www.wikidata.de-de.nina.az
St Martin war eine im 12 Jahrhundert errichtete dem hl Martin geweihte Pfarrkirche der Speyrer Vorstadt Altspeyer Bei ihr befand sich eine 1482 in ein Konvent der Augustinerchorfrauen umgewandelte Beguinenklause Die Kirche lag am sudlichen Teil des St Klara Kloster Wegs welcher fruher Martinsgasse hiess also zwischen dem heutigen Martinskirchweg und der Wormser Landstrasse 1 S 50St Martin Die Position der damals bereits abgerissenen Martinskirche und des ebenfalls abgegangenen Heilig Grab Klosters auf dem Stadtplan von 1730 eingezeichnet ist das damals noch bestehende Klarissenkloster dem die Besitzungen von St Martin 1685 ubergeben wurden Die Position der damals bereits abgerissenen Martinskirche und des ebenfalls abgegangenen Heilig Grab Klosters auf dem Stadtplan von 1730 eingezeichnet ist das damals noch bestehende Klarissenkloster dem die Besitzungen von St Martin 1685 ubergeben wurden BasisdatenKonfession katholischOrt Speyer DeutschlandPatrozinium Martin von ToursBaugeschichteFertigstellung 12 JahrhundertAbbruch nach 1600 spatestens wahrend des 18 JahrhundertsKoordinaten 49 19 28 2 N 8 25 56 7 O 49 324508 8 432421 Koordinaten 49 19 28 2 N 8 25 56 7 OVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Funktion und Titel fehlt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Umwandlung in ein Augustinerchorfrauenkonvent 1 2 Folgen der Reformation 1 3 Ende des Klosters 2 Uberreste 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits im fruhen Mittelalter gab es in Altspeyer eine Martinskirche welche zum Germanstift gehorte wobei nicht geklart ist wo diese Kirche stand und ob ihre Lage mit der spateren Kirche identisch war 1 S 16 Diese wurde wohl im 12 Jahrhundert als Pfarrkirche des Dorfes Altspeyer errichtet 2 Nahe dieser Kirche wurde 1310 auf einem Hof das St Klara Kloster gegrundet An der Kirche lag eine Beguinenklause welche nach Franz Xaver Remling 1439 nach Fritz Klotz 1237 erstmals urkundlich erwahnt wird Uber das Grundungsjahr und die Umstande der Grundung gibt es keine Quellen Remling vermutet aufgrund der Nahe der Klause zum Heilig Grab Kloster dass die Klause nach der Ubergabe dieses Klosters an das Kloster Denkendorf gegrundet wurde da zum Heilig Grab Kloster ursprunglich ein Frauenkonvent gehorte Der erste Hinweis auf die Klause bei St Martin stammt aus einer Urkunde von 1333 welche Beguinen erwahnt die hinter der nahe der Martinskirche befindlichen Bartholomauskirche wohnten Es ist jedoch unklar ob damit diese Klause gemeint war Ebenfalls ist unklar ob die Beguinenklause bei St Martin mit der Beguinenklause St Martha identisch ist Umwandlung in ein Augustinerchorfrauenkonvent Bearbeiten 1482 erhielten die Beguinen die sich ihren Lebensunterhalt mit Handarbeiten verdienten durch den Speyrer Bischof Ludwig von Helmstatt eine neue Ordnung 3 S 88 und wurden dadurch den Chorfrauen des hl Augustinus zugeordnet So unterstanden sie zwar dem Generalvikar durften sich aber die Oberin welche dem Bischof treue schworen musste und den Beichtvater selbst aussuchen Daruber hinaus war es ihnen erlaubt Geschenke anzunehmen 1492 ordnete der Bischof an dass sie keine Anweisungen des Augustinerpriors zu Honingen annehmen durften 1514 wurden die Regeln durch Bischof Georg bestatigt Folgen der Reformation Bearbeiten 1524 predigte Werner von Goldberg der Pfarrer von St Martin die Neulehre 4 weshalb er durch den Bischof versetzt wurde Dieser hatte am 12 November 1521 in einem Sendschreiben mehreren Pfarrern vorgeworfen Luthers Lehren zu verbreiten die nicht nur durch den Papst sondern auch vom Kaiser und den Reichsstanden als Irrtum verurteilt worden waren 1 S 96Die erste Erwahnung einer Mutter oder Meisterin also Vorsteherin des Klosters stammt aus dem Jahr 1525 Diese Vorsteherin hiess Christina Unger und hatte mit ihren 15 Mitschwestern eine schwere Zeit da sie am Katholizismus festhielten und der vornehmlich protestantische Stadtrat versuchte ihnen Sonderabgaben fur Handarbeiten abzuringen Ende des Klosters Bearbeiten Infolge des Dreissigjahrigen Krieges wurden Altspeyer und das Kloster 1635 durch die Schweden zerstort weshalb die Nonnen flohen Nach dem Westfalischen Frieden kehrten diese zwar zuruck die Einkunfte genugten jedoch nicht um das Kloster wieder aufzubauen Sie konnten nur mithilfe von Wohltatern 3 S 90 uberleben wobei ihnen einer von diesen in den Ruinen des Klosters ein notdurftiges Haus errichtete Auch die Bemuhungen des Bischofs Geld zu beschaffen blieben erfolglos Der Speyerer Bischof Johann Hugo ubereignete am 1 Dezember 1685 5 das Kloster zur Sicherung der Gefalle auf Wunsch der zwei noch verbliebenen Schwestern und des Franziskanerprovinzials Andreas Gast samt Stiftungen Gefallen und Landbesitz dem Klara Kloster Dorthin zogen die zwei Schwestern und durften dort nach ihren Regeln weiterleben Wenig spater wurden die Ruinen des Klosters eingeebnet Auf dem Areal der Kirche wurde im 18 Jahrhundert ein Holzkreuz errichtet 1 S 50 spater lag auf der gegenuberliegenden Seite der Strasse der Judische Friedhof St Klara an den noch die entlang der Strasse Am Nonnengarten verlaufende Mauer erinnert Uberreste BearbeitenHeute erinnern nur noch der Martinskirchweg und die Strasse Am Nonnengarten an das Kloster Bildliche Darstellungen gibt es auf einem Holzschnitt des Jahres 1550 aus Sebastian Munsters Cosmographia auf einem Kupferstich aus Frans Hogenbergs Civitates Orbis Terrarum von 1537 und einer ahnlichen Stadtansicht aus dem Jahr 1600 sowie einer Ansicht des Jahres 1637 von Matthaus Merian Sehr gut zu erkennen ist die Anlage auf Philipp Sturmers Bild Die Freie Reichsstadt Speyer vor der Zerstorung im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1689 Literatur BearbeitenFranz Xaver Remling Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Kloster im jetzigen Rheinbayern Band 2 Christmann Neustadt an der Haardt 1836 S 87 91 Volltext in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Fritz Klotz Speyer kleine Stadtgeschichte Bezirksgruppe Speyer des Historischen Vereins der Pfalz 1988 Hans Ammerich Kleine Geschichte der Stadt Speyer 1 Auflage G Braun Buchverlag Karlsruhe 2008 ISBN 978 3 7650 8367 9 S 33 34 a b Franz Xaver Remling Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Kloster im jetzigen Rheinbayern Band 2 Christmann Neustadt an der Haardt 1836 Volltext in der Google Buchsuche Franz Xaver Remling Geschichte der Bischofe zu Speyer Kirchheim 1854 S 249 Volltext in der Google Buchsuche Helmut Steiner Beitrage zur Wirtschaftsgeschichte des Klosters St Klara in Speyer am Rhein In Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte Band 8 1956 S 152 online nbsp VKirchen Kloster und Kapellen in SpeyerRomanische Kirchen Kloster und Kapellen St Moritz St Georg St Jakob St Johannes St German in Campo Speyerer Dom Stift St Guido und St Johannes Allerheiligenstift St Stephanskapelle St Bartholomaus Martinskirche St Markus Heilig Grab Kloster St Peter NikolauskapelleGotische Kirchen Kloster und Kapellen Augustinerkloster Franziskanerkloster Dominikanerkloster Karmeliterkloster St Klara Kloster Friedhofskapelle Unserer Lieben FrauRenaissance Kirchen Jesuitenkollegium AgidienkircheBarocke Kirchen Kloster St Magdalena Heiliggeistkirche DreifaltigkeitskircheHistoristische Kirchen Zionskirche Gedachtniskirche der Protestation St JosephModerne Kirchengebaude Institut St Dominikus St Bernhard Priesterseminar Speyer Christuskirche St Konrad Auferstehungskirche St Otto Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Speyer amp oldid 209823979