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Die Burg Maus ist eine aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts stammende kurtrierische Hohenburg im Mittelrheintal bei Sankt Goarshausen in Rheinland Pfalz Sie liegt auf 197 3 m u NHN 1 uber dem Ortsteil Wellmich und ist seit 2002 Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Burg MausBurg Maus uber Sankt Goarshausen WellmichBurg Maus uber Sankt Goarshausen WellmichAlternativname n Peterseck Thurnberg DeuernburgStaat DeutschlandOrt Sankt Goarshausen WellmichEntstehungszeit 1353 bis 1357 1362 bis 1388Burgentyp HohenburgErhaltungszustand erhalten renoviertStandische Stellung KlerikalBauweise SchieferbruchsteinGeographische Lage 50 10 N 7 42 O 50 171888888889 7 6959944444444 197 3 Koordinaten 50 10 18 8 N 7 41 45 6 OHohenlage 197 3 m u NHNBurg Maus Rheinland Pfalz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Burg wurde von 1353 bis 1357 durch den Erzbischof Boemund II von Trier unter dem Namen St Peterseck geplant und begonnen und unter seinen Nachfolgern Kuno II von Falkenstein und Werner von Falkenstein vollendet 1362 bis 1388 Sie diente den beiden letzteren Kirchenfursten zeitweise als Residenz Ursprunglich sollte eine weitere kurtrierische Burg namens St Petersberg in der Nahe errichtet werden um den beiden katzenelnbogischen Burgen Neukatzenelnbogen Burg Katz und Rheinfels etwas entgegenzusetzen Es blieb jedoch schliesslich beim alleinigen Bau von Burg Peterseck Den Spottnamen Maus erhielt die Burg wohl von den Grafen von Katzenelnbogen die in der Nahe zwischenzeitlich die grossere Burg Neukatzenelnbogen im Volksmund Burg Katz erbaut hatten wohl auch von den Einwohnern der Gegend was seit 1744 erstmals uberliefert ist 2 Neben Peterseck wurde die Burg auch Burg Thurnberg oder Deuernburg Burg Deuernberg genannt Nie zerstort verfiel sie erst ab dem 18 Jahrhundert 1806 wurde sie auf Abbruch an Friedrich Gustav Habel verkauft der die Burg erhalten wollte Der Schriftsteller Victor Hugo widmete in seinem Buch Rheinreise 1840 der Burg ein eigenes Kapitel 3 Die Burg wurde zwischen 1900 und 1906 unter dem Architekten Wilhelm Gartner wiederaufgebaut der das aussere Erscheinungsbild weitgehend erhalten hat Bis Ende 2010 war uber Jahrzehnte in Burg Maus ein Adler und Falkenhof untergebracht Beschreibung Bearbeiten nbsp Grundriss der Burganlage gezeichnet vor 1914 nbsp Burg MausDie aus dem vor Ort gewonnenen Schieferbruchstein errichtete fast quadratische Kernburg umschliesst den Innenhof mit westlich angeschlossenem Wohnturm und sudlich gelegenem Palas Palas Innenhof und Nordbau heute in Ruinen teilen die Kernburg in drei Abschnitte Auf der ostlichen Hauptangriffseite ragt der 33 Meter hohe und acht Meter durchmessende runde Bergfried beiderseits halb vorspringend aus der zehn Meter hohen Schildmauer mit einem sudostlichen quadratischen und einem nordlichen achteckigen Eckturmchen heraus Der Bergfried hat nur vier Fensterscharten in der Wehrplattform die im Jahre 1924 einen zusatzlichen Aufsatz erhielt Heute ist der Turm uber den Wehrgang zuganglich seinerzeit nur uber eine einziehbare Holzleiter der unter dem Dach auf einem vorkragenden Rundbogenfries mit Basaltkonsolen allseitig die Burg umgibt und fruher mit rechteckigen wahrscheinlich durch Holzklappladen verschliessbaren Luken anstelle von Zinnen ausgestattet war Im Westen der Anlage steht der kurfurstliche Wohnturm der ursprunglich nur die halbe Grundflache im Suden fur einen Raum pro Geschoss besass Er war unter Erzbischof Boemund II als viergeschossiger Wohnturm von 7 mal 8 5 Meter Grundflache mit der Burg errichtet worden Zwischen 1362 und 1388 wurde unter Kuno von Falkenstein im Norden ein etwa gleich grosser Anbau angefugt Wahrend der Erstbau in seinen Hauptgeschossen wo wahrscheinlich im 1 OG auch die erzbischofliche Kammer lag jeweils einen Raum besessen hatte war diesem nun jeweils ein fast gleich grosser angeschlossen Beide Raume eines Geschosses waren kaminbeheizt wahrend jedoch der altere Sudraum auf zwei Seiten zweibahnige Fenster besass erhielt der jungere lediglich einbahnige zusatzlich aber einen Abortturm auf der Nordseite Hier lag nun die herrschaftliche Schlafkammer Der grossere Wohnturm stellte nun ein modernes erzbischofliches Domizil mit einem Appartement aus zwei Raumen pro Geschoss dar Er besass anfanglich vier jetzt nur noch zwei vorkragende runde Eckwarten mit vieleckigem Abschluss in Hohe der Wehrplatte Das sudliche Drittel der Burganlage beherrscht der zweigeschossige Palas mit schmaler Burgkapelle im Obergeschoss Im nordlichen Teil lag gegenuber dem Palas ein heute in Ruinen liegendes Wirtschaftsgebaude Bis ins 17 Jahrhundert hatten die Burggebaude steile schiefergedeckte Walmdacher der Bergfried hatte ein Kegeldach wie einem Stich von Matthaus Merian zu entnehmen ist Ausserdem waren die Aussenwande wie damals ublich hell verputzt siehe Marksburg Eine umlaufende zur Angriffsseite spitz hervortretende Zwingeranlage die dort den unteren Burghof umgibt und der in den Fels geschlagene steile und tiefe Halsgraben schutzten zusatzlich die Burg Der Zugang fuhrte am Halsgraben vorbei und entlang des Burgweges an der Nordseite uber eine nicht mehr existierende Zugbrucke in das westlich am Wohnturm angesetzte Torhaus Alle Gebaudeteile waren beheizbar und grosse Sitznischen echte Fensterbanke waren an den Palasfenstern in die Wande eingelassen Literatur BearbeitenThomas Biller Achim Wendt Burgen im Welterbegebiet Oberes Mittelrheintal Ein Fuhrer zu Architektur und Geschichte 1 Auflage Schnell amp Steiner Regensburg 2013 ISBN 978 3 7954 2446 6 S 156 159 Christofer Herrmann Die Deuernburg Burg Maus bei Wellmich nach einem Inventar von 1578 In Nassauische Annalen Band 104 1993 ISSN 0077 2887 S 105 116 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Maus Album mit Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Burg Eintrag uber die Burg Maus in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts MondlichtfuhrungenEinzelnachweise Bearbeiten Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz LANIS Karte Hinweise Massstab 1 1 000 Eintrag zu Burg Maus in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 24 August 2016 Victor Hugo Rheinreise Societats Verlag Frankfurt 1982 ISBN 3 7973 0399 8 S 73 79 Burgen und Schlosser am Mittelrhein Burg Lede Kurfurstliches Schloss Poppelsdorfer Schloss Godesburg Drachenburg Wolkenburg Drachenfels Lowenburg Reitersdorf Rolandseck Rheinbreitbach Untere Burg Obere Burg Marienfels Vilzelt Ockenfels Linz Rennenberg Dattenberg Arenfels Rheineck Brohleck Hammerstein Marienburg Namedy Andernach Friedrichstein Neuwied Burg Altwied Burg Sayn Schloss Sayn Engers Karlich Schonbornslust Burg Koblenz Ehrenbreitstein Helfenstein Philippsburg Koblenz Schloss Koblenz Muhlenbach Stolzenfels Lahneck Martinsburg Marksburg Philippsburg Braubach Osterspai Liebeneck Boppard Sterrenberg Liebenstein Kleeburg Maus Reichenberg Katz Rheinfels Niederburg Herzogenstein Schwedenschanze Heppenheft Schonburg Gutenfels Pfalzgrafenstein Sauerburg Stahlberg Stahleck Furstenberg Nollig Heimburg Sooneck Reichenstein Rheinstein Ehrenfels Mauseturm Vorderburg Trutzbingen Klopp Bromserburg Boosenburg Normdaten Geografikum GND 4820752 4 lobid OGND AKS VIAF 234358207 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Maus amp oldid 226404444