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Philipp Franz Wilderich Nepomuk Graf von Walderdorff 2 Marz 1739 in Mainz 21 April 1810 in Bruchsal war der letzte Furstbischof von Speyer Furstbischof Wilderich von Walderdorff zeitgenossisches Gemalde Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben und Wirken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenEr entstammte dem rheinischen Adelsgeschlecht von Walderdorff und wurde geboren als Sohn des kurtrierischen Kammerherrn Lothar Wilhelm von Walderdorff und dessen Gattin Maria Anna Philippina geb von Stadion Der Trierer Kurfurst Johann IX Philipp von Walderdorff war sein Onkel Friedrich Christoph Johann Nepomuk Lothar Wilhelm Wilderich von Walderdorff 1744 1818 Rektor der Universitat Bamberg sein Bruder und Carl Wilderich von Walderdorff 1799 1862 Staatsminister des Herzogtums Nassau sein Neffe 1 2 Leben und Wirken Bearbeiten nbsp Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorff nbsp Wappen Exlibris als bayerischer St GeorgsritterSchon 1757 besetzte er ein Kanonikat am Speyerer Dom 1767 avancierte er in Trier zum Domdekan und erhielt die Reichsgrafenwurde 1769 wurde er Domkapitular in Speyer 1781 Trierer Dompropst Seit 1769 gehorte er der geistlich ritterburtigen Klasse des Bayerischen St Georgsordens an ab 1770 als Komtur Am 22 April 1797 wahlte ihn das in Bruchsal versammelte Domkapitel einstimmig zum Furstbischof von Speyer Walderdorffs Regentschaft als Landesherr war nur kurz von 1797 bis zur Sakularisation 1802 Geistliches Oberhaupt blieb er bis zu seinem Tode Am 22 Juni 1798 hob Wilderich von Walderdorff auf Anregung des Domkapitulars Karl Joseph von Mirbach 3 im Bistum Speyer die Leibeigenschaft auf Im benachbarten Baden hatte sich Markgraf Karl Friedrich schon am 23 Juli 1783 zu diesem Schritt entschlossen Wilderich von Walderdorff hinterliess nur wenige bauliche Spuren am Schloss Bruchsal Es war das kleine Zimmer nordlich vom Furstensaal das der neu benannte Furstbischof unverzuglich fur seinen Regentschaftsantritt herrichten liess Die Stuckateure mussten ihre ganze Fantasie dafur einsetzen Weniger war es die kunstlerische Gestaltung des Raumes als die Eigenwilligkeit der Darstellungen die Wilderich von Walderdorf forderte Mehr waren es auch die Mobel die den Raum zu zieren hatten Die linksrheinischen Bistumsteile standen schon ab 1797 unter franzosischer Herrschaft durch das Konkordat von 1801 fielen sie auch rechtlich an die franzosischen Bistumer Mainz und Strassburg Bischof Walderdorff amtierte seither nur noch rechtsrheinisch versuchte jedoch trotzdem bis 1801 von dort aus auch noch fur die linksrheinischen Bistumsgebiete zu sorgen Anfang des Jahres 1799 kamen bereits die ersten Franzosen uber den Rhein Von Luneville aus hatte Napoleon die Sakularisation eingeleitet Bestatigt wurde durch den Reichstag von Kaiser Franz am 9 Februar 1801 der Friede von Luneville Furstbischof Wilderich von Walderdorff musste die Flucht ergreifen er kam jedoch am 10 Juni 1801 an seinen Amtssitz zuruck Darauf wurde eine Deputation eingesetzt um die verhandelten Friedensbedingungen auch durchsetzen zu konnen Vor allen Dingen waren es die durchzusetzenden Auflosungen der geistlichen Stande Der rechtsrheinische Rest des Hochstiftes Speyer fiel politisch als sogenanntes Furstentum Bruchsal nunmehr an Baden Das Barockschloss Bruchsal die bisherige Bischofsresidenz wurde badisches Staatseigentum Furstbischof Wilderich von Walderdorff behielt staatlich garantiert die Furstenwurde ubte jedoch keine Regierungsgewalt mehr aus Er blieb auch zeitlebens als Bischof geistliches Oberhaupt im rechtsrheinischen Bistumsgebiet das nach seinem Tod 1810 als Rumpfbistum unter dem Namen Vikariat Bruchsal bis 1827 fortbestand und dann dem Erzbistum Freiburg einverleibt wurde Die sudliche Halfte von Schloss Bruchsal stand Bischof Walderdorff als Wohntrakt zur Verfugung ebenso das Schloss Eremitage in Waghausel Den nordlichen Teil des Bruchsaler Schlosses bezog Amalie Christiane von Baden als Witwensitz und verlieh ihm letztmals hofischen Glanz Wilderich von Walderdorff wurde am 26 April 1810 als letzter Furstbischof in der Gruft von St Peter zu Bruchsal beigesetzt und die gesamte Grablege einen Tag spater vermauert Die Gruft wurde erst 1907 im Rahmen von Renovierungsarbeiten wiederentdeckt Bei Trier hatte er sich 1779 1783 von Francois Ignace Mangin Schloss Monaise als Sommerresidenz erbauen lassen Walderdorff war Freimaurer und Illuminat Literatur BearbeitenHans Ammerich Das Bistum Speyer und seine Geschichte Band 3 Von der Reformationszeit bis zum Ende des alten Bistums Kehl am Rhein 1999 ISBN 3 927095 49 4 S 30 31 Franz Xaver Remling Geschichte der Bischofe zu Speyer Band 2 S 804 830 Verlag Kirchheim Mainz 1854 Digitalscan Markus Lothar Lamm Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorff In Badische Heimat Jg 91 2011 Heft 1 S 58 60 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Walderdorff Philipp Franz Wilderich Nepomuk von in der Datenbank Saarland Biografien Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf im Personenregister der Germania Sacra online Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Walderdorff Philipp Franz Wilderich Nepomuk Graf von Hessische Biografie Stand 8 Oktober 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Heraldische Webseite zur Familie mit Genealogie Biografische Webseite zu Friedrich Wilderich von Walderdorff National Zeitung der Teutschen 15 Stuck vom 13 April 1797 Spalte 333 des JahrgangsVorgangerAmtNachfolgerDamian August Philipp Karl von Limburg StirumFurstbischof von Speyer 1797 1802 1810Matthaus Georg von ChandelleFurstbischofe und Bischofe von Speyer seit 1564 Furstbischofe 1564 1810 Marquard von Hattstein 1560 1564 Bischof Eberhard von Dienheim Philipp Christoph von Sotern Lothar Friedrich von Metternich Burscheid Johann Hugo von Orsbeck Heinrich Hartard von Rollingen Damian Hugo Philipp von Schonborn Buchheim Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg Damian August Philipp von Limburg Stirum Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf seit 1802 nur rechtsrheinische Gebiete Sedisvakanz 1810 1818Bischofe des neuen Bistums seit 1818 Matthaus Georg von Chandelle Johann Martin Manl Peter von Richarz Johannes von Geissel Nikolaus von Weis Konrad Reither Daniel Bonifaz von Haneberg Joseph Georg von Ehrler Konrad von Busch Michael von Faulhaber Ludwig Sebastian Joseph Wendel Isidor Markus Emanuel Friedrich Wetter Anton Schlembach Karl Heinz Wiesemann Normdaten Person GND 122189558 lobid OGND AKS VIAF 15645759 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Walderdorf Philipp Franz Wilderich Nepomuk vonALTERNATIVNAMEN Walderdorf Wilderich Graf vonKURZBESCHREIBUNG deutscher romisch katholischer FurstbischofGEBURTSDATUM 2 Marz 1739GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 21 April 1810STERBEORT Bruchsal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf amp oldid 222409494