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Das Kloster Weissenstein auch Kloster zum weissen Stein war ein um 1137 gegrundetes Kollegiatstift ab 1145 ein Augustiner Chorherrenstift vor 1184 ein Chorherren und Chorfrauenkloster und vor 1193 ein reines Frauenkloster bei Kassel 1 Es unterstand dem Schutz des Erzbischoflichen Stuhls in Mainz bzw des heiligen Martins 2 Vor seiner Auflosung waren wieder Chorherren in das Kloster eingezogen Es befand sich an der Stelle des heutigen Schlosses Wilhelmshohe Kloster Weissenstein im Jahr 1564 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Hochmittelalter 1 3 Reform Reformation und Sakularisation 2 Neuzeitliche Funde 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Chorherren aus dem mainzischen Archidiakonat Fritzlar grundeten spatestens 1137 das Unserer Lieben Frau gewidmete Augustiner Chorherren Stift Weissenstein Witzenstein am Osthang des Habichtswalds westlich oberhalb des Dorfes Wahlershausen Einige Quellen nennen den Kanoniker und Scholaster Bubo von Fritzlar auch Bovo oder Bovinius genannt als Grunder 3 4 5 6 Der erste Propst Bruno von Weissenstein war wohl ein geburtiger Fritzlarer er stiftete im Jahre 1145 ein Hospital in Fritzlar aus dem sich dann das dortige Augustinerinnenkloster entwickelte Der Name des Stifts kam von dem weissen Kalkfelsen auf dem die Anlage erbaut wurde Erzbischof Heinrich I von Mainz bestatigte das Stift am 14 Dezember 1143 stellte es unter seinen Schutz und gab ihm das Recht zu taufen zu beerdigen und Kranke zu pflegen Wahrscheinlich waren die Grafen von Schauenburg bis ins fruhe 13 Jahrhundert die Vogte des Stifts Der Trierische Erzbischof Albero verordnete 1150 einen jahrlichen Zins von zwei Pfennigen bestimmter Familien an das Kloster und der Mainzische Erzbischof Conrad I beschenkte das Kloster 1193 mit dem Zehnten der neuen Acker zu Wismerbach 7 Hochmittelalter Bearbeiten In der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts habe es eine Bedrangnis des Konvents des Klosters ausgehend von Ritter Conrad und Knappe Theoderich den Urvatern des Adelsgeschlechtes Berlepsch gegeben woraufhin sie mit dem Ausdruck des Bedauerns jegliche Forderungen bestimmter Zehnten auch fur die Zukunft ausschlossen 8 9 Die unmittelbare Nahe dieses mainzischen Stifts zu dem an die Ludowinger Landgrafen von Thuringen verlehnten ehemaligen Konigshof Chassela Kassel wurde von den Landgrafen mit Argwohn betrachtet und umgehend von dem Ludowinger Regenten im Hessengau Heinrich Raspe II und seiner Mutter Hedwig von Gudensberg mit der Grundung des Klosters Ahnaberg beantwortet um damit einer weiteren Ausdehnung mainzischen Besitzes in Nordhessen entgegenzutreten Ab 1184 war das Kloster ein Doppelstift fur Chorherren und Chorfrauen war aber schon 1193 ein reines Frauenkloster geworden dessen Bewohner zumindest ab 1256 die unbescholtenen Tochter des Tales der hl Maria bei Weissenstein genannt wurden Reform Reformation und Sakularisation Bearbeiten Im Jahr 1480 wurde das Kloster vom Prior des Klosters Boddeken im Auftrag des Mainzer Erzbischofs Diether von Isenburg reformiert 10 Rektoren und Beichtvater waren fortan Chorherren aus Boddeken 10 Die um 1490 geborene landgrafliche Prinzessin Mechthild von Hessen trat 1493 in das Kloster ein 10 11 Sie wurde im Jahr 1500 Nonne und blieb es bis zu ihrem Austritt im Jahr 1526 11 Der Boddekener Vogt Bruder Gobel schrieb in seiner eigenen Chronik er habe Mechthild gekannt was als glaubhaft eingestuft wird wie auch die Annahme dass er das Kloster Weissenstein gekannt habe 10 Mit der Einfuhrung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen im Jahre 1526 durch Landgraf Philipp I nahte das Ende des Klosters Am 15 Oktober 1527 kam der hessische Landtag in Kassel zusammen und beschloss unter anderem die Sakularisation der Kloster und Stifte Die Nonnen aus Weissenstein gingen in andere Kloster oder kehrten mit einer Abfindung in das weltliche Leben zuruck Die Anlage wurde danach von den Landgrafen als Jagdschloss genutzt Am 25 Juni 1606 legte Landgraf Moritz von Hessen Kassel den Grundstein fur ein neues Jagd und Sommerschloss im Stil der Renaissance das in den Jahren 1606 bis 1610 errichtet wurde und dem die ehemalige Klosteranlage zum Opfer fiel Heute steht an gleicher Stelle das in den Jahren 1786 bis 1798 erbaute Schloss Wilhelmshohe Neuzeitliche Funde BearbeitenIm Jahr 2022 wurden bei Pflanzungen menschliche Knochen gefunden und archaologisch gesichtet 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Kloster Weissenstein in Merians Topographia Hassiae Quellen und Volltexte wilhelmshoehe de Karl F Haas Versuch einer hessischen Kirchengeschichte der alten und mittlern Zeiten Bayrhoffer Marburg Frankfurt Leipzig 1782 S 304 309 Kloster Weissenstein Literatur BearbeitenJohannes Schultze Hrsg Kloster Stifter und Hospitaler der Stadt Kassel und Kloster Weissenstein Regesten und Urkunden Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen und Waldeck Klosterarchive Zweiter Band Marburg 1913 Horst Becker Michael Karkosch Park Wilhelmshohe Kassel Parkpflegewerk Historische Analyse Dokumentation denkmalpflegerische Zielsetzung Schnell Steiner Regensburg 2007 ISBN 978 3 7954 1901 1 Einzelnachweise Bearbeiten Franz Carl Theodor Piderit Geschichte der Haupt und Residenzstadt Cassel Klaunig 1882 S 26 google de abgerufen am 20 Januar 2021 Franz Carl Theodor Piderit Geschichte der Haupt und Residenzstadt Cassel Klaunig 1882 S 26 27 google de abgerufen am 30 Januar 2021 Wilhelm Dersch Hessisches Klosterbuch Quellenkunde zur Geschichte der im Regierungsbezirk Kassel im Kreis Grafschaft Schaumburg in der Pronvinz Oberhesse und dem Kreis Biedenkopf gegrundeten Stifter Kloster und Niederlassungen von geistlichen Genossenschaften N G Elwert 1940 S 152 google de abgerufen am 25 Juli 2023 Karl Franz Lubert Haas Versuch einer Hessischen Kirchengeschichte der alten und mittlern Zeiten bis gegen den Anfang des sechszehnden Jahrhundert worinnen besonders von den ehemaligen in Hessen gelegenen Stiftern und Klostern aus authentischen Nachrichten gehandelt wird Bayrhoffer 1782 S 305 google de abgerufen am 25 Juli 2023 Jahrbuch fur frankische Landesforschung Degener 1996 S 100 google de abgerufen am 25 Juli 2023 Karl E Demandt Das Chorherrenstift St Peter zu Fritzlar Quellen und Studien zu seiner mittelalterlichen Gestalt und Geschichte N G Elwert 1985 ISBN 978 3 7708 0823 6 S 361 google de abgerufen am 25 Juli 2023 Karl Franz Lubert Haas Versuch einer Hessischen Kirchengeschichte der alten und mittlern Zeiten bis gegen den Anfang des sechszehnden Jahrhundert worinnen besonders von den ehemaligen in Hessen gelegenen Stiftern und Klostern aus authentischen Nachrichten gehandelt wird Bayrhoffer 1782 S 182 183 google de abgerufen am 17 Januar 2021 Universitat Gottingen Hrsg Stammbuch der Althessischen Ritterschaft Klaunig uni goettingen de abgerufen am 30 Januar 2021 HStAM Bestand Urk 41 Nr 45 Arcinsys abgerufen am 30 Januar 2021 a b c d Heinrich Ruthing Die Chronik Bruder Gobels Aufzeichnungen eines Laienbruders aus dem Kloster Boddeken 1502 bis 1543 Verlag fur Regionalgeschichte 2006 ISBN 978 3 89534 627 9 S 11 260 google de abgerufen am 20 Januar 2021 a b Hessische Biografie Erweiterte Suche LAGIS Hessen Abgerufen am 20 Januar 2021 hssenschau vom 31 Marz 202251 315 9 4161111111111 Koordinaten 51 18 54 N 9 24 58 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Weissenstein amp oldid 237802989