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Das Kloster St Magdalena ist ein Kloster der Dominikanerinnen in Speyer Kloster St MagdalenaKlostereingangDatenOrt SpeyerBauherrin MagdalenerinnenBaujahr erste Halfte des 13 JahrhundertsKoordinaten 49 19 12 1 N 8 26 34 1 O 49 320035 8 442816 Koordinaten 49 19 12 1 N 8 26 34 1 OKloster St Magdalena Rheinland Pfalz Besonderheiten Kloster musste zwischenzeitlich aufgrund von Kriegen mehrfach verlassen werden wurde nach Zerstorungen mehrfach wieder aufgebautKlosterkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kloster 1 2 Schulen 2 Klosteranlage 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenKloster Bearbeiten Im rechtsrheinischen St Leon gab es um 1227 eine Gemeinschaft von Reuerinnen die 1228 nach Speyer umzog Auf einem gestifteten Grundstuck nordlich des Speyerer Doms wurde das Kloster errichtet wo es sich noch heute befindet 1304 baten die Reuerinnen um Aufnahme in den Dominikanerorden was von Papst Benedikt XI genehmigt wurde Im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1689 brannte das Kloster wie die gesamte Stadt nieder und die Schwestern mussten fliehen Zehn Jahre spater kehrten sie zuruck und bauten das Kloster neu auf In den Kriegen nach der Franzosischen Revolution mussten die Schwestern zwischen 1792 und 1795 viermal das Kloster verlassen 1797 konnten sie zuruckkehren doch 1802 wurde das Kloster sakularisiert Die Dominikanerinnen wurden erneut zum Verlassen des Konvents gezwungen und die Gebaude durch den Staat veraussert 1807 gelang es ihnen die Anlage mit finanzieller Hilfe von Verwandten wieder zuruckzukaufen Sie konnten aber nur insgeheim ohne Ordenskleid als geistliche Gemeinschaft dort leben 1 1811 zog dort ein Freisinger Domherr Reichsgraf Damian Hugo Philipp von Lehrbach als Pensionar in eine bescheidene Wohnung im Kloster ein Unter der Betreuung der Schwestern lebte er hier sehr zuruckgezogen und sorgte in geistlichen Angelegenheiten fur sie Von seinem Zimmer liess er ein Fenster in den Chor der Kirche brechen so dass er stets auf den Hochaltar bzw Tabernakel sehen konnte Eine zeitgenossische Klosterchronik bezeichnet ihn als grosses Beispiel der Frommigkeit Die Klosterkirche St Magdalena wurde in dieser Zeit das Hauptgotteshaus der Stadt da sich der Dom in einem ruinosen Zustand befand Das Bistum Speyer und einen eigenen Bischof gab es nicht mehr Speyer gehorte bis 1817 zum franzosischen Grossbistum Mainz Graf Lehrbach schenkte 1815 bei seinem Tod den Grossteil seines Vermogens der Kirche und gilt als besonderer Wohltater der wiedergegrundeten Diozese Speyer Dem Magdalenenkonvent hinterliess er u a einen schonen Messkelch 2 3 1828 wurde das Kloster von Konig Ludwig I die Pfalz gehorte mittlerweile zum Konigreich Bayern offiziell wieder errichtet Verbunden damit war die Verpflichtung die katholische Madchenbildung in Speyer zu ubernehmen Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wurden alle Schulen des Klosters geschlossen Daraufhin gingen 1937 38 25 der Schwestern nach Peru und Brasilien und eroffneten dort Schulen In Deutschland mussten mangels Nachwuchs bis 2010 alle Schulen geschlossen bzw an andere Trager abgegeben werden Die Gebaude der alten Klosterschule wurden an das Bistum Speyer ubertragen 4 Die Redaktion der Bistumszeitung der pilger zog dort ein und 2012 entstand hier das kirchenmusikalische Zentrum des Bistums 5 Schulen Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur Edith Stein in SpeyerSchon im 14 Jahrhundert erzogen die Schwestern Kinder in der Speyerer Vorstadt Hasenpfuhl Nach der Wiedererrichtung des Klosters wurde 1829 die erste katholische Madchenschule in Speyer eroffnet 1881 wurde ein neues Schulgebaude erbaut Von 1923 bis 1931 war Edith Stein Lehrerin an den Klosterschulen in Speyer Ausserhalb der Stadt waren die Schwestern auch fur Schulen in Ludwigshafen am Rhein heute Geschwister Scholl Gymnasium Mannheim Madchenrealschule und Gemund Haushaltungsschule verantwortlich 1937 38 wurden alle Klosterschulen von den Nationalsozialisten geschlossen Nach dem Zweiten Weltkrieg eroffneten die Schwestern in Speyer unter anderem eine Madchenvolksschule eine Realschule heute Edith Stein Gymnasium mehrere Berufsschulen und eine Fachschule fur Sozialwesen die mangels Nachwuchs im Laufe der Zeit alle geschlossen oder abgegeben wurden Im August 2013 eroffneten die Dominikanerinnen von St Magdalena eine Ganztagsgrundschule 6 mit musikalischem Schwerpunkt 7 Klosteranlage Bearbeiten nbsp Innenraum der Kirche nbsp Die von Domscholaster Mirbach gestiftete Kopie des alten Speyerer GnadenbildesDer weitlaufige Klosterbezirk befindet sich im Nordwesten von Speyer nicht weit entfernt vom sudlich gelegenen Dom Er ist als Denkmalzone im Sinne des rheinland pfalzischen Denkmalschutzgesetzes eingestuft Am Eingang steht ein spatgrunderzeitlicher Torbau aus dem Jahr 1889 Oben ist ein Wappenrelief angebracht mit der Inschrift Veritas an der Ruckseite eine spatbarocke Madonna In der historischen Stadtmauer sind alte Grabkreuze meist aus dem 18 Jahrhundert Das ehemalige Schulhaus stammt von 1832 Der eingeschossige Bau ist mit einem Walmdach gedeckt Die Klosterkirche St Maria Magdalena geht zuruck auf das 13 Jahrhundert Aus dieser Zeit stammen die Mauern des quadratischen Chors mit zwei Ecksaulen und gotischen Kapitellen Das sechsachsige Langhaus wurde um 1700 erbaut An der Sudseite befindet sich ein barockes Saulenportal Der Hochaltar und die beiden Seitenaltare stammen aus dem 18 Jahrhundert Auf dem linken Seitenaltar der Kirche befindet sich die Kopie des beruhmten Speyerer Gnadenbildes Patrona Spirensis das die franzosischen Revolutionare und ihre Helfer im Januar 1794 bei der Plunderung des Speyerer Domes verbrannten Der Domherr Karl Joseph von Mirbach 1718 1798 litt unter diesem Verlust so stark dass er testamentarisch verfugte der Speyerer Bildhauer Peter Anton Linck Bruder des kurpfalzischen Hofbildhauers Franz Conrad Linck moge auf seine Kosten eine genaue Kopie der alten Figur zu fertigen die spater wieder im Dom oder in einer anderen Speyerer Kirche aufgestellt werden solle Die von Mirbach gestiftete Madonna steht seit 1810 in der Klosterkirche im Dom befindet sich eine neuzeitliche Figur von 1930 8 9 Literatur BearbeitenHans Caspary Bearb Georg Dehio Begr Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Rheinland Pfalz Saarland Munchen 1984 ISBN 3 422 00382 7 Martin Armgart Ein Frauenkloster das uberdauert hat Die Dominikanerinnen von St Maria Magdalena uberm Hasenpfuhl in Speyer in Sakularisation am Oberrhein Oberrheinische Studien Band 23 Seite 199 220 Stuttgart 2004 Martin Armgart Klostersakularisation in Speyer Eingabe von Nonnen und Mochen an staatliche franzosische Stellen 1798 1802 in Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz MHVPf Nr 102 2004 S 229 266 Karolina Barth Kloster St Magdalena Beitrage zur 7 Jahrhundertfeier des Dominikanerinnenklosters in Speyer in Palatina Heimatblatter der Pfalzer Zeitung 1928 Sonderdruck Speyer 1928 Maria Adele Herrmann Mutter Maria Vincentia Simbsler OP 1768 1838 in Pfalzer Lebensbilder 7 Band Seite 129 166 Speyer 2007 ISBN 3 932155 22 X Clemens Jockle Kloster St Magdalena Speyer Schnell Kunstfuhrer Nr 1346 Munchen 1983 Franz Xaver Remling Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Kloster im jetzigen Rheinbayern II Teil Seite 193 218 Neustadt an der Haardt 1836 Bernhard Hermann Rottger in Die Kunstdenkmaler von Bayern VI Regierungsbezirk Pfalz Band 3 Stadt und Bezirksamt Speyer Seite 458 471 Munchen 1934 Einzelnachweise Bearbeiten Wichtige Ereignisse aus der Geschichte des Klosters St Magdalena In kloster st magdalena speyer de Abgerufen am 25 Dezember 2022 Joseph Schwind Damian Hugo Philipp Graf von und zu Lehrbach 1738 1815 der Wohltater der Speyerer Domkirche Speyer Jager sche Buchdruckerei 1915 Webartikel zum Kelch der Schwestern Memento vom 1 Marz 2016 im Internet Archive Bistum Speyer 4 Juni 2010 Memento vom 27 Januar 2016 im Webarchiv archive today Bistum Speyer 20 Januar 2012 Memento vom 20 Juni 2012 im Internet Archive Kloster St Magdalena Klosterschule St Magdalena Abgerufen am 17 Marz 2021 Musikalischer Schwerpunkt Abgerufen am 17 Marz 2021 Fritz Klotz Domkapitularische Hofe Hauser Hausplatze und Garten in Speyer im 18 Jahrhundert Seite 39 Band 14 von Schriften des Diozesan Archivs Speyer 1991 Peter Joseph Strange Beitrage zur Genealogie der adligen Geschlechter Heft 5 Seiten 56 und 57 Koln 1867 DigitalscanWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster St Magdalena Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster St Magdalena Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Speyer PDF 4 9 MB nbsp VKirchen Kloster und Kapellen in SpeyerRomanische Kirchen Kloster und Kapellen St Moritz St Georg St Jakob St Johannes St German in Campo Speyerer Dom Stift St Guido und St Johannes Allerheiligenstift St Stephanskapelle St Bartholomaus Martinskirche St Markus Heilig Grab Kloster St Peter NikolauskapelleGotische Kirchen Kloster und Kapellen Augustinerkloster Franziskanerkloster 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