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Die Burg Runkel ist die Ruine einer hochmittelalterlichen Hohenburg in der Stadt Runkel im Landkreis Limburg Weilburg in Hessen Burg RunkelDie Burg Runkel uber der LahnDie Burg Runkel uber der LahnStaat DeutschlandOrt RunkelEntstehungszeit vor 1159Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung FreiadligeGeographische Lage 50 24 N 8 9 O 50 405344444444 8 1558888888889 150 Koordinaten 50 24 19 2 N 8 9 21 2 OHohenlage 150 m u NHNBurg Runkel Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Liste der Herren von Runkel 2 1 1 Herrschaft Runkel 2 1 2 Obere Grafschaft Wied 2 1 3 Grafschaft und Furstentum Wied Runkel 2 1 4 Standesherrliche Herren von Runkel 3 Gliederung der Burg 4 Heute 5 Literatur 6 WeblinksLage BearbeitenDer Ort und die Burg liegen Luftlinie etwa sechs Kilometer ostlich von Limburg an der Lahn 30 Kilometer sudwestlich von Wetzlar und fast 60 Kilometer nordwestlich von Frankfurt am Main im Tal der Lahn Die Hohenburg liegt auf rund 150 m u NN und erhebt sich etwa 35 bis 40 Meter uber dem Tal der Lahn Geschichte BearbeitenDie Burg wurde erstmals im Jahre 1159 erwahnt durfte aber alter sein Sie wurde von den Herren von Runkel zur Sicherung der Lahnbrucke erbaut und befand sich 1159 im Besitz von Siegfried I von Runkel nbsp RunkelTopographia Hassiae Matthaus Merian 1655 nbsp Burg und Stadt RunkelRadierung Ferdinand Karl Klimsch um 1865Im Zuge eines ab etwa 1250 auftretenden Familienstreites um Besitz und Erbanspruche vertrieb Siegfried V 1276 seinen Vetter Heinrich 1288 aus der Burg Dieser liess darauf ab 1288 auf den gegenuber liegenden Hohen der Lahn die Burg Schadeck als Trutzburg errichten Im gleichen Jahr folgte die Trennung der bis dahin verbundenen Herrschaften Runkel und Westerburg Dietrich III von Runkel vergrosserte 1376 seine Herrschaft um die Zehnten Schupbach und Aumenau und liess neben der Burg ein moderneres Schloss errichten Dietrich IV von Runkel nach 1462 Herr von Runkel gelangte durch Ehe mit Anastasia von Isenburg Wied auch in den Besitz der Grafschaft Wied nach der sich seine Nachfahren fortan nannten 1543 beherbergte die Burg Runkel Philipp Melanchthon als Gast des Grafen Johann IV von Wied Runkel 1581 1595 erfolgte eine Teilung der Grafschaft Wied Wilhelm IV von Wied Runkel erhielt die Obere Grafschaft Wied um Runkel und Dierdorf sein Neffe Johann Wilhelm von Wied Runkel erhielt die Niedere Grafschaft Wied um Wied Braunsberg und Isenburg Runkel wurde dadurch Zentrum der Oberen Grafschaft Wied Im Dreissigjahrigen Krieg wurden am 15 Oktober 1634 die Burg und der Ort von kaiserlichen Truppen Kroaten unter Graf Isolani zerstort Danach wurde die Haupt oder Kernburg nicht wieder aufgebaut die Gebaude der Unterburg sowie einige Wirtschaftsgebaude wurden jedoch in den folgenden Jahren wiederhergerichtet oder weiter ausgebaut 1692 uberliess Friedrich von Wied Runkel seinem Enkel Maximilian Heinrich von Wied Runkel die Obere Grafschaft Wied vermehrt insbesondere um Isenburg das bis dahin zur Niederen Grafschaft Wied gehorte Die Grafschaft hiess fortan Wied Runkel sie wurde 1791 zum Furstentum erhoben Im Rahmen der Rheinbundakte wurde das Furstentum 1806 mediatisiert und in das neugeschaffene Herzogtum Nassau der rechtslahnische Teil ins Grossherzogtum Kleve und Berg 1813 an Preussen eingegliedert Karl Ludwig Friedrich Alexander Furst zu Wied wurde als Standesherr u a Verwalter des neu geschaffenen nassauischen Amtes Runkel Als im Marz 1824 Karl Ludwig Friedrich Alexander Furst zu Wied und im April 1824 dessen Bruder Friedrich Ludwig Furst zu Wied kinderlos starben erlosch mit ihnen die wied runkelsche Linie Ihre standesherrlichen Rechte an Stadt und Burg Runkel fielen an Wilhelm Hermann Karl Furst zu Wied aus der Nebenlinie Wied Neuwied vormals Niedere Grafschaft nbsp Blick uber die Unterburg zum Rathaus nbsp Burgtor von innenListe der Herren von Runkel Bearbeiten Hauptartikel Haus Runkel Herrschaft Runkel Bearbeiten nbsp Wappen der Herren von Runkelum 1159 Siegfried I von Runkel Herr von Runkel um 1181 Siegfried II von Runkel dessen Sohn Herr von Runkel um 1191 um 1221 Siegfried III von Runkel Westerburg dessen Sohn Herr von Runkel und Westerburgnach 1221 um 1250 Siegfried IV von Runkel Westerburg 1266 dessen Sohn Mitherr von Runkel Herr von Westerburg nach 1221 um 1226 Dietrich I von Runkel dessen Bruder Mitherr von Runkel nach 1250 1277 Heinrich I von Runkel Westerburg Sohn Siegfrieds IV Mitherr von Runkel Herr von Westerburg um 1270 1288 Siegfried V von Runkel Sohn Dietrichs I Mitherr von Runkel 1277 Alleinherr von Runkel1288 1352 Dietrich II von Runkel nach 1352 dessen Sohn oder Enkel Herr von Runkel 1352 1402 Dietrich III von Runkel 1402 dessen Sohn Herr von Runkel 1402 1417 Friedrich III von Runkel vor 1417 dessen Sohn Herr von Runkel 1417 um 1427 Siegfried VIII von Runkel dessen Bruder Herr von Runkel um 1427 1462 Dietrich IV von Runkel 1462 dessen Bruder Herr von Runkel 1462 1487 Friedrich IV von Wied Runkel 1487 dessen Sohn Herr von Runkel 1454 Graf von Wied 1487 1505 Wilhelm III von Wied Runkel 1526 dessen Sohn Herr von Runkel Graf von Wied und Moers 1505 1533 Johann III von Wied Runkel 1533 dessen Bruder Graf von Wied 1533 1535 Philipp von Wied Runkel 1535 dessen Sohn Herr von Runkel Graf von Wied 1535 1581 Johann IV von Wied Runkel 1581 dessen Bruder Herr von Runkel Graf von Wied 1581 1591 Hermann I von Wied Runkel 1591 dessen Sohn Herr von Runkel Graf von Wied gemeinsam mit Wilhelm IV 1591 1595 Johann Wilhelm von Wied Runkel 1633 dessen Sohn Herr von Runkel Graf von Wied gemeinsam mit Wilhelm IV 1581 1595 Wilhelm IV von Wied Runkel 1612 Bruder Hermanns I Herr von Runkel Graf von Wied mit Hermann I bzw Johann Wilhelm Obere Grafschaft Wied Bearbeiten 1595 1612 Wilhelm IV von Wied Runkel 1612 Graf zu Wied Obere Grafschaft 1613 1631 Hermann II von Wied Runkel 1631 Bruder Johann Wilhelms Graf zu Wied Obere Grafschaft 1631 1640 Friedrich von Wied Runkel 1698 dessen Sohn Graf zu Wied Obere Grafschaft auch 1691 1692 1638 1698 Graf zu Wied Niedere Grafschaft 1640 1653 Moritz Christian von Wied Runkel 1653 dessen Bruder Graf zu Wied Obere Grafschaft 1653 1664 Johann Ernst von Wied Runkel 1664 dessen Bruder Graf zu Wied Obere Grafschaft 1664 1691 Ludwig Friedrich 1709 dessen Sohn Graf zu Wied Obere Grafschaft 1691 1692 Friedrich von Wied Runkel 1698 dessen Onkel Graf zu Wied Obere Grafschaft auch 1631 1640 1638 1698 Graf zu Wied Niedere Grafschaft nbsp Wappen der Grafen und Fursten von Wied RunkelGrafschaft und Furstentum Wied Runkel Bearbeiten 1692 1706 Maximilian Heinrich von Wied Runkel 1706 dessen Enkel Graf zu Wied Runkel 1706 1762 Johann Ludwig von Wied Runkel 1762 dessen Sohn Graf zu Wied Runkel 1762 1791 Christian Ludwig von Wied Runkel 1791 dessen Sohn Graf zu Wied Runkel 1791 Furst zu Wied Runkel 1791 1806 Karl Ludwig Friedrich Alexander Furst zu Wied 1824 dessen Sohn Furst zu Wied Runkel ab 1806 mediatisierter StandesherrStandesherrliche Herren von Runkel Bearbeiten 1806 1824 Karl Ludwig Friedrich Alexander zu Wied 1824 Furst zu Wied Herr zu Runkel 1824 Friedrich Ludwig zu Wied 1824 dessen Bruder Furst zu Wied Herr zu Runkel 1824 1836 Johann August Karl zu Wied 1836 dessen Onkel 4 Grades Furst zu Wied Graf zu Isenburg Herr zu Runkel und Neuerburg Haus Wied Neuwied 1836 1848 Wilhelm Hermann Karl zu Wied 1864 dessen Sohn Furst zu Wied Graf zu Isenburg Herr zu Runkel und Neuerburg 1848 abgedankt Standesherrschaft Runkel aufgelost nbsp Burgtor nbsp Heute noch genutztes Gebaude der Unterburg nbsp Erhaltungsarbeiten an der Burg nbsp Burg Runkel nbsp Blick von Burg Schadeck auf Ort und Burg RunkelGliederung der Burg BearbeitenDie Burg besteht aus einer Ober oder Kernburg und einer Unterburg Die Oberburg ist seit ihrer Zerstorung eine Ruine die jedoch begehbar ist Auf der hochsten Stelle des Felsens gegenuber der heutigen in den Jahren 1440 bis 1448 erbauten Lahnbrucke steht der besteigbare Bergfried der den Burghof der Unterburg um etwa 31 Meter uberragt Ihn umstehen die machtigen Ruinen des Palas und weiterer ehemaliger Wohngebaude die zur Lahnseite hin schon fast das Aussehen einer Schildmauer haben An beiden Enden des rund 40 Meter langen Gebaudetraktes befindet sich jeweils ein machtiger Wehrturm die dem Bergfried in Hohe und in Mauerstarke kaum nachstehen Man kann daher bei der Burg Runkel von einer der sehr seltenen Burgtypen sprechen die drei Bergfriede besitzt Die Unterburg wurde nach der Zerstorung des Dreissigjahrigen Kriegs im 17 und 18 Jahrhundert wieder auf und ausgebaut Sie besteht aus zwei bis dreistockigen Gebauden die sich U formig sudlich an die Oberburg anschliessen und einen geschlossenen Innenhof bilden Weitere ehemalige Wirtschaftsgebaude befinden sich innerhalb eines Vorhofes der von einer Ringmauer umgeben wird Die im Gegensatz zur Oberburg noch gut erhaltenen Gebaude der Unterburg werden heute noch uberwiegend genutzt Heute BearbeitenHeutzutage befinden sich in der Unterburg ein Museum eine Kapelle ein Archiv und die furstlich wiedsche Verwaltung Zeitweise wird das Schloss von Metfried Prinz zu Wied Bruder von Friedrich Wilhelm Prinz zu Wied und seiner Familie bewohnt Andere Gebaudeteile werden ebenfalls bewohnt oder dienen unter anderem als Abstellraum fur landwirtschaftliche Fahrzeuge Die nicht wiederhergestellten Gebaude der Oberburg konnen auch besichtigt werden Besucher erhalten am Eingang der Burg ein Faltblatt mit schriftlicher Fuhrung zu 18 Stationen die den selbst zu erkundenden Weg durch die Burg erlautern Dabei ist auch die Besteigung des Hauptturmes moglich Von seiner Aussichtsplattform ergibt sich ein schoner Ausblick auf den Ort Runkel die mittelalterliche Lahnbrucke und die noch heute gut erhaltene Burg Schadeck auf der gegenuberliegenden Lahnseite Zusatzlich zum Denkmalschutz hat die Burg den Schutzstatus fur den Kriegsfall nach der Haager Konvention erhalten Literatur BearbeitenRandolf Fugen Highlights in Mittelhessen 1 Auflage Wartenberg Verlag Gudensberg Gleichen 2003 ISBN 3 8313 1044 0 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 434 Alexander Thon Stefan Ulrich Jens Friedhoff Mit starken eisernen Ketten und Riegeln beschlossen Burgen an der Lahn Schnell amp Steiner Regensburg 2008 ISBN 978 3 7954 2000 0 S 130 135 Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 309 Michael Losse Burgen und Schlosser an der Lahn von Biedenkopf und Marburg uber Giessen Wetzlar und Weilburg bis Limburg Nassau und Lahnstein Imhof Petersberg 2007 ISBN 3 86568 070 4 223 SeitenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Runkel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Burg Runkel Burg Runkel Landkreis Limburg Weilburg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 12 Juni 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 4 November 2014 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Burg Runkel In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Burg Runkel bei Monumente Online Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion de andere Ansicht Luftbild von Burg Runkel Burg Runkel auf Burgenwelt orgBurgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Limburg Weilburg Burgstall Blumenrod Burg Camberg Burg Dehrn Alte Burg Elbtal Hessen Burg Elkerhausen Burg Ellar Burg Freienfels Burg Graveneck Burg Grebenhausen Burg Gretenstein Schloss Hadamar Burg Heckholzhausen Burg Kirberg Laneburg Burg Limburg Maienburg Schloss Mengerskirchen Burg Merenberg Burg Neu Elkerhausen Burg Runkel Burg Schadeck Steuerburg Graveneck Burg Villmar Burg Waldmannshausen Schloss Weilburg Normdaten Geografikum GND 7607113 3 lobid OGND AKS VIAF 238162816 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Runkel amp oldid 229835953