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Die Grafschaft Weilnau entstand in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts durch die Abspaltung einer Nebenlinie der Grafen von Diez die auf der 1208 erstmals erwahnten Burg Altweilnau ihren Sitz nahm und sich in der Folge Grafen von Weilnau nannte Wappen der Grafen von WeilnauBergfried der Burgruine Altweilnau Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung und Aufstieg 2 Trennung von Diez 3 Umzug nach Birstein und Ende 4 Stammliste Diez Weilnau 5 Wappen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseUrsprung und Aufstieg BearbeitenHeinrich II von Diez begleitete Kaiser Friedrich Barbarossa auf dessen Italienzugen und war dort an diplomatischen Verhandlungen beteiligt Als Barbarossa am 11 Mai 1189 von Regensburg aus zu einem zweiten deutschen Kreuzzug aufbrach war er an seiner Seite Er sah allerdings Jerusalem nicht denn er verstarb noch im gleichen Jahr Die Sohne Gerhard und Heinrich Grafen von Diez und treue Vasallen von Konig Philipp tauschten am 15 Januar 1207 ihr mainzisches Lehen die Vogtei von Castell gegen Reichsland im Weiltal und Hintertaunus Dort errichteten sie die Burg Alt Weilnau die sich in den Sicherungsring von staufischen Festungen um die fruchtbare Wetterau einfugte Diese war staufisches Einflussgebiet und in der Zeit des staufisch welfischen Gegensatzes im Reich besonders abgesichert In einer Urkunde vom 14 September 1208 unterzeichnet Gerardi Comiti de Wilnawe und nannte sich kunftig Gerhard von Diez Graf von Weilnau 1 Die Burg besass wahrscheinlich eine Guter und Titeltrennung die allerdings erst 1249 1282 wahrend der Herrschaft von Heinrich I von Weilnau beurkundet ist Mit ihm beginnt in den geschichtlichen Quellen die Unterscheidung der alteren Diezer von der jungeren Weilnauer Linie des Grafenhauses nbsp Bergfried von Burg FreienfelsHeinrich IV von Diez der Sohn Heinrichs III residierte von 1249 bis 1294 in Weilnau Altweilnau unter dem Namen Heinrich de Dietse von Diez und Heinrich de Wilname von Weilnau Seitdem unterscheiden die Quellen eine altere Diezer Linie und eine jungere Weilnauer Linie des Grafenhauses Sein Sohn Heinrich I von Diez Birstein Graf von Weilnau bekleidete 1252 das Amt eines imperalis aule marescalcus Hofmarschall des Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein Als solcher reiste er in dessen Gefolge 1261 zur Kronung Ottokar II Premysl zum Konig von Bohmen nach Prag Als sein Vertrauensmann war er haufig als Zeugen und Schiedsrichter eingesetzt er stand Konig Wilhelm von Holland sehr nahe Mit ihm erreichte die Weilnauer Linie auch bereits ihren Hohepunkt Unter Heinrich I oder seinem Nachfolger wurde vermutlich die Burg Freienfels errichtet mit der die Weilnauer ihr Gebiet nach Norden gegen das expandierende Haus Nassau sichern wollten Trennung von Diez Bearbeiten nbsp Ein Turmstumpf ist einer der wenigen Uberbleibsel der ursprunglichen Burg NeuweilnauVier von Heinrichs Sohnen erlangten bedeutende geistliche Amter so war Heinrich von Weilnau von 1288 bis 1313 Furstabt des Klosters Fulda Der Stammhalter jedoch Gerhard von Weilnau verschuldete sich und den mit der Diezer Verwandtschaft gemeinschaftlichen Familienbesitz und sein Sohn Heinrich II tatigte weitere Verkaufe aus weilnauischem Besitz Um einen weiteren Ausverkauf des Familienvermogens zu verhindern liess die Diezer Hauptlinie durch Graf Gerhard IV von Diez 1302 die Besitzanteile vertraglich festlegen Die Herrschaft Weilnau wurde in Alt und Neu Weilnau aufgeteilt Damit trennten sich die beiden Linien endgultig und bildeten zwei getrennte Grafschaften Die Stammburg Altweilnau und die dazugehorigen Flecken blieben in diezischem Besitz Fur die Weilnauer ab sofort Neu Weilnauer Linie genannt erbauten die Diezer auf dem gegenuberliegenden Rodelnberg die Burg Neu Weilnau um die sich dann der Ort Neuweilnau entwickelte Bereits 1326 kamen Burg und Herrschaft Neuweilnau einst von Heinrich gegrundet an die Grafen von Nassau Mit Erloschen der alteren Diezer Linie Gerhard im Mannesstamm 1388 ging die ganze Grafschaft in nassauische Hande uber Umzug nach Birstein und Ende BearbeitenHeinrich II von Weilnau nutzte die Burg nur wenige Jahre Schon 1326 verlegte er seinen Sitz nach Birstein im sudlichen Vogelsberg wo er durch Heirat Rechte erworben hatte Die Herrschaft Birstein war fuldischer Besitz hervorgegangen aus dem fuldischen Zentgericht Reichenbach und war zunachst an die Herren von Budingen als Lehen gegangen Von diesen hatten es die Herren von Trimberg geerbt und im Jahre 1279 hatte Furstabt Bertho IV von Fulda Heinrich von Weilnau und dessen Frau Lukardis von Trimberg gemeinsam mit diesem Erbe ihrer Familie dem castrum birsenstein et Advochatiam in Richenbach belehnt Im gleichen Jahr erwarb zunachst Heinrichs Schwager Siegfried von Runkel Propst des Stifts St Severus in Gemunden im Westerwald die Burg Neuweilnau und den ubrigen verbliebenen Besitz der Weilnauer im Lahn Taunus Gebiet als Pfand verkaufte die Burg aber noch im gleichen Jahr an Graf Gerlach I von Nassau Wiesbaden Idstein Weilburg Die Weilnauer Herrschaft in Birstein dauerte ebenfalls nicht lange Bereits 1332 erwarb Heinrich II von Ysenburg durch Heirat die Halfte der Burg und Herrschaft Birstein und 1438 ging der gesamte Rest soweit er nicht bereits an die Herren von Stockheim oder die von Reifenberg gefallen oder verpfandet war an Diether I von Ysenburg wiederum als fuldisches Lehen Stammliste Diez Weilnau Bearbeiten nbsp Wappen der Grafen von WeilnauHeinrich II Graf von Diez um 1142 1189 Sohn von Embricho II Graf von Diez und Demudis von Lauenburg Kunigunde von Katzenelnbogen Tochter von Heinrich II von Katzenelnbogen und Hildegard von Henneberg 2 Heinrich III von Diez um 1180 von Bolanden Philipp von Diez Weilnau Heinrich IV von Diez um 1226 um 1234 auch de Ditse de Wilnawe Gerhard von Diez Weilnau um 1234 Heinrich I von Diez Birstein Graf von Weilnau um 1234 Luitgart von Trimberg 1297 Hermann von Diez Weilnau um 1260 Domherr in Mainz Margareta von Diez Weilnau um 1250 Siegfried V von Runkel um 1250 Gerhard I Graf von Diez Weilnau um 1265 Isengard von Hanau Heinrich I Graf von Diez Weilnau 1342 Mechthild von Isenburg um 1303 um 1342 Eberhard von Diez Weilnau Isengard von Diez Weilnau um 1312 Johann von Kerpen um 1326 Reinhard Graf von Diez Weilnau um 1282 um 1344 Margarete von Salza um 1328 um 1365 Gerhard II Graf von Diez Weilnau Margarete Heinrich IV Graf von Diez Weilnau um 1389 Margareta von Rodenstein um 1405 Adolf Graf von Diez Weilnau 1421 1451 Margareta Grafin von Schlitz gen von Gortz Heinrich V von Diez Weilnau 1426 vor 1438 Reinhard von Weilnau 1424 1472 Furstabt von Fulda von 1449 bis 1472 Elisabeth von Diez Weilnau Philipp von Herde Margarete von Diez Weilnau Lorche von Diez Weilnau Agnes von Diez Weilnau Margarete von Diez Weilnau I Gottfried von Waldenstein II Frowin von Hutten Margarete von Diez Weilnau Conrad V von Bickenbach der Jungere 1362 4 Oktober 1393 3 Elisabeth von Diez Weilnau Conrad von Trimberg 1324 Heinrich III von Diez Weilnau 1249 1275 Albert Graf von Diez Birstein um 1267 Domherr in Wurzburg Elisabeth Widekind II von Battenberg Heinrich V von Weilnau von Diez Weilnau 1313 Furstabt von Fulda von 1288 bis 1313 Adelheid von Diez Weilnau Ludwig IV von Frankenstein um 1284 Jutta von Diez Weilnau I Berthold I von Castell II Boppo I Graf von Eberstein um 1295 Peter von Diez Weilnau um 1294 Domherr in Mainz Mathilde von Diez Weilnau Konrad von Merenberg Gerhard von Diez Weilnau um 1237 Bertoldus Comes de Dietze Dieter von Dietz um 1180 Gerhard II Graf von Diez um 1185 Gerhard III Graf von Diez um 1233 Wappen BearbeitenDie Linie der Grafen von Dietz Weilnau hat im Vergleich zu der Hauptlinie der Grafen von Dietz invertierte Farben Der Wappenschild in Gold zwei rote blau bewehrte Leoparden hersehende schreitende Lowen ubereinander Helmzier ware ein schwarzer Flug beiderseits belegt mit einer wie der Schild tingierten Scheibe Helmdecken rot golden 4 Hier steht der Schild fur Reinhard Graf v Diez Weilnau bis ca 1333 1344 5 Literatur BearbeitenJost Kloft Territorialgeschichte des Kreises Usingen Elwert Marburg 1971 Schriften des Hessischen Landesamtes fur geschichtliche Landeskunde 32 S 135 143 Weblinks BearbeitenDie Grafen von Weilnau Burgenwelt Burg Alt WeilnauEinzelnachweise Bearbeiten Helfrich Bernhard Wencks Hessische Landesgeschichte Mit einem Urkundenbuch und geographischen Charten Band 1 Darmstadt 1783 S 542 Geneall net Familie von Diez Weilnau Dieter Michael Feineis Die Stammtafel der Herren von Bickenbach PDF Dr Bernhard Peter Wappen Mittelrhein und Mosel Nassau Katharinenkirche Oppenheim Epitaph von Johann Kammerer von Worms gt von Dalberg und Anna von Bickenbach T d Margarete v Dietz Weilnau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Weilnau amp oldid 233937991