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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Dierdorf Begriffsklarung aufgefuhrt Dierdorf ist eine Stadt im Landkreis Neuwied in Rheinland Pfalz Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Dierdorf und gehort ihr auch an Wappen Deutschlandkarte50 548888888889 7 6594444444444 240 Koordinaten 50 33 N 7 40 OBasisdatenBundesland Rheinland PfalzLandkreis NeuwiedVerbandsgemeinde DierdorfHohe 240 m u NHNFlache 31 98 km2Einwohner 5792 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 181 Einwohner je km2Postleitzahl 56269Vorwahl 02689Kfz Kennzeichen NRGemeindeschlussel 07 1 38 012LOCODE DE DIRStadtgliederung 5 StadtteileAdresse der Verbandsverwaltung Poststrasse 556269 DierdorfWebsite www dierdorf deStadtburgermeister Thomas Vis CDU Lage der Stadt Dierdorf im Landkreis NeuwiedKarteDierdorf Luftaufnahme 2016 Dierdorf Blick vom Uhrturm rechts der Eulenturm Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Stadtgliederung 2 Geschichte 2 1 Namensdeutung 2 2 Mittelalter 2 3 Stadtrechte 2 4 Reformation 2 5 Dreissigjahriger Krieg 2 6 Hexenprozesse 2 7 18 bis Beginn 20 Jahrhundert 2 8 Bombardierung 1945 2 9 Einwohnerstatistik 2 10 Konfessionsstatistik 3 Politik 3 1 Stadtrat 3 2 Burgermeister 3 3 Eingemeindungen 3 4 Stadtepartnerschaften 3 5 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 4 1 Schlosspark mit Schlossweiher 4 2 Mausoleum der Fursten von Wied Runkel 4 3 Eulenturm und Stadtbefestigung 4 4 Uhrturm und Kinzinguhr 4 5 Evangelische Kirche 4 6 Katholische Pfarrkirche St Clemens 4 7 Kupferhaus 4 8 Siehe auch 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Ansassige Unternehmen 5 3 Schulen 6 Personlichkeiten 6 1 Ehrenburger 6 2 Sohne und Tochter der Stadt Dierdorf 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Dierdorf liegt im Vorderen Westerwald in der so genannten Dierdorfer Senke Die Gegend ist von alters her gepragt von der Forst und Landwirtschaft Durch die Stadt fliesst der Holzbach ein Zufluss der Wied Die nachsten grosseren Stadte sind im Sudwesten Neuwied und nordlich Altenkirchen und Hachenburg Die Nachbargemeinden sind Raubach im Nordwesten Marienhausen im Osten und Dernbach im Westen Stadtgliederung Bearbeiten Die Stadtteile von Dierdorf sind Stadtteil Flache in ha EinwohnerDierdorf 1 146 2 780Bruckrachdorf 569 755Elgert 552 412Giershofen 531 766Wienau 389 1 160Gesamt 3 187 5 873 Einwohner mit Hauptwohnsitz Stand 31 Dezember 2007 Geschichte BearbeitenNamensdeutung Bearbeiten In der ersten urkundlichen Erwahnung aus dem Jahr 1204 wird der Ort mit Dyrdorph und Dyrdorp bezeichnet In der Folgezeit werden die Schreibweisen Dyrdorf 1344 Deerdorf 1537 und Thierdorff zweite Halfte 17 Jahrhundert benutzt Es gibt mehrere Deutungsversuche von denen aber keine schlussig ist Einer basiert auf der Annahme dass Dierdorf ursprunglich aus drei Teilen bestand und der Ortsname aus Driedorf Dreidorf entstanden sei Das konnte auch im Zusammenhang stehen mit dem dreieckigen Gemerk im Wappen das Dreieck mit den beiden Querbalken wurde bereits um 1600 im Stadtsiegel benutzt Eine weitere Moglichkeit der Deutung ist dass Dierdorf abgeleitet wird aus das durre Dorf In dem Fall konnte durr allerdings hergeleitet sein vom frankischen durr oder dern was so viel bedeutet wie viel oder gross siehe auch Durrholz Eine weitere Deutung findet sich bei Henning Kaufmann Rheinische Stadtenamen Munchen 1973 Er vermutet einen Personennamen Dioro und somit ursprunglich Dierendorf da Ortsnamen auf dorf im Beiwort meist einen Personennamen enthalten Dieser Personenname wird auf den Stamm Theuda zuruckgefuhrt der mit dem haufigen westfrankischen r haltigen Suffix versehen zum Kosenamen Theudaro wird Dieser wird dann zu Theudro Theuro Theoro verkurzt und schliesslich zu Thiro und Thero Diese sprachlichen Prozesse korrespondieren mit den Ersterwahnungen 1204 Dyrdorph und 1326 Deyrdorph 1344 Dirdorf Mittelalter Bearbeiten In der schon erwahnten urkundlichen Erwahnung aus dem Jahr 1204 wird Dierdorf mit Pfarrei Dyrdorph als Besitz der Herren von Isenburg des Zweiges Braunsberg genannt Also war Dierdorf 1204 bereits besiedelt die erste Ansiedlung durfte spatestens auf die Zeit um 1100 zuruckgehen In der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts sind Rechte der Abtei Rommersdorf im Kirchspiel Dierdorf urkundlich erwahnt Im Jahr 1324 verpfandet Graf Johann I von Braunsberg Herr zu Isenburg nach 1327 seine Burg in Dierdorf an den Walpoden Ludwig von Reichenstein der ihm versprach den Burgfrieden zu halten und nach der Ruckzahlung des Pfandes die Burg sofort wieder zu raumen Graf Wilhelm I von Wied und Isenburg 1324 1383 ein Enkel von Johann I verkauft im Jahr 1344 seine Besitzungen in Dierdorf an den Trierer Erzbischof und Kurfursten Balduin von Luxemburg In diesem Zusammenhang wird auch der erste Jahrmarkt auf dem Westerwald uberhaupt erwahnt der am Jakobstag stattfand und wohl Teil des ortlichen Kirchweihfests war Im Jahr 1355 erhalt Wilhelm I die Dierdorfer Besitzungen des Bistums Trier zum Lehen Stadtrechte Bearbeiten Von Kaiser Karl IV erhielt Graf Wilhelm I am 17 Juni 1357 die Stadtrechte fur Dierdorf In dieser Zeit erhielt Dierdorf die damals wesentliche Kennzeichen einer Stadt eine Stadtmauer mit mehreren Turmen Zwei der Turme und ein Teil der Stadtmauer sind noch erhalten Um die Stadt war ein Wallgraben angelegt der vom Holzbach unter Wasser gesetzt wurde Die bereits 1324 erwahnte Burg stand ausserhalb der Stadtbefestigung vermutlich an der Stelle des spater errichteten Schloss auf der Insel des heutigen Schlossweihers Bis 1580 hat Dierdorf nachweislich kein Stadtwappen bzw Siegel Der alteste vorhandene Siegelabdruck stammt aus dem Jahr 1651 und zeigt ahnliche Merkmale wie das heutige Wappen ein Dreieck mit zwei Querbalken das Dreieck zeigte mit der Spitze jedoch nach unten Im Jahr 1598 wurde unter Graf Wilhelm IV von Wied Runkel 1560 1612 eine Wirtschaftsordnung fur Dierdorf erlassen die von den seinerzeit drei Wirten akzeptiert wurde So wurde der Gewinn der Wirte fur den Wein begrenzt die Abweisung von Fremden untersagt und fur die Sauberkeit der Raume und Stalle bestimmte Vorgaben gemacht selbst ein Preisaushang war vorgeschrieben Wilhelm IV erliess im Jahr 1600 auch eine erste Kirchenordnung wie auch eine erste Schulordnung Im Jahr 1610 folgte eine Obrigkeitsverordnung die sich an den Schultheissen und den Burgermeister richtete und die Bewachung der Tore und die Aufbewahrung der Schlussel regelte Am 7 Juli 1957 wurden Dierdorf nach 600 Jahren die Stadtrechte erneut verliehen nbsp Dierdorf Evangelische KircheReformation Bearbeiten Im Jahr 1556 fuhrt Graf Johann IV von Wied 1581 die evangelische Kirchenverfassung in Dierdorf ein Ein Onkel von Johann IV war Hermann V von Wied 1477 1552 der von 1515 bis 1547 Erzbischof von Koln war und nach seinem Rucktritt vom Bischofsamt zum evangelischen Glauben ubertrat Fur Dierdorf wie auch fur die Grafschaft wurde der Heidelberger Katechismus eingefuhrt und die katholischen Kirchenbrauche abgeschafft Unter Graf Hermann II von Wied und Isenburg 1580 1631 Nachfolger von Wilhelm IV und dessen Neffe wurde 1616 eine neue Kirchenordnung die auch eine Schulpflicht und das Verhalten der Untertanen regelte sowie Strafen fur Vergehen festlegte Seltsam muten heute die hier auszugsweise wiedergegebenen Vergehen an Einschlafen bei der Predigt unziemliches Fressen und Saufen bei einer Rebellion gegenuber der Obrigkeit oder bei Zauberei wurde die Todesstrafe angedroht Zigeuner waren des Landes zu verweisen Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten Im Dreissigjahrigen Krieg blieb auch Dierdorf von den durchziehenden Kriegsscharen nicht verschont Im Jahr 1620 besetzten Truppen des Grafen Anholt die Stadt und bezogen hier ihr Winterquartier Es folgten Durchzuge der Spanier unter Spinola 1622 wurde Dierdorf von den Spaniern besetzt Es folgten 1624 die Scharen des kaiserlichen Generals Tillys Ihm folgten 1625 Soldaten des Kratz von Scharfenstein 1627 kamen Soldaten Wallensteins spater Kurtrierische und Kurbrandenburgische Soldaten Auch in den beiden folgenden Jahrzehnten blieb Dierdorf von durchziehenden Kriegern nicht verschont die Hungersnot der Bevolkerung war gross 1637 wird die Herrschaft Dierdorf von acht durchziehenden kaiserlichen Kompanien geplundert Graf Hermann II von Wied und Isenburg scheint mit Tilly eine nahere Bekanntschaft geschlossen zu haben im Jahr 1624 ist Tilly Taufpate von Hermanns neuntem Kind Luise Juliane Nach dem Krieg wurden in Dierdorf und den Dorfern Bruckrachdorf Giershofen und Wienau insgesamt noch 97 Haushaltungen gezahlt nbsp Dierdorf UhrturmHexenprozesse Bearbeiten Auch in Dierdorf gab es bis ins 17 Jahrhundert Hexenprozesse und Hexenverbrennungen Von dem letzten Hexenprozess wird 1651 berichtet rund 100 Jahre nachdem in Dierdorf die Reformation eingefuhrt wurde Die Verhore und die Prozesse fanden im Uhrturm statt Es existieren detaillierte Protokolle und es gab eine eigene Gerichtsordnung in der nicht nur das Verfahren der Verhore der Folter und der Hinrichtung festgelegt waren sondern auch das Entgelt fur die Schoffen und den Henker Nach den vorhandenen Hexenprotokollen wurden im Amte Dierdorf 91 Personen als Hexen verbrannt und zwar aus Dierdorf 23 Giershofen 3 Bruckrachdorf 3 Offhausen 1 Wienau 7 Freirachdorf 2 Raubach 9 Elgert 5 Urbach 5 Harschbach 1 Dernbach 2 Puderbach 5 Muscheid 4 Breitscheid 1 Hanroth 4 Niederhofen 1 Daufenbach 2 Werlenbach 1 Linkenbach 2 Lautzert 1 Wiedischhausen 1 18 bis Beginn 20 Jahrhundert Bearbeiten 1701 Der Bau des Schlosses der Grafen von Wied Runkel wird begonnen und 1725 fertiggestellt 1742 Die Judische Gemeinde Dierdorf wird gegrundet 1755 Kapuziner wollen in Dierdorf ein Kloster errichten Der Plan scheitert am Widerstand der Einwohner der Graf muss seine Zusage widerrufen 1772 Der Uhrturm erhalt eine neue Uhr geschaffen vom Neuwieder Uhrmacher Kinzing 1781 Erste urkundliche Erwahnung einer Furstlichen Lateinschule 1805 Die katholische Kirche wird eingeweiht 1806 Aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses endet die landesherrliche Selbstandigkeit der Fursten zu Wied Runkel Dierdorf wird dem Fursten von Nassau Usingen zugesprochen und somit Amtssitz 1815 Durch die Vertrage des Wiener Kongresses fallt das Amt Dierdorf an Preussen 1829 Die erste Synagoge in Dierdorf wird eroffnet 1929 erfolgt ein Neubau der 1938 zerstort wurde 1838 Die Stadtbefestigung wird weitgehend abgebrochen um das Baumaterial fur das evangelische Schulgebaude am Damm zu gewinnen 1848 Furst Hermann zu Wied Neuwied dem Dierdorf nach dem Tod des letzten Fursten zu Wied Runkel zugefallen war verzichtet auf die ihm noch zustehenden Herrschaftsrechte Die Verwaltungsgeschafte gehen nun ganz auf die preussische Regierung uber 1872 In einem Grossfeuer wird ein grosser Teil der Stadt zerstort samtliche Hauser am Marktplatz und das Rathaus werden ein Opfer der Flammen 1902 Das Schloss wird wegen Baufalligkeit geschlossen Aus den Steinen wird der Neubau der evangelischen Kirche errichtet Der Kirchturm aus dem Mittelalter bleibt erhalten Bombardierung 1945 Bearbeiten nbsp Mahnmal 25 Marz 1945Am Palmsonntag dem 25 Marz 1945 wurde die Stadt im Zuge des Vormarsches der Alliierten bombardiert und zur Halfte zerstort Die Stadt hatte damals 71 Tote zu verzeichnen Mehr als 50 Hauser wurden vollstandig zerstort und viele der ubrigen Hauser erlitten erhebliche Schaden Einen Tag spater am 26 Marz 1945 wurde Dierdorf nach kurzen Gefechten mit den abruckenden Resten der Wehrmacht Truppen von Truppen der US Army besetzt Nach amerikanischen Angaben flogen 67 Bomber des Typs Martin B 26 Marauder den Luftangriff auf Dierdorf Sie warfen in 8 Angriffswellen insgesamt 272 Bomben uber dem Zielgebiet ab Jede der Bomben hatte ein Gewicht von 450 kg Einwohnerstatistik Bearbeiten Die folgende Ubersicht zeigt die Einwohnerentwicklung von Dierdorf heutiger Gebietsstand 2 Jahr Einwohner1815 19661835 24851871 24541905 23941939 26111950 29861961 31141970 3883 Jahr Einwohner1980 40171990 47022000 57082010 58942015 56632016 56912017 5703 nbsp Einwohnerentwicklung von Dierdorf von 1815 bis 2016 nach nebenstehender TabelleKonfessionsstatistik Bearbeiten Mit Stand 30 Juni 2005 waren von den Einwohnern 40 3 evangelisch 24 5 romisch katholisch und 35 2 waren konfessionslos oder gehorten einer anderen Glaubensgemeinschaft an 3 Ende April 2023 hatten 27 7 die evangelische und 19 5 Einwohner die katholische Konfession 1 6 gehorten anderen Konfessionen oder Glaubensgemeinschaften an und 51 2 waren ohne Angabe oder gemeinschaftslos 4 Politik BearbeitenStadtrat Bearbeiten Der Stadtrat in Dierdorf besteht aus 22 Ratsmitgliedern die bei der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 in einer personalisierten Verhaltniswahl gewahlt wurden und dem ehrenamtlichen Stadtburgermeister als Vorsitzendem Die Sitzverteilung im Stadtrat 5 Wahl SPD CDU FDP FWG Grune Gesamt2019 5 9 4 2 2 22 Sitze2014 6 12 2 2 22 Sitze2009 8 9 3 2 22 Sitze2004 7 8 2 5 22 SitzeBurgermeister Bearbeiten Stadtburgermeister von Dierdorf ist seit 2009 6 Thomas Vis von der CDU Bei den Kommunalwahlen 2019 wurde er in einer Stichwahl mit 57 7 Prozent der abgegebenen Stimmen wiedergewahlt 7 Eingemeindungen Bearbeiten Im Rahmen der in der Mitte der 1960er Jahre begonnenen Verwaltungs und Gebietsreform in Rheinland Pfalz wurden mit Wirkung vom 7 Juni 1969 die bis dahin selbstandigen Ortsgemeinden Bruckrachdorf 438 Einwohner Giershofen 470 und Wienau 458 in die Stadt Dierdorf eingegliedert und sind seitdem Stadtteile Die ebenfalls eigenstandige Ortsgemeinde Elgert 264 wurde mit Wirkung vom 17 Marz 1974 eingemeindet 8 Stadtepartnerschaften Bearbeiten Seit 1995 haben sich die Stadt Dierdorf und die franzosische Gemeinde Courtisols im Nordosten Frankreichs in der historischen Landschaft Champagne zu einer Stadtepartnerschaft verbunden 1997 folgte seitens der Verbandsgemeinde Dierdorf die polnische Stadt Krotoszyn Ebenso besteht seit 2005 eine Partnerschaft mit Fountain Hills Arizona USA Diese ist aus einem seit 1998 zwischen dem Martin Butzer Gymnasium in Dierdorf und der Fountain Hills High School bestehenden Schuleraustausch entstanden Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Dierdorf Blasonierung In Gold ein schwarzes Gemerk in Form zweier nach oben sich verjungender an den Ecken abgeschragter und von einem durchbrochenen Dreieck giebelformig uberhohten Balken Wappenbegrundung Das dreieckige Gemerk wohl ein altes Ortskennzeichen oder Gemarkungszeichen erscheint zuerst in Abdrucken des Dierdorfer Stadtsiegels von 1651 Herkunft und Bedeutung sind unbekannt Das Wappen ist rechtsgultig seit dem 16 April 1958 Sehenswurdigkeiten BearbeitenSchlosspark mit Schlossweiher Bearbeiten Auf der Insel im Schlossweiher stand bis 1902 das Residenzschloss der Fursten zu Wied Runkel Erbaut wurde das Schloss im Jahre 1701 Bereits 1324 wird an dieser Stelle eine Wasserburg erwahnt 1902 wurde es wegen Baufalligkeit gesprengt 2020 erwarb die Stadt den Park mit Weiher und Insel vom Furstenhaus Wied 9 Heute dienen Park Weiher und Insel Freizeit und Sportzwecken Mausoleum der Fursten von Wied Runkel Bearbeiten nbsp Dierdorf MausoleumDiese neugotische Grabkapelle wurde unter Furst Karl Ludwig Friedrich Alexander zu Wied Runkel in den Jahren von 1816 bis 1821 erbaut Das Mausoleum in Dierdorf diente als Grabstatte des Furstenhauses und zur Aufbewahrung der Grabmaler seiner Vorfahren Hier ist auch der ursprunglich in der Abtei Rommersdorf stehende Grabstein des Kolner Erzbischofs und Kurfursten Salentin von Isenburg zu sehen der Salentin in einer Ritterrustung zeigt Eulenturm und Stadtbefestigung Bearbeiten Von der nach 1357 gebauten Stadtbefestigung sind entlang des Damms am Holzbach noch Reste der Stadtmauer erhalten Der Eulenturm ein etwa 27 m hoher Rundturm ist ein fur das Mittelalter typischer Wehrturm diente auch als Verlies Wie der Untertorturm zum Namen Eulenturm kam ist nicht uberliefert nbsp Eulenturm Luftaufnahme 2016 Uhrturm und Kinzinguhr Bearbeiten Der etwa 24 m hohe Uhrturm war als Obertorturm ebenfalls Teil der Stadtbefestigung aus dem 14 Jahrhundert Spater nach der Erweiterung der Stadtbefestigung hat er den Namen Mittelturm Im 17 Jahrhundert fanden hier zahlreiche Hexenprozesse statt mindestens 23 Personen wurden in dieser Zeit hingerichtet Spater diente der Turm dem Stadtwachter auch als Wohnung Den Namen Uhrturm tragt er seit Anfang des 17 Jahrhunderts eine Stadtuhr auf dem Turm gab es bereits 1601 Die heutige Uhr auf der Turmspitze wurde 1772 von Christian Kinzing geschaffen und ist im Original erhalten Evangelische Kirche Bearbeiten Die Evangelische Kirche in der heutigen Form wurde 1903 und 1904 erbaut Als Baumaterial der Bruchsteinkirche dienten Steine aus dem 1902 niedergelegten Schloss Die Glasfenster schuf die Werkstatt Rudolf und Otto Linnemann aus Frankfurt Der Turm stammt im Wesentlichen von der Vorgangerkirche die um 1200 gebaut wurde und St Jakobus geweiht war Seit Graf Johann IV von Wied und mit ihm die gesamte Grafschaft zu der damals auch Dierdorf gehorte Mitte des 16 Jahrhunderts zum evangelischen Glauben ubertrat war die Vorgangerkirche die evangelische Pfarrkirche von Dierdorf Katholische Pfarrkirche St Clemens Bearbeiten Die Vorgangerkirche der Katholischen Pfarrkirche St Clemens wurde bei der Bombardierung Dierdorfs am 25 Marz 1945 vollkommen zerstort Die Vorgangerkirche wurde in der Zeit von 1803 bis 1805 erbaut Von ihr ist in der neuen von 1948 bis 1950 erbauten Kirche der Taufstein aus 1848 erhalten Kupferhaus Bearbeiten Das Kupferhaus nahe dem Schlosspark wurde 1933 vom damaligen wiedischen Erbprinzenpaar Hermann 1899 1941 und Marie Antonia 1909 2003 als Wohnsitz erbaut Die Besonderheit war dass die Aussenwande mit Kupfer verkleidet waren und auch das Dach mit Kupferblechen eingedeckt war Fur den Kriegsbedarf wurden 1943 Jahre alle Kupferteile an den Aussenwanden und auf dem Dach entfernt Die Innenwande des Hauses aus Stahlblech blieben jedoch erhalten Entsprechend einem Gutachten des Neuwieder Architekten Curt Karl Ruschhoff wurden die von Kupfer entblossten Aussenwande mit Platten aus Heraklith verkleidet 10 Nach 1945 diente das Haus als Fluchtlingsunterkunft und als wiedische Oberforsterei Der alteste Sohn von Hermann und Marie Antonia zu Wied Friedrich Wilhelm Prinz zu Wied lebte hier in den ersten Nachkriegsjahren und besuchte die ortliche Rektoratsschule Aus der Furstenfamilie lebte zuletzt Marie Antonia von Gordon verwitwete Erbprinzessin zu Wied bis 2003 in diesem Haus Seitdem war es unbewohnt und wurde 2019 abgerissen Siehe auch Bearbeiten Liste der Kulturdenkmaler in DierdorfWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Dierdorf liegt an der A 3 Ausfahrt 37 etwa in der Mitte zwischen Koln Bonn und Frankfurt Die durch die Stadt fuhrende B 413 verbindet Dierdorf mit Neuwied und Hachenburg Dierdorf wird durchquert von der Holzbachtalbahn die jedoch auf diesem Abschnitt nur im Guterverkehr Wiederinbetriebnahme 3 Marz 2006 genutzt wird Der Bahnhof Dierdorf Bz Koblenz ist seit 1984 geschlossen mittlerweile befindet sich dieser im Eigentum der Firma TWE und steht daher auch zukunftig nicht zur Verfugung Am Rande des Stadtgebietes verlauft an der Autobahn die Schnellfahrstrecke Koln Rhein Main deren nachstgelegener Bahnhof in Montabaur ist Im Stadtteil Wienau liegt der Flugplatz Dierdorf Wienau Er dient im Sommer dem Flugsportbetrieb und ist eingestuft als Sonderlandeplatz Ansassige Unternehmen Bearbeiten TWE Dierdorf GmbH amp Co KG bis 2001 Lohmann amp Rauscher Vliesstoffe Schulen Bearbeiten In den 1950er Jahren wurde die Stadt ein bedeutender Schulstandort 1956 fand das erste Abitur am Martin Butzer Gymnasium statt 1955 wurde ein Realschulzweig ausgegliedert Hieraus entstand die spatere Nelson Mandela Realschule Die Grund und Hauptschule tragt seit 2004 den Namen Gutenbergschule Ab dem Schuljahr 2010 2011 wird die Realschule zu einer Realschule Plus umgewandelt Es erfolgt daher die Aufnahme der Hauptschulklassen Die Gutenbergschule wird eine reine Grundschule Personlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten Friedrich Wilhelm Prinz zu Wied 1931 2000 Unternehmer Mazen Prasident des International Council for Game and Wildlife Conservation Mitglied des Neuwieder Stadtrats und des Neuwieder Kreistags Forderer und Mitglied der Kuratoriums des Johanniter Krankenhauses in DierdorfSohne und Tochter der Stadt Dierdorf Bearbeiten Christian Ludwig zu Wied Runkel 1732 1791 Landesherr im Furstentum Wied Karl Ludwig zu Wied Runkel 1763 1824 Landesherr im Furstentum Wied Friedrich Ludwig zu Wied Runkel 1770 1824 kaiserlich osterreichischer Feldmarschallleutnant Eduard Karl Braun 1813 1862 Arzt in Wiesbaden Wilhelm Marme 1832 1897 Pharmakologe und Hochschullehrer Wilhelm Eich 1850 1935 evangelischer Missionar Prases der Rheinischen Missionsgesellschaft in Deutsch Sudwestafrika Willy Abel 1875 1951 Konstrukteur und Erfinder Ernst Heydorn 1904 1979 Politiker FDP und Landtagsabgeordneter Karl Schneider 1912 1998 anglistischer und germanistischer Mediavist und Runologe Achim Arbeiter 1958 Archaologe Eva Grebel 1966 Astronomin Professorin am Zentrum fur Astronomie der Universitat Heidelberg Guido Hammesfahr 1968 Schauspieler Juan Holgado 1968 spanischer Bogenschutze Olympiasieger 1992 Janus Hochgesand 1981 MalerLiteratur BearbeitenStadt Dierdorf Hrsg Dierdorf ziemlich vorn im Westerwald 650 Jahre Stadt ISBN 978 3 00 021016 7 Wilhelm Gross Aus alter Zeit I Chronik von Dierdorf Neuauflage der Originalausgabe von 1900 Verlag Reinhard Zado Niederhofen 2002 ISBN 3 936256 02 0 Heinrich Neu und Hans Weigert Die Kunstdenkmaler des Kreises Neuwied L Schwann Dusseldorf 1940 S 83 97 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dierdorf Sammlung von Bildern nbsp Wikivoyage Dierdorf Reisefuhrer Website der Verbandsgemeinde Dierdorf Schloss und Ort PDF 176 kB bei hermann joseph loehr de Literatur uber Dierdorf in der Rheinland Pfalzischen LandesbibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Bevolkerungsstand 2022 Kreise Gemeinden Verbandsgemeinden Hilfe dazu Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Regionaldaten Gemeindestatistik Dierdorf Stichtag 30 Juni 2005 Gemeindestatistik Dierdorf PDF 0 3 MB abgerufen am 12 Mai 2023 Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Kommunalwahl 2019 Stadt und Gemeinderatswahlen Kandidat Thomas Vis Dierdorf als digitale Stadt entwickeln Der Landeswahlleiter Kommunalwahlen 2019 Ergebnisse Direktwahlen Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Hrsg Statistische Bande Band 393 Bad Ems Marz 2006 S 174 PDF 2 6 MB nbsp Info Es liegt ein aktuelles Verzeichnis 2016 vor das aber im Abschnitt Gebietsanderungen Territoriale Verwaltungsreform keine Einwohnerzahlen angibt Stadt Dierdorf kauft Schlosspark und Schlossweiher nr kurier de 3 Dezember 2020 Bernd Willscheid Marie Antonia von Gordon 1909 2003 im Landkreis Neuwied Hrsg Heimat Jahrbuch 2016 200 Jahre Landkreis Neuwied Bert amp Jorg Rahm Drucktechnik Ansbach 2016 S 270 ISBN 978 3 9814662 9 4Stadte und Gemeinden im Landkreis Neuwied Stadte Bad Honningen Dierdorf Linz am Rhein Neuwied UnkelGemeinden Anhausen Asbach Bonefeld Breitscheid Bruchhausen Buchholz Westerwald Dattenberg Datzeroth Dernbach Dottesfeld Durrholz Ehlscheid Erpel Grossmaischeid Hammerstein Hanroth Hardert Harschbach Hausen Wied Hummerich Isenburg Kasbach Ohlenberg Kleinmaischeid Kurtscheid Leubsdorf Leutesdorf Linkenbach Marienhausen Meinborn Melsbach Neustadt Wied Niederbreitbach Niederhofen Niederwambach Oberdreis Oberhonnefeld Gierend Oberraden Ockenfels Puderbach Ratzert Raubach Rengsdorf Rheinbreitbach Rheinbrohl Rodenbach bei Puderbach Rossbach Ruscheid Sankt Katharinen Landkreis Neuwied Stebach Steimel Strassenhaus Thalhausen Urbach Vettelschoss Waldbreitbach Windhagen Woldert Normdaten Geografikum GND 4490574 9 lobid OGND AKS LCCN no2003128763 VIAF 155119163 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dierdorf amp oldid 237291952