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Die Herrschaft Westerburg ein kleines Gebiet um die heutige Stadt Westerburg im Westerwald ist 1209 erstmals urkundlich bekundet Die dortige gleichnamige Burg die jedoch wohl schon wesentlich fruher erbaut worden war und 1192 erstmals urkundlich erwahnt ist wurde Stammsitz der Herren von Westerburg eines Zweigs der Herren von Runkel Stammwappen der Herren von Westerburg Inhaltsverzeichnis 1 Vorlaufer Die Herren von Runkel 2 Grundung und Anfangsgeschichte 3 Verschmelzung mit Leiningen 4 Sitz von Leininger Nebenlinien 5 Ende 6 Wappen 7 Mitglieder des Hauses 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseVorlaufer Die Herren von Runkel BearbeitenDie Herren von Westerburg gehen auf das Haus Runkel zuruck das seinen Hauptsitz auf der Burg Runkel an der Lahn hatte Nach dem Aussterben dieses alteren Zweigs traten die Westerburger Herren jedoch weitgehend in die Besitzrechte ihrer Runkeler Verwandten ein Das Haus Runkel wird erstmals in einer Urkunde vom 1 April 1159 erwahnt Damals war ein Siegfried I von Runkel Zeuge als die Herren von Laurenburg das spatere Haus Nassau die Burg Nassau als Lehen erhielten Moglicherweise befand sich bereits damals der Herrschaftsschwerpunkt des Hauses Runkel in der Gegend von Westerburg Darauf deutet die Tatsache hin dass die Burg Runkel nur mit einer sehr kleinen Grundherrschaft in unmittelbarer Nahe versehen war Grundung und Anfangsgeschichte BearbeitenSiegfried III von Runkel erwarb durch seine Heirat mit einer Grafin aus dem Hause der Leininger sowohl Westerburg als auch die Vogtei uber das Stift St Severus in Gemunden und nannte sich seither Siegfried von Runkel und von Westerburg Zwei seiner Sohne beerbten ihn Siegfried IV von Runkel der in Westerburg residierte und Dietrich I von Runkel der in Runkel sass Schon um 1250 begannen Familienstreitigkeiten die unter Siegfrieds Enkeln spatestens im Jahre 1288 zur endgultigen Trennung der Herrschaften Runkel und Westerburg fuhrten Dietrichs Sohn Siegfried V von Runkel verdrangte seinen Vetter Heinrich aus Runkel und dieser ein Sohn Siegfrieds IV nannte sich fortan Heinrich II von Westerburg Er bekraftigte die Feindschaft durch den Bau der 1288 erstmals erwahnten Burg Schadeck auf dem Runkel gegenuberliegenden Nordufer der Lahn Durch seine Ehe mit Agnes Tochter des Gerlach von Limburg gewann Heinrich auch die Herrschaft Schaumburg und ein Sechstel der Herrschaft Cleeberg Auf Heinrich von Westerburg 1288 folgten sieben Generationen von direkten Nachkommen als Herren von Westerburg Siegfried von Westerburg 1315 Reinhard I von Westerburg 1353 Johann I von Westerburg 1332 1370 Reinhard II von Westerburg 1354 1421 Reinhard III von Westerburg 1449 Kuno I von Westerburg 1425 1459 Reinhard IV 1453 1522 ab 1475 Reinhard I zu Leiningen WesterburgDie Herrschaft stand wie auch die anderen kleineren Herrschaften zwischen Rhein Main und Sieg fast standig unter dem Druck des Erzstifts Trier und der expansiven Grafen von Nassau und das Haus Westerburg suchte sich daher durch eheliche Verbindungen mit den anderen Hausern der Gegend abzusichern so u a mit Isenburg Limburg Solms Merenberg Sayn Virneburg Leiningen Wied Cronberg Diez Weilnau Runkel und auch Nassau Wiesbaden Verschmelzung mit Leiningen Bearbeiten nbsp Wappen der Grafen zu Leiningen WesterburgAls mit dem Tode des Grafen Hesso von Leiningen Dagsburg am 8 Marz 1467 dieser Zweig der Leininger Grafen im Mannesstamm ausstarb erbte seine Schwester Margarete verheiratet mit Reinhard III von Westerburg den grosseren Teil des Besitzes dieser alteren Hauptlinie der Leininger und die Westerburger nannten sich seitdem Leiningen Westerburg Als Grafin Margarethe 1470 starb fiel ihr gesamtes Westerburger und Leininger Erbe an ihren Enkel Reinhard IV der sich ab 1475 mit kaiserlicher Genehmigung Graf Reinhard I zu Leiningen Westerburg nannte und seinen Sitz in die Leininger Grafschaft verlegte Sein Sohn Kuno III 1547 hatte drei Sohne die die drei Linien des Geschlechts begrundeten Sitz von Leininger Nebenlinien Bearbeiten nbsp Das Schloss Westerburg oberhalb der StadtErst ab 1557 war Westerburg dann wieder Sitz von Nebenlinien des sich wiederholt aufspaltenden Hauses der Leininger Unter Reinhards Enkeln entstanden die drei Zweige Leiningen Leiningen Leiningen Westerburg und Leiningen Schaumburg Reinhard II zu Leiningen Westerburg 1530 1584 residierte ab 1557 in Westerburg aber die Linie Leiningen Westerburg erlosch schon 1597 mit seinen Sohnen Albrecht Philipp 1567 1597 und Johann Ludwig 1572 1597 Sie wurde von der Linie Leiningen Schaumburg beerbt die sich ab 1695 ebenfalls weiter verzweigte und von der bis in das 20 Jahrhundert noch zwei Nebenlinien existierten Leiningen Westerburg Altleiningen und Leiningen Westerburg Neuleiningen 1656 mussten die Leininger die Lehnshoheit uber die Herrschaft Westerburg im Rahmen einer Surrogation fur das verkaufte kurkolnische Lehen Herrschaft Schaumburg formal an das Kurfurstentum Koln ubergeben Ende Bearbeiten1806 wurde Westerburg im Zuge der Bildung des Rheinbunds unter Napoleon dem Grossherzogtum Berg zugeschlagen kam aber dann schon 1813 1815 an das Herzogtum Nassau und 1866 mit der Annexion Nassaus an Preussen Seit 1946 gehort das Gebiet der ehemaligen Herrschaft Westerburg zu Rheinland Pfalz Wappen Bearbeiten nbsp Stammwappen der Herren von WesterburgDas Stammwappen der Westerburger zeigt in Rot ein durchgehendes goldenes Kreuz bewinkelt von 20 4 5 2 1 2 goldenen Kreuzchen Auf dem Helm mit rot goldenen Decken ein roter oder schwarzer Flug belegt mit einer roten Scheibe mit einem durchgehenden goldenen Kreuz bewinkelt von je 5 2 1 2 goldenen Kreuzchen auch reduziert auf je eines im Winkel oder auch ein wie der Schild bezeichneter Flug 1 Mitglieder des Hauses BearbeitenSiegfried von Westerburg 1275 1297 Erzbischof von Koln Seraphine Franziska zu Leiningen Westerburg Neuleiningen 1810 1874 Grafin Mitglied der Ersten Kammer der Landstande des Herzogtums Nassau lebte als Standesherrin auf der Westerburg Sophie Charlotte zu Stolberg Wernigerode geb Grafin zu Leiningen Westerburg 1695 1762 einflussreiche Pietistin ihrer Zeit und eine der Mitbegrunderinnen des Pietismus in Wernigerode Tochter des Reichskammergerichtsprasidenten Anton zu Leiningen Westerburg Schadeck und Stieftochter des Hofpredigers und nachmaligen Bergrats Jakob BierbrauerLiteratur BearbeitenSante Wilhelm Geschichte der Deutschen Lander Territorien Ploetz Wurzburg 1964 Kobler Gerhard Historisches Lexikon der Deutschen Lander Munchen 1988 Weblinks BearbeitenGeschichte Grafschaft Westerburg Leiningen mit Karte Genealogie des Hauses Runkel Genealogie des Hauses Leiningen Westerburg Genealogie des Hauses Leiningen Westerburg Schaumburg sowie Altleiningen und Neuleiningen Webseite der Burg RunkelEinzelnachweise Bearbeiten Bernhard Peter Historische heraldische Exlibris 1 Die heraldischen Bucherzeichen der Grafen von Leiningen Westerburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrschaft Westerburg amp oldid 216816601