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Der Ordensname ist der beim Eintritt in eine Ordensgemeinschaft angenommene Name der ordensintern und in der Regel auch nach aussen an die Stelle des burgerlichen Namens tritt In den meisten Gemeinschaften wird dieser Name bei der Aufnahme ins Noviziat und traditionell vom Oberen vergeben In einigen Orden geschieht dies bereits beim Eintritt oder bei der Entscheidung uber die Aufnahme des Anwarters Inhaltsverzeichnis 1 Romisch katholische Kirche 2 Hinduismus Buddhismus 3 Wicca Schamanismus Neopaganismus 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseRomisch katholische Kirche BearbeitenSeit der Fruhen Neuzeit ist die Vergabe von Ordensnamen allgemein ublich 1 Der neue Name soll dabei zum Ausdruck bringen dass der Ordensangehorige von Gott in besonderer Weise gerufen ist Die Ordensgemeinschaften berufen sich dabei unter anderem auf Jes 62 2 4 EU Man ruft dich mit einem neuen Namen den der Mund des Herrn fur dich bestimmt Gewahlt wurde meist der Name eines Heiligen wobei dieser dann auch als Schutzpatron gilt Der Name kann auch auf eine Anrufung der Gottesmutter auf ein Fest oder Glaubensgeheimnis hindeuten In manchen Orden und Gemeinschaften von Regularklerikern wie den Jesuiten wird bewusst auf eine Namensanderung verzichtet In anderen Orden wie dem Dominikanerorden ist es dem Bewerber heute freigestellt einen Ordensnamen zu wahlen oder den Taufnamen zu behalten Der Ordensname wurde fruher in aller Regel nicht selbst gewahlt sondern von der Ordensgemeinschaft zugewiesen Diese Praxis wurde nach Einschatzung des Zisterziensers Tarcisius Sztubitz als Ubung der Demut fast schon unmenschlich betrieben Die Bewerber wurden nicht selten erst bei der Einkleidungszeremonie mit dem eigenen Ordensnamen uberrascht In der Sachsischen Franziskanerprovinz wurden die Namen beispielsweise am Ende des 19 Jahrhunderts in fortlaufender alphabetischer Reihenfolge zugewiesen Ein Name wurde in einer Ordensprovinz erst wieder vergeben wenn der Namensinhaber gestorben war so dass jeder Name nur einmal vorkam 2 Im selben Jahrhundert brauchten zum Teil sehr grosse Schwestergemeinschaften viele Benennungen fur ihre teils uber 1 000 Mitglieder von denen jedes einen eigenen einzigartigen Namen erhalten sollte so kam es zu ausgefallenen Namen infolge von Wortschopfungen aus Marientiteln wie Oboedientissima die besonders Gehorsame oder Castissima die besonders Keusche aber auch Namensspielereien wie Aquaviva lebendiges Wasser oder Tugendnamen wie Laborator der Arbeitsame oder Gaudiosus der Freudenvolle 3 Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist man vielfach dazu ubergegangen dass der Novize ein Mitspracherecht hat oder sich sogar einen Namen wahlen oder mehrere Vorschlage machen darf unter denen der Obere dann auswahlt 4 nbsp Eintrag eines Ordensnamens samt Ordenskurzel im deutschen PersonalausweisIn einigen monastischen monchischen Orden etwa bei den Unbeschuhten Karmelitinnen enthalt der Ordensname zusatzlich ein Pradikat das eine besondere Beziehung des Namenstragers zu diesem Glaubensgeheimnis oder Heiligen ausdrucken soll z B Schwester Elisabeth von der unbefleckten Empfangnis OCD Die Ordensnamen sind nicht durch allgemeines Kirchenrecht Codex iuris canonici geregelt sondern in den Konstitutionen mehrerer Ordensgemeinschaften Nach deutschem Namensrecht sind Ordensnamen wie Kunstlernamen und andere Pseudonyme keine Namen im juristischen Sinn Sie konnen aber im Personalausweis oder Reisepass eingetragen werden 5 und werden oft auch im Verkehr mit Versicherungen und ahnlichem verwendet Der Ordensname wird wie der burgerliche Name nach 12 BGB geschutzt Hinduismus Buddhismus BearbeitenEin spiritueller Name oder Monchsname ist ein Name den man im Verlauf einer Initiation zusatzlich zum gewohnlichen Namen erhalt Besonders verbreitet ist dieser Brauch im Hinduismus und Buddhismus hier sind diese Namen oft in Sanskrit Mahayana Vajrayana oder Pali Theravada Einer der bekanntesten Personen mit einem Monchsnamen ist Tendzin Gyatsho der jetzige Dalai Lama sein burgerlicher Name war Lhamo Dhondrub Wicca Schamanismus Neopaganismus Bearbeiten Hauptartikel Magischer NameLiteratur BearbeitenTarcisius Georg Sztubitz Der Ordensname seine Entwicklung und Besonderheiten Exordia Nr 3 Be amp Be Verlag Heiligenkreuz 2019 ISBN 978 3 903118 83 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Ordensname Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen 5 Personalausweisgesetz Gisela Fleckenstein OFS Der Ordensname im Personalausweis In Ordenskorrespondenz Jahrgang 2011 S 468 475 online Felix Neumann Beim Namen gerufen Ordensnamen und ihre wechselhafte Geschichte In katholisch de 18 August 2021 abgerufen am 18 August 2021 Christopher Beschnitt Besondere Namen von Ordensleuten und ihre Bedeutung Von Aquaviva bis Zephyrin In katholisch de 8 Januar 2019 abgerufen am 18 August 2021 Interview mit Tarcisius Georg Sztubitz Einzelnachweise Bearbeiten Gregor Muller Die Namensanderung im Kloster In Cistercienser Chronik 15 1903 S 243 247 Gisela Fleckenstein Die Franziskaner im Rheinland 1875 1918 Franziskanische Forschungen Heft 38 Dietrich Coelde Verlag Werl 1992 S 104 Christopher Beschnitt Von Aquaviva bis Zephyrin Besondere Namen von Ordensleuten und ihre Bedeutung In katholisch de 8 Januar 2019 abgerufen am 19 August 2021 Felix Neumann Von Demut Kuriositaten und spirituellen Vorbildern Beim Namen gerufen Ordensnamen und ihre wechselhafte Geschichte In katholisch de 18 August 2021 abgerufen am 19 August 2021 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Mechthild Dyckmans Gisela Piltz Hans Michael Goldmann weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP Drucksache 16 9505 Abschaffung der Eintragung Erhebung und Speicherung des Kunstler und Ordensnamens im Melde Pass und Personalausweisrecht pdf 108 kB Drucksache 16 9725 24 Juni 2008 abgerufen am 1 Oktober 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ordensname amp oldid 235351534