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Die judische Gemeinde in Dierdorf im Landkreis Neuwied Rheinland Pfalz war eine judische Gemeinde die im 18 Jahrhundert entstanden ist und deren Wurzeln bereits im Mittelalter liegen Die judische Gemeinde erlosch 1938 42 1 im Zuge der Deportation deutscher Juden in der Zeit des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenZwar lebten schon im 14 Jahrhundert Juden in der Oberen Grafschaft Wied jedoch trifft man sie fast ausnahmslos in der Herrschaft Runkel Vereinzelt hatten sich die Juden in den nachfolgenden Jahrhunderten in den kleineren Orten um Puderbach niedergelassen 2 Puderbach lag zu der Zeit im ursprunglich kurtrierischen und ab 1471 wiedischen Amt Dierdorf 3 die Puderbacher Juden gehorten bis 1911 der judischen Gemeinde Dierdorf an 4 1769 ernannte Graf Christian Ludwig zu Wied Runkel 1762 1791 den aus Weyer kommenden Gumprich Meyer zum Judenvorsteher Zusatzlich wurde dieser Rabbiner in der Grafschaft Wied Runkel Der erste nachweisliche Judenvorsteher im Amte Dierdorf war der von Graf Johann Ludwig zu Wied Runkel im Jahre 1742 ernannte Hirsch Loeb 2 Judische Familien lebten in dieser Zeit in Urbach Niederhofen Puderbach Sessenbach Woldert Brechhofen bei Raubach Hilgert Elgert Hausen und Lautzert Das Herzogtum Nassau griff seit 1809 noch verscharfend in die bisherigen Organisationsformen der Juden ein Damals zahlte man alle im Amt Dierdorf lebenden Juden zur Synagogengemeinde Heddesdorf spater Neuwied Seit 1781 besuchten alle Juden auch die der spateren Burgermeistereien Puderbach und Niederwarnbach in Dierdorf die Betstube des Judenschulmeisters Elias Die Judenschule war im damaligen Verstandnis mit dem Gotteshaus der spateren Synagoge gleichzusetzen 2 Das Amt des Judenvorstehers lag zu jener Zeit ab 1781 bei Herz Sirnon spater dann bei dessen Sohnen Low Herz und Joseph Herz Die Juden der Gemeinde Dierdorf stammten aus dem Land um Puderbach und Urbach aus Orten wie Oberdreis Udert Raubach oder Freirachdorf Das preussische Gesetz von 1847 forderte die Juden auf eine geordnete Form des Zusammenlebens zu schaffen In der Folgezeit entstanden die Synagogengemeinden wie sie bis zum Zweiten Weltkrieg bestanden Noch 1847 gehorten die Juden um Dierdorf Puderbach und Urbach zur Synagogengemeinde Neuwied Dieser Wahlbezirk wurde schliesslich aufgefordert drei Reprasentanten zu wahlen Ab 1850 bestand dann die Synagogengemeinde Dierdorf wozu jedoch die um die Orte Puderbach und Urbach wohnenden Juden nicht gehoren wollten Die judische Gemeinde Dierdorf erhielt 1864 die Statuten Zu der Synagogengemeinde zahlten Dierdorf Grossmaischeid und Giershofen 1910 wurde die Dierdorfer judische Volksschule neu erbaut Nach dem Bericht des Burgermeisters von Dierdorf gingen die judischen Einwohner von Niederwambach entweder nach Oberdreis oder nach Puderbach in die dortigen Betsale 2 Der Judenvorsteher der Kirchspiele Urbach Raubach Puderbach Niederwambach und Oberdreis beantragte 1846 die Anlegung eines neuen Friedhofes Nach dem Gutachten der Burgermeister in Steimel Urbach und Dierdorf hatten samtliche Gemeinden des Amtes Dierdorf bisher einen gemeinsamen judischen Friedhof nahe bei Dierdorf besessen der jetzt ganz angefullt ware Die Juden in Dierdorf wollten einen Platz ankaufen den die anderen Gemeinden aber nicht fur geeignet hielten weil er haufig uberflutet sei Die Antragsteller wollten in Puderbach wo billiges Ackerland reichlich vorhanden war einen eigenen judischen Friedhof schaffen So kauften schliesslich die Dierdorfer Juden 100 Ruten in der Gemeinde Bruckrachdorf an spater ein Stuck in der Nahe des alten Friedhofes am Giershofer Wege 2 1829 wurde die erste Synagoge in Dierdorf eroffnet 1929 erfolgte ein Neubau der 1938 zerstort wurde Literatur BearbeitenKlaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum 3 Bande Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2008 ISBN 978 3 579 08035 2 Weblinks BearbeitenGeschichte der judischen Gemeinde und der Synagoge Dierdorf bei Alemannia Judaica Albert Hardt Juden im Umland von Puderbach bei genealogy netEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte der judischen Gemeinde und der Synagoge Dierdorf bei Alemannia Judaica a b c d e Albert Hardt Juden im Umland von Puderbach aus Vom Holzbach zur Wied Puderbach 1992 Seite 131 146 bei genealogy net Memento vom 27 April 2006 im Internet Archive Hellmuth Gensicke Landesgeschichte des Westerwaldes 3 Auflage Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1999 Seite 384 ISBN 3 922244 80 7 Geschichte der judischen Gemeinde und der Synagoge Puderbach bei Alemannia Judaica Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Dierdorf amp oldid 210664626