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Isenburg ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied in Rheinland Pfalz Sie gehort der Verbandsgemeinde Dierdorf an Wahrzeichen der Gemeinde ist die in der Ortsmitte gelegene Ruine der Burg Isenburg Wappen Deutschlandkarte50 477222222222 7 5897222222222 160 Koordinaten 50 29 N 7 35 OBasisdatenBundesland Rheinland PfalzLandkreis NeuwiedVerbandsgemeinde DierdorfHohe 160 m u NHNFlache 4 17 km2Einwohner 620 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 149 Einwohner je km2Postleitzahl 56271Vorwahl 02601Kfz Kennzeichen NRGemeindeschlussel 07 1 38 031Adresse der Verbandsverwaltung Poststrasse 556269 DierdorfWebsite www ortsgemeinde isenburg deOrtsburgermeister Detlef MohrLage der Ortsgemeinde Isenburg im Landkreis NeuwiedKarteDer Ort mit der gleichnamigen Burgruine Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Erzbergwerk 4 2 Schieferabbau 4 3 Nagelschmiede 5 Verkehr 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenIsenburg liegt auf halber Wegstrecke zwischen Bendorf Rhein und Dierdorf Westerwald im Sayntal Das Dorf hat durch seine Topografie eine interessante Lage Von den Anhohen hat man einen Ausblick auf den historischen Ortskern Vier Bachlaufe sorgen fur eine Zertalung Die hochste Erhebung ist der Iserkopf mit 313 m u NHN 2 Zu Isenburg gehoren auch die Wohnplatze Isenburg Siedlung und Lachnitsmuhle 3 Geschichte BearbeitenDie Ersterwahnung findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1103 Die Geschichte des Dorfes steht in direktem Zusammenhang mit den Herren von Isenburg Um 1100 erbauten Reinbold und Gerlach im Gebiet einer Grundherrschaft der Abtei Fulda die Isenburg als Stammburg der Herren von Isenburg Bald nach dem Bau der Burg siedelten sich die ersten Bewohner im Tal an und bauten ihre Hauser rund um den Burgberg Isenburg war ein Burgflecken und hatte besondere Rechte wie den Status eines gefreiten Ortes Zu einer Stadtgrundung ist es aber nie gekommen die Lage des Ortes bot keinerlei Ausdehnungsmoglichkeiten Anfang des 14 Jahrhunderts wurde Isenburg befestigt Die Befestigung die sich in einem grossen Umkreis um Burg und Tal erstreckte schutzte nicht nur den Ort sondern diente auch der Burg als vorgeschobene Sicherung Die Ortsbefestigung bestand aus einer Ummauerung mit vier Toren Zwei Tore die Alte Porz und die Schildpforte sowie Teile der Ummauerung sind erhalten 4 5 Mit dem Tod von Graf Ernst von Isenburg Grenzau 1584 1664 sind die Herren von Isenburg ausgestorben Landesherren wurden dann ab 1666 im Rahmen einer Gemeinherrschaft die Grafen von Walderdorff und zu Wied Neuwied ab 1700 Wied Runkel Die Bevolkerung die bisher in den Diensten der Herren von Isenburg gestanden hatte baute jetzt als Erwerbsquelle das Nagelschmiedehandwerk auf das bis Anfang des 20 Jahrhunderts Bestand hatte 5 Isenburg wurde 1806 dem neu gebildeten Herzogtum Nassau zugeschlagen Nachdem der Graf von Walderdorff 1811 auf seine Rechte verzichtete ging das Amt Maischeid zu dem auch Isenburg gehorte im Amt Dierdorf auf Nach der Niederlage Napoleons kam der Ort aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Konigreich Preussen 6 Verwaltungstechnisch wurde das Dorf der Burgermeisterei Dierdorf im Kreis Neuwied des Regierungsbezirks Koblenz der 1822 gebildeten preussischen Rheinprovinz zugeordnet Unter preussischer Oberhoheit erhielten die Fursten von Wied bis zu ihrem freiwilligen Verzicht 1848 im Standesherrlichen Kreis Neuwied zu dem auch Isenburg gehorte einen Teil ihrer fruheren Rechte zuruck Im 19 Jahrhundert wurde neben dem Nagelschmiedehandwerk auch der Abbau von Erzen und Dachschiefer bedeutend zusatzlich spielte der Hopfenanbau eine Rolle 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Isenburg innerhalb der franzosischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland Pfalz Die Isenburger Schule wurde 1977 geschlossen und das Gebaude seitdem als Gemeinde und Dorfgemeinschaftshaus genutzt 5 Heute ist Isenburg eine reine Wohngemeinde 4 Siehe auch Geschichte der Burg IsenburgPolitik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat in Isenburg besteht aus zwolf Ratsmitgliedern die bei der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewahlt wurden und dem ehrenamtlichen Ortsburgermeister als Vorsitzendem 7 Burgermeister Bearbeiten Detlef Mohr wurde im Juli 2014 Ortsburgermeister von Isenburg 8 Bei der Direktwahl am 26 Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 74 62 fur weitere funf Jahre in seinem Amt bestatigt 9 Seine Vorganger waren Werner Schuler 2009 2014 und Dorothee Croeff Sudhoff heute Dorothee Sudhoff Mohr erste Ortsburgermeisterin von Isenburg Amtszeit 1999 2009 5 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Isenburg Blasonierung Gespalten von Schwarz und Silber vorne ein wachsender silberner vierzinniger Turm mit schwarzem spitzbogigem Tor und silbernem dreizinnigem Aufsatz darin ein schwarzes spitzbogiges Fenster hinten zwei rote Balken 10 Wappenbegrundung Die Isenburg im Sayntal war der im Jahr 1103 erstmals genannte Stammsitz der sich nach ihr benennenden Edelherren Der Torturm soll sowohl die Burg als auch die Umwehrung des mit quasistadtischen Freiheiten ausgestatteten Burgfleckens versinnbildlichen Die Burg ist als Ruine die Ortsumwehrung in Torresten erhalten Die roten Balken in Silber sind das Wappen des Rembold Stammes der Isenburger bzw der Herrschaft Niederisenburg bis 1664 deren Vorort der Burgflecken Isenburg war Der Gerlach Stamm der andere Hauptstamm der Isenburger fuhrt in seinem Wappen in Silber zwei schwarze Balken dessen Farben in der heraldisch linken Halfte des Gemeindewappens erscheinen nbsp Die Ruine der Isenburg nbsp Die Isenburg aus der Vogelperspektive nbsp Kirchenruine HausenbornKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenRuine der Isenburg Torhaus Alte Porz und die Schildpforte Relikte aus der Ortsbefestigung im 14 Jahrhundert Neugotische Pfarrkirche St Katharina mit gotischem Chor aus dem 14 Jahrhundert Kirchenruine Hausenborn HeimatmuseumSiehe auch Liste der Kulturdenkmaler in Isenburg Westerwald Erzbergwerk Bearbeiten In der Dorfflur von Isenburg lagen die Erzgruben Ludwig I und Hausenborn Erste Betreiber der am 1 April 1855 gemuteten Gruben waren die Isenburger Peter Wiegel Simon Schmengler und Wilhelm Becker Letzter Betreiber war Louis Schramm aus Wiesbaden Weitere Gruben in der Gemarkung waren die Eisenerz und Schwefelkies Pyrit und oder Markasit Grube Carolus und im Distrikt Ginsterthal die Erzgrube Mit Gott 29 die zwischen 1856 und 1865 betrieben wurde 11 Schieferabbau Bearbeiten Von grosserer Bedeutung war der Abbau von Dachschiefer in den Gruben Bertha Constantin Henriette Iserthal und Marianne die im 19 Jahrhundert im Tage und Stollenabbau betrieben wurden Am ertragreichsten war die Grube Iserthal Dort stand eine 18 Meter starke Schieferschicht bester Qualitat Die Grube war von 1861 bis 1922 unter verschiedenen Besitzern in Betrieb 11 Am Ortsausgang Richtung Kleinmaischeid lag eine weitere ertragreiche Grube Sie trug den Namen Constantin und wurde von 1864 bis 1877 betrieben Die ubrigen Gruben waren weniger bedeutend 11 Nagelschmiede Bearbeiten Seit der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts gab es in Isenburg Nagelschmieden zwischen 1870 und 1920 waren rund 200 Nagler tatig Ein Nagelschmied fertigte am Tag ungefahr 2000 Schuhnagel Es wurden Nagel fur alle Bereiche hergestellt Sie wurden teilweise von den Herstellern selbst im weiteren Umkreis verkauft oder von der Neuwieder Nagelagentur die wochentlich zwei Fuhrwerke Nagel abnahm bis nach England vertrieben 12 13 Als um das Jahr 1817 die ersten Nagelmaschinen eingefuhrt wurden und die Firma Boesner in Augustenthal Neuwied und das Hammerwerk Nettegut in Miesenheim Nagel maschinell herstellten war das Ende der Isenburger Nagelschmiede erkennbar 1923 gab der letzte Nagelschmied sein Handwerk auf 12 Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte das Nagelschmiedehandwerk nochmals auf In einigen noch betriebsbereiten Nagelschmiedewerkstatten wurden nochmals Nagel geschmiedet in erster Linie produzierte man Schuhnagel Sie wurden in den landwirtschaftsgepragten Nachbardorfern gegen Brot Kartoffeln Butter und Speck getauscht Nach der Wahrungsreform versiegte dann das alte Handwerk endgultig Eine originale Nagelschmiede ist heute im Isenburger Heimatmuseum zu besichtigen 14 Verkehr BearbeitenDurch den Ort verlauft die Bundesstrasse 413 von Bendorf nach Hachenburg uber die u a Koblenz und Neuwied schnell erreicht werden konnen Die nachste Autobahnanschlussstelle ist Dierdorf an der A 3 Die nachsten ICE Bahnhofe befinden sich in Koblenz linke Rheinstrecke und Montabaur Schnellfahrstrecke Koln Rhein Main Isenburg hat uber den Fussweg zur Kirchenruine Hausenborn einen offiziell ausgewiesenen Zuweg zum Rheinsteig Personlichkeiten BearbeitenGregor Wilhelm Schwenzer 1868 1941 Maler und Radierer der Dusseldorfer SchuleLiteratur BearbeitenEugen Wasser Isenburg und die Isenburger 900 Jahre Dorfgeschichte 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Isenburg Sammlung von Bildern Internetauftritt der Ortsgemeinde Isenburg Isenburg auf den Seiten der Verbandsgemeinde Dierdorf Literatur uber Isenburg in der Rheinland Pfalzischen LandesbibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Bevolkerungsstand 2022 Kreise Gemeinden Verbandsgemeinden Hilfe dazu Willkommen in Isenburg Ortsgemeinde Isenburg abgerufen am 3 September 2022 Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Hrsg Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile Stand Februar 2022 S 47 PDF 3 3 MB a b Geschichte Ortsgemeinde Isenburg abgerufen am 3 September 2022 a b c d e Chronologie Ortsgemeinde Isenburg abgerufen am 21 Marz 2020 Anton Joseph Weidenbach Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der franzosischen Revolution bis 1866 Seite 52 Isenburg Wiesbaden 1870 Scan bei dilibri Rheinland Pfalz Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Kommunalwahl Rheinland Pfalz 2019 Gemeinderat Konstituierende Sitzung in Isenburg Blick aktuell Krupp Verlags GmbH Sinzig 29 Juli 2014 abgerufen am 21 Marz 2020 Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Direktwahlen 2019 siehe Dierdorf Verbandsgemeinde achte Ergebniszeile Abgerufen am 21 Marz 2020 Wappen von Isenburg In Wissenswertes uber Isenburg Verbandsgemeinde Dierdorf abgerufen am 3 September 2022 a b c Karlheinz Schonberger Bergbau in Isenburg Gesellschaft fur Geschichte und Heimatkunde von Bendorf und Umgebung e V GGH e V abgerufen am 3 September 2022 a b Karlheinz Schonberger Die Isenburger Nagelschmiede Gesellschaft fur Geschichte und Heimatkunde von Bendorf und Umgebung e V GGH e V abgerufen am 3 September 2022 Nagelschmiede Isenburg In museum digital Rheinisches Eisenkunstguss Museum Nagelschmiede Isenburg 26 November 2021 abgerufen am 3 September 2022 Heimatmuseum im Torhaus Alte Porz Ortsgemeinde Isenburg abgerufen am 3 September 2022 Stadte und Gemeinden im Landkreis Neuwied Stadte Bad Honningen Dierdorf Linz am Rhein Neuwied UnkelGemeinden Anhausen Asbach Bonefeld Breitscheid Bruchhausen Buchholz Westerwald Dattenberg Datzeroth Dernbach Dottesfeld Durrholz Ehlscheid Erpel Grossmaischeid Hammerstein Hanroth Hardert Harschbach Hausen Wied Hummerich Isenburg Kasbach Ohlenberg Kleinmaischeid Kurtscheid Leubsdorf Leutesdorf Linkenbach Marienhausen Meinborn Melsbach Neustadt Wied Niederbreitbach Niederhofen Niederwambach Oberdreis Oberhonnefeld Gierend Oberraden Ockenfels Puderbach Ratzert Raubach Rengsdorf Rheinbreitbach Rheinbrohl Rodenbach bei Puderbach Rossbach Ruscheid Sankt Katharinen Landkreis Neuwied Stebach Steimel Strassenhaus Thalhausen Urbach Vettelschoss Waldbreitbach Windhagen Woldert Normdaten Geografikum GND 4490848 9 lobid OGND AKS VIAF 249387282 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isenburg Westerwald amp oldid 226288543