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Die Burg Lahneck ist eine in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts auf einem steil hervorspringenden 164 m u NHN hohen Felsensporn uber dem linken Lahnufer an der Lahnmundung erbaute Spornburg Sie steht im Stadtteil Oberlahnstein der Stadt Lahnstein an Rhein und Lahn gegenuber Schloss Stolzenfels Ihr Grundriss weist eine Symmetrie in Form eines langlichen Rechtecks auf die typisch fur die Burgen der spaten Stauferzeit ist Burg LahneckBurg Lahneck vom Lahnstein ausBurg Lahneck vom Lahnstein ausStaat DeutschlandOrt Lahnstein OberlahnsteinEntstehungszeit 1226Burgentyp SpornburgErhaltungszustand erhaltenStandische Stellung KlerikaleGeographische Lage 50 18 N 7 37 O 50 306288888889 7 6124638888889 164 Koordinaten 50 18 22 6 N 7 36 44 9 OHohenlage 164 m u NHNBurg Lahneck Rheinland Pfalz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besonderheiten 2 1 Geistesgruss 2 2 Sagen 2 3 Idilia Dubb 3 Wanderweg 4 Veranstaltungen 5 Denkmalschutz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Burg Lahneck nbsp Lahneck Innenhof nbsp Bergfried vom InnenhofSeit 1226 erbaute der Mainzer Erzbischof und Kurfurst Siegfried III von Eppstein Burg Logenecke oder Burg Loynecke wie sie nach dem damaligen Namen der Lahn genannt wurde zum Schutz seines Gebietes an der Lahnmundung an der sowohl der Ort Lahnstein wie das Silberbergwerk Tiefenthal durch kaiserliches Lehen Friedrichs II 1220 an Kurmainz gekommen waren Im Gegensatz zu vielen Rheinburgen diente Burg Lahneck wegen ihrer zu grossen Entfernung vom Rhein nicht als Zollburg diese Aufgabe kam dem unmittelbar am Rhein gelegenen Schloss Martinsburg zu 1245 wurde die Burgkapelle erbaut Im gleichen Jahr wurde erstmals die Burg und auch ein Ritter Embricho von Lahneck als Burggraf erwahnt 1298 war Konig Adolf von Nassau Gast auf der Burg kurz bevor er in der Schlacht bei Gollheim im Kampf gegen Konig Albrecht I von Osterreich fiel 1332 gewahrte Papst Johannes XXII fur die Teilnahme am Gottesdienst in der Sankt Ulrich geweihten Burgkapelle einen Ablass von 40 Tagen Eine Kopie des Ablassbriefes ist in der Kapelle zu sehen das Original befindet sich im Stadtarchiv von Lahnstein Am 15 Juli 1338 nahm der Mainzer Kurfurst und Erzbischof Heinrich III von Virneburg von Burg Lahneck aus an der Versammlung der Kurfursten in Rhens teil die dann zum Kurverein zu Rhense fuhrte Nach 1365 wandelte sich der Burgname mit dem der Lahn von Loynecke in Lahneck 1400 wurde am 20 August Konig Wenzel von den vier auf Burg Lahneck tagenden rheinischen Kurfursten den Erzbischofen von Mainz Trier und Koln und dem Pfalzgrafen bei Rhein fur abgesetzt erklart Als Gast des Mainzer Erzbischofs Johann II von Nassau weilte Friedrich V Burggraf von Nurnberg unter vielen Abgesandten der Stadte auf der Burg Am folgenden Tag wurde Ruprecht von der Pfalz auf dem Konigsstuhl zu Rhens von den gleichen Kurfursten d h also mit seiner eigenen Stimme zum deutschen Konig gewahlt 1475 zu Beginn seiner zweiten Amtszeit wurde von Erzbischof Diether II von Isenburg ein zweiter Mauerring mit Zwinger drei Schalenturmen dem Fuchsturm und einen viereckigen Torturm 1 zur Angriffsseite vorgelagert Albrecht Durers Silberstiftzeichnung von zwei Burgen die er auf seiner Rheinreise 1520 1521 von Holland kommend anfertigte zeigt nach heutiger Auffassung nicht Burg Lahneck sondern vermutlich Burg Rheinfels bei Sankt Goar und Burg Stolzenfels am Rhein 2 1632 und 1636 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges richteten schwedische und kaiserliche Truppen die Burg ziemblicher mahsen zu und die Burg verlor danach an Bedeutung 3 In dieser Zeit fertigte Wenzel Hollar eine Zeichnung der Burg Lahneck an 1688 schossen franzosische Truppen im Pfalzischen Erbfolgekrieg die letzten Dacher in Brand 3 1803 kam im Zuge der von Napoleon Bonaparte betriebenen Sakularisation der geistlichen Furstentumer die Burg Lahneck zum Herzogtum Nassau im selben Jahr an den Amtmann Peter Ernst von Lassaulx 1852 begann ein neugotischer Ausbau durch den schottischen Eisenbahnunternehmer Edward A Moriarty Direktor der Rechts Rheinischen Eisenbahngesellschaft der die Ruine 1850 erwarb und seit 1864 durch Gustav Gode Aus dieser Zeit stammt ein Gemalde der Konigin Victoria 1878 erwarb Graf Ewald von Kleist Wendisch Tychow die Burg fur seine Frau Anna geb Freiin von Kleist die dort 1892 verstarb 1893 wurde der Fabrikant Hauswald aus Magdeburg Eigentumer der Burg 1907 erwarb der Fregattenkapitan und spatere Vizeadmiral der kaiserlichen Marine Robert Mischke die Burg 4 5 die seitdem im Besitz seiner Familie der Erbengemeinschaft Mischke von Preuschen ist Bis 1937 erfolgte der weitere Wiederaufbau unter der Leitung des Karlsruher Architekturprofessors und Arztes Karl Caesar 24 Dezember 1874 in Munster 10 Mai 1942 in Berlin 1936 38 wurden die romantisierenden Zinnenkranze und Flachdacher entfernt und teilweise durch Spitzdacher ersetzt 6 7 Seit den 1930er Jahren kann man die Burg zu bestimmten Zeiten besichtigen siehe Veranstaltungen Die Wohnraume im 1 Obergeschoss sind zeitweise noch bewohnt Die Burganlage ist ein Beispiel fur die Entwicklung eines Wehrbaus zur Wohnburg Besonderheiten BearbeitenDie Burg hat einen Bergfried Hohe ca 29 m mit einem im Burgenbau selten anzutreffenden funfeckigem Grundriss ahnlich der Burg Stolzenfels Die spitze Seite ist gegen Suden der schwachsten Seite der Burg gerichtet Man ging davon aus dass vom sogenannten Streitacker abgeschossene Steinkugeln an der Spitze eher abglitten anstatt auf einer ebenen Flache Beschadigungen zu verursachen Die gotische Burgkapelle war dem Heiligen Ulrich geweiht Eine papstliche Urkunde aus dem Jahre 1332 gewahrte den Besuchern der Kapelle einen vierzigtagigen Kirchenstrafenerlass Ablass Erste Erwahnung 1245 als Sitz des vom Kurfursten Siegfried III von Mainz eingesetzten Burggrafen Embricho von Logenecke Lahneck Burg Lahneck bildete bis 1803 die nordlichste Exklave des Kurfurstentums Mainz Kirchlich gehorten Burg Lahneck und die Stadt Oberlahnstein zum Erzbistum Trier nbsp Burg Lahneck um 1900 nbsp Ruine der Burg Lahneck Stahlstich nach William Tombleson 1840 nbsp Lahnstein mit Burg Lahneck und Burg Stolzenfels Stich von M Merian 1655 nbsp Burg Lahneck Rittersaal an der Wand ein echter GobelinGeistesgruss Bearbeiten Goethe Johann Caspar Lavater und Johann Bernhard Basedow legten auf ihrer Schiffsreise von Ems nach Neuwied am 18 Juli 1774 in Lahnstein an und nahmen im dortigen Wirtshaus an der Lahn das Mittagessen ein Im Angesicht der Burg Lahneck diktierte Goethe das Gedicht Geistesgruss eine Vorstufe von Gretchens Lied Der Konig in Thule in Faust Eine Tragodie 8 Hoch auf dem alten Turme steht Des Helden edler Geist Der wie das Schiff vorubergeht Es wohl zu fahren heisst Sieh diese Senne war so stark Dies Herz so fest und wild Die Knochen voll von Rittermark Der Becher angefullt Mein halbes Leben sturmt ich fort Verdehnt die Halft in Ruh Und Du Du Menschen Schifflein dort Fahr immer immer zu Sagen Bearbeiten Einer von vielen Sagen nach sollen sich die letzten zwolf Tempelritter 1312 auf der Burg Lahneck engagiert gegen die Truppen des Erzbischofs Peter von Aspelt verteidigt haben 9 Idilia Dubb Bearbeiten Hauptartikel Idilia Dubb Angeblich verdurstete die 17 Jahre alte Touristin Idilia Dubb aus Edinburgh 1851 auf dem Bergfried der Hohenburg nachdem die morsche Treppe hinter ihr eingesturzt war und hinterliess dort ein Tagebuch ihrer letzten vier Lebenstage das mit dem 19 Juni endet Dieses soll wie auch ihr Skelett erst Jahre spater bei der Restaurierung des Turmes gefunden worden sein Der Turm bietet weiten Ausblick in das Lahntal und in das Rheintal nach Schloss Stolzenfels und Koblenz Er ist jedoch fur Besucher nicht zuganglich Wanderweg BearbeitenDie Burg steht an den ausgezeichneten rechtsrheinischen Wanderwegen am Rheinsteig am Rheinhohenweg am Lahnhohenweg und am Jakobsweg Lahn Camino Hier kreuzen sich die Wanderwege der Rheinhohe mit den Wanderwegen der Lahnhohe Veranstaltungen BearbeitenBurgfuhrungen bei denen auch der Bergfried bestiegen werden kann finden vom 1 April bis Allerheiligen statt Kerzenfuhrungen Informationen hierzu bei der Tourist Information der Stadt Lahnstein Rhein in Flammen Grossfeuerwerke und Schiffskonvoi am 2 Samstag im August entlang Spay Braubach mit der Marksburg Brey Rhens Schloss Stolzenfels Lahnstein mit der Burg Lahneck und der Mundung der Lahn zum Hohenfeuerwerk von der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz Denkmalschutz BearbeitenDie Burg Lahneck ist ein geschutztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz DSchG und in der Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz eingetragen Sie steht in der Gemarkung von Oberlahnstein 10 Seit 2002 ist die Burg Lahneck Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Des Weiteren ist sie ein geschutztes Kulturgut nach der Haager Konvention und mit dem blau weissen Schutzzeichen gekennzeichnet Literatur BearbeitenAlexander Thon Stefan Ulrich Jens Friedhoff Mit starken eisernen Ketten und Riegeln beschlossen Burgen an der Lahn Schnell amp Steiner Regensburg 2008 ISBN 978 3 7954 2000 0 S 82 87 Michael Fuhr Wer will des Stromes Huter sein 1 Auflage Schnell Steiner Regensburg 2002 ISBN 3 7954 1460 1 S 76 79 Genevieve Hill Hrsg Das verschwundene Madchen Die Aufzeichnungen der Idilia Dubb Bertelsmann 2002 Carl von der Osten Fabeck Erinnerungen eines kaiserlich deutschen Marineoffizier 1866 1906 Norderstedt 2005 ISBN 978 3 8391 5628 5 Wilhelm Ruland Die Templer von Lahneck In Rheinisches Sagenbuch Koln 1922 S 141 Wilhelm Schafer Das fremde Fraulein Zehn Anekdoten Insel Verlag Leipzig Westerwald Verein Hrsg Sagen des Westerwaldes Montabaur 1983 Sage Nr 331 S 221 Der Rhein von Mainz bis Koln DuMont Kunstreisefuhrer Das Rheintal von Bingen und Rudesheim bis Koblenz Verlag Philipp von Zabern Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Die Tempelherren auf der Burg Lahneck Sage von Heinrich Prohle nbsp Commons Burg Lahneck Album mit Bildern Videos und Audiodateien Weltkulturerbe Mittelrhein Burg Lahneck http www lahnsteiner altertumsverein de Henriette von Preuschen Exploring Burg Lahneck Memento vom 13 Oktober 2005 im Internet Archive PDF Datei 201 kB Einzelnachweise Bearbeiten Burggeschichte auf burgenreich de Albrecht Durer Zwei Burgen a b Alexander Stahr Burg Lahneck In Taunuswelten Lesestein de Agentur fur Mediendienstleistungen abgerufen am 3 Marz 2021 Eintrag von Reinhard Friedrich zu Burg Lahneck in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 17 August 2016 Geschichte der Burg Lahneck auf eigener Internetprasenz Carl von der Osten Fabeck Erinnerungen eines kaiserlich deutschen Marineoffizier 1866 1906 Norderstedt 2005 ISBN 978 3 8391 5628 5 Burg Lahneck auf lahnstein net Memento vom 23 Januar 2005 im Internet Archive Lavaters Tagebuch vom 18 Juli 1774 in Goethes Rheinreise mit Lavater und Basedow im Sommer 1774 Dokumente herausgegeben von Adolf Bach Zurich 1923 S 110 Die zwolf Tempelritter auf www lahneck de Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Rhein Lahn Kreis Memento vom 8 November 2021 im Internet Archive Mainz 2021 Version 2023 liegt vor S 53 PDF 6 2 MB Burgen und Schlosser am Mittelrhein Burg Lede Kurfurstliches Schloss Poppelsdorfer Schloss Godesburg Drachenburg Wolkenburg Drachenfels Lowenburg Reitersdorf Rolandseck Rheinbreitbach Untere Burg Obere Burg Marienfels Vilzelt Ockenfels Linz Rennenberg Dattenberg Arenfels Rheineck Brohleck Hammerstein Marienburg Namedy Andernach Friedrichstein Neuwied Burg Altwied Burg Sayn Schloss Sayn Engers Karlich Schonbornslust Burg Koblenz Ehrenbreitstein Helfenstein Philippsburg Koblenz Schloss Koblenz Muhlenbach Stolzenfels Lahneck Martinsburg Marksburg Philippsburg Braubach Osterspai Liebeneck Boppard Sterrenberg Liebenstein Kleeburg Maus Reichenberg Katz Rheinfels Niederburg Herzogenstein Schwedenschanze Heppenheft Schonburg Gutenfels Pfalzgrafenstein Sauerburg Stahlberg Stahleck Furstenberg Nollig Heimburg Sooneck 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