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Das Kurfurstliche Schloss in Koblenz war die Residenz des letzten Erzbischofs und Kurfursten von Trier Clemens Wenzeslaus von Sachsen der es Ende des 18 Jahrhunderts erbauen liess Spater residierte hier fur einige Jahre der preussische Thronfolger und spatere Kaiser Wilhelm I als rheinisch westfalischer Militargouverneur Luftbild der Schlossanlage wahrend der Bundesgartenschau 2011Die Stadtseite um 1900Heute ist das Schloss Sitz verschiedener Bundesbehorden Es gehort zu den bedeutendsten Schlossbauten des franzosischen Fruhklassizismus in Sudwestdeutschland und ist neben dem Schloss Wilhelmshohe in Kassel und dem Furstbischoflichen Schloss in Munster eines der letzten Residenzschlosser die unmittelbar vor der Franzosischen Revolution in Deutschland gebaut wurden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Erbauung 1 2 Franzosische Besatzung bis 1814 1 3 In der preussischen Monarchie 1 4 Im Freistaat Preussen 1 5 In der Zeit des Nationalsozialismus 1 6 Wiederaufbau und Nutzung nach 1945 1 7 Bundesgartenschau 2011 1 8 21 Jahrhundert 2 Bau 2 1 Aussenbau 2 2 Innenausstattung 3 Denkmalschutz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Erbauung Bearbeiten nbsp Stadtansicht des Kurfurstlichen Schlosses 1789 nbsp Kurfurstensaal im Kurfurstlichen Schloss 1920 nbsp Frontansicht des Kurfurstlichen Schlosses nbsp Treppenaufgang im Schloss nbsp KaisersaalDie alte Residenz das Schloss Philippsburg in Ehrenbreitstein war renovierungsbedurftig geworden und dem aus sachsisch polnischer Markgrafen und Konigsfamilie stammenden neuen Erzbischof nicht reprasentativ genug Deshalb wurde ein neuer Reprasentationsbau notwendig Die Landstande die die Notwendigkeit eines Neubaues nur schwerlich akzeptieren wollten konnten erst nach langeren Diskussionen zur Geldbewilligung bewogen werden Das Kurfurstliche Schloss wurde schliesslich von 1777 bis 1793 im Auftrage des Trierer Erzbischofs und Kurfursten Clemens Wenzeslaus von Sachsen im neuen Koblenzer Stadtteil Neustadt erbaut Entwerfender Architekt war zunachst der Pariser Architekt Pierre Michel d Ixnard der in Suddeutschland schon mehrere Bauten geplant hatte Nach Kritik an seinen Schlossplanen und nachdem sich herausgestellt hatte dass der Architekt offenbar mit dem Projekt uberfordert war wurde ein Gutachten der Pariser Architektenakademie eingeholt das die Kritik bestatigte D Ixnard wurde entlassen und nunmehr der Franzose Antoine Francois Peyre der Jungere mit den neuen Bauplanungen beauftragt die einen wesentlich einfacheren und kleineren Baukorper vorsahen Auf Peyre geht das Schloss in seinem jetzigen Erscheinungsbild zuruck Der Architekt musste sich dabei aber an den bereits gelegten Fundamenten orientieren Die Plane fur die Gestaltung der Innenraume und die der Mobel stammen bis 1787 von Francois Ignace Mangin als Hofstuckateur wurde Andreas Henckel verpflichtet Mit der ortlichen Bauleitung war unter anderem Johann Andreas Gartner aus Dresden betraut der in Koblenz den im Zweiten Weltkrieg beschadigten und danach abgeraumten Festungsschirrhof heutiger Reichenspergerplatz erbaute Sein in Koblenz geborener Sohn Friedrich von Gartner errichtete in Munchen unter anderem die Ludwigskirche Bauten an der Ludwigstrasse und die Feldherrnhalle Zu den Kunstlern des Schlossbaues gehoren der Mainzer Bildhauer Johann Sebastian Barnabas Pfaff und der Maler Januarius Zick Am 23 November 1786 zogen Kurfurst Clemens Wenzeslaus von Sachsen und seine Schwester Maria Kunigunde von Sachsen Furstabtissin zu Essen in das neue Schloss ein Im selben Jahr wurde es an die neue kurfurstliche Wasserleitung aus Metternich angeschlossen Ein Jahr spater wurde unweit des Schlosses das neue Theater eroffnet Auf dem heutigen Clemensplatz vor dem Theater liess der Kurfurst 1791 den Clemensbrunnen errichten der erste offentliche Brunnen der an die Wasserleitung angeschlossen wurde und den der Kurfurst seinen Nachbarn schenkte Erschreckt durch den Ausbruch der Franzosischen Revolution stellte der bisher reformfreudige Kurfurst Clemens Wenzeslaus alle Reformen ein und fuhrte ein strengeres Regiment Den Emigranten und den fluchtigen Mitgliedern des mit ihm verwandten franzosischen Hofes Clemens Wenzeslaus war der Onkel des franzosischen Konigs Ludwig XVI bot er insbesondere im Schloss Schonbornslust vor den Toren der Stadt Koblenz eine Zufluchtsstatte Damit wurde Koblenz ein Zentrum der franzosischen Royalisten Franzosische Besatzung bis 1814 Bearbeiten Wegen des Heranruckens der franzosischen Revolutionsarmee im Ersten Koalitionskrieg musste Kurfurst Wenzeslaus am 7 Oktober 1794 endgultig aus seinem Territorium fliehen Zwei Wochen danach wurde Koblenz von den Franzosen unter General Francois Severin Marceau eingenommen Der Trierer Kurstaat war am Ende und wurde 1801 grosstenteils an Frankreich angegliedert Die Innenausstattung des Residenzschlosses konnte deswegen nie vollendet werden Die mobile Ausstattung liess der Kurfurst noch vor seiner Flucht auf Schiffe verladen und nach Augsburg verbringen wo sie Teil der Ausstattung der furstbischoflichen Residenz wurde Nach dem Tode von Clemens Wenzeslaus wurde sie teilweise versteigert Grosse Teile aus den Reprasentationsraumen des Koblenzer Schlosses gingen jedoch in den Besitz des Konigreichs Bayern uber Diese Stucke sind heute noch im Schloss Johannisburg in Aschaffenburg im Schloss Nymphenburg in Munchen in der Munchner Residenz in der Stadtresidenz Landshut und in der Neuen Residenz Bamberg erhalten Nach der Flucht des Kurfursten war das Kurfurstliche Schloss zeitweise Kaserne und Militarlazarett und ab 1815 nachdem es in den Besitz Preussens gekommen war nur noch Kaserne In der preussischen Monarchie Bearbeiten Als Schlosskaserne dienten hauptsachlich die beiden Zirkularbauten im Hauptgebaude waren zu Beginn der preussischen Zeit ebenfalls Soldaten kaserniert Von 1823 bis 1842 war das Schloss Sitz verschiedener preussischer Behorden und Gerichte Im Erdgeschoss war bis 1911 der Amtssitz des Oberprasidenten der Rheinprovinz der danach in das neben dem Schloss neu erbaute Oberprasidium umzog Im Kopf des sudlichen Zirkularflugels befand sich bis 1918 die Hauptwache der Stadt Koblenz Zwischen 1833 und 1852 stand auf dem Belvedere des sudlichen Schlossflugels ein optischer Balkentelegraf der preussischen Telegrafenlinie Berlin Koln Koblenz Es handelte sich um die abschliessende Station 61 der Anlage und im Schloss waren gleichzeitig das telegrafische Expeditionsburo sowie Raume fur die Verwaltung der westlichen Teile der Telegrafenlinie untergebracht Friedrich Wilhelm IV wahlte den Bau zur Residenz fur seine Aufenthalte im Rheinland und liess sein Inneres von 1842 bis 1845 durch Johann Claudius von Lassaulx nach Entwurfen von Friedrich August Stuler umgestalten In den Jahren 1850 bis 1858 amtierte hier als Militargouverneur fur die Rheinprovinz und die Provinz Westfalen der Prinz von Preussen der spatere Kaiser Wilhelm I mit seiner Gattin Augusta Sie gab den Anstoss die spater nach ihr benannten Kaiserin Augusta Anlagen Rheinanlagen anzulegen Kaiserin Augusta besuchte alljahrlich bis wenige Wochen vor ihrem Tod im Januar 1890 das Schloss und die Stadt Koblenz ihr rheinisches Potsdam nbsp Schloss Koblenz Sammlung Alexander DunckerDas Schloss blieb bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs ein Besuchsziel der koniglich preussischen Familie Die koniglichen Wohnraume und drei Hauptsale mit Werken von Januarius Zick Kunstgegenstanden und Erinnerungsstucken waren der Offentlichkeit zuganglich 1 Am 16 August 1914 war es zu Beginn des Krieges kurzzeitig Sitz des Grossen Hauptquartiers und Kaiser Wilhelms II Im Freistaat Preussen Bearbeiten Im Zuge der Rheinlandbesetzung nutzten nach Kriegsende franzosischen Besatzungsbehorden grosse Teile des Schlosses Zu Pfingsten 1921 eroffnete die Stadt Koblenz in den Reprasentationsraumen das Schlossmuseum unter dem Direktor Adam Gunther Es zeigte ihre Kunstsammlung Kern des heutigen Mittelrhein Museums und die vom Koblenzer Museumsverein gesammelten archaologischen und volkskundlichen Objekte sowie die von der Kaiserin Augusta fur ihre Residenz zusammengetragenen Kunstgegenstande 2 Vom 25 Oktober 1923 bis zum 9 Februar 1924 hielten Anhanger der Rheinischen Republik unter dem Ministerprasidenten Josef Friedrich Matthes das Kurfurstliche Schloss besetzt In der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Am 24 Marz 1935 wurde auf dem Vorplatz des Kurfurstlichen Schlosses unter Oberburgermeister Otto Wittgen eine ovale Thingstatte in einer sogenannten Thingstattenweihe oder Volkswerdungsfeier eingeweiht Die Thingbewegung wurde 1933 als Propagandamittel ins Leben gerufen aber schon 1936 mangels Wirksamkeit wieder eingestellt Es sollte an die germanischen Volks und Gerichtsversammlungen genannt Thing anknupfen Auf den Thingplatzen sollten Thingspiele vor grossem Publikum abgehalten werden 3 Der ovale Thingplatz beim Kurfurstlichen Schloss bestand aus 16 000 terrassenartig angelegten Basaltsaulen und bot Platz fur 20 000 Menschen Der Platz um den Thingplatz fasste weitere 80 000 Menschen An einer Stirnseite wurde eine Krypta errichtet in der ein ewiges Feuer in einem Basaltblock brannte An der Statte arbeiteten ab dem 8 Juni 1934 uber hundert Arbeiter in zwei Schichten 3 Wahrend des Baus gab es eine Auseinandersetzung zwischen dem fur den Bau zustandigen Propagandaleiter des Gaus Koblenz Trier Wilhelm Michels und der Stadtverwaltung Der preussische Staat genehmigte als Eigentumer des Schlosses den Transport des Erdaushubs durch die Schlossraume die von der Stadt Koblenz als Museum angemietet waren Michel lehnte es zunachst ab einen Vertrag zu unterzeichnen laut welchem der Freistaat Preussen entstehende Schaden gemass Vereinbarung ubernehmen wurde Dies wurde erst nach Eintreten der Geschaftsfuhrer der Spielgesellschaft nachgeholt die obwohl Dienstuntergebene des Oberburgermeisters Otto Wittgen Michels verteidigten Die entstandenen Schaden im Gebaude wurden trotzdem erst 1936 vollends beseitigt 4 Ab etwa 1936 diente die Koblenzer Thingstatte hauptsachlich Feiern zum 1 Mai allerdings liess das Interesse der Partei und der nationalsozialistischen Organisationen an der Thingstatte bald nach daher nutzte man sie nur noch selten Sie wurde 1944 bei einem Luftangriff zerstort und spater mit Trummerschutt aus der Stadt verfullt 3 nbsp Kurfurstliches Schloss im 19 Jahrhundert nbsp Schlossvorplatz mit Brunnen vor 1903 nbsp Soldaten des 6 Rheinischen Infanterie Regiments Nr 68 vor der Hauptwache im sudlichen Zirkularbau des kurfurstlichen Schlosses zu Koblenz etwa 1912 nbsp Separatisten der Rheinischen Republik vor dem Kurfurstlichen Schloss 1923 nbsp Die Wagenkolonne des amerikanischen Prasidenten George H W Bush vor dem Kurfurstlichen Schloss 1989 das Gebaude noch mit ocker blau rotem AnstrichWiederaufbau und Nutzung nach 1945 Bearbeiten nbsp Das zerstorte Koblenz 1945 links oben das ausgebrannte Kurfurstliche Schloss rechts der Friedrich Ebert RingBei den Luftangriffen auf Koblenz im Zweiten Weltkrieg ist die Schlossanlage 1944 bis auf die Aussenmauern und Kellergewolbe zerstort worden In den Jahren 1950 bis 1951 wurde sie ausserlich nach alten Planen aber mit moderner Innengestaltung im Stil der 1950er Jahre wieder aufgebaut Lediglich im Mittelbau wurden das reprasentative Treppenhaus das Vestibul der Gardesaal heute Spiegelsaal oder Kurfurstensaal genannt und der Gartensaal rekonstruiert der Festsaal heute Kaisersaal entstand in historisierenden aber nicht am Original orientierten Formen neu Leitbild war bei den rekonstruierten Raumen der klassizistische Zustand der Erbauungszeit aber mit Vereinfachungen im Detail Dies galt auch fur die Wiederherstellung der Gartenanlagen insbesondere des Schlossplatzes Der einzige noch historische Raum ist der Vorraum zur nicht mehr bestehenden Schlosskirche im nordlichen Kopfbau des Hauptgebaudes Die Zirkularbauten erstanden in schlichten modernen Formen wieder und behielten nur den Grundriss der Erbauungszeit bei Zunachst diente das Gebaude als Sitz des Alliierten Sicherheitsamtes 1946 wurde das Land Rheinland Pfalz als Rechtsnachfolger Preussens Eigentumer des Baues Es verkaufte ihn aber 1960 an die Bundesrepublik Deutschland die seitdem Eigentumerin ist Bei der letzten Restaurierung 1998 wurde statt der bisherigen ausseren Farbgebung in Ocker Blau Rot die fur die preussischen Garnisons und Festungsbauten sowie Schlosser Preussens ublich war diejenige des 18 Jahrhunderts wiederhergestellt Weissgrau fur die Wandflachen und Grau fur die Architekturglieder Heute wird der grosste Teil der ehemaligen Residenz als Burogebaude fur verschiedene Bundesbehorden z B Bundesanstalt fur Immobilienaufgaben die das Schloss auch verwaltet Hauptzollamt BAAINBw Prufungsamt des Bundes genutzt Bundesgartenschau 2011 Bearbeiten Hauptartikel Bundesgartenschau 2011 Die Stadt Koblenz erhielt den Zuschlag fur die Bundesgartenschau 2011 Das Areal um das Schloss wurde dabei als eine der Austragungsflachen genutzt Durch Offnung des Schlosses wurde eine Achse vom neuen Schienenhaltepunkt Koblenz Stadtmitte uber die Schlossstrasse durch das Schloss selbst zum Rhein hin geschaffen Die gesamte Anlage wurde mit vielfaltigen Pflanzenarten sowie mit Wasserflachen Springbrunnen radialen Stufenanlagen und Sitzmauern ausgestattet Sie spiegelt so den Glanz der fruher hier residierenden Herrscher wider Der Garten hinter dem Schloss erhielt nach historisch Lenne schem Vorbild wieder sein Aussehen zuruck und ist terrassenformig zum Rhein hin gestaltet worden Am Rheinufer hinter dem Schloss entstand 2009 eine 100 Meter breite Sitztreppenanlage Beim Bau der Tiefgarage vor dem Schloss entdeckte man im Oktober 2008 eine fruhromische Handwerkersiedlung 5 nbsp Spalier Garde im Schlosspark nbsp Schlosspark vor dem Haupteingang nbsp Spielplatz im Schlosspark nbsp Wasserflache am nordlichen Zirkularbau nbsp Walk Act Die Aristokraten im Schlossgarten nbsp Schlossgarten hinter dem Schloss nbsp Schlossgarten hinter dem Schloss nbsp Schlossgarten hinter dem Schloss nbsp Blumenkrone im Schlosspark nbsp Skateranlage im Schlosspark21 Jahrhundert Bearbeiten Die Reprasentationsraume im Mitteltrakt werden seit der Bundesgartenschau von der Stadt Koblenz fur Veranstaltungen vermietet 6 sie sind teilweise durch eine gastronomische Nutzung auch fur die Offentlichkeit zuganglich Gelegentlich geausserte Wunsche aus der Bevolkerung auch weitere Raume des Schlosses der Offentlichkeit zuganglich zu machen verkennen allerdings dass der Rest des Schlosses nur als rein zweckmassige Buroraume im Stil der 1950er Jahre wiederaufgebaut wurde und daher keine sehenswerten Elemente mehr enthalt Die zur Bundesgartenschau 2011 angelegten Gartenflachen vor und hinter dem Kurfurstlichen Schloss stehen auch nach Abschluss der Veranstaltung der Bevolkerung als Erholungsflachen zur Verfugung sie sind heute Teil der Route der Welterbe Garten Wahrend des BUGA Festivals 2012 war das Schloss eine der Spielstatten der Lichtstrome Die Kunstlergruppe Casa Magica zeigte ein Mapping dessen Bildmaterial magnetresonanztomografische Aufnahmen waren Seit Sommer 2013 ist wegen Schadstoffbelastungen der Innenraume eine Sanierung der Schlossanlage im Gesprach Bis Mitte 2016 sollte die Bundesanstalt fur Immobilienaufgaben die Kosten einer Sanierung ermitteln und dann die weitere Vorgehensweise entscheiden 7 Anfang 2020 teilte die Bundesanstalt mit die Sanierung bzw Erneuerung des Daches werde 7 6 Millionen Euro erfordern 8 Bau BearbeitenAussenbau Bearbeiten Das Schlossgebaude besteht aus einem rechteckigen Hauptbau Corps de logis der sich in Nord Sud Richtung parallel zum nahen Rheinufer erstreckt und zwei auf der Westseite zur Stadt hin gelegenen halbkreisformigen Zirkularflugeln die den grossen Schlossvorplatz umrahmen Der Hauptbau den eine horizontale Gliederung pragt weist 39 Achsen auf Von diesen Achsen sind jeweils funf als Seitenrisalite ausgebildet In der Mitte der zur Stadt gelegenen Front ist ein achtsauliger Portikus in Gebaudehohe vorgestellt Zur Rheinseite wird ein Mittelrisalit ausgebildet dem sechs Saulen vorgestellt sind und den ein Relief des Bildhauers Johann Sebastian Barnabas Pfaff abschliesst Es zeigt die Allegorie Rhein und Mosel das kurfurstliche Wappen Lowen als Herrschaftssymbol sowie Symbole der weltlichen und geistlichen Macht des Erzbischofs und Kurfursten von Trier Die niedrigeren in den 1950er Jahren zweigeschossig wiederaufgebauten Zirkularflugel sind ungegliedert nbsp Sandsteinskulptur Vater Rhein und Mutter Mosel im SchlossgartenDer schlichte und nuchterne Bau ist als Residenz und Stadtschloss errichtet worden Er ist aber durch die Lage am Rheinufer und die Innenraumdisposition sowohl als Teil der Rheinlandschaft als auch als Bau konzipiert der die Umgebung in seine Raume mit einbezieht bzw mitberucksichtigt Von der Stadt fuhrt der ideale Weg ebenerdig durch Vestibul und Gartensaal in den Schlossgarten am Rheinufer Die Raume an der Sud und Ostseite bieten einen prachtigen Blick ins Mittelrheintal Die Einbeziehung der Landschaft geht auf den Wunsch des Bauherrn zuruck Die durch die Zirkularbauten grosszugig wirkende Vorplatzsituation hat altere Vorbilder z B in den Petersplatzkolonnaden in Rom dem Neuen Schloss in Bayreuth und dem Schloss Schwetzingen Mit der Beauftragung franzosischer Architekten bricht die bisher in Koblenz ubliche Orientierung der Architektur am deutschen bzw frankischen Barock ab Im Garten hinter dem Schloss befindet sich eine von Johann Hartung 1854 geschaffene Sandsteinskulptur die eine Allegorie von Vater Rhein und Mutter Mosel darstellt Innenausstattung Bearbeiten Fur die kunstlerische Ausstattung des wiederaufgebauten Schlosses wurde 1951 ein Wettbewerb ins Leben gerufen wobei der nordliche Treppenaufgang moglichst an die ehemalige Gestaltung anknupfen sollte Demgemass wurde im ersten Stock die Nordwand des Treppenhauses wieder als Rundnische ausgefuhrt Der Platz den vor der Zerstorung des Schlosses eine Zinngussfigur aus dem 19 Jahrhundert innehatte wurde durch eine Plastik von Emil Krieger mit dem Titel Kore besetzt Auch die Skulpturen auf den Podesten des Treppenaufgangs in der Eingangshalle Europa auf dem Stier von Otto Rumpf und Ross und Reiter von Werner Meurer haben die Kunstler mit Bezug auf die fruher dort positionierten Lowenplastiken geschaffen In den Nischen der sudlichen Durchgangshalle des Erdgeschosses befinden sich allegorisierende Wandmalereien von Rolf Muller Landau Die Nischen in der Ostwand des grossen Treppenhauses im ersten Obergeschoss gestaltete der Maler Edvard Frank im nordlichen Nebenraum des Gartensaales im Erdgeschoss befinden sich zwei Bilder des Malers Edgar Ehses An der Sudwand des Treppenhauses im Hauptgebaude wurde ein mit E K signiertes Mosaik angebracht Geschaffen hat dies mit grosser Wahrscheinlichkeit der Kunstler Eugen Keller Die Auswahl der Wettbewerbskommission war gepragt vom Bemuhen eine einheitliche Gestaltung bis hin zur Farbgebung zu gewahrleisten Bei allen Bezugen auf die fruhere Ausstattung und die Berucksichtigung der Architektur des Schlosses zeugen diese Werke doch von einer kunstlerischen Problemstellung aus ihrer eigenen Zeit heraus 9 Denkmalschutz BearbeitenDas Kurfurstliche Schloss ist ein geschutztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz DSchG und in der Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz eingetragen Es liegt in Koblenz Altstadt in der Neustadt 24 10 Seit 2002 ist das Kurfurstliche Schloss Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Des Weiteren ist es ein geschutztes Kulturgut nach der Haager Konvention und mit dem blau weissen Schutzzeichen gekennzeichnet Literatur BearbeitenHeinrich Reimer Das konigliche Schloss zu Coblenz ein geschichtlicher Fuhrer Coblenz 1906 dilibri de Energieversorgung Mittelrhein Hrsg Geschichte der Stadt Koblenz Gesamtredaktion Ingrid Batori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt Band 1 Von den Anfangen bis zum Ende der kurfurstlichen Zeit Theiss Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 0876 X Band 2 Von der franzosischen Stadt bis zur Gegenwart Theiss Stuttgart 1993 ISBN 3 8062 1036 5 Fritz Michel Die Kunstdenkmaler der Stadt Koblenz Die profanen Denkmaler und die Vororte Munchen Berlin 1954 S 176 180 Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Erster Band Herbert Dellwing Reinhard Kallenbach Bearb Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 3 2 Stadt Koblenz Innenstadt Speyer 2004 ISBN 3 88462 198 X Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz Hrsg 200 Jahre Residenz Koblenz Katalog zur Ausstellung im Schloss zu Koblenz 6 August bis 2 November 1986 Koblenz 1986 Wolfgang Scholler Pierre Michel d Ixnard Antoine Francois Peyre und der Bau des Koblenzer Residenzschlosses neue Forschungen In Wallraf Richartz Jahrbuch 53 1992 S 155 175 Staatsbauverwaltung Rheinland Pfalz Staatsbauamt Koblenz Hrsg Das Schloss zu Koblenz Koblenz 1999 Lorenz Frank Anke Behmer Das Koblenzer Schloss Baugeschichte historische Farbigkeit und Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg In Burgen und Schlosser 41 2000 S 181 185 ISSN 0007 6201 Lorenz Frank Anke Behmer Zur kunstlerischen Ausstattung des Koblenzer Schlosses nach dem Wiederaufbau In Deutsche Burgenvereinigung Burgen und Schlosser 41 2000 ISSN 0007 6201 Paul Georg Custodis Das Koblenzer Schloss 50 Jahre denkmalpflegerische Betreuung In Burgen und Schlosser 41 2000 S 186 189 Das Sommerheim der deutschen Kaiserin In Die Gartenlaube Heft 20 1897 S 338 342 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kurfurstliches Schloss Album mit Bildern Videos und Audiodateien Kurfurstliches Schloss Koblenz In Structurae Martin Engel Koblenz ein reduzierter Schlussakkord PDF Diss Berlin 2001 Das Kurfurstliche Schloss Koblenz als 3D Modell im 3D Warehouse von SketchUp Anmerkungen zu den Lowenfiguren an den Zirkelbauten des SchlossesEinzelnachweise Bearbeiten Baedeker Reisefuhrer Die Rheinlande 30 Auflage Leipzig 1905 S 317 Das stadtische Museum zu Coblenz Schlossmuseum Artikel aus der Festschrift zur 15 Altstadtkirmes 2006 der auf die Museumsfuhrer von 1923 und 1926 von Gunther zuruckgeht veroffentlicht auf der Website Weissergasse Koblenz a b c Der 24 Marz 1935 Einweihung der Thingstatte in Koblenz Landeshauptarchiv Koblenz abgerufen am 28 Februar 2020 Petra Weiss Die Stadtverwaltung Koblenz im Nationalsozialismus Dissertation PDF 43 0 MB unveroffentlicht S 341 345 Fruhromische Handwerkersiedlung vor Koblenzer Schloss entdeckt in Rhein Zeitung 30 Oktober 2008 Kurfurstliches Schloss in koblenz kongress de Sanierung des Koblenzer Schlosses Kostenermittlung dauert bis 2016 in Rhein Zeitung 19 Mai 2015 Dachsanierung soll 7 6 Millionen Euro kosten SWR aktuell 26 Februar 2020 abgerufen am 28 Februar 2020 Lorenz Frank Anke Behmer Zur kunstlerischen Ausstattung des Koblenzer Schlosses nach dem Wiederaufbau In Deutsche Burgenvereinigung Burgen und Schlosser 2000 ISSN 0007 6201 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Koblenz Mainz 2023 S 3 PDF 6 5 MB Burgen und Schlosser am Mittelrhein Burg Lede Kurfurstliches Schloss Poppelsdorfer Schloss Godesburg Drachenburg Wolkenburg Drachenfels Lowenburg Reitersdorf Rolandseck Rheinbreitbach Untere Burg Obere Burg Marienfels Vilzelt Ockenfels Linz Rennenberg Dattenberg Arenfels Rheineck Brohleck Hammerstein Marienburg Namedy Andernach Friedrichstein Neuwied Burg Altwied Burg Sayn Schloss Sayn Engers Karlich Schonbornslust Burg Koblenz Ehrenbreitstein Helfenstein Philippsburg Koblenz Schloss Koblenz Muhlenbach Stolzenfels Lahneck Martinsburg Marksburg Philippsburg Braubach Osterspai Liebeneck Boppard Sterrenberg Liebenstein Kleeburg Maus Reichenberg Katz Rheinfels Niederburg Herzogenstein Schwedenschanze Heppenheft Schonburg Gutenfels Pfalzgrafenstein Sauerburg Stahlberg Stahleck Furstenberg Nollig Heimburg Sooneck Reichenstein Rheinstein Ehrenfels Mauseturm Vorderburg Trutzbingen Klopp Bromserburg Boosenburg 50 355583333333 7 6022222222222 Koordinaten 50 21 20 1 N 7 36 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurfurstliches Schloss Koblenz amp oldid 238716163