www.wikidata.de-de.nina.az
Konrad Reither 26 April 1814 in Gocklingen 4 April 1871 in Speyer war Priester der Diozese Speyer Geistlicher Rat Inspektor Leiter des katholischen Schullehrerseminars Speyer und schliesslich von 1870 bis 1871 Bischof von Speyer Bischof Konrad Reither 1870 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft Jugend und priesterliches Wirken 1 2 Bischof von Speyer 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Jugend und priesterliches Wirken Bearbeiten Konrad Reither wurde am 26 April 1814 als Sohn des wohlhabenden Gutsbesitzers Peter Reither und dessen Frau Jakobine geb Haffner in Gocklingen geboren Er besuchte das Gymnasium in Speyer und ab 1832 das Lyzeum in Aschaffenburg Nach dem Abitur 1834 studierte er Theologie in Wurzburg und ab 1835 in Munchen 1837 trat er in das Priesterseminar in Speyer ein Konrad Reither erhielt am 31 Dezember 1838 von Bischof Johannes von Geissel die Priesterweihe der ihn noch am selben Tag zum Kaplan in Deidesheim bestimmte Bei der Eroffnung des neuen katholischen Schullehrerseminars in Speyer wurde Konrad Reither am 4 November 1839 dort Prafekt unter dem bewahrten und umsichtigen Inspektor Peter Kostler Als Prafekt hatte er den Leiter zu unterstutzen und es oblag ihm neben dem regularen Unterricht auch ein Grossteil der Aufsicht im Internat Seine hervorragenden Kenntnisse in Mathematik Naturlehre und Geschichte sowie sein beachtliches musikalisches Konnen waren nicht zuletzt dafur bestimmend dass er an das Lehrerseminar berufen wurde Peter Kostler und sein Prafekt Konrad Reither bauten gemeinsam unter grossen Schwierigkeiten und Muhen das Schullehrerseminar auf Inspektor Kostler schied am 14 August 1845 aus seinem Amt aus und avancierte zum Regens des Priesterseminars und zum Leiter des bischoflichen Knabenkonviktes Konrad Reither folgte ihm im Amt des Inspektors Leiters des katholischen Schullehrerseminars Speyer nach nbsp Von Konrad Reither als Leiter des Lehrerseminars verfasste Festschrift 1864Wegen seiner musikalischen Fahigkeiten ernannte ihn Bischof Nikolaus von Weis auch zum Domchordirektor in welchem Amt er zusammen mit dem Domkapellmeister Johann Baptist Benz Grossartiges leistete 1858 wurde er Geistlicher Rat Die Pfalzische Zeitung Nr 96 von 1914 konstatiert uber Reithers Wirken an der Lehrerbildungsanstalt Reithers Tatigkeit am Lehrerseminar war eine reichgesegnete Grundliche wissenschaftliche Bildung hervorragendes Lehrgeschick geistige Regsamkeit und nie erlahmender Eifer machten ihn zum vorzuglichen Lehrer der zukunftigen Lehrer Hoher idealer Sinn strenge Lebensauffassung tiefernste Religiositat verbunden mit edler Herzensgute und Milde vorbildliches Leben uberhaupt und seine imponierende stets freundliche Erscheinung stempelten ihn zum Erzieher im besten Sinne des Wortes Was ihn speziell zum Vorstand eines Lehrerseminars befahigte war sein Kunstsinn sein Kunstverstandnis und besonders seine musikalische Ausbildung Er beherrschte den Kontrapunkt und war ein vorzuglicher Klavier Orgel und Cellospieler Pfalzische Zeitung Nr 96 1914 Reither verfasste als Inspektor des Schullehrerseminars 1864 eine umfangreiche Festschrift zu deren 25 jahrigen Bestehen Er war ein begeisterter Naturkundler und zusammen mit Domkapitular Bruno Wurschmitt auch in der Pollichia tatig Reither nahm regen Anteil an der Ausmalung des Speyerer Domes durch Johann Baptist Schraudolph er freundete sich mit ihm an und fuhrte dem Maler auch die Korrespondenz mit Konig Ludwig I und seinem Sohn Maximilian II Schraudolphs Tochter heiratete spater in Gocklingen einen Neffen von Bischof Reither 1 Bischof von Speyer Bearbeiten nbsp Bischof Konrad ReitherDie Tatigkeit Konrad Reithers am Lehrerseminar endete mit dem 29 April 1870 An diesem Tage wurde er von Konig Ludwig II zum Bischof von Speyer bestellt was jedoch weder seinen eigenen noch den Wunschen der Mitarbeiter entsprach Aus Gehorsam gegenuber seinem Konig und zum Wohle der Kirche nahm Reither das Amt trotzdem an Er war zu dieser Zeit ohne es recht zu wissen aber schon unheilbar krebskrank Am 23 August leistete der Geistliche in Munchen vor Konig Ludwig II den gemass Artikel XV des bayerischen Konkordates vorgeschriebenen Eid Hierbei wohnte er im Hause seines alten Freundes des Dommalers Johann Baptist Schraudolph Am 30 August kehrte Reither in die Pfalz zuruck und begab sich am 8 September nach Konigsbach zu seinem Freunde Pfarrer Emanuel Berwig um sich in der Stille des Winzerdorfes auf die Bischofsweihe vorzubereiten Am 14 September fuhr der neu ernannte Bischof mit Domkapitular Hallmeyer und Domvikar Schwartz erneut nach Munchen und erhielt am 18 September vom Munchner Erzbischof Gregor von Scherr die Bischofsweihe Mitkonsekratoren waren die Bischofe Franz Leopold von Leonrod aus Eichstatt und Ignatius von Senestrey aus Regensburg Die Predigt hielt der beruhmte Domprediger Georg Ehrler wenige Jahre spater selbst zum Speyerer Oberhirten berufen uber das Thema Was ist der Bischof in der katholischen Kirche Bereits bei den Aufenthalten in Munchen gab das blasse Aussehen des neuen Bischofs Anlass zu Besorgnis Am 28 September 1870 fand die feierliche Inthronisation im Dom zu Speyer statt Schon bald danach brach die Krankheit akut aus Bischof Reither litt an Magenkrebs erduldete nach Aussagen seiner Umgebung furchtbare Schmerzen konnte kaum noch essen und schlafen Er zelebrierte im Dom nie als Bischof lediglich wenige Male in seiner eigenen Hauskapelle Die einzige Pontifikalhandlung die er vornahm war die Einkleidung von Ordenspostulantinnen im Kloster St Magdalena in Speyer am 11 Oktober 1870 Reither erliess in seiner kurzen Amtszeit jedoch drei Hirtenbriefe einen zum Amtsantritt einen in dem er das gerade erklarte Unfehlbarkeitsdogma begrundete und verteidigte sowie einen kurzen Fastenhirtenbrief vom 10 Februar 1871 Letzteren verfasste er nach eigenen Worten bereits seit geraumer Zeit an das Schmerzenslager gefesselt und merkt darin an dass er seinen Glaubigen zwar nur mit wenigen Worten schreiben konne aber fur sie in manch schlafloser Nacht den Segen Gottes erfleht habe Reither starb am 4 April 1871 in Speyer und wurde am 8 April im Dom begraben Als Spruch fur die Grabplatte die bei der Domrenovierung 1960 entfernt wurde wahlte man in Erinnerung an seine Tatigkeit als Seminarlehrer die Inschrift Daniel 12 3 EU Diejenigen welche zur Gerechtigkeit viele unterwiesen werden strahlen wie Gestirne in ewige Zeiten Werke BearbeitenDie Bilder im Speyerer Dom 1849 Der Kaiserdom und seine Gemalde 1851 Komplettscan des Buches Erinnerungen Festschrift zum 25 jahrigen Bestehen des katholischen Schullehrerseminars Speyer 1864 Komplettscan des Buches Literatur BearbeitenAlois Knopfler Reither Konrad In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 28 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 164 Franz Xaver Remling Konrad Reither Bischof von Speyer Jagersche Buchhandlung Speyer 1910 Jakob Bisson Sieben Speyerer Bischofe und ihre Zeit Pilger Verlag Speyer 1956 Fritz Steegmuller Geschichte der Lehrerbildungsanstalt Speyer 1839 1937 Pilger Verlag Speyer 1978 Viktor Carl Lexikon Pfalzer Personlichkeiten Hennig Edenkoben 2004 Weblinks BearbeitenReither Konrad in der Datenbank Saarland Biografien Kurzbiographie Konrad Reithers damals noch Rektor des Schullehrerseminars aus Franz Xaver Remlings Geschichte der Bischofe von Speyer Band 1 1852 Webseite zur Familie Reither in GocklingenEinzelnachweise Bearbeiten PDF Dokument zu Gocklingen Unterpunkt D 3VorgangerAmtNachfolgerNikolaus von WeisBischof von Speyer 1870 1871Daniel Bonifaz von HanebergFurstbischofe und Bischofe von Speyer seit 1564 Furstbischofe 1564 1810 Marquard von Hattstein 1560 1564 Bischof Eberhard von Dienheim Philipp Christoph von Sotern Lothar Friedrich von Metternich Burscheid Johann Hugo von Orsbeck Heinrich Hartard von Rollingen Damian Hugo Philipp von Schonborn Buchheim Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg Damian August Philipp von Limburg Stirum Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf seit 1802 nur rechtsrheinische Gebiete Sedisvakanz 1810 1818Bischofe des neuen Bistums seit 1818 Matthaus Georg von Chandelle Johann Martin Manl Peter von Richarz Johannes von Geissel Nikolaus von Weis Konrad Reither Daniel Bonifaz von Haneberg Joseph Georg von Ehrler Konrad von Busch Michael von Faulhaber Ludwig Sebastian Joseph Wendel Isidor Markus Emanuel Friedrich Wetter Anton Schlembach Karl Heinz Wiesemann Normdaten Person GND 124839908 lobid OGND AKS VIAF 8331647 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reither KonradALTERNATIVNAMEN Reither ConradKURZBESCHREIBUNG Bischof von SpeyerGEBURTSDATUM 26 April 1814GEBURTSORT GocklingenSTERBEDATUM 4 April 1871STERBEORT Speyer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad Reither amp oldid 217680623