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Die Burg Limburg auch Limburger Schloss genannt ist eine mittelalterliche Felsenburg in Limburg an der Lahn im hessischen Landkreis Limburg Weilburg Burg LimburgBurg dahinter der Dom vom nordwestlichen Greifenberg von SudostenBurg dahinter der Dom vom nordwestlichen Greifenberg von SudostenAlternativname n Limburc Limburger SchlossStaat DeutschlandOrt LimburgEntstehungszeit um 800Burgentyp Hohenburg FelslageErhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhaltenStandische Stellung GrafenGeographische Lage 50 23 N 8 4 O 50 3883 8 0677 Koordinaten 50 23 17 9 N 8 4 3 7 OBurg Limburg Hessen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Forderverein Limburger Schloss e V 4 Heutige Nutzung 5 Anlage 6 Literatur 7 WeblinksLage Bearbeiten nbsp Die Burg Limburg rechts im Bild liegt direkt sudostlich des Limburger DomsDie Burg befindet sich hinter dem Limburger Dom auf einem Kalkfelsen dem sogenannten Domberg hoch uber der Lahn und uberragt die Altstadt von Limburg Geschichte BearbeitenFunde auf dem Limburger Domberg lassen darauf schliessen dass dieser bereits um 500 v Chr eine keltische Siedlung trug Ihr Zentrum lag auf dem heutigen Domplatz Seit der Merowingerzeit spatestens aber um das Jahr 800 gab es dort eine Burganlage die als Strassensicherung an einem Lahnubergang diente Im 9 Jahrhundert residierten dort die Gaugrafen im Auftrag der frankischen Konige und im 10 Jahrhundert war die Anlage im Besitz der Konradiner die im Jahr 910 das Stift St Georg den heutigen Dom innerhalb der Festung Limburc grundeten Bis ins 13 Jahrhundert diente die Burganlage auch als Wohnort der Kanoniker des Stiftes Ab dem 13 Jahrhundert nahm der Ostteil der Burganlage als Wohnung der Herren von Limburg schlossahnliche Zuge an Der Rest der Anlage diente den Burgmannen als Wohnsitz und war mit verschiedenen Hofen und Turmen bebaut Nach dem Aussterben der Konradiner fiel das Schloss an das Haus Isenburg das die Linie Limburg bildete und im 14 Jahrhundert an Kurtrier das es an die Grafen von Leiningen an die Herren von Ysenburg und im 16 Jahrhundert an die Landschad von Steinach verlehnte Die Burg diente als Verwaltungsmittelpunkt fur Limburg und die umliegenden kurtrierischen Besitzungen 1712 wurde eine holzerne Wasserleitung zum Schloss verlegt 1802 fiel die Burg an Nassau Weilburg 1806 an das Herzogtum Nassau und 1866 an Preussen Ab diesem Zeitpunkt stand sie in Teilen leer Ab 1883 entstand zunachst im Saalbau eine Gewerbeschule die sich in den folgenden Jahren auf weitere Teile der Burg ausdehnte 1929 brannte der spatgotische Saalbau aus und wurde 1934 und 1935 rekonstruiert 1945 ubernahm das Land Gross Hessen das Bauwerk Von 1905 bis 1976 war in der Petrus Kapelle und in Nachbarraumen das Diozesanmuseum des Bistums Limburg bis 1963 die Gewerbeschule und bis 2003 im Renaissancebau Teile des Instituts fur Lehrerfortbildung des staatlichen Schulamtes Weilburg untergebracht 1995 wollte das Land Hessen die Burg an einen privaten Investor verkaufen Dies loste massiven offentlichen Protest aus und fuhrte unter anderem zur Grundung eines Fordervereins der die Burganlage durch eine Stiftung sanieren und sichern will 2000 kaufte die Stadt Limburg die Anlage fur den symbolischen Preis von 1 DM Forderverein Limburger Schloss e V Bearbeiten1995 grundeten 23 Burger diesen Verein mit dem Ziel eine Privatisierung des Schlosses zu verhindern und ein Wahrzeichen der Stadt den Burgern in offentlichem Besitz und Zugang zu erhalten Dies geschah durch den Ankauf des Schlosses durch die Stadt Limburg vom Land Hessen Der Verein setzt sich fur seinen Erhalt und seine Pflege ein zusammen mit der historischen Altstadt Ebenso betreibt er Forschungen zur Geschichte und Verbreitung der Erkenntnisse daraus durch Vortrage Veranstaltungen Berichte und Schriften wie Chroniken und eine Schlossgeschichte Ziel ist es auch neben der heutigen Nutzung durch das Stadtarchiv und der Musik und Chorarbeit des Bistums Limburg ein Museum im Schloss zu prasentieren Der Forderverein hat dazu eine Stiftung Schloss Limburg bei der gemeinnutzigen Deutschen Stiftung Denkmalschutz errichtet Heutige Nutzung BearbeitenHeute dienen einige Raume als Stadtarchiv Daruber hinaus hatten die katholische italienische und die portugiesische Kirchengemeinde Limburg dort bis 2020 ihre Raume Einige Raume werden von der Dommusik des Bistums von Limburg sowie zu Tonaufnahmen genutzt 2003 stellte die Stadt Limburg ein Nutzungskonzept vor das die Einrichtung eines Stadtmuseums vorsah Zunachst mussten jedoch die zum Teil erheblichen Bauschaden beseitigt werden Am starksten war der sogenannte Renaissancebau im Nordosten der Anlage betroffen Der Untergrund war dort instabil so dass die Nordostecke langsam absackte und Risse im Mauerwerk entstanden Auch das Dach des Renaissancebaus wies Schaden auf 2009 begannen Arbeiten zur Festigung des Untergrunds im folgenden Jahr Arbeiten an der gesamten sudostlichen Gebaudezeile Die ubrigen nach 1929 entstandenen Gebaude werden nicht saniert Anlage Bearbeiten nbsp Blick in den Burghof in Richtung Sudost Von links Renaissancebau Wohnturm mit Kapelle und Saalbau nbsp GrundrissDie Burg besteht aus mehreren Gebauden aus unterschiedlichen Epochen die einen nach Norden zur Lahn hin offenen Hof umgeben Der Bebauungsstand im Fruhmittelalter lasst sich heute nicht mehr rekonstruieren Der etwa 11 10 5 Meter messende Wohnturm wurde vermutlich um 1250 unter Gerlach I von Limburg errichtet Der Turm verfugt uber einen Gewolbekeller und drei oberirdische Geschosse Im Erdgeschoss befindet sich ein einstmals reprasentativer Saal mit einem neunteiligen Gratgewolbe auf Wandsaulen mit fruhgotischen Laubkapitellen Der zweite Saal im ersten Stock ist schlichter gestaltet Das heutige Dach stammt aus dem Jahr 1652 Sudlich an den Wohnturm schliesst sich die Kapelle St Peter an die im 11 Jahrhundert entstand und spater erweitert wurde Bei der fur 1298 verburgten Stiftung handelt es sich lediglich um eine Umwidmung der alteren Kapelle verbunden mit einer baulichen Umgestaltung Die Kapelle ist damit der alteste erhaltene Teil der Burg Der Altarraum ist schlicht gestaltet Hervorstechend sind lediglich das dreiteilige gotische Masswerkfenster Ornamentmalereien in der Apsis und insbesondere ein fruhgotisches um 1300 entstandenes Wandgemalde an der Nordwand das den heiligen Christophorus zeigt Die untere Halfte des Gemaldes wurde vermutlich im 19 Jahrhundert durch einen Turdurchbruch zerstort 1534 entstand uber der Kapelle ein Wohnbau Weiter sudlich erhebt sich ein grosser Saalbau der nach 1379 entstand Auffallig ist der mit 7 3 29 Metern ungewohnlich grosse Saal im ersten Stock der von einem entsprechend grossformatigen spatgotischen Kamin dominiert wird Die Sudwand wird von funf Fenstern in Rundbogennischen mit steinernen Kreuzstocken und Hohlprofilen durchbrochen Das Erdgeschoss wurde als Kuche und spater als Stall genutzt nbsp Blick in den Burghof in Richtung Nordwest Von links Wiederaufgebaute Scheune Tor und Sakristei im Hintergrund der Limburger DomNordlich an den Wohnturm schliesst sich der sogenannte Renaissancebau aus der Zeit um 1600 an Uber einem steinernen Untergeschoss erhebt sich ein Fachwerk mit frankischen Erkern und geschweiften Giebeln Vor dem Barockbau steht ein achteckiger verschieferter Treppenturm mit einer holzernen Wendeltreppe Vor dem Eingang zum Erdgeschoss lag bis etwa 1800 der Schlossbrunnen der durch eine Rohrenleitung gespeist wurde Die Sudseite des Hofs wird von einem steinernen Vorbau geschlossen auf dem eine Fachwerkkonstruktion mit zum Hof hin offenem Laubengang ruht Es handelt sich um die Rekonstruktion des 1929 abgebrannten gotischen Saalbaus Im Westen wurde an die Reste der Schildmauer 1779 eine Scheune angebaut die 1929 abbrannte und verandert als Schulgebaude wieder aufgebaut wurde Zuvor befand sich in diesem Bereich wohl eine Vorburg mit mehreren Burgmannenhausern Nordlich schliessen sich das Tor und dann ein Wohnhaus mit Walmdach aus dem Jahr 1720 an das als kurtrierisches Kellereigebaude diente und heute die Sakristei des Doms beherbergt Der Garten an der offenen Nordseite des Hofes wurde im 19 Jahrhundert angelegt Um 1780 stand dort unter zwei Linden ein Sommerhauschen Ebenfalls um diese Zeit existierte vor dem Tor noch ein Graben mit einer Brucke Im Innenhof sind die Grabsteine mehrerer kurtrierischer Verwaltungsbeamten und Geistlichen des Stiftes aufgestellt Dem Limburger Chronisten Johann es Mechtel zufolge war der gesamte Bereich von einer Schildmauer mit mehreren Turmen und dem Eulentor als einzigem Zugang umgeben 1569 soll dieses Tor abgerissen worden sein Von Schildmauer und Turmen sind heute nur noch geringe Reste vorhanden Wann die Wehranlage abgebrochen wurde ist unbekannt In weiteren Abstanden waren zwei zusatzliche niedrigere Mauern um Stift Burg und Teile der Altstadt gezogen die heute noch abschnittsweise sichtbar sind Literatur BearbeitenRudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 443 444 Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 236 237 Alexander Thon Stefan Ulrich Jens Friedhoff Mit starken eisernen Ketten und Riegeln beschlossen Burgen an der Lahn Schnell amp Steiner Regensburg 2008 ISBN 978 3 7954 2000 0 S 100 103 Alexander Thon und bemannte das Schloss mit trefflichen Rittern und Knechten Burgen in und um Limburg in Limburg im Fluss der Zeit 2 Vortrage zur Stadtgeschichte Limburg 2013 Beitrage zur Geschichte der Kreisstadt Limburg a d Lahn 2 S 29 104 bes S 51 58 ISBN 978 3 936162 10 3 Forderverein Limburger Schloss e V Das Schloss zu Limburg Geschichte und Geschichten ISBN 978 3 86424 021 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Limburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Altes und Neues Schloss ehemalige Burganlage In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Forderverein Limburger Schloss e V Burg Limburg auf der Seite Burgenwelt orgBurgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Limburg Weilburg Burgstall Blumenrod Burg Camberg Burg Dehrn Alte Burg Elbtal Hessen Burg Elkerhausen Burg Ellar Burg Freienfels Burg Graveneck Burg Grebenhausen Burg Gretenstein Schloss Hadamar Burg Heckholzhausen Burg Kirberg Laneburg Burg Limburg Maienburg Schloss Mengerskirchen Burg Merenberg Burg Neu Elkerhausen Burg Runkel Burg Schadeck Steuerburg Graveneck Burg Villmar Burg Waldmannshausen Schloss Weilburg Burgen und Schlosser an der Lahn Nordrhein Westfalen Schloss WittgensteinHessen Schloss Biedenkopf Hohenfels Schloss Marburg Burg Staufenberg Altes und Neues Schloss Giessen Burg Kalsmunt Laneburg Schloss Weilburg Neuelkerhausen Burg Schadeck Burg Runkel Dehrn Schloss LimburgRheinland Pfalz Alte Burg Mainzer Haus Schloss Oranienstein Grafenschloss Diez Burg Ardeck Burg Balduinstein Schloss Schaumburg Waldecksches Jagdschloss Burg Laurenburg Schloss Laurenburg Schloss Langenau Burg Nassau Steinsches Schloss Steinsche Burg Karlsburg Burg Lahneck Normdaten Geografikum GND 4677702 7 lobid OGND AKS VIAF 244747430 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Limburg Hessen amp oldid 234364635