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Dieser Artikel ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Sophie Charlotte Grafin zu Stolberg Wernigerode geb Grafin zu Leiningen Westerburg 22 Februar 1695 in Wetzlar 10 Dezember 1762 in Wernigerode war eine der einflussreichsten Pietistinnen ihrer Zeit und eine der Mitbegrunderinnen des Pietismus in Wernigerode Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirkung 3 Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIhr Vater Graf Johann Anton zu Leiningen Westerburg 1655 1698 war Prasident des Reichskammergerichts in Wetzlar Er verstarb als Sophie Charlotte drei Jahre alt war und seine Witwe Christiane Luise geb zu Sayn Wittgenstein Vallendar 1673 1745 ging eine zweite Ehe mit ihrem Hofprediger Jakob Bierbrauer 1673 1749 ein auf dessen Wunsch die Familie nach Emmerich an der hollandischen Grenze zog Dort separierte sich Bierbrauer aufgrund seiner radikalpietistischen Einstellungen von der lutherischen Kirche und begann Medizin zu studieren Diese erste Phase ihres Lebens war von der Bescheidenheit eines kleinburgerlichen Lebens gepragt 1706 wurde Sophie Charlotte fur eine ihrem Stand entsprechende Erziehung von ihren Vormundern nach Frankfurt am Main geschickt Dort lebte sie stark vom Hofleben zuruckgezogen Ihr Obervormund Graf Ludwig Christian zu Stolberg Gedern 1652 1710 der Vater ihres spateren Ehemannes bemuhte sich dort jedoch wenig um die junge Grafin Man sagte ihr schon zu diesem Zeitpunkt einen separatistisch pietistischen Sinn nach 1708 kam Sophie Charlotte dennoch an seinen Hof in Gedern wo sie entgegen allen Bedenken aufgenommen wurde Am 31 Marz 1712 heiratete Sophie Charlotte den Grafen Christian Ernst zu Stolberg Wernigerode 1691 1771 und zog mit ihm in die Grafschaft Wernigerode Sie gebar zwischen 1713 und 1728 zwolf Kinder Innerhalb von neun Jahren starben acht von ihnen bevor sie das sechste Lebensjahr erreicht hatten Am 10 Oktober 1728 erfuhr die Grafin in Wernigerode ihre Bekehrung eines der bedeutendsten Ereignisse im Leben einer Pietistin oder eines Pietisten Als Haus und Landesmutter sah sie sich nun als Werkzeug Gottes dessen Aufgabe es in ihrem Stand sein sollte den Pietismus bis zu ihrem Tod 1762 uber herrschaftliche Direktiven zu festigen um das Gottesreich durch neue Kinder Gottes auf Erden zu erweitern Hilfreich dafur war eine Arbeitsteilung des regierenden Paares in der sich Sophie Charlotte legitimiert uber den Glauben in den folgenden Jahren religions politische Partizipations und Handlungsmoglichkeiten schuf 1 Wirkung BearbeitenBereits nach Regierungsantritt ihres Mannes 1714 begann das junge Paar den Pietismus innerhalb und ausserhalb der Grafschaft zu festigen Dafur setzten sie pietistisch gesinnte Lehrer und Theologen am Hof und in der Grafschaft ein Dabei lernte Sophie Charlotte 1727 den Jenaer Pietisten und Theologen Johann Liborius Zimmermann 1702 1734 kennen der ihren Weg als Pietistin stark beeinflusste Um den Pietismus innerhalb und ausserhalb der Grafschaft zu festigen schuf sich die Grafin ein weit verzweigtes Netzwerk und verkehrte mit den einflussreichsten Adelshausern dieser Zeit wie etwa dem preussischen oder danischen Konigshof sowie den bekanntesten Vertretern und Vertreterinnen des Pietismus im 18 Jahrhundert zu denen vor allem Gotthilf August Francke 1696 1769 zahlte Ebenso hielt sie zusammen mit ihrem Mann Konferenzen zum Thema Pietismus in der Grafschaft ab Dabei kamen Pietisten aus der Grafschaft sowie von ausserhalb zusammen um sich gegenseitig zu erbauen und uber die Erweiterung des Reichs Gottes zu sprechen Besonders Sophie Charlotte trieb ausserdem den Bau eines neuen Waisenhauses in der Grafschaft voran 1733 stiftete sie zusatzlich mit ihrem Mann das neue Waisen und Armenhaus Sie stiftete zudem im Jahr 1752 mit 4000 Talern ein Theologisches Seminar in der Stadt Wernigerode Weiterhin wurde die Missionierung indischer und nordamerikanischer Gebiete durch Sophie Charlotte unterstutzt Die Berufung und Weihe vieler hallescher Missionare durch das Konsistorium in Wernigerode fand unter ihrer Aufsicht statt Zudem sammelte und verwaltete Sophie Charlotte die benotigten Spenden fur die Mission die zum Teil in Wernigerode eingeholt wurden Insgesamt steht Sophie Charlotte beispielhaft fur jene Handlungsspielraume die sich Frauen ihres Standes uber die Religion schaffen und nutzen konnten Um den Pietismus zu festigen teilte sich das Paar als Arbeitspaar 2 die Regierungsgeschafte Die beeindruckende Leichenpredigt mit rund 400 Seiten zeugt dabei noch heute von der Wirkungsmacht die die Grafin zu Lebzeiten und daruber hinaus fur die Grafschaft Wernigerode und den Pietismus besessen hat 3 Nachkommen BearbeitenZusammen mit ihrem Mann Christian Ernst hatte Sophie Charlotte zwolf Kinder von denen nur vier das Erwachsenenalter erreichten Luise Christiane 1713 1796 war 1755 1796 Abtissin von Drubeck Heinrich Ernst 1716 1778 I Marie Elisabeth von Promnitz 1717 1741 Tochter von Erdmann II von Promnitz 1683 1745 II Christiane Anna von Anhalt Kothen 1726 1790 Tochter von August von Anhalt Kothen 1697 1755 Ferdinande Adriane 1718 1787 Graf Ludwig Friedrich zu Castell Remlingen 1707 1772 Christiane Eleonore 1723 1786 Adolf Christian Burggraf zu Dohna Lauck 1718 1780 Literatur BearbeitenMareike Fingerhut Sack Pietismus in weiblicher Generationenfolge Christine zu Stolberg Gedern und Sophie Charlotte zu Stolberg Wernigerode als Gestalterinnen des Pietismus in ihrer Grafschaft in Labouvie Eva Hg Glaube und Geschlecht Gender Reformation Wien Koln Weimar 2019 S 235 253 Mareike Fingerhut Sack Das Gottesreich auf Erden erweitern Einfuhrung und Festigung des Pietismus durch das Grafenpaar Sophie Charlotte und Christian Ernst in seiner Grafschaft 1710 1771 Dissertation Magdeburg 2017 Halle 2019 Mareike Fingerhut Sack Art Stolberg Wernigerode Sophie Charlotte zu In Eva Labouvie Hg Frauen in Sachsen Anhalt Ein biographisch bibliographisches Lexikon vom Mittelalter bis zum 18 Jahrhundert Koln Weimar Wien 2016 S 352 356 Mareike Sack Christian Ernst und Sophie Charlotte zu Stolberg Wernigerode als Begrunder eines herrschaftlichen Pietismus in ihrer Grafschaft In Claus Veltmann Thomas Ruhland u a Hg Mit Gottlicher Gute geadelt Adel und hallescher Pietismus im Spiegel der furstlichen Sammlungen Stolberg Wernigerode Halle 2014 S 39 49 Eduard Jacobs Johann Liborius Zimmermann und die Blutezeit des Pietismus in Wernigerode In ZHGA Band 31 1898 S 121 226 Eduard Jacobs Die Grafschaft Wernigerode Ein kirchengeschich Uberblick Wernigerode 1904 Elisabeth Quast Christian Ernst Graf zu Stolberg Wernigerode 1691 1771 und der Pietismus In Philipp zu Stolberg Wernigerode Jost Christian zu Stolberg Stolberg Hg Stolberg 1210 2010 Zur achthundertjahrigen Geschichte des Geschlechts Dossel 2010 S 152 171Weblinks BearbeitenMareike Sack Sophie Charlotte zu Stolberg Wernigerode Mitbegrunderin eines herrschaftlichen Pietismus eLibrary Stolberg Wernigerode Sophie Charlotte zu geb Grafin zu Leiningen Westerburg mit einem PortratEinzelnachweise Bearbeiten Mareike Fingerhut Sack Das Gottesreich auf Erden erweitern Halle 2019 nach Heide Wunder Mareike Fingerhut Sack Art Stolberg Wernigerode Sophie Charlotte zu In Eva Labouvie Hrsg Frauen in Sachsen Anhalt Wien Koln Weimar 2016 Normdaten Person GND 102463913 lobid OGND AKS VIAF 20070960 Wikipedia Personensuche GND Namenseintrag 186716435 AKS PersonendatenNAME Stolberg Wernigerode Sophie Charlotte zuALTERNATIVNAMEN Stolberg Wernigerode Sophie Charlotte Grafin zu Leiningen Westerburg Sophie Charlotte Grafin zuKURZBESCHREIBUNG deutsche Adlige und Mitbegrunderin des Pietismus in WernigerodeGEBURTSDATUM 22 Februar 1695GEBURTSORT WetzlarSTERBEDATUM 10 Dezember 1762STERBEORT Wernigerode Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sophie Charlotte zu Stolberg Wernigerode amp oldid 231682463