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Die Agidienkirche in Speyer war eine im 12 Jahrhundert errichtete dem heiligen Agidius geweihte Kirche erst katholische spater reformierte Pfarrkirche danach Klosterkirche der Kapuziner Agidienkirche Speyer Kapuzinerkloster und zweite Agidienkirche 1628 Speyer Kapuzinerkloster und zweite Agidienkirche 1628BasisdatenKonfession profaniert ehem ursprunglich katholisch spater reformiert erneut katholisch erneut reformiert Ort Speyer DeutschlandPatrozinium Heiliger AgidiusBaugeschichteBaubeginn 12 JahrhundertBaubeschreibungProfanierung 1807Baustil RenaissanceFunktion und Titelzeitweise Klosterkirche der KapuzinerKoordinaten 49 18 59 4 N 8 25 46 3 O 49 316488888889 8 4295361111111 Koordinaten 49 18 59 4 N 8 25 46 3 O Die zweite Agidienkirche aus dem 17 Jahrhundert Gilgenstrasse 19 heute profaniert und umgebaut Geschichte BearbeitenUm 1140 liess Burchard Kanoniker am Stift St Guido zu Speyer auf seinem und seiner Mutter Eigentum in der Speyerer Vorstadt eine dem Hl Agidius geweihte Kirche mit Hospital erbauen Diese Stiftung schenkte er 1148 nach dem Tod seiner Mutter dem Augustiner Chorherrenstift Hordt Zeuge der Schenkung war der Speyerer Bischof Gunther von Henneberg Schon bald wurde daraus eine der Speyerer Pfarrkirchen das Kloster Hordt besetzte sie mit eigenen Geistlichen oder stellte welche dort an 1565 prasentierte der Hordter Propst dort als letzten katholischen Pfarrer den aus Speyer stammenden Jost Neblich 1566 brachte der reformierte Pfalzer Kurfurst Friedrich III Kloster Hordt unter seine Kontrolle und loste es in der Folge auf In diesem Zusammenhang vertrieb man nach langeren vergeblichen Versuchen Pfarrer Neblich gewaltsam aus der zum Kloster gehorenden Speyerer Kirche St Agidius und installierte dort im Fruhjahr 1572 den ersten protestantischen Pfarrer Johann Willing Fortan diente St Agidius als reformierte Pfarrkirche Als im Dreissigjahrigen Krieg kaiserliche Truppen unter Erzherzog Leopold von Osterreich Speyer besetzten wurde die Agidienkirche am 1 Mai 1623 den neu in der Stadt angesiedelten Kapuzinern ubergeben Da sie baufallig war wollten sie eine neue errichten deren Grundstein man 1625 legte 1628 wurde sie nach Planen des Ordensbruders Peter von Koln in Form einer Saalkirche fertiggestellt 1 Der Erzherzog hatte 10 000 Gulden zum Neubau zugeschossen Auf Anordnung des Speyerer Bischofs sollte die neue Kirche die Agidiustradition der alten fortsetzen und der Hauptaltar musste wieder diesem Heiligen geweiht werden Gleichzeitig waren auf dem alten Areal auch die erforderlichen Klostergebaude mit Hospital neu gebaut worden Besonders der Adelige Wilhelm Sturmfeder von Oppenweiler 1647 und seine Gattin Barbara geb von Werdenau Wernau unterstutzen den Bau von Kirche bzw Konvent grosszugig und hatten allein fur die Klostergebaude 20 000 Gulden gespendet er wahlte die Kirche als Grablege fur sich und seine Familie 2 3 Barbara Sturmfeder geb von Werdenau war eine Grosstante des spateren Wurzburger Furstbischofs Konrad Wilhelm von Wernau 1684 4 Nach dem Westfalischen Frieden 1648 liess die Kurpfalz den Kapuzinerorden 1650 aus der Kirche vertreiben wobei man sogar einen Pater wahrend der Messe vom Altar zerrte Wieder wurde St Agidius reformierte Pfarrkirche Als die Franzosen im Pfalzischen Erbfolgekrieg die Gegend beherrschten gaben sie das Kloster 1688 an den Orden zuruck Bei der Niederbrennung der Stadt auf Befehl Ludwig XIV 1689 erlitt das Kapuzinerkloster mit seiner Kirche zwar Schaden blieb aber weitgehend unzerstort Schon 1694 befanden sich dort wieder Ordensleute Zu Beginn des Jahres 1766 besuchte der Generalminister Ordensgeneral Paul von Colindres das Speyerer Kloster 5 Bei der franzosischen Besetzung im Rahmen des Ersten Koalitionskrieges sollten die Konventualen 1793 den Eid auf die Zivilverfassung des Klerus ablegen was sie verweigerten und deshalb ausgewiesen wurden 1796 kehrten sie dorthin zuruck Durch den Frieden von Campo Formio 1797 fiel Speyer als Teil der deutschen Gebiete auf dem linken Rheinufer formell an die Franzosische Republik die das Kloster 1798 aufhob und die Gebaude zum Staatseigentum erklarte Die Stadt kam politisch zum Departement du Mont Tonnerre kirchlich ab 1801 zum deckungsgleichen neu geschaffenen Grossbistum Mainz In dieser Zeit wurde die Agidienkirche zur Speyerer Haupt Pfarrkirche erhoben da der Dom ruinos war und man ihn abreissen wollte Bischof Joseph Ludwig Colmar verhinderte dies durch personliche Intervention bei Kaiser Napoleon der 1806 per Dekret die Erhaltung des Domes und seine Umwandlung zur Stadtpfarrkirche zugunsten seiner Wiederherstellung jedoch den Verkauf der Agidien der Jesuiten und der Franziskanerkirche verfugte Die Agidienkirche erloste 1807 beim Verkauf 1728 Franken die der Renovierung des Speyerer Domes zugutekamen Sie wurde profaniert 1835 richtete man in dem ehemaligen Gotteshaus ein Tabakmagazin ein 1886 erwarb es das Konigreich Bayern und nutzte das Gebaude als Lagerraum fur das Zollamt 6 1979 erfolgte der Umbau zum Agidienhaus als Gemeindezentrum der seit 1914 sudlich daneben auf dem ehemaligen Klostergelande befindlichen katholischen Pfarrkirche St Joseph 7 Aus dem 17 Jahrhundert sind noch die Aussenmauern mit leicht eingezogenem langgestrecktem Rechteckchor erhalten Die reformierte Gemeinde Speyer baute sich als Ersatz 1700 bis 1702 die Heiliggeistkirche Literatur BearbeitenJakob Baumann Geschichte der St Agidienkirche und des Kapuzinerkonventes in der freien Reichsstadt Speier Speyer 1918 Jagerscher VerlagEinzelnachweise Bearbeiten Herbert Dellwing Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Band 1 Stadt Speyer Schwann Verlag Dusseldorf 1992 S 38 Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte Band 46 1994 S 118 Ausschnittscan Regest des Testaments der Barbara Sturmfeder von Oppenweiler 1661 Johann Gottfried Biedermann Geschlechtsregister Der Reichsfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken Loblichen Orts Rhon und Werra Bayreuth 1749 Tafeln CCCCXXX und CCCCXXXI Digitalscan Jakob Baumann Geschichte der St Agidienkirche und des Kapuzinerkonventes in der freien Reichsstadt Speier Speyer 1918 S 80 81 Jakob Baumann Geschichte der St Agidienkirche und des Kapuzinerkonventes in der freien Reichsstadt Speier Speyer 1918 S 95 99 Evangelische Kirche der Pfalz Landeskirchenrat Referat Offentlichkeitsarbeit Hrsg Klaus Bumlein Unterwegs in Speyer Ein Spaziergang durch die protestantische Stadt Ziffer 3 St Agidienkirche nbsp VKirchen Kloster und Kapellen in SpeyerRomanische Kirchen Kloster und Kapellen St Moritz St Georg St Jakob St Johannes St German in Campo Speyerer Dom Stift St Guido und St Johannes Allerheiligenstift St Stephanskapelle St Bartholomaus Martinskirche St Markus Heilig Grab Kloster St Peter NikolauskapelleGotische Kirchen Kloster und Kapellen Augustinerkloster Franziskanerkloster Dominikanerkloster Karmeliterkloster St Klara Kloster Friedhofskapelle Unserer Lieben FrauRenaissance Kirchen Jesuitenkollegium AgidienkircheBarocke Kirchen Kloster St Magdalena Heiliggeistkirche DreifaltigkeitskircheHistoristische Kirchen Zionskirche Gedachtniskirche der Protestation St JosephModerne Kirchengebaude Institut St Dominikus St Bernhard Priesterseminar Speyer Christuskirche St Konrad Auferstehungskirche St Otto Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agidienkirche Speyer amp oldid 222624688