenau erworben werden und eine zweite etwas kleinere Glocke wurde auch noch gegossen Nach dem Plan von Landesbauinspektor Alfred Rose aus Kassel wurde im Jahr 1900 auf der Klosterkirche ein neuromanischer dem Westwerk angepasster Glockenturm gebaut Damit hatte die Kirchengemeinde Guxhagen Breitenau erstmals seit 1626 wieder ein Gelaut das am 30 September 1900 eingeweiht wurde Anfang November 1927 sturzte jedoch ein Gewolbefeld ins Innere der Kirche und zerstorte die Orgel Der gesamte Gebaudekomplex musste gesichert werden er wurde nun bis 1929 unter Leitung von Bezirkskonservator Friedrich Bleibaum restauriert die gotischen Deckenmalereien vom Anfang des 16 Jahrhunderts wurden freigelegt und eine neue grosse Orgel eingebaut Die Kirche wurde am 23 Marz 1930 festlich neugeweiht Konzentrations und Arbeitserziehungslager Bearbeiten Hauptartikel KZ Breitenau Von Juni 1933 bis Marz 1934 wurde auf dem Gelande ein Konzentrationslager fur politische Haftlinge eingerichtet Insgesamt wurden 470 Gegner des Nationalsozialismus in Breitenau inhaftiert Politische Haftlinge waren von 1933 bis 1945 u a die SPD Politiker Ludwig Pappenheim der im Oktober 1933 ins KZ Neusustrum verlegt und dort am 4 Januar 1934 ermordet wurde und Fritz Wagner ein spaterer SED Funktionar 1940 wurde das ehemalige Kloster zum Arbeitserziehungslager fur deutsche und auslandische Zwangsarbeiter die in der Rustungsindustrie und der Landwirtschaft arbeiten mussten Gleichzeitig diente es als Sammellager fur die Deportation in andere Konzentrationslager Die judische Arztin Lilli Jahn Mutter des spateren Bundesjustizministers Gerhard Jahn wurde am 30 August 1943 nach Breitenau gebracht und im Marz 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 10 1944 war das Kloster Ausweichstelle der Gestapo Kassel die 1945 unweit des Klosters 28 Gefangene an der Fulda ermordete Nachkriegszeit Bearbeiten Die amerikanische Militarregierung loste 1949 die Landesarbeitsanstalt auf das Landesfursorgeheim blieb weiter bestehen Von 1952 bis 1973 war im Kloster Breitenau ein Madchenerziehungsheim das Jugendheim Fuldatal untergebracht Es waren bis zu 150 Madchen eingewiesen Die Unterbringung war gepragt von monotoner Arbeit strengen Regeln und Strafmassnahmen Zu den Strafen zahlten etwa Essensentzug oder das Einsperren in Isolierzellen mit Holzpritschen 11 12 Die Zustande im Wohnheim wurden in den 1960er Jahren zunehmend offentlich kritisiert 13 und unter anderem durch Interviews und einen Radiobeitrag von Ulrike Meinhof bekannt gemacht 1973 wurde das Madchenheim geschlossen 1974 wurde Kloster Breitenau Aussenstelle der psychiatrischen Krankenhauser Haina und Merxhausen des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen LWV Wilhelm Hugues schuf 1950 einen Gedenkstein fur die Opfer des Nationalsozialismus im KZ Breitenau In der ehemaligen Zehntscheune wurde 1984 eine KZ Gedenkstatte eroffnet 2012 war die Gedenkstatte ein Ausstellungsort der Kunstausstellung dOCUMENTA 13 In der Klosterkirche wurde eine der zentralen Arbeiten der Weltausstellung eine Arbeit von Judith Hopf ausgestellt nbsp Kloster Breitenau im Vordergrund die Gebaude des betreuten Wohnens21 Jahrhundert Bearbeiten Derzeit befinden sich auf dem Gelande des Klosters eine Gedenkstatte ein Hotel sowie eine Einrichtung der Vitos GmbH fur betreutes Wohnen fur psychisch erkrankte Menschen Die Klosterkirche ist offentlich zuganglich und bietet Gottesdienste und jahreszeitliche Veranstaltungen an Die Parkanlagen sind fur Besucher geoffnet Personlichkeiten BearbeitenHeinrich I Gelehrter und zweiter Abt des Klosters Breitenau 1132 1155 Carl Glinzer Kunstmaler geboren 1802 in der Breitenauer Klostermuhle als Sohn des Muhlenbesitzers Christoph Weber Bibliothekar geboren 1883 als Sohn des Gartners der Korrektions und Landarmenanstalt in der Breitenau Friedrich Bleibaum Kunsthistoriker Heinrich Ruppel Lehrer und Schriftsteller Friedrich Paulus Generalfeldmarschall Oberbefehlshaber der 6 Armee wahrend der Schlacht von Stalingrad geboren 1890 als Sohn des Kassierers und der Tochter des Dirigenten Direktor der Korrektions und Landarmenanstalt in der Breitenau 14 Literatur BearbeitenGeorg Peter Becker Nachrichten von dem ehemaligen Benediktinerkloster Breitenau in Niederhessen In Hessische Beitrage zur Gelehrsamkeit und Kunst 1 Stuck 2 Band Varrentrapp Sohn u Wenner Frankfurt am Main 1787 S 12 60 Eduard Brauns Wander und Reisefuhrer durch Nordhessen und Waldeck Bernecker Melsungen 1971 S 293 296 Evangelisches Pfarramt Guxhagen Breitenau Hrsg Kloster Breitenau Bernecker Melsungen 1987 Karl Franz Lubert Haas Versuch einer Hessischen Kirchengeschichte der alten und mittleren Zeiten bis gegen den Anfang des sechszehnden Jahrhundert worinnen besonders von den ehemaligen in Hessen gelegenen Stiftern und Klostern aus authentischen Nachrichten gehandelt wird Bayrhoffer Marburg Frankfurt u Leipzig 1782 S 227 237 Alois Holtmeyer Breitenau und Paulinzella In Hessenkunst 2 1907 S 1 2 Wilhelm Christian Lange Werner Graf von Gruningen In Allgemeine Deutsche Biographie Band 42 Werenfels Wilhelm d Jungere Herzog zu Braunschweig und Luneburg Duncker amp Humblot Leipzig 1897 S 22 27 Onlinefassung abgerufen am 28 August 2015 Karl Eugen Hermann Muller Quellen welche der Abt Tritheim im ersten Theile seiner Hirsauer Annalen benutzt hat Frohberg Leipzig 1871 S 28 Christoph Noll Johannes Burkardt Breitenau In Die benediktinischen Monchs und Nonnenkloster in Hessen Germania Benedictina Band 7 Hessen EOS St Ottilien 2004 S 91 115 Gunnar Richter Hrsg Breitenau Zur Geschichte eines nationalsozialistischen Konzentrations und Arbeitserziehungslagers Jenior amp Pressler Kassel 1993 ISBN 3 928172 25 5 Hermann von Roques Hrsg Urkundenbuch des Klosters Kaufungen in Hessen 1 Band Drewis amp Schonhoven Cassel 1900 S 132 189 191 265 270 362 f und 2 Band Siering Cassel 1902 S 9 11 246 248 251 254 257 263 264 269 272 274 Johann Christoff Schmidlin Beytrage zur Geschichte des Herzogthums Wirtenberg 1 Theil Mezler Stutgardt 1780 Friederich Christoph Schmincke Monimenta Hassiaca 4 Theil Cramer Cassel 1765 S 653 680 282 309 Johannes Trithemius Annalium Hirsaugiensium Opus nunquam hactenus editum amp ab Eruditis semper desideratum Schlegel S Galli 1690 Nachdruck der 1 Aufl S 367 f 373 382 394 f 410 412 Johannes Trithemius Chronicon Insigne Monasterii Hirsaugiensis Ordinis S Benedicti Parcus Basileae 1559 S 103 141 143 146 154 159 f 167 169 f Christoph Weber Aus der Geschichte Guxhagens In Gemeinde Guxhagen Hrsg Festschrift 600 Jahrfeier Guxhagen Bernecker Melsungen 1952 S 15 39 Johann Just Win c kelmann Grundliche Und Warhafte Beschreibung Der Furstenthumer Hessen und Hersfeld In Sechs Theilen erste Funf Theile Brauer Bremen 1697 S 273 Weblinks BearbeitenKloster Breitenau In HNA Regiowiki Hessische Niedersachsische Allgemeine HNA abgerufen am 22 August 2015 Urk 16 Kloster Breitenau Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urk 16 Nr 1 In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen abgerufen am 22 August 2015 Gunnar Richter Die wechselvolle Geschichte des ehemaligen Benediktinerklosters Breitenau In Geschichte Gedenkstatte Breitenau abgerufen am 22 August 2015 Internetprasenz Landeswohlfahrtsverband Hessen Das Machenheim Fuldatal Broschure PDF 1 MB abgerufen am 6 April 2018Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Haas S 228 stutzt sich dabei auf Trithemius doch dessen Quelle bezuglich des Klosters Breitenau ist nicht bekannt Muller vgl Trithemius Annalium Hirsaugiensium S 367 f 373 272 sowie Chronicon Insigne Monasterii Hirsaugiensis S 141 143 Tatsachlich ist das Grundungsjahr nicht beurkundet und alte Chroniken schwanken zwischen den Jahren 1110 und 1117 vgl Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon aller Wissenschafften und Kunste Welche bisshero durch menschlichen Verstand und Witz erfunden und verbessert worden Band 4 Leipzig 1733 Sp 1227 Newes Gedicht von dem Uffkommen des Closters Breidenaw verfasst von einem Breitenauer Monch zwischen 1502 und 1527 siehe Ev Pfarramt Guxhagen Breitenau S 54 Lange vgl Schmincke S 658 f Wilhelm Dilich Hessische Chronica Ander Theil Dilich u a Cassel 1605 06 S 124 f Trithemius Annalium Hirsaugiensium S 412 siehe auch Zedler Band 4 Sp 1227 Vermutlich war damit Felix III gemeint denn unter diesem Papst grundete Benedikt von Nursia die Abtei Montecassino Trithemius Annalium Hirsaugiensium S 410 datiert die Ubergabe bereits ins Jahr 1142 doch dies beruht wohl auf einer Verwechslung mit Erzbischof Arnold I von Koln 1137 1151 Noll Burkardt S 94 f Noll Burkardt S 94 Abt Giso konnte identisch sein mit dem gleichnamigen Sohn des Grafen Rudolf II von Ziegenhain Vgl Wolfgang Ayass Das Arbeitshaus Breitenau Bettler Landstreicher Prostituierte Zuhalter und Fursorgeempfanger in der Korrektions und Landarmenanstalt Breitenau 1874 1949 Herausgegeben vom Verein fur hessische Geschichte und Landeskunde Jenior und Pressler Kassel 1992 Nationalsozialismus in Nordhessen Band 14 Hessische Forschungen zur geschichtlichen Landes und Volkskunde Heft 23 Dissertation Gesamthochschule Kassel 1991 ISBN 3 88122 670 2 Martin Doerry Mein verwundetes Herz Das Leben der Lilli Jahn 1900 1944 DVA Stuttgart u Munchen 2002 Google Books Leseprobe der Pantheon Ausgabe 2012 Der Journalist Doerry arbeitete den Briefwechsel uber 500 Briefe Lilli Jahns mit ihren Kindern in Immenhausen literarisch auf Gedenkstatte Breitenau Das Madchenerziehungsheim Fuldatal Abgerufen am 6 April 2018 Peter Wensierski Schlage im Namen des Herrn Die verdrangte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik 3 Auflage Wilhelm Goldmann Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 442 12974 4 Nachgeschichte Gedenkstatte Breitenau Abgerufen am 21 Juni 2023 Friedrich Paulus Memento vom 10 Mai 2021 im Internet Archive im HNA Regiowiki Vgl Koniglich Preussischer Staatsdienst Kalender fur den Regierungsbezirk Cassel auf das Jahr 1890 91 Reformirtes Waisenhaus Cassel 1891 S 249 Corrections und Landarmen Anstalt zu Breitenau ORKA 51 2024 9 4768 Koordinaten 51 12 9 N 9 28 36 O Normdaten Korperschaft GND 4749728 2 lobid OGND AKS VIAF 316390087 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Breitenau amp oldid 238279594