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Anton Steichele seit 1878 Ritter von Steichele 22 Januar 1816 in Mertingen 9 Oktober 1889 in Freising war ein deutscher romisch katholischer Priester und Kirchengeschichtler sowie von 1878 bis 1889 Erzbischof von Munchen und Freising Sein Name ist heute vor allem durch das von ihm verfasste kirchen und lokalgeschichtliche Monumentalwerk Das Bisthum Augsburg bekannt Erzbischof Anton von SteicheleEpitaph fur Anton von Steichele in der Frauenkirche Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenDas alteste von 10 Kindern des Rotgerbers Anton Steichele besuchte 1826 1833 die Lateinschule in Dillingen 1833 1835 studierte er Philosophie am dortigen Lyzeum ab 1835 katholische Theologie an der Universitat Munchen Zu seinen Lehrern dort zahlten Johann Adam Mohler und Ignaz von Dollinger Seinen Lebensunterhalt verdiente er in dieser Zeit als Hauslehrer Am 28 August 1838 wurde Steichele zum Priester geweiht Weitere Studien an der Universitat Munchen schlossen sich an die ihn auf eine philologische Lehrtatigkeit vorbereiten sollten Gleichzeitig war er Hofmeister Hauslehrer der Familie des spateren Staatsrats Franz von Berks und siedelte mit dieser 1839 nach Landshut um Dort lernte er den Augsburger Bischof Peter von Richarz als Freund der Familie naher kennen 1841 wurde er Domvikar und bischoflicher Archivar in Augsburg wo er auch als Katechet an der dortigen Studienanstalt St Anna tatig war Am 27 April 1844 wurde er zu Richarz bischoflichem Sekretar und zum Geistlichen Rat ernannt am 30 Dezember 1847 als Domherr 1 in das Augsburger Domkapitel gewahlt dessen Dompropst Vorsitzender er am 9 August 1873 wurde Steichele lebte sehr zuruckgezogen und widmete sich fast ganz der Geschichtswissenschaft Er veroffentlichte mehrere kirchengeschichtliche Werke darunter eine auf zehn Bande angelegte Augsburger Bistumbeschreibung von der er etwa ein Drittel fertigstellen konnte Nach seinem Tod wurde das Werk von anderen zwar weitergefuhrt blieb aber letztlich unvollendet da der geplante erste Band uber die allgemeine Bistumsgeschichte und die Stadt Augsburg selbst nie erschien Am 4 Juli 1870 wurde Steichele aufgrund seiner Verdienste um die Kirchengeschichte die Doktorwurde der Munchener theologischen Fakultat verliehen Am 30 April 1878 wurde Steichele von Konig Ludwig II zum Erzbischof von Munchen und Freising nominiert am 15 Juli 1878 von Papst Leo XIII prakonisiert und am 13 Oktober 1878 zum Bischof geweiht Die Bischofsweihe spendete ihm der Bischof von Augsburg Pankratius von Dinkel Mit Verleihung des Verdienstordens der Bayerischen Krone wurde Steichele zudem in den personlichen Ritterstand erhoben 1887 erhielt er das Grosskomtur zu diesem Orden 2 Als Erzbischof war er fur die Errichtung von mehreren Pfarreien fur die schnell wachsende Bevolkerung Munchens verantwortlich In seinem Amt als Erzbischof war Steichele Reichsrat der Krone Bayern also Mitglied im geheim tagenden Oberhaus des bayerischen Landtags Politisch verfocht er die Einhaltung des Bayerischen Konkordats von 1817 und einen grosseren kirchlichen Einfluss auf das Bildungswesen Er galt in den Jahren des Kulturkampfs als ausgleichende Kraft Seine Bemuhungen seinen exkommunizierten und dem Altkatholizismus zugewandten Lehrer Dollinger fur die romisch katholische Kirche zuruckzugewinnen blieben vergeblich Er war seit 1884 Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Aenania Munchen im CV 3 Steichele starb nach langerer Krankheit 1889 in Freising und wurde in der Munchener Frauenkirche beigesetzt Werke BearbeitenFriedrich Graf von Zollern Bischof von Augsburg und Johann Geiler von Kaisersberg Mit Briefen Augsburg 1854 Bischof Peter von Richarz Augsburg 1856 Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben Augsburg 1864 1940 Bd 2 Die Landkapitel Agenwang Aichach Baisweil Bayer Manching Burgheim 1864 Digitalisat Bd 3 Die Landkapitel Dilingen Dinkelsbuhel Donauworth 1872 Digitalisat E Text Landkapitel Dinkelsbuhel Bd 4 Die Landkapitel Friedberg Fussen Hochstatt Hohenwart 1883 Digitalisat Bd 5 Die Landkapitel Ichenhausen und Jettingen 1895 Digitalisat Bd 6 Das Landkapitel Kaufbeuren 1896 1904 fortgesetzt von Alfred Schroder Digitalisat restliche Bande nicht von Steichele verfasst siehe Artikel Bistum Augsburg Herausgeberschaft Beitrage zur Geschichte des Bisthums Augsburg 1850 1852 Archiv fur die Geschichte des Bisthums Augsburg 1856 1860 Digitalisate Bd I 1856 Bd II 1858 Bd III 1860 Literatur BearbeitenEngelbert Maximilian Buxbaum Antonius von Steichele 1816 1889 Erzbischof von Munchen und Freising 1878 1889 Eine Lebensskizze In Beitrage zur altbayerischen Kirchengeschichte ISSN 0341 8456 32 Jg 1979 S 85 120 Thomas Groll Steichele Anton von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 118 Digitalisat Alois Knopfler Steichele Anton von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 572 576 Friedrich Zoepfl Antonius von Steichele In Gotz von Polnitz Hrsg Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben Bd 3 Hueber Munchen 1954 S 406 418 Theodor Wohnhaas Steichele Antonius von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 17 Bautz Herzberg 2000 ISBN 3 88309 080 8 Sp 1329 1330 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Antonius von Steichele Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Anton von Steichele Quellen und Volltexte Anton von Steichele in der Hierarchie der Katholischen Kirche Anton von Steichele in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der BavariathekEinzelnachweise Bearbeiten R H Seitz B Heller und G Nebinger Die Ahnen des Erzbischofs Antonius von Steichele 1816 1889 In Blatter des Bayerischen Landesvereins fur Familienkunde Nr 3 S 102 1962 abgerufen am 15 Januar 2020 Hof und Staatshandbuch des Konigreichs Bayern Munchen 1888 S 20 K D St V Aenania Hans Pongratz jun Alfons Brandl Hrsg 150 Jahre K D St V Aenania Munchen 2001 S 281 VorgangerAmtNachfolgerGregor von Scherr nbsp Erzbischof von Munchen und Freising 1878 1889Antonius von ThomaErzbischofe von Munchen und Freising seit 1821 Vorganger Joseph Konrad Freiherr von Schroffenberg Bischof von Freising Sedisvakanz 1803 1821 mit Generalvikar seit 1817 Erzbistum Munchen und FreisingLothar Anselm Freiherr von Gebsattel Karl August Graf von Reisach Gregor von Scherr Anton von Steichele Antonius von Thoma Franz Joseph von Stein Franziskus von Bettinger Michael von Faulhaber Joseph Wendel Julius Dopfner Joseph Ratzinger spater Papst Benedikt XVI Friedrich Wetter Reinhard Marx Normdaten Person GND 117237159 lobid OGND AKS VIAF 37688610 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steichele Anton vonALTERNATIVNAMEN Steichele Anton Ritter von Steichele Antonius von Steichele AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher Erzbischof und HistorikerGEBURTSDATUM 22 Januar 1816GEBURTSORT MertingenSTERBEDATUM 9 Oktober 1889STERBEORT Freising Abgerufen 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