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Francois Ignace Mangin 31 Juli 1742 in Pont a Mousson Departement Meurthe et Moselle der Region Lothringen 1809 Paris war ein franzosischer Architekt nach dessen Planen eine beachtliche Anzahl kurfurstlicher Bauten in Kurtrier und Kurmainz errichtet worden ist Pont a Mousson Hotel de villeSchloss Monaise bei TrierKurfurstliches Schloss KoblenzBlick aus dem Niederwald bei RudesheimMainz LandesmuseumFrankfurter Dom 1866Burgruine Konigstein im TaunusSchloss Rotenburg an der FuldaNachtliche Beschiessung von Mainz Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Berufliche Laufbahn 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenMangin war zunachst wie sein Vater Bildhauer in Pont a Mousson zog dann in die etwa 15 Kilometer entfernte kleine franzosische Gemeinde Corny sur Moselle im Departement Moselle naher an der Stadt Metz Hier heiratete er Christine Manjean am 21 Marz 1766 kam der gemeinsame Sohn Jean Francois Xavier Mangin zur Welt Dieser wurde 1784 Leutnant beim Mainzer Kurfursten Friedrich Karl Joseph von Erthal spater wechselte er die Seiten und wurde Hauptmann in der franzosischen Besatzungsarmee unter General Adam Philippe de Custine Danach musste er unter Jean Francois Jacqueminot unter anderem beim Aufstand der Vendee kampfen verlor dort einen Arm und starb dann bei den Kampfen am Walserfeld Berufliche Laufbahn BearbeitenIn den Jahren 1779 bis 1783 liess sich der Trierer Domdechant spatere Dompropst und nachmalige Furstbischof von Speyer Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf auf der westlichen Moselseite eine Sommerresidenz im Stil des franzosischen Fruhklassizismus ahnlich dem Petit Trianon von Versailles nach Planen Mangins errichten Das in unmittelbarer Nahe des Moselufers gelegene Lustschloss wurde mit seiner Hauptfassade nach Nordosten ausgerichtet und liegt so in direkter Blickachse zur Stadt Trier Der Name Monaise auch Mon Aise bedeutet Meine Musse und verweist auf die ehemalige Funktion des Schlosschens als Sommerresidenz Ausser diesem Schlossbau sind keine weitere Bauten Mangins fur Trier bekannt Auch beim Neubau des Kurfurstlichen Schlosses in Koblenz das von 1777 bis 1793 im Auftrag des Trierer Erzbischofs und Kurfursten Clemens Wenzeslaus von Sachsen im neuen Koblenzer Stadtteil Neustadt erbaut wurde war Mangin beteiligt Entwerfender Architekt war zunachst der Pariser Architekt Pierre Michel d Ixnard der in Suddeutschland schon mehrere Bauten geplant hatte Nach Kritik an dessen Schlossplanen wurde ein Gutachten der Pariser Architektenakademie eingeholt das diese Kritik bestatigte D Ixnard wurde entlassen und nunmehr der Franzose Antoine Francois Peyre der Jungere mit den neuen Bauplanungen beauftragt die einen wesentlich einfacheren und kleineren Baukorper vorsahen Auf Peyre geht das Schloss in seinem jetzigen Erscheinungsbild zuruck Die Entwurfe fur die Gestaltung der Innenraume und der Mobel wurden bis 1787 von Francois Ignace Mangin erstellt Zwischen 1781 und 1786 entstand mit der Mainzer Dompropstei 1 unter dem Dompropst Graf Damian Friedrich von der Leyen ein letzter durch diesen veranlasster Bau Im Mainzer Domkapitel nahm der Dompropst den ersten Rang ein Dies war wohl auch der Grund warum sich die Mainzer Dompropste 1697 und 1738 bis 1745 schon einmal Neubauten an der gleichen Stelle errichten liessen Mangin entwarf einen zeitgemassen Bau als Dreiflugelanlage mit Ehrenhof bei dem die beiden eingeschossigen Flugelbauten den Corps de logis einrahmten Die figurliche Ausgestaltung der Fassaden und Raume ubernahm der Mainzer Bildhauer Johann Sebastian Barnabas Pfaff 1747 1794 Uberreste dieser Arbeiten befinden sich heute im Landesmuseum Mainz Von 1787 bis 1791 wurde nach Planen Mangins das Jagdschloss Niederwald des Johann Friedrich Karl Maximilian von Ostein eines Neffen des Mainzer Erzbischofs umgebaut und es wurden im umgebenden Jagdwald jetzt als Landschaftspark Niederwald bekannt mehrere Steinbauten errichtet An besonders markanten Aussichtspunkten wurden ein Monopteros Tempel mit einem von meterhohen Saulen getragenen Kuppeldach die kunstliche Ruine Rossel der Rittersaal sowie die Zauberhohle mit Zauberhutte erbaut In erster Linie war diese Inszenierung der Landschaft als Vorlaufer der Rheinromantik dem Grafen und seinen Gasten vorbehalten aber zu bestimmten Terminen kam auch die Bevolkerung in ihren Genuss Besonders der 1788 von Mangin fur Graf von Ostein errichtete romantische Monopteros ist heute noch eine Attraktion Mangin liess die Rotunde auf acht romischen Saulen aus rotem Sandstein ruhen und das Gewolbe ausmalen Viele beruhmte Personlichkeiten besuchten diesen romantischen Ort darunter auch Clemens Brentano Ludwig van Beethoven und Johann Wolfgang von Goethe am 3 September 1814 Er sprach ergriffen von der uberaus prachtigen Schonheit des Rheingaus Im November 1944 wurde der Tempel bei alliierten Bombenangriffen zerstort Anfang des 21 Jahrhunderts erfolgte mit erheblichem Aufwand der Wiederaufbau des Monopteros 1790 1791 fertigt er als Ingenieurleutnant J F X Mangin Plane der Festung Konigstein im Taunus an die 1792 dann bombardiert wurde 1790 war Francois Ignace Mangin an den Entwurfen zur Dekoration des Kaiserdoms St Bartholomaus anlasslich der Kronung von Kaiser Leopold II am 9 Oktober 1790 in Frankfurt am Main beteiligt Diese Arbeiten wurden von Goethe ausdrucklich gelobt 1790 erhielt Mangin vom Landgrafen Karl Emanuel von Hessen Rotenburg dem vorletzten Herrscher der Kasseler Nebenlinie Hessen Rotenburg den Auftrag zur Neuerrichtung des Nordflugels des Schlosses in seiner Residenz Rotenburg im klassizistischen Stil und zur vollstandigen Abtragung des alteren Ostflugels Die Konzeption des ursprunglich zweigeschossigen Vierflugelbaus im Renaissancestil mit seinen vier markanten Eck Treppenturmen am Ufer der Fulda den zwischen 1571 und 1607 Landgraf Wilhelm IV von Hessen Kassel und dessen Sohn Moritz als Sommersitz erbauen liessen wurde aufgegeben Durch die Mitwirkung von Mangin ist das heutige Schloss nur noch eine den damaligen Baugewohnheiten entsprechende Dreiflugelanlage Am 18 April 1793 erhielt Mangin einen Auftrag zur Herstellung einer Skulptur fur einen Seitenaltar des Mainzer Doms Der Auftrag wurde wenig spater wegen drohender Kriegsgefahr wieder zuruckgezogen Bei der Belagerung der Stadt Mainz wurde die sechs Jahre zuvor von Mangin neu errichtete Dompropstei am 29 Juni 1793 so stark beschadigt dass es zu einem Wiederaufbau schon aus Zeitgrunden nicht mehr kam musste doch 1797 der kurfurstliche Hof zu Mainz bereits vier Jahre spater die Stadt erneut verlassen Im Jahr 1808 wurden die letzten Uberreste der Dompropstei zugunsten des heutigen Gutenbergplatzes abgerissen Die Propstei stand etwa an der Stelle an der sich heute das Staatstheater Mainz an der Ludwigsstrasse befindet Goethe hatte die palastartige architektonische und dekorative Ausfuhrung des Baues durch den Architekten zunachst sehr gelobt beschuldigte aber Mangin 1793 der Brandstiftung am eigenen Bauwerk Wahrscheinlich war der Brand allerdings eine Folge der am 17 Juli 1793 begonnenen Bombardierung der von den Franzosen besetzten Stadt durch die Preussen die zur Zerstorung zahlreicher wichtiger Gebaude gefuhrt hatte Literatur BearbeitenCharles Henri Pierre Colombier 1896 1958 Die Geschichte des wahrhaften franzosischen Architekten Mangin in Mainz In ANTARES Franzosische Hefte fur Kunst Literatur und Wissenschaft Waldemar Klein Verlag Baden Baden Jahrgang Nr 3 April 1954 Friedrich Dorst Charles Mangin und seine Bauten in den Trierer und Mainzer Landen Dissertation FH Darmstadt Mainz 1917 Hans Christoph Dittscheid Reinhard Schneider Francois Ignace Mangin und die Baukunst des franzosischen Klassizismus Zu seinen Bauten in Trier und Wallerstein In MzZs 76 1981 S 125 144 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Francois Ignace Mangin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Schloss Monaise 1 in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier ein Werk des Francois Ignace Mangin Eintrag zu Schloss Monaise 2 in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier eine Wurdigung des Werkes des Francois Ignace Mangin Die Mainz Dompropstei von 1781 1786 ein Werk des Francois Ignace Mangin L ARCHITECTE LORRAIN FRANCOIS MANGIN HEROS INVOLONTAIRE D UNE AFFAIRE IMMORTALISEE PAR GOETHE DANS SON SIEGE DE MAYENCE 1793 1790 1791 Arbeiten bzw Plane uber die Festung Konigstein im Taunus von F I Mangin Umbauarbeiten 1787 1791 am Jagdschloss Niederwald bei Rudesheim Auftrag vom 18 April 1793 zur Herstellung einer Skulptur fur einen Seitenaltar des Mainzer Domes der wenig spater wegen der Kriegsgefahr zuruckgezogen wurde Mangin Francois Ignace Hessische Biografie Stand 8 August 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Die Mainzer DompropsteiNormdaten Person GND 105121100X lobid OGND AKS VIAF 96175375 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mangin Francois IgnaceALTERNATIVNAMEN Mangin Francois IgnazKURZBESCHREIBUNG franzosischer ArchitektGEBURTSDATUM 31 Juli 1742GEBURTSORT Pont a MoussonSTERBEDATUM 1809STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francois Ignace Mangin amp oldid 224209040