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Gregor Scherr seit 1856 Ritter von Scherr OSB Taufname Leonhard Andreas 22 Juni 1804 in Neunburg vorm Wald 24 Oktober 1877 in Munchen war Abt des Benediktinerklosters Metten 1840 1856 und Erzbischof von Munchen und Freising 1856 1877 Erzbischof Gregor von Scherr ca 1860Scherrs Epitaph in der Munchner Frauenkirche die er neugotisch umgestalten liessGregor von Scherr als Aktiver der Palatia Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenLeonhard Andreas Scherr war das erste Kind des Gastwirts Wolfgang Scherr und dessen Ehefrau Barbara geb Posl Seine Eltern betrieben die im Neunburger Vorort Aign gelegene Gastwirtschaft Zum Rossl Dort wuchs Scherr mit seinen drei jungeren Schwestern auf und besuchte die ortliche Volksschule 1815 ging er nach Amberg wo er die vorbereitende Studienschule und anschliessend das Progymnasium besuchte Mangelnder Fleiss und gesundheitliche Probleme machten einen Schulwechsel erforderlich weshalb Scherr im Herbst 1819 an das Gymnasium in Regensburg ubertrat Dort blieb er vier Schuljahre bevor er 1823 an das Gymnasium in Passau wechselte an dem er 1825 die Absolutorialprufung ablegte 1 Im Herbst 1825 begab sich Scherr an die Universitat Landshut um zwei philosophische Semester zu absolvieren die vor der Aufnahme des angestrebten Theologiestudiums vorgeschrieben waren Den Umzug der bayerischen Landesuniversitat nach Munchen machte er nicht mit sondern kehrte nach Regensburg zuruck und studierte ab 1826 sechs Semester Theologie am ortlichen Lyzeum In dieser Zeit wurde er Mitglied des Corps Palatia Munchen Im Mai 1828 bestand er die Prufung die ihm die Aufnahme ins Regensburger Klerikalseminar ermoglichte Pragende Gestalten dieser Jahre waren Bischof Johann Michael Sailer den Scherr zutiefst verehrte und von dem er am 18 Dezember 1828 die Niederen Weihen empfing und Weihbischof Georg Michael Wittmann der ihn am 4 August 1829 als Vertreter des erkrankten Sailer zum Priester weihte Umgehend bekam Scherr seine erste Einsatzstelle zugewiesen Rimbach im Dekanat Cham wo er bis 1832 als Kaplan wirkte 2 Ende Oktober 1832 trat Scherr in das erst 1830 wiedererrichtete Kloster Metten ein Am 29 Dezember 1833 legte er die feierlichen Ordensgelubde als Benediktinermonch ab und erhielt den Ordensnamen Gregor nach Papst Gregor XVI Der junge Mettener Konvent hatte vielfaltige Aufgaben beim durch Konig Ludwig I geforderten Aufbau anderer Benediktinerkloster zu leisten So wirkte Scherr 1838 bei der Wiedererrichtung des Klosters Scheyern mit als dessen provisorischer Vorstand er kurzzeitig fungierte Schon am 29 Oktober 1838 wurde er von seinem eigenen Konvent in Metten zum Prior gewahlt Als das Kloster im Mai 1840 durch Ludwig I wieder zur Abtei erhoben wurde folgte Scherrs Ernennung zum Abt Seine kanonische Einsetzung erfolgte am 5 Juni 1840 durch den Regensburger Bischof Franz Xaver Schwabl Scherr bekleidete das Amt bis 1856 3 Im Juli 1855 starb der Augsburger Bischof Peter von Richarz und Scherr wurde als einer der Nachfolgekandidaten gehandelt Gegenuber Konig Maximilian II lehnte er diese Wurde unter Hinweis auf seine unzureichende theologische Qualifikation ab 4 Zwar akzeptierte der Konig dies zunachst zum Augsburger Bischof wurde Michael von Deinlein ernannt doch favorisierte Maximilian II Scherr in der Folge als Erzbischof von Munchen und Freising Hier stand 1855 56 eine Neubesetzung an nachdem die bayerische Regierung in langjahrigen Verhandlungen mit der Kurie erreicht hatte dass der ultramontane Erzbischof Karl August von Reisach aus Munchen abgezogen wurde Im Dezember 1855 wurde Reisach zum Kurienkardinal ernannt am 19 Juni 1856 verzichtete er endgultig auf sein bayerisches Erzbistum 5 Damit war der Weg fur Scherr frei der seinen Widerstand gegen eine Bischofsernennung die auch von Papst Pius IX unterstutzt wurde aufgegeben hatte Am 3 August 1856 wurde er in der Basilika von St Bonifaz durch den Munchner Nuntius Antonino Saverio De Luca zum Bischof geweiht Mitkonsekratoren waren der Passauer Bischof Heinrich von Hofstatter und der Regensburger Bischof Valentin von Riedel Nach der Eidesleistung vor Konig Maximilian II am 24 August 1856 fand die feierliche Inthronisation Scherrs als Erzbischof von Munchen und Freising am 28 August 1856 im Dom zu Unserer Lieben Frau statt 6 Scherr sollte dem Erzbistum 21 Jahre lang vorstehen Scherr nahm 1869 70 am 1 Vatikanischen Konzil teil wo er erfolglos gegen die Dogmatisierung der papstlichen Unfehlbarkeit kampfte Seine letzten Amtsjahre waren von den Auseinandersetzungen um die Entstehung der Altkatholiken und vom Kulturkampf uberschattet Vergeblich bemuhte er sich darum den Munchner Kirchengeschichtler Ignaz von Dollinger und dessen Schuler Johann Friedrich zum Einlenken zu bewegen Schliesslich exkommunizierte er die beiden am 17 April 1871 7 Ehrungen BearbeitenRitterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone 1856 Komturkreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael 1857 Grosskreuz des sizilianischen Ordens Franz I 1859 Grosskreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael 1867 Grosskomturkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone 1868 Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Aenania Munchen im CV 1870 8 Die Staatliche Realschule in Neunburg vorm Wald tragt seit 1982 den Namen Gregor von Scherr Schule Literatur BearbeitenWilhelm Fink Entwicklungsgeschichte der Benedictinerabtei Metten Band 1 Das Professbuch der Abtei Oldenbourg Munchen 1926 Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige Erganzungsheft 1 1 ISSN 0722 253X Stephan Haering SCHERR Gregor von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 9 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 058 1 Sp 167 170 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Michael Kaufmann Memento mori Zum Gedenken an die verstorbenen Konventualen der Benediktinerabtei Metten seit der Wiedererrichtung 1830 Abtei Verlag Metten 2008 ISBN 978 3 930725 06 9 92f Entwicklungsgeschichte der Benediktinerabtei Metten Teil 5 Michael Kaufmann Sakularisation Desolation und Restauration in der Benediktinerabtei Metten 1803 1840 Abtei Verlag Metten 1993 ISBN 3 9801820 8 8 Entwicklungsgeschichte der Benediktinerabtei Metten Teil 4 Zugleich Regensburg Univ Diss 1993 Manfred Kindler Gregor von Scherr 1804 1877 Abt von Metten spater Erzbischof von Munchen und Freising In Beitrage zur Geschichte des Bistums Regensburg Bd 23 24 1989 ISSN 0522 6619 S 696 710 Alois Knopfler Scherr Gregorius Ritter von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 31 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 121 123 Anton Landersdorfer Gregor von Scherr 1804 1877 Erzbischof von Munchen und Freising in der Zeit des Ersten Vatikanums und des Kulturkampfes Verein fur Diozesangeschichte von Munchen und Freising Munchen 1995 Studien zur altbayerischen Kirchengeschichte Bd 9 ZDB ID 530609 7 Zugleich Munchen Univ Habil Schr 1993 94 Otto Weiss Scherr Gregor Ritter von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 702 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gregor von Scherr Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Gregor von Scherr in der Deutschen Digitalen Bibliothek Gregor von Scherr in der Hierarchie der Katholischen Kirche Gregor Ritter von Scherr In Biographia Benedictina Dictionary of Benedictine Biography onlineAnmerkungen Bearbeiten Anton Landersdorfer Gregor von Scherr 1804 1877 Munchen 1995 S 14 19 Anton Landersdorfer Gregor von Scherr 1804 1877 Munchen 1995 S 18 f und S 20 24 Anton Landersdorfer Gregor von Scherr 1804 1877 Munchen 1995 S 26 f und S 31 37 Anton Landersdorfer Gregor von Scherr 1804 1877 Munchen 1995 S 103 f Anton Landersdorfer Gregor von Scherr 1804 1877 Munchen 1995 S 112 und S 129 Anton Landersdorfer Gregor von Scherr 1804 1877 Munchen 1995 S 131 136 Johann Joseph Ignaz von Dollinger Briefe und Erklarungen von J von Dollinger uber die Vaticanischen Decrete 1869 1887 C H Beck Munchen 1890 S 103 K D St V Aenania Hans Pongratz jun Alfons Brandl Hrsg 150 Jahre K D St V Aenania Munchen 2001 S 280 VorgangerAmtNachfolgerKarl August Graf von Reisach nbsp Erzbischof von Munchen und Freising 1856 1877Antonius von Steichele vor der Sakularisation Colestin StocklAbt von Kloster Metten 1840 1856Utto II LangErzbischofe von Munchen und Freising seit 1821 Vorganger Joseph Konrad Freiherr von Schroffenberg Bischof von Freising Sedisvakanz 1803 1821 mit Generalvikar seit 1817 Erzbistum Munchen und FreisingLothar Anselm Freiherr von Gebsattel Karl August Graf von Reisach Gregor von Scherr Anton von Steichele Antonius von Thoma Franz Joseph von Stein Franziskus von Bettinger Michael von Faulhaber Joseph Wendel Julius Dopfner Joseph Ratzinger spater Papst Benedikt XVI Friedrich Wetter Reinhard Marx Normdaten Person GND 119315629 lobid OGND AKS LCCN n95111653 VIAF 819025 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scherr Gregor vonALTERNATIVNAMEN Scherr Leonhard Andreas von Scheer Leonhard AndreasKURZBESCHREIBUNG deutscher Benediktinerabt und Erzbischof von Munchen und FreisingGEBURTSDATUM 22 Juni 1804GEBURTSORT Neunburg vorm WaldSTERBEDATUM 24 Oktober 1877STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gregor von Scherr amp oldid 236959214