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Die Ruine der Isenburg des Stammhauses der Isenburger liegt im rheinland pfalzischen Ort Isenburg im Westerwald IsenburgRuine der Isenburg im Hintergrund altes Schulhaus und PfarrkircheRuine der Isenburg im Hintergrund altes Schulhaus und PfarrkircheStaat DeutschlandOrt IsenburgEntstehungszeit um 1100Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung GanerbenGeographische Lage 50 29 N 7 35 O 50 476244444444 7 5910583333333 250 Koordinaten 50 28 34 5 N 7 35 27 8 OHohenlage 250 m u NNIsenburg Rheinland Pfalz Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Burganlage 4 Befestigung des Burgfleckens 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Hohenburg befindet sich jeweils etwa zehn Kilometer Luftlinie nordostlich von den am Rhein liegenden Stadten Neuwied und Bendorf bzw sudwestlich der kleinen Westerwalder Stadt Dierdorf entfernt Sie steht auf einem etwa 250 Meter hohen Bergvorsprung oberhalb des gleichnamigen Ortes am Zusammenfluss des Ommels Wiebels und Iserbach mit dem Saynbach Geschichte BearbeitenDie Isenburg wird im Jahre 1103 in einer Urkunde des Erzbischofs Bruno von Trier zum ersten Mal urkundlich erwahnt Die in dieser Urkunde genannten Bruder Reinbold und Gerlach von Isenburg werden von Erzbischof Poppo von Trier erstmals 1041 und 1042 in Urkunden uber den Besitz des St Simeon Stiftes zu Honningen genannt Die Burg wurde wahrscheinlich um 1100 von Reinbold und Gerlach von Isenburg im Gebiet einer Grundherrschaft der Abtei Fulda als deren Stammsitz erbaut Aufgrund der sehr fruhen Verzweigung des Geschlechts in mehrere Linien hatte sie sehr bald den Charakter einer Ganerbenburg das heisst einer Burggemeinschaft von Mitgliedern verschiedener Familienstamme die meist in einem verwandtschaftlichen Verhaltnis zueinander stehen Bekannt sind ein Covern Haus das Runkel sche Haus ein wiedisches Haus ein Salentin sches 1 und ein Braunsberger Haus ein Frauenhaus ein Pfortenhaus und ein Walkhaus in der Isenburg 2 Im Jahre 1625 war die Burg noch bewohnt Sie diente zu dieser Zeit in erster Linie als Witwensitz 1633 war sie von spanischen Truppen besetzt aber nicht zerstort worden Mit dem Tod von Graf Ernst von Isenburg Grenzau im Jahre 1664 ist die Linie Nieder Isenburg ausgestorben Aufgrund eines Erbstreits war die Burg anschliessend dem Verfall preisgegeben Landesherren wurden dann ab 1666 im Rahmen eines Kondominiums die Grafen von Walderdorff und Grafen von Wied Neuwied 1694 ubertragen auf die Grafen von Wied Runkel Die Burgruine gehort heute dem Fursten zu Wied in Neuwied Im Jahr 1771 sturzte die sudliche Halfte des Bergfrieds zusammen mit dem Treppenhaus ein Weil man befurchtete der Rest des Turmes werde eines Tages womoglich auf das Dorf herabsturzen erwog man ihn mit Kanonen zusammenzuschiessen oder zu sprengen Schliesslich wurde diese Vorhaben genau so wie die Uberlegung die Ruine von Hand abzutragen wegen der Gefahrlichkeit und der Kosten fallen gelassen in der Hoffnung dass die Mauer noch 50 Jahre stehen bliebe Nach Isenburger Gemeinderechnungen von 1783 bis 1810 diente die Ruine als Steinbruch Seit 2005 bemuht sich der Forderverein Freundeskreis der Isenburg e V in Verbindung mit dem Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz darum die Burgruine der Nachwelt zu erhalten und der Offentlichkeit wieder voll zuganglich zu machen Burganlage Bearbeiten nbsp Ruine der Isenburg rechts Wohnhaus links Bergfried nbsp Die Isenburg aus der Vogelperspektive nbsp Isenburg SenkrechtaufnahmeDie Isenburg ist eine romanische Hohenburg und war sehr grosszugig und geraumig angelegt Sie ist die zweitalteste Burg im Landkreis Neuwied Die steile Bergkuppe auf der sie errichtet wurde ist zu drei Vierteln von Sayn und Iserbach umflossen und im Norden durch einen schmalen Sattel mit der Ebenfelder Hohe verbunden Ihre Ausdehnung betrug in Nord Sud Richtung rund 70 Meter in Ost West Richtung rund 30 Meter Durch eine Quermauer war sie in einen Nord und einen Sudteil getrennt Der Bergfried befand sich nicht wie ublich auf der Angriffsseite im Norden sondern in der Sudwestecke auf einer Felsspitze Von hier aus war das Sayntal in beiden Richtungen gut zu uberwachen Sein Grundriss ist ein Quadrat von 9 m Seitenlange Uber dem stark 2 m dicken Mauerwerk des gewolbten Untergeschosses erheben sich noch Teile der Nord und Ostwand des zweiten und dritten Geschosses Der Turm durfte eine Hohe von 20 bis 25 m gehabt haben Der noch erkennbare Hocheingang in etwa 6 m Hohe fuhrte ins erste Obergeschoss darunter gab es einen rundbogigen Eingang auch ins Untergeschoss Im 13 Jahrhundert standen hier vier Wohnhauser und zwar das isenburgische oder alte Haus das Kobernhaus das Haus Wied und das Frauen oder Runkelsche Haus Das Frauenhaus wurde auch als Haus Grenzau bezeichnet Gemeinsam nutzte man Bergfried Tore und Brucken Von diesen Hausern sind vor allem auf der Westseite teils noch uber 10 m hohe Mauerreste mit Giebeln Fenstern Konsolen usw erhalten Unter dem grossten offenbar abgebrannten Haus befand sich ein tonnengewolbter Keller der erst in den 1930er Jahren zum grossen Teil einsturzte Befestigung des Burgfleckens Bearbeiten nbsp Frontansicht des grossten Hauses auf der IsenburgDie Siedlung am Fuss der Isenburg war ein Burgflecken gleichen Namens und hatte Stadtrechte bzw den Status eines gefreiten Ortes Zu einer Stadtgrundung ist es aber nicht gekommen die Tallage des Ortes bot keine Ausdehnungsmoglichkeiten Bereits Anfang des 14 Jahrhunderts wurde der Burgflecken befestigt Die Befestigung erstreckte sich in einem betrachtlichen Umkreis um Burg und Tal und schutzte nicht nur den Ort sondern diente auch der Burg als vorgeschobene Sicherung Sie bestand aus Mauer und Graben teilweise wohl auch nur aus Gebuck und hatte vier Tore Eines der Tore die Alte Porz Alte Pforte in der Dorfmitte direkt an der B 413 gelegen gehort noch heute zu den Isenburger Wahrzeichen und beheimatet seit 2008 ein Heimatmuseum Sie wurde als ausseres Schutztor am Burgaufgang erstellt Dieses Torhaus hat eine spitzbogige Toroffnung die balkenuberdeckt einen Fachwerkaufbau tragt dessen Satteldach ein Glockenturmchen ziert An der einen Seite ist ein Stumpf eines wohl ursprunglichen Rundturmes angelehnt der aus Bruchsteinen aufgemauert ist Moglicherweise war auf der gegenuberliegenden Seite ebenfalls ein solcher Turm vorhanden Ein angebautes Fachwerkhaus diente wahrscheinlich als Wohnung der Wachleute Dieses Torhaus wurde 1959 restauriert und befindet sich in einem guten baulichen Zustand Das zweite Tor ist die Schildpforte oberhalb des Friedhofs bei der Pfarrkirche am alten Weg uber das Ebenfeld nach Kleinmaischeid Sie ist noch fast in ihrem Urzustand erhalten Es handelt sich um einen quadratischen Turm von 4 5 m Seitenlange und einer Hohe von 9 m Er war dreigeschossig und hat eine spitzbogige Toroffnung Literatur BearbeitenAlbert Meinhard Burgen im Kreis Neuwied In Landkreis Neuwied Hrsg Heimat Jahrbuch des Landkreises Neuwied 1971 Alexander Thon Stefan Ulrich wie ein Monarch mitten in seinem Hofstaate thront Burgen am unteren Mittelrhein Schnell amp Steiner Regensburg 2010 ISBN 978 3 7954 2210 3 S 88 93 Eugen Wasser Isenburg im Sayntal 1 Auflage Neusser Druck und Verlagsgesellschaft Neuss 1997 ISBN 3 88094 806 2 Rheinische Kunststatten Heft 425 Eugen Wasser Isenburg und die Isenburger 900 Jahre Dorfgeschichte Geiger Verlag Horb 2002Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Isenburg Stammburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Freundeskreises der Isenburg e V Isenburg im Sayntal Teil 1 und Teil 2 Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang BraunEinzelnachweise Bearbeiten Von Graf Salentin I II von Isenburg Grenzau zwischen des Grafen Hauss zu Weydte und dem Haus von Kouern 1300 als Witwensitz fur seine erste Frau Catharina N bestimmt Constitutio Vidualitii Wittumsverschreibung von 1300 ausgestellt in Maischeid Christian Hiskias Heinrich von Fischer Bearb Geschlechts Rheihe der uralten Reichsstandischen Hauser Isenburg Wied und Runkel Teil II Beylagen Urkunden zum Geschlechsregister der uralten deutschen Reichsstandischen Hauser Isenburg Runkel und Wied Akademische Schriften Mannheim 1778 Urkunde Nr CXXXVI von 1300 S 163f vgl Teil I S 242 Google Books Johann Stephan Reck Geschichte der graflichen und furstlichen Hauser Isenburg Runkel Wied Landes Industrie Comptoir Weimar 1825 bes S 50 92f 97 104 118 139 141f 153 159 189f Google Books Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isenburg Stammburg amp oldid 227335372