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Das Mausoleum der Grafen von Wied Runkel in Dierdorf ist eine Grabstatte des ehemaligen Furstenhauses zu Wied Runkel wurde nach 1816 von Furst Karl Ludwig Friedrich Alexander zu Wied Runkel im neugotischen Stil erbaut Es diente auch zur Aufbewahrung der Grabmaler seiner Vorfahren Das Mausoleum steht im ehemaligen Schlosspark in Dierdorf im Landkreis Neuwied Das Gebaude steht unter Denkmalschutz Dierdorf Mausoleum Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrunde 2 Baugeschichte 3 Baubeschreibung 4 Die Grabmale 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHintergrunde BearbeitenSeit dem 11 Jahrhundert bestand das Adelsgeschlecht der Grafen von Wied Im Laufe seiner Geschichte gab es mehrere Teilungen und Wiedervereinigungen der Grafschaft Ende des 18 Jahrhunderts wurden die Grafen von Wied Neuwied 1784 und von Wied Runkel 1791 in den Furstenstand erhoben 1 Aufgrund der Rheinbundakte von 1806 gingen die beiden Furstentumer an das Herzogtum Nassau 2 Aufgrund der wahrend des Wiener Kongresses verabschiedeten Deutschen Bundesakte wurden die Fursten Johann August Karl zu Wied 1779 1836 und sein Vetter Karl Ludwig Friedrich Alexander zu Wied Runkel 1763 1824 zu Standesherren denen verschiedene Rechte als souverane Fursten zugebilligt wurden Die Begrabnisstatten einiger Vorfahren der Fursten befanden sich in der Abtei Rommersdorf und im Stift St Florin in Koblenz die im Rahmen der Sakularisation aufgelost und profanen Zwecken zugefuhrt wurden Baugeschichte BearbeitenDer Text auf der Marmorplatte am Sarkophag des Fursten lautet Hier ruhen die irdischen Uberreste des Fursten Karl Ludwig Friedrich Alexander von Wied Runkel geboren den 29 September 1763 gestorben den 9 Marz 1824 Er errichtete diese Kapelle um das Andenken seiner Vorfahren durch Aufstellung der vorgefundenen Standbilder zu ehren und ruhet jetzt hier umgeben von denselben in den selbst geschaffenen Gartenanlagen wo er schon lebend gerne verweilte Die Literatur hat uber den Zeitraum der Bauzeit unterschiedliche Angaben Der Baubeginn war demnach zwischen 1816 und 1818 Auch ist unklar ob der Furst zu Wied Runkel der einzige Initiator war so wie die Grabplatte es vermittelt Im Furstlich Wiedischen Archiv in Neuwied existieren Dokumente wonach der Furst zu Wied Neuwied sich 1816 in einem Schreiben an den Oberreprasentanten der zu der Zeit neuen preussischen Regierung in Koblenz wandte um alte Grabmale und Monumente der Familie vor der Zerstorung zu sichern Die Kirche der Abtei Rommersdorf war inzwischen ein Pferdestall das Stift St Florin ein Schlachthof geworden Aus dem Schriftwechsel geht weiter hervor dass ein Grabmal bei der Zusammenfuhrung zerstort und nicht in das Mausoleum uberfuhrt wurde In der Koblenzer Florinskirche gab es ein Denkmal aus grauem Stein fur einen Kurfursten von Trier aus dem Hause Isenburg Es war vermutlich das Grabmal des Kurfursten Johann V von Isenburg 1547 1556 Baubeschreibung BearbeitenDas Mausoleum in Dierdorf ist nach dem Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Rheinland Pfalz und Saarland von Georg Dehio eines der ersten Denkmaler des altdeutschen Stils im Rheinland Das Mausoleum ein dreijochig gewolbter Rechteckbau aus verputztem Backstein in den Formen der fruhen Neugotik ist auf einer Grundflache von 5 35 auf 8 m errichtet Die diagonal gestellten Strebepfeiler an den Ecken laufen in krabbenbesetzten Fialen aus bei denen die Kreuzblumen fehlen Unter dem Gesims verlauft ein Spitzbogenfries um das ganze Gebaude dessen schiefergedecktes Walmdach hinter das Gesims zuruckgezogen ist Die sechs dreibahnigen Fenster laufen in Vierpassen aus Das Masswerk uber dem Eingang und die Fensterrippen bzw sprossen sind aus Gusseisen Im hinteren Teil des Raumes befindet sich die Gruft in der elf Mitglieder des Hauses Wied Runkel bestattet sind Im Herbst 2000 wurde das Mausoleum grundlegend saniert Die Grabmale BearbeitenDas Mausoleum beherbergt Grabmonumente aus dem ehemaligen Pramonstratenserkloster Rommersdorf der ehemaligen Wallfahrtskapelle Hausenborn bei Isenburg und der ehemaligen Stiftskirche St Florin in Koblenz In der Mitte des Raumes steht eine grosse Tumba an der vorne eine Grabplatte aus Marmor angebracht ist und den Erbauer des Mausoleums Furst Karl Ludwig Friedrich Alexander von Wied Runkel nennt Die Marmorplatte ist irgendwann zerbrochen wie die Risse es zeigen Auf der Tumba liegen zwei lebensgrosse Figuren aus feinkornigem Sandstein die vermutlich den Grafen Wilhelm II von Wied und Herr in Isenburg gestorben am 23 Oktober 1462 und seine Gemahlin Philippe von Heinsberg gestorben am 25 Januar 1472 darstellen Beide waren ursprunglich in der Abtei Rommersdorf beigesetzt Die Figuren sind ohne die Fussstutzen 1 77 bzw 1 60 m gross Zu Fussen der Figuren ist eine Marmorplatte in den Tumbadeckel mit den Namen und Sterbedaten der beiden eingelassen Ursprunglich war an dieser Stelle eine Bronzeplatte angebracht die nach einem Einbruchsversuch im 19 Jahrhundert in das Schloss Neuwied gebracht und durch die Marmorplatte ersetzt wurde An der Ruckwand ist ein ebenfalls aus Rommersdorf stammendes Grabdenkmal angebracht es ist das Epitaph fur Graf Salentin VII von Isenburg Grenzau der von 1567 bis 1577 Erzbischof und Kurfurst des Erzbistums Koln war und am 19 Marz 1610 starb Je zwei ionische Saulen rahmen das Mittelfeld ein ein Alabasterrelief mit einer Abendmahlsdarstellung Das Bildwerk ist 56 cm hoch 127 cm breit und 6 cm tief Uber dem Architrav sind drei weitere Reliefs angebracht links ist die Anbetung der Konige zu sehen rechts Christi Geburt Die mittlere Tafel zeigt die Auferstehung Christi Seitlich sind zwei Wappen in den Farben der Herren zu Isenburg Grenzau angebracht Unter der Abendmahlsdarstellung befindet sich eine Textplatte mit einer Inschrift in Latein aus der auch hervorgeht dass Salentin dem Bischofsamt entsagte um zu heiraten und sein Geschlecht fortzupflanzen Rechts vor dem Epitaph steht eine Figur die Salentin kniend in einer prunkvollen Ritterrustung zeigt Salentins Grabmal wurde 1824 von Rommersdorf geholt die Uberreste der Gebeine in die Evangelische Kirche in Niederbieber uberfuhrt An der Innenwand zu beiden Seiten des Eingangs befinden sich die Grabsteine der in Rommersdorf beigesetzten Bruder des Grafen Friedrich I von Wied Herr zu Isenburg und Runkel 1487 dem Grunder dieser Seitenlinie Rechts vom Eingang Graf Wilhelm I von Runkel und Isenburg gestorben 25 Dezember 1489 links vom Eingang Graf Johann von Wied Runkel und Isenburg gestorben 28 Mai 1524 Aussen rechts vom Eingang ist das Grabmal des Grafen Gerlach III von Isenburg Grenzau gestorben 1530 eingemauert Gerlach war der Grossvater von Salentin VII Das Grabmal befand sich ursprunglich in Hausenborn Aussen links vom Eingang befindet sich der die Figur eines betenden Ritters zeigende Grabstein des Grafen Philipp von Wied Runkel gestorben 1 Juli 1535 Literatur BearbeitenWilhelm Gross Aus alter Zeit I Chronik von Dierdorf Neuauflage der Originalausgabe von 1900 Verlag Reinhard Zado Niederhofen ISBN 3 936256 02 0 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Rheinland Pfalz Saarland Deutscher Kunstverlag Munchen 1984 ISBN 3 422 00382 7 Landkreis Neuwied Hrsg Heimat Jahrbuch 1989 Landkreis Neuwied und Heimat Jahrbuch 1990 Landkreis Neuwied Einzelnachweise Bearbeiten Hellmuth Gensicke Landesgeschichte des Westerwaldes 3 Auflage Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1999 ISBN 3 922244 80 7 S 335 338 Christian Daniel Vogel Beschreibung des Herzogthums Nassau W Beyerle 1843 Seite 38950 549622222222 7 6575027777778 Koordinaten 50 32 58 6 N 7 39 27 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mausoleum der Grafen von Wied Runkel amp oldid 210664642