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Wilhelm Dilich auch Dilich Schaffer eigentlich Wilhelm Scheffer Schoffer 1571 in Wabern 4 April 1650 in Dresden war ein deutscher Baumeister Ingenieur Holzschneider Kupferstecher Zeichner Topograph und Militarschriftsteller Er selbst bezeichnete sich als Geographus und Historicus Portrat von Wilhelm Dilich von S Furck aus dem Jahr 1637 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 An verschiedenen Orten 1 2 Wieder in Kassel 1 3 In Sachsen 1 4 Ehrungen 2 Werke 3 Werke in Kunstsammlungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Burg Friedewald im Jahr 1605 Federzeichnung von Dilich nbsp Schwarzenberg Erzgeb nbsp Grunhain nbsp Burg Rheinfels mit 54 m hohem Butterfass Bergfried 1607Dilich war der Sohn des Pfarrers Heinrich Scheffer auch Schaeffer gen Dilich bzw Diichius 1615 von Wabern bei Kassel Er besuchte die Gelehrtenschule in Kassel und studierte von 1589 bis 1590 an der Universitat Wittenberg und bis 1591 an der Philipps Universitat Marburg Dort lernte er den spateren Landgrafen Moritz von Hessen Kassel kennen fur den er ab 1592 als Abreisser Zeichner tatig war An verschiedenen Orten Bearbeiten nbsp Blumenthal um 1600Von 1594 bis 1596 unternahm er im Auftrag des Landgrafen verschiedene Reisen 1594 hielt er sich in Leipzig auf belegt durch funf Federzeichnungen Von 1596 bis 1597 lebte er in Hamburg und besuchte 1596 Bremen wo er eine Zeichnung vom Bremer Marktplatz anfertigte und mit dem Rat uber die Erstellung einer Chronik von Bremen verhandelte die er 1602 als kleinformatige Urbis Bremae Typus et Chronicon 1 vorlegte Das Buchlein wurde jedoch beanstandet insbesondere der Text Das definitive Werk kam 1603 04 heraus Es hatte ein doppelt so grosses Format und trug den Titel Urbis Bremae et praefecturarum quas habet Typus et Chronicon Den Text liefert der Bremer Ratsherr und spatere Burgermeister Heinrich Krefting Es sind Exemplare in lateinischer Sprache aus mehreren Auflagen erhalten Das Buch enthalt 22 radierte Karten und Ansichten mindestens eine nach Zeichnungen von Christian von Apen Die ersten Auflagen enthalten zahlreiche weitere Tafeln mit Personenportrats und mit Trachten Dilich arbeitete mit dem aus Bremen stammenden Verleger Wilhelm Wessels in Kassel zusammen bei dem auch andere seiner illustrierten Werke herauskamen 2 Wieder in Kassel Bearbeiten Von 1597 bis 1622 war Dilich wieder im Dienst des hessischen Landgrafen Zuletzt wurde er als Leiter der Befestigung in Wanfried bei Eschwege angestellt Am Hof von Landgraf Moritz in Kassel wurde 1601 sein Abriss dero Ritterspiel nach einer Federzeichnung von Dilich gedruckt In Leipzig heiratete er im gleichen Jahr Aus der Ehe stammte der 1600 in Kassel geborene Festungsbaumeister Johann Wilhelm Dilich 1603 1605 arbeitete er an einer illustrierten Bremer Chronik die heute eine wichtige Quelle fur die Verhaltnisse der Hansestadt am Anfang des 17 Jahrhunderts darstellt Als sein Hauptwerk gilt die Synopsis totius Hassiae von 1605 Er bildete in diesem Buch alle Stadte Hessens des 16 Jahrhunderts ab Oftmals sind seine Stadtansichten die altesten nachweisbaren historischen bildlichen Abbildungen Zwischen 1607 und 1622 arbeitete er an den Landtafeln hessischer Amter zwischen Rhein und Weser heute in der Universitatsbibliothek Kassel die jedoch unvollendet liegen blieben Der Massstab der Aufnahmen reicht von Karten bis hin zu Bauaufnahmen einzelner Burgen wie der Wasserfestung Ziegenhain der Marksburg oder Rheinfels uber St Goar In Sachsen Bearbeiten Von 1622 bis 1625 wurde er wegen Uberschreitung seiner Befugnisse inhaftiert Mit Hilfe des Statthalters Wilhelm von Hessen gelang ihm die Flucht nach Kursachsen Seit Marz 1625 war Wilhelm Dilich als Kriegsingenieur Kartograph Baumeister und Vedutenzeichner im Dienst des sachsischen Kurfursten Johann Georg I in Dresden tatig Er stieg schliesslich zum Leiter des gesamten Festungswesens und Oberlandbaumeister in Sachsen auf Nach dem Erhalt des am 28 Juni 1627 ausgestellten Reisebriefes durch Kurfurst Johann Georg I von Sachsen reiste er durch Kursachsen um insgesamt 17 Stadtansichten fur die Dekoration des Riesensaals im Dresdner Schloss anzufertigen Dieser Saal wurde 1627 bis 1630 von Dilich erhoht und eingewolbt 1633 wurde das Gewolbe von Kilian Fabritius nach Dilichs Vorlagen mit sachsischen Stadtansichten ausgemalt und fertiggestellt In der Fensterlaibung befindet sich sein Selbstportrat als Germanus Die zwolf Tierkreiszeichen an der Decke nach Entwurfen von ihm sind nach einem Feuer 1701 zerstort worden Spater wurde Dilich zum Leiter der Erweiterungsmassnahmen der Befestigungsanlagen in Dresden ernannt 1650 trat er hochbetagt vom kursachsischen Dienst zuruck und verfasste mehrere theoretische Abhandlungen uber den Festungsbau Oftmals waren die Federzeichnungen von ihm Vorlage fur Arbeiten von Matthias Merian Er besass eine gute Bibliothek mit geografischen historischen und technischen Werken Ehrungen Bearbeiten Es erinnern Denkmale in Wittenberg und Weimar an sein Wirken Werke BearbeitenDe Electoribus Saxonicis 1590 Synopsis descriptionis totius Hassiae tribus libris comprehensae 1591 Brevis Lipsiae descriptio 1594 Beschreibung und Abriss dero Ritterspiel so der Durchleuchtige Herr Moritz Landgraf zu Hessen auff die furstliche Kindtauffen Frewlein Elisabethen am furstlichen Hoff zu Cassel angeordnet gefeiert im August 1596 zu Cassel 1601 Biblia 1601 Ungarische Chronik 1601 Bremer Dilich Chronik Vorausgabe Urbis Bremae typus et chronicon 1602 Von der Stadt autorisierte Ausgabe Urbis Bremae et Praefectuarũ quas habet typus et chronicon 1603 ff in mehreren Auflagen Hessische Chronica 1605 Digitalisat der ULB Sachsen Anhalt Eigendtliche kurtze Beschreibung und Abriss dero weitt beruhmten Keyserlichen Stadt Constantinobel 1606 Kurtze Beschreibung und eigentliche Abrisse dero Lander und Festungen so der Turcke biss dahero in Europa besonders aber in Ungarn Slavonia Dacia Dalmatia und Griechenlandt zum theil mit krieg angefochten zum theil aber gantz under sein Joch bracht sanpt der Ungarischen Chronica 1609 Hessische Chronica 1617 Landtafeln hessischer Amter zwischen Rhein und Weser 1607 1622 Universitatsbibliothek Kassel 2 Ms Hass 679 Urbs et Academia Marpurgensis succincte descripta 1627 unvollendet Neudruck N oa G ottfried Elwert Marburg 1867 Peribologia oder Wilhelm Dilichii Hist von Vestungsgebewen Vieler Orter vermehrett und publicirett durch Wilhelm Dilichium 1640 Kurtzer Underricht Bollwerke anzulegen 1645 Wilhelmi Dilichii Hochvernunfftig gegrundet und aufgerichtete in gewisse Classen eingetheilte bisher verschlossen gelegen nunmehr aber eroffnete Kriegs Schule 1647 Kriegsbuch Wilhelmi Dilichii darin die Alte und Newe Militia aller orter vermehret eigentlich beschribe Vitae professorum thelogiae qui in Academia Marburgensi docuerunt Accedit Wilhelm Dilichii manuscriptWerke in Kunstsammlungen BearbeitenLandesbibliothek der Stadt Kassel Zeichnungen u a Schloss Moritzburg Malsfeld u a Literatur BearbeitenJohannes Kurzwelly Dilich Wilhelm In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 9 Delaulne Dubois E A Seemann Leipzig 1913 S 288 290 Textarchiv Internet Archive Gunter Klos Dilich Wilhelm In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 27 Saur Munchen u a 2000 ISBN 3 598 22767 1 S 390 f Nach Casar Dilich Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 225 f Franz Lerner Dilich Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 718 Digitalisat Bettina Schleier Wilhelm Dilichs Bremer Chronik In Bremisches Jahrbuch 73 1994 S 12 47 Auch zum Gesamtwerk Dilichs dieselbe Wilhelm Dilich Kartograph von Amt und Burg Bederkesa Heft 9 der Schriftenreihe der Burggesellschaft Bederkesa Bremerhaven 1994 Walther Killy Literaturlexikon Autoren und Werke deutscher Sprache Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh Munchen 1988 1991 CD ROM Berlin 1998 ISBN 3 932544 13 7 Band 3 S 53 Carl Michaelis Hrsg Rheinische Burgen nach Handzeichnungen Dilichs 1607 Mit Beitragen von C Krollmann und Bodo Ebhardt Berlin 1900 Online Ausgabe dilibri Rheinland Pfalz Wilhelm Dilich Ritterspiele anno 1596 Nachdruck der Ausgabe Cassel Wessel 1598 Als Nachdruck herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Hartmut Broszinski und Gunter Scheikhart Kassel 1986 Ingrid Baumgartner Martina Stercken Axel Halle Hrsg Wilhelm Dilich Landtafeln hessischer Amter zwischen Rhein und Weser 1607 1625 kassel university press Kassel 2011 ISBN 978 3 89958 450 9 Horst Nieder Wilhelm Dilich um 1571 1650 Zeichner Schriftsteller und Kartograph in hofischem Dienst Lemgo 2002 Dilich oder Dillich Wilhelm Scheffer In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 7 Leipzig 1734 Sp 925 Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Bd 25 S 204Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Dilich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Wilhelm Dilich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Wilhelm Dilich nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Dilich Wilhelm Hessische Biografie Stand 15 April 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Wilhelm Dilich in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten URBIS BREMAE TYPUS ET CHRONICON AUTORE VVILHELMO DILICHO VVABERANO HASSO CASSELIS Per VVilhelmm VVeſſelium Anno Christi 1602 ein Exemplar ist erhalten und wird im Staatsarchiv Bremen verwahrt Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Normdaten Person GND 119100754 lobid OGND AKS VIAF 32799261 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dilich WilhelmALTERNATIVNAMEN Dillich Wilhelm Dilich Schaffer Wilhelm Scheffer Wilhelm Schoffer WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Kupferstecher Topograph Festungsbauingenieur Chronist KriegsschriftstellerGEBURTSDATUM 1571GEBURTSORT Wabern oder Bad Wildungen HessenSTERBEDATUM 4 April 1650STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Dilich amp oldid 237915813