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Nikolaus von Weis 8 Marz 1796 in Rimlingen Lothringen 13 Dezember 1869 in Speyer geadelt 1855 1 war ein deutscher Theologe und von 1842 bis 1869 Bischof der romisch katholischen Diozese Speyer Er war eine wichtige Personlichkeit des Wiederaufbaus der Diozese nach der Zeit der Sakularisation Bischof Nikolaus von Weis Litho um 1850Bischof Nikolaus von Weis Ganzfoto um 1865Landpfarrer tragt das Viaticum ubers Gebirge Zeichnung von Eduard Jakob von Steinle 1864 wobei der Kunstler dem dargestellten Pfarrer die Gesichtszuge seines Freundes Bischof Nikolaus von Weis gab Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenNikolaus Weis wurde 1796 auf dem Schonhof in der Gemeinde Rimlingen in Lothringen geboren Seine Mutter wollte nicht dass ihr Kind von einem Pfarrer getauft wurde der den Eid auf die Verfassung der Franzosischen Revolution abgelegt hatte Daher packte sein Vater ein Schafer das Neugeborene nachts in seine Schafertasche und holte den Taufpaten in Obergailbach ab Sie marschierten bis zur Kirche von Niedergailbach wo er dann getauft wurde Seine fruhen Jahre verbrachte Nikolaus in der Pfarrei Habkirchen Nach dem Tod seines Vaters ubersiedelte die Familie 1802 nach Altheim Dort sowie in Niedergailbach und Ormesweiler besuchte Nikolaus die Volksschule und erhielt Lateinunterricht Sein Schulbesuch wurde wegen der Armut seiner Familie immer wieder unterbrochen Von 1811 bis 1818 besuchte er das Gymnasium am Bischoflichen Seminar in Mainz studierte anschliessend im dortigen Seminar unter Regens Bruno Franz Leopold Liebermann Weis wurde am 22 August 1818 in Mainz durch Bischof Joseph Ludwig Colmar zum Priester geweiht und feierte seine Erstlingsmesse in der Kirche St Stephan wobei ihm der dortige wurdige Pfarrer Johann Peter Merz assistierte Weis und Merz kannten sich aus der gemeinsamen Mainzer Zeit und blieben ihr ganzes Leben hindurch innig befreundet 2 Schon wahrend seines Studiums hatte er sich der Elsasser Gruppe dem spater so genannten Mainzer Kreis um Andreas Rass den spateren Bischof von Strassburg angeschlossen Gemeinsam mit ihm grundete er 1821 auch die Monatsschrift Der Katholik Drei Jahre lang war Nikolaus Weis als Lehrer am Mainzer Seminar tatig 1821 erhielt er die Pfarrei Dudenhofen 1822 ernannte ihn die theologische Fakultat der Universitat Wurzburg zum Doktor h c 1822 wurde das Domkapitel der Diozese Speyer wieder errichtet und Nikolaus Weis avancierte zum Domkapitular Am 1 Januar 1839 erhielt er das Ritterkreuz des Ordens vom Hl Michael 3 1842 wurde er durch Konig Ludwig I von Bayern als Bischof eingesetzt und am 10 Juli 1842 erfolgte die Bischofsweihe durch Erzbischof Lothar Anselm Freiherr von Gebsattel in Munchen 1855 wurde er geadelt Am 13 Dezember 1869 starb Bischof Nikolaus von Weis und wurde zwei Tage spater im Dom zu Speyer beigesetzt Die auch im Druck erschienene Trauerpredigt hielt ihm Dompfarrer Dietrich Becker 4 In seinem Nachruf bezeichnete man ihn als Ideal eines katholischen Bischofs eine der diesbezuglichen Passagen lautete Und im fernsten und armsten Dorfchen des Gebirges werden die Kinder die ihn einmal gesehen haben noch bis in ihr hochstes Alter an ihn sich erinnern und werden glauben jeder Bischof musse so aussehen wie er so vollkommen war das Bild und das Wesen des Hingeschiedenen Dietrich Becker Trauerpredigt auf Bischof Weis Speyer 1869 Seite 12Wirken BearbeitenNikolaus Weis war zusammen mit Andreas Rass schriftstellerisch tatig Sie erweiterten und ubersetzten mehrere apologetische dogmatische und hagiografische Werke brachten eine deutsche Ausgabe von Butlers Leben der Heiligen heraus 24 Bande 1821 1827 und ubersetzten Predigten aus dem Franzosischen Sie grundeten die Monatszeitschrift Der Katholik und gaben sie von 1821 bis 1841 heraus Man schreckte darin auch vor scharfster Polemik nicht zuruck wie etwa in der abgedruckten Tirade gegen Heinrich Heine und das Junge Deutschland 5 Schon als Domkapitular baute er 1839 in Speyer das Lehrerbildungsseminar wieder auf die Forderung der Ausbildung war ihm ein grosses Anliegen In seiner Zeit als Bischof widmete er sich unermudlich dem organisatorischen sozialen und spirituellen Wiederaufbau seiner Diozese Er grundete 1852 das Institut der Armen Schulschwestern vom Heiligen Dominikus und bestatigte 1857 die Grundung der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie in Pirmasens durch Paul Josef Nardini In Landstuhl grundete er ein Kinderheim Das Wallfahrtswesen brachte er zu einer neuen Blute insbesondere forderte er die Wallfahrt nach Maria Rosenberg in Waldfischbach Die Kapelle war 1822 durch den bayerischen Staat wegen angeblichen Missbrauchs geschlossen worden und wurde 1844 wieder eroffnet Sein Bemuhen ein theologisches Seminar in Speyer zu grunden wurde von der bayerischen Regierung nicht unterstutzt Im Juni 1844 besuchte Weis die Synagoge in Ingenheim 6 eine fur die damalige Zeit bemerkenswerte Annaherung eines Bischofs an die judische Bevolkerung wie sie in Deutschland erst wieder in der Weimarer Republik 7 zu verzeichnen war In der Synagoge ermahnte er die Schuljugend dass sie festhalten moge an der Religion ihrer Vater 1845 eroffnete Bischof Weis in Oggersheim bei Ludwigshafen einen Konvent der Minoriten zur Betreuung der dortigen Wallfahrt Nikolaus Weis grundete 1853 den ersten Dombauverein in Speyer In seiner Amtszeit wurde der Dom von 1846 bis 1853 innen durch Johann von Schraudolph ausgemalt und die Westfassade bis 1858 renoviert Die Speyerer Priester Jakob Weis und sein Grossneffe Domkapitular Norbert Weis entstammen beide der Familie von Bischof Weis Ehrungen Bearbeiten nbsp Kapelle der Nikolaus von Weis Schule des Instituts St Dominikus in SpeyerWegen seiner sprichwortlichen Gastfreundschaft und seiner Mildtatigkeit bezeichnet ihn der Speyerer Priesterschriftsteller Conrad von Bolanden 1864 in seinem Roman Die Aufgeklarten als den Gastwirt zum Goldenen Kreuz welchen die Armen ihren Vater nennen 8 In Speyer sind eine Strasse und zwei Schulen Nikolaus von Weis Gymnasium Nikolaus von Weis Internatshauptschule nach ihm benannt In Landstuhl sind eine Strasse und die Bischof von Weis Stiftung mit drei Einrichtungen Private Berufsbildende Schule Haus Nazareth Kinderheim St Nikolaus und Bischof von Weis Schule nach ihm benannt Bischof Anton Schlembach benutzte wahrend seiner Bischofszeit den Bischofsstab den Nikolaus von Weis 1867 zu seinem Bischofsjubilaum bekommen hatte 9 Literatur BearbeitenNorbert Trippen Erzbischof Johannes von Geissel und Bischof Nikolaus von Weis Anwalte der Menschen in schwieriger Zeit In Schriften des Diozesan Archivs Speyer Bd 21 Speyer 1998 S 37 58 Franz Xaver Remling Nikolaus von Weis Bischof zu Speyer im Leben und Wirken 2 Bande in einem Band Kleeberger Speyer 1871 Franz Heinrich Reusch Weis Nikolaus von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 41 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 521 f Karl Josef Rivinius Weis Nikolaus von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 13 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 072 7 Sp 629 633 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Nikolaus von Weis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ausfuhrliche biografische Webseite Lebensdaten auf der Homepage des Nikolaus von Weis Gymnasiums in Speyer Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Eintrag in der catholic encyclopaedia englisch Eintrag zu Nikolaus von Weis auf catholic hierarchy org Geschichte des Waisenhauses in Landstuhl Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Weis Nikolaus von in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten Der Pilger 10 Marz 2016 Franz Xaver Remling Nikolaus von Weis Bischof zu Speyer im Leben und Wirken Kleeberger Speyer 1871 Band 1 S 15 Regierungsblatt fur das Konigreich Bayern Nr 1 Munchen 10 Januar 1839 Komplettscan der im Druck erschienenen Trauerpredigt auf Bischof Nikolaus von Weis Nikolaus Weis Hrsg Der Katholik Bd 60 Speyer 1836 Beilage IV S LXI Geschichte der Synagoge Ingenheim Roland Flade Die Wurzburger Juden von 1919 bis zur Gegenwart In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Theiss Stuttgart 2001 2007 Band III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 529 545 und 1308 hier S 529 533 Remling Nikolaus von Weis 1871 Predigt von Bischof Anton Schlembach zu seiner Amtsentlassung am 10 Februar 2007VorgangerAmtNachfolgerJohannes von GeisselBischof von Speyer 1842 1869Konrad ReitherFurstbischofe und Bischofe von Speyer seit 1564 Furstbischofe 1564 1810 Marquard von Hattstein 1560 1564 Bischof Eberhard von Dienheim Philipp Christoph von Sotern Lothar Friedrich von Metternich Burscheid Johann Hugo von Orsbeck Heinrich Hartard von Rollingen Damian Hugo Philipp von Schonborn Buchheim Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg Damian August Philipp von Limburg Stirum Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf seit 1802 nur rechtsrheinische Gebiete Sedisvakanz 1810 1818Bischofe des neuen Bistums seit 1818 Matthaus Georg von Chandelle Johann Martin Manl Peter von Richarz Johannes von Geissel Nikolaus von Weis Konrad Reither Daniel Bonifaz von Haneberg Joseph Georg von Ehrler Konrad von Busch Michael von Faulhaber Ludwig Sebastian Joseph Wendel Isidor Markus Emanuel Friedrich Wetter Anton Schlembach Karl Heinz Wiesemann Normdaten Person GND 117028169 lobid OGND AKS LCCN n2011028185 VIAF 69697579 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weis Nikolaus vonALTERNATIVNAMEN Weis Nikolaus bis 1855 KURZBESCHREIBUNG Bischof von SpeyerGEBURTSDATUM 8 Marz 1796GEBURTSORT RimlingenSTERBEDATUM 13 Dezember 1869STERBEORT Speyer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolaus von Weis amp oldid 224033375