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Das St Klara Kloster war ein in der Speyrer Vorstadt Altspeyer gelegenes Klarissenkloster das 1222 oder zwischen 1299 und 1310 von Klarissen aus Oggersheim gegrundet wurde und bis 1799 bestand St Klara KlosterSpolie des St Klara Klosters in DudenhofenDatenOrt SpeyerBauherrin KlarissenBaujahr 1222 oder zwischen 1299 und 1310Abriss nach 1799 verbliebene Gebaude fielen 1870 einem Band zum OpferKoordinaten 49 19 32 7 N 8 26 3 8 O 49 325744 8 434395 Koordinaten 49 19 32 7 N 8 26 3 8 OSt Klara Kloster Rheinland Pfalz Besonderheiten Kloster wurde 1799 aufgelost diente im Anschluss als Pulvermagazin 1803 wurden die zu diesem Zeitpunkt existierenden Gebaude an Privatpersonen verkauft in der Gegenwart existieren ausschliesslich geringe Reste darunter eine Spolie im nahen DudenhofenDas Klarissenkloster auf dem Stadtplan von 1730 vermerkt sind die Positionen der damals bereits abgegangenen Martinskirche und des ebenfalls abgegangenen Heilig Grab Klosters Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aufstieg des Klosters 1 2 Die Folgen der Reformation 1 3 Sittenverfall und drohende Ausgliederung aus dem Orden 1 4 Schicksalsschlage und Lichtblicke 1 5 Der Dreissigjahrige Krieg 1 6 Der Pfalzische Erbfolgekrieg 1 7 Zwischen den Fronten 1 8 Die Franzosische Revolution 1 9 Ende des Klosters 2 Heutige Uberreste 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufstieg des Klosters Bearbeiten Aus einem heute unbekannten Grund siedelten im Jahr 1299 1 Klarissen mit ihrer Abtissin Elisabetha von Oggersheim nach Speyer uber und erhielten trotz der vielen bereits bestehenden Kloster von der Burgerschaft am Vorabend von St Matthias 24 Februar die Einladung dauerhaft zu bleiben Nahe der Martinskirche in Altspeyer kauften sie 1310 2 einen Hof und grundeten dort ein Kloster Im Widerspruch dazu nennt Hans Ammerich 1222 als Grundungsjahr des Klosters 3 Sie erhielten bereits fruh Schenkungen so hatten sie 1301 Besitzungen bei Barbelroth und erhielten von verschiedenen Frauen darunter auch Beguinen und Adlige sogenannte Gefalle in Form von Geld Land oder Naturalien damit die Klarissen fur diese jahrlich an deren Todestag beteten 1510 gelang es der Abtissin Barbara von Helmstadt das Kloster mit einem Tausch um einen angrenzenden Garten und ein Haus zu erweitern Die Folgen der Reformation Bearbeiten Die erste grosse Gefahr fur den aus 19 Nonnen bestehenden Konvent mit seiner Abtissin Barbara von Helmstadt war die durch Martin Luthers Lehren angefachte Unruhe in der Stadt Die in Speyer wegen ihrer Vorrechte unbeliebte Geistlichkeit wurde dabei am Montag nach dem Weissen Sonntag 1525 von bewaffneten Burgern zu 8 Zugestandnissen gedrangt Durch diese verlor das Kloster diverse Gefalle Einige Wochen spater wurden samtliche Besitztumer der Kloster von einem Notar und einem Mitglied des Rates schriftlich aufgezeichnet Am 18 Mai erhielt das Kloster St Klara Besuch von diesen Herren die das gesamte Eigentum notierten dessen Wert schatzten und anschliessend alles was nicht fur den Alltag notwendig war wegschlossen und versiegelten Die Rettung fur die Kloster war der Sieg des Kurfursten Ludwig von der Pfalz uber die Aufstandischen bei Pfeddersheim Der Rat wurde fur seine Ubergriffe begnadigt musste aber im Gegenzug den Klostern samtliches Eigentum zuruckgeben Die nachste namentlich bekannte Abtissin hiess Apollina Frohlich Sie veranlasste einen Neubau des mittlerweile baufalligen Klosters Dafur erbat sie 1547 bei Bischof Philipp von Flersheim eine Zollbefreiung fur das bei Gernsbach gefallte Holz die der Bischof auch gewahrte Doch 1552 wurde das Kloster wie viele andere Speyrer Kloster durch Albrecht von Brandenburg verwustet der wahrend des Religionskriegs mainabwarts und rheinaufwarts zog und dabei die Kloster plunderte Der zuvor geschlossene Passauer Vertrag war wirkungslos gewesen 1572 uberliess die Abtissin Agatha Wallei Bischof Marquard von Hattstein einen Garten Im Gegenzug erhielt das Kloster die Pfrunde des St Katharinen Altars bei Rheinhausen mit den zugehorigen Gefallen und Gutern Sittenverfall und drohende Ausgliederung aus dem Orden Bearbeiten Nach Agatha Walleis Tod im April 1575 wurde auf Drangen des Uberlinger Franziskanerprovinzials Jakob Schussler Anna Mollinger Abtissin des Konvents Unter ihrer Fuhrung und dem Einfluss der trinkfreudigen Ordensbruder des Speyrer Franziskanerklosters die den Gottesdienst in St Klara hielten verfielen die Sitten zunehmend So zeigten sich die Franziskaner in weltlicher Kleidung statt in Ordenstracht bei den Schwestern und missachteten einige Regeln des Ordens was schliesslich auf die Frauen abfarbte Diese begannen Beziehungen zu Mannern ausserhalb des Klosters zu knupfen Dies war dem Stadtrat uberaus willkommen und gab Anlass zu grossem Spott gegenuber der Geistlichkeit Der Bischof suchte gegenzusteuern seine Handlungsmoglichkeiten waren jedoch beschrankt da ihm die Ordensschwestern nicht unterstanden So wandte er sich an den Papst auf dessen Befehl Zucht und Ordnung zuruckkehren sollten Daruber hinaus sorgte der zustandige Provinzial dafur dass diesem Treiben ein Ende gesetzt werden sollte indem er Schwestern in andere Kloster schickte und Anna Frick aus Rankweil als neue Abtissin einsetzte Zeitgleich erreichte der Bischof dass Papst Gregor XIII mit einer Bulle die Auflosung des Klosters und die Ausgliederung der Schwestern aus dem Orden androhte und die Unterstellung unter die Aufsicht des Bischofs festlegte Dieser konnte nun die Regeln des Klosters an die Situation anpassen und die Ordensangehorigen bei Verstossen bestrafen Der Franziskanerprovinzial redete den Schwestern ins Gewissen ebenso wie es der Bischof mit der Abtissin tat So fand ein Ausschluss aus dem Orden nicht statt Doch auch die nachste Abtissin Ursula Schwarz hielt sich nicht an die Regeln und floh mit dem Franziskaner August Hassen auf die reichen klosterlichen Guter in Lambsheim wo sie durch den Kurfursten geschutzt waren Dabei nahm sie auch wertvolle Briefe und das Siegel an sich Die Mitnahme weiterer Objekte wurde durch Schwester Magaretha und den kaiserlichen Fiskalrat Hoffer verhindert Neben dem Diebstahl stellte sie mit Unterstutzung des Stadtrates Unterhaltsforderungen an das Kloster Infolge der Vorfalle versuchten die Ordensvorsteher zunehmend die Ordnung durch Umsiedlung von Schwestern zu verbessern was am Ende gelang Schicksalsschlage und Lichtblicke Bearbeiten Am Ende des 16 Jahrhunderts wurde Maria Anna Beck aus Uberlingen Abtissin des Klosters Als am 12 August 1596 die Nonnen um Mitternacht die Kirche verliessen sahen sie dass ein dem Kloster gegenuberstehendes Gebaude in Flammen stand Um das Kloster zu schutzen riefen sie um Hilfe und begannen selbst damit das Gebaude zu loschen Uber zwei Stunden spater wurden endlich die Stadttore geoffnet sodass die Bewohner der Stadt den Nonnen helfen konnten Nach der Loschung des Feuers stellte sich heraus dass dieses durch die Nachlassigkeit des Hofmannes Hanns Bock entstanden war sodass er fur einen Teil des Schadens aufkommen musste Die Reparatur erfolgte in den Jahren 1597 und 1598 Die Abtissin wurde am 1 September 1603 ihres Amtes enthoben und starb am 14 August 1616 Nachfolgerin wurde Maria Barbara Gauvin die den damals aus acht Schwestern bestehenden Konvent bereits zuvor geleitet hatte Durch geschicktes Haushalten die Nutzung einiger Vermachtnisse und die Verwendung des eigenen mutterlichen Erbteils gelang es ihr 1605 genugend Geld fur die Ausfuhrung das dringend erforderlichen Neubaus zu beschaffen Allerdings mussten die Nonnen 1608 einen weiteren Schicksalsschlag verkraften als infolge des kalten Winters die Traubenstocke erfroren und so uber mehrere Jahre diese Einnahmequelle wegbrach Am 23 Juli 1609 erhielten sie Besuch vom Ordensgeneral Wilhelm Hugo von Avignon der von 2 italienischen Klarissen begleitet wurde Wahrend in Speyer 1611 eine Seuche wutete zog sich der Franziskanerguardian Johann Knerr der auch Beichtvater der Nonnen war in die Schaffnerei des Klosters zuruck Der Abtissin Maria Barbara Gauvin ging es damals nicht gut weshalb sie den Ordensbevollmachtigten Johann Pilckfingio bei dessen Besuch am 7 Januar 1613 um die Amtsenthebung und die Erlaubnis bat in das Kloster Valduna bei Rankweil in dem sie in den Orden eingetreten war zuruckkehren zu durfen Diese Bitte wurde ihr gewahrt Der Dreissigjahrige Krieg Bearbeiten Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs war Agnes von Rodenstein die mit 16 Jahren am 25 April 1606 in den Orden eingetreten war Abtissin in St Klara Als 1621 der Graf Ernst von Mansfeld viele Dorfer in der Umgebung verwustete und auf Speyer vorruckte versteckte sie sich am Abend von St Katharina 25 November mit ihren Schwestern in Bauernkleidern im Haus des Doktors Brackenhoffer in Speyer Als Folge des Krieges blieben viele Felder unbestellt sodass das Kloster nach dem Krieg wirtschaftliche Probleme hatte Trotz der Widrigkeiten war sie aber ihren Schwestern ein gutes Vorbild Sie starb am 7 Mai 1643 im Alter von 51 Jahren nachdem sie das Kloster 20 Jahre geleitet hatte Nachfolgerin wurde Maria Eva Diemeyer Um den taglichen Unterhalt des Klosters dessen Felder noch immer brach lagen bestreiten zu konnen verkaufte sie sogar Kirchenschmuck Nach einer Seuche die im Jahr 1646 die Viehbestande des Klosters dezimierte trat sie freiwillig zuruck 1650 wurde Maria Veronika Knaup aus Augsburg Abtissin des Klosters Obwohl der Krieg vorbei war musste auch sie Wertgegenstande veraussern da die wirtschaftliche Situation sich noch immer nicht stabilisiert hatte und die vernachlassigten oder zerstorten Gebaude in Stand gesetzt werden mussten Die Neuweihe der Altare erfolgte am 30 Marz 1655 durch den Weihbischof Gangolf der zugleich Dechant des Stiftes St German war Dabei wurde der Hochaltar dem hl Franziskus der Nebenaltar der hl Klara und ein weiterer Altar dem hl Antonius geweiht Sie gab ihr Amt am 25 Januar 1663 ab und starb am 1 September 1673 Der Pfalzische Erbfolgekrieg Bearbeiten Nachfolgerin von Knaup wurde die 27 jahrige Maria Seraphinia Brach aus Osnabruck die die Ausbesserung des Klosters fortsetzte Im Herbst 1688 als die Arbeiten beendet waren drohte dem Kloster erneut Gefahr als im Zuge des Pfalzischen Erbfolgekrieges die Truppen von Ludwig XIV in Speyer einmarschierten Fur die Bewohner Speyers bedeutete dies dass nun franzosische Soldaten in der Stadt einquartiert wurden was besonders im Winter eine grosse Last darstellte Die Nonnen befurchteten zudem eine Plunderung des Klosters da sie mehrfach bei Nacht Soldaten in der Nahe des Klosters beobachtet hatten Aus diesem Grund gingen sie zu General Montclar der ihnen riet ihren Besitz in die Stadt zu bringen und sich selbst ein Haus in der Stadt zu mieten Es waren zu dieser Zeit 17 Chorschwestern und 8 Laienschwestern zwei davon aus dem bereits 1685 aufgelosten Kloster an der Martinskirche Als die Raumung der Stadt befohlen wurde traten die Nonnen wie viele andere Bewohner Speyers vor den franzosischen Befehlshaber und baten um Gnade fur die Stadt die jedoch nicht gewahrt wurde So packten sie alles zusammen und brachten es in die Gewolbe 4 S 250 da sie nicht wussten wie sie alles wegbringen sollten Transporthilfe erhielten sie schliesslich am 24 Mai durch den Vizedom von Egersberg den Schwager der Chorschwester Katherina der eine 4 spannige Kutsche schickte Dadurch konnten am 25 Mai die wichtigsten Objekte und einige Nonnen nach Weissenburg gebracht werden Weitere 11 Schwestern folgten am 28 Mai Die letzten 5 Schwestern mit der Priorin kamen am 31 Mai dem Tag an dem Speyer in Brand gesetzt wurde in Weissenburg an Um die Schwestern versorgen zu konnen fragte die Abtissin den im Kloster Paradies lebenden Provinzial Severin Fleischmann um Rat der die 10 zu ihm geschickten Schwestern auf andere Kloster verteilte So kamen auch zwei Schwestern ins Kloster Valduna Wahrenddessen reiste die Abtissin mit der Priorin und den Schwestern Katharina und Severina nach Speyer um ihr Kloster das vom Feuer verschont worden war und nun von Soldaten bewohnt wurde zu retten Zuerst baten sie General Montclar das Kloster zu verschonen worauf er angab dass er den Befehl habe auch das Kloster zu zerstoren sie sollten sich mit ihrer Bitte an den Befehlshaber Duras wenden Die Nonnen gingen nach Frankenthal und erhielten von Duras die Erlaubnis im Kloster zu wohnen und seine Zusage er werde sich fur das Kloster einsetzen Da die Gebaude mit Soldaten belegt waren mussten sie im Chor schlafen und wurden von Montclar versorgt Wahrenddessen reiste die Abtissin nach Weissenburg und schickte Schwester Wilhelmina nach Speyer Einige Tage spater wurden auch die bisher unzerstorten Gebaude der Stadt das Guidostift und das Lazareth am Wormser Thore 4 S 252 das fruhere Heilig Grab Kloster in Brand gesetzt Um das Kloster zu schutzen bat Katharina den General erneut dieses zu verschonen Er schickte ihr 20 Mann die zusammen mit den Nonnen verhinderten dass das Feuer auf das Kloster ubergriff Am nachsten Morgen verliessen alle Soldaten die brennende Stadt Die Nonnen durchsuchten nun das franzosische Lager und fanden dort auch diverse Gegenstande die sie vermisst hatten Zu ihrem Gluck kamen am nachsten Tag die Abtissin die Priorin und einige andere Nonnen mit einer grossen Menge Lebensmittel von Weissenburg Aufgrund der unklaren Lage wurden die Kostbarkeiten des Klosters zunachst in das Klarissenkloster auf dem Flachsmarkt in Mainz gebracht Um der Armut des Klosters entgegenzuwirken zogen 1690 zwei Schwestern in ihre Heimat Westfalen um Spenden zu bekommen Aufgrund der allgemein schlechten Wirtschaftslage waren ihre Ertrage sehr gering Die Abtissin starb am 1 September 1691 Ihre Nachfolgerin wurde am 8 September die bisherige Priorin Maria Agnes Cunler aus Baden Baden Da sich der Friede langsam manifestierte rief sie ihre Schwestern wieder zusammen Agnes gelang es trotz der Armut des Klosters vier Garten zu kaufen und einige Gebaude zu errichten Sie starb am 18 Juli 1706 nach langer Krankheit und 44 Jahren Ordenszugehorigkeit im Alter von 69 Jahren Zwischen den Fronten Bearbeiten Nachfolgerin von Agnes Cunler wurde Maria Servina Flur aus Ochsenfurt In ihrer Amtszeit musste das Kloster immer wieder Truppen verpflegen und Kriegssteuern zahlen 1709 verdarben deutsche Truppen die Ernte als sie auf den Feldern des Klosters lagerten und ein strenger Winter zerstorte die Weinberge 1712 fiel zwischen dem 10 November und dem 26 Dezember der komplette Viehbestand des Klosters 21 Tiere einer Seuche zum Opfer Am 16 Mai 1713 verwusteten die Franzosen die Felder und Stalle des Klosters das nur durch eine Getreidespende des Bischofs uberleben konnte Aufgrund der desolaten Verhaltnisse legte die Abtissin 1714 ihr Amt nieder Nun wurde die aus Speyer stammende Maria Fortuna Fritz Abtissin die 1719 einen Streit mit dem Stadtrat hatte Dabei ging es um einen Jungen den die Klarissen am 1 August dieses Jahres auf dem Friedhof des Klosters gefunden und zu sich genommen hatten Von ihrer Anfrage beim Bischof wie sie das Kind fur den katholischen Glauben gewinnen konnten erfuhr der Stadtrat der den Waisenvater zu ihnen entsandte um das Kind abzuholen Die Ordensschwestern wiesen ihn jedoch ab Der Rat schickte daraufhin mit der Begrundung der Klosterfriedhof sei stadtisches Eigentum den Stadthauptmann zu ihnen Die Schwestern verweigerten die Herausgabe des Kindes und pflegten es weiterhin im Kloster Bedingt durch den Streit meldete sich schliesslich die Mutter des unehelichen Kindes und nachdem die Klarissen ihre Aussage uberpruft hatten wurde es ihr heimlich bei Nacht ubergeben damit die Mutter mit Hilfe der Klarissen unbemerkt die Stadt verlassen konnte Ein ahnlicher Fall ereignete sich 1730 Damals fanden die Schwestern am Karsamstag ein bereits sehr schwaches Madchen vor der Pforte das sie muhsam aufpappelten und tauften Auch hier versuchte der Rat ihnen das Kind zu nehmen was aber nicht gelang da die Schwestern vorgaben das Kind zuruckgegeben zu haben Nach 9 Monaten Pflege starb es jedoch und wurde auf dem Klosterfriedhof begraben Am Fest der heiligen Magdalena 22 Juli 1723 wurden die durch den Krieg entweihten Altare durch den Weihbischof Peter Cornelius Benbig erneut feierlich geweiht Maria Fortuna Fritz wurde 1721 nach 13 Dienstjahren ihres Amtes enthoben und starb am 27 Februar 1751 mit 81 Jahren Ihre Nachfolgerin wurde ihre Vorgangerin Maria Servina Flur die ihr Amt 1732 freiwillig abgab und am 3 Marz 1733 starb Zum Ende ihrer Amtszeit im Jahr 1731 verlor das Kloster sein gesamtes Vieh abermals durch eine Seuche Ihr folgte Maria Cazilia Zettler aus Kammlach in Schwaben In ihrer Zeit erhielt das Kloster grosse Geldsummen fur Baumassnahmen Am 9 April 1734 kamen erneut franzosische Truppen nach Speyer die zwei Jahre und zwei Monate blieben und das Kloster durch Kriegssteuer Lebensmittellieferungen und andere Leistungen stark belasteten Daruber hinaus lebten die Klarissen in standiger Angst ihren Besitz zu verlieren Einmal sollten sie ihren Konvent fur die Lagerung von Fruchten raumen oder die Garten wurden fur den Bau von Schanzen vermessen ein anderes Mal kam das Gerucht auf das Kloster musse fur neue Befestigungsanlagen der Stadt abgerissen werden An einem Abend 1736 mussten die Ordensschwestern samtliches Stroh und Heu herausgegeben Nachfolgerin wurde 1737 Maria Barbara Fellner aus Boos Im Jahr 1739 liess sie trotz der Not einen prachtvollen Hochaltar bauen und diverse Verschonerungen durchfuhren Sie wurde aber am 15 Marz 1740 durch ihre Vorgangerin Cazilia Zettler ersetzt 1740 und 1741 gab es sogenannte Fehlherbste das ist ein besonders kalter Fruhling der die Traubenernte zunichtemacht und 1741 grosse Rheinuberschwemmungen Daruber hinaus beanspruchte der pfalzische Kurfurst die Einnahmen aus den dem Kloster gehorenden Gefallen die auf seinem Gebiet lagen fur sich 1743 kam erneut franzosisches Militar nach Speyer das im Oktober von Englandern Ungarn Hollandern und Hessen verdrangt wurde An den Repressalien anderte sich dadurch nichts denn vor allem die Englander unterdruckten die Bewohner Speyers sehr obwohl sogar der englische Konig in Speyer sein Quartier hatte Im April 1744 kamen erneut die Franzosen die schliesslich bei Worms gegen deutsche Truppen verloren und fluchtartig abzogen Nachdem sich Preussen und Osterreich gegenseitig bekriegten kehrten die Franzosen 1745 zuruck und zwangen das Kloster Kriegssteuer zu zahlen Es wurde zusatzlich in der Nacht von Franzosen uberfallen die den gesamten Getreidevorrat stahlen Die Abtissin starb am 3 Marz 1745 mit 62 Jahren Ihre Nachfolgerin wurde Barbara Fellner die aufgrund der schlechten Lage die Schuldenlast von 2527 Gulden innerhalb von drei Jahren um 1358 Gulden erhohte Sie wurde 1749 ihres Amtes enthoben Am 2 Dezember 1749 wurde dann Maria Johanna Weltzhofer aus Dorfendingen bei Augsburg Abtissin Auch bei ihr wuchs aufgrund der schlechten Lage die Schuldenmenge 1753 baute sie ein neues Hofhaus Daruber hinaus musste das Kloster auf Befehl des Furstbischofs seinen Kastanienberg abholzen an dessen Stelle ein Weinberg angelegt wurde 1755 war das Kloster eine Station der Kreuzwochenprozession und vertrat damit die Stiftskirche St Guido bei der am St Andreas Abend 30 November 1754 ein Thurm samt dem Chore 4 S 257 eingesturzt war und einen Mann aus Otterstadt erschlug und einen weiteren spater lebendig geborgenen Mann verschuttete Als in der Nacht vom 19 Februar 1756 ein Sturm uber Speyer wutete der auch einige Dacher abdeckte furchteten die Klarissen bereits ein ahnliches Ungluck in ihrem Kloster was aber nicht eintrat 1757 und 1758 gab es erneut Streit mit dem Rat diesmal ging es um Geldzahlungen Auch hier verlor der Rat gegen die Klarissen da im Fall des Jahres 1758 damals lagerten Elsasser vor der Stadt der Furstbischof eingriff Dazu kam 1758 ein heftiges Rheinhochwasser bei dem die Rheindamme brachen und so die Felder und Wiesen des Klosters flutete 1760 bis 1764 mussten daruber hinaus mehrfach Kriegsgelder bezahlt werden Zudem forderte das bischofliche Vikariat 1764 erstmals die Rechnungen des Klosters die die Schwestern letztlich herausgaben Daneben beschuldigte der Furstbischof die Abtissin der Missachtung der Klausur Das Verfahren wurde aber unter dem neugewahlten Provinzial Peter Adrian Mittum eingestellt Da die Abtissin bereits durch Krankheiten sehr geschwacht war bat sie den Provinzial um Entlassung die am 22 September 1767 genehmigt wurde Sie starb am 30 April 1767 Nachfolgerin wurde am 24 September Maria Hyazintha Schuster Auch unter ihrer Verwaltung wuchs der Schuldenberg und erreichte schliesslich die Marke von 5300 Gulden Um das Kloster zu unterstutzen reiste auf Befehl des Provinzials sogar ein Franziskaner umher der Geld sammelte das aber kaum fur die notwendigen Ausbesserungsarbeiten genugte Als diese beendet waren gab es am 3 August 1768 um etwa 16 Uhr ein heftiges Gewitter bei dem zwar ein Blitz durch den Turm in die Kirche eindrang aber durch ein Fenster die Kirche in den Garten verliess und dort einschlug aber glucklicherweise kein Feuer entfachte Anschliessend versuchte sie weiter das Kloster nach vorne zu bringen wobei ihr die gute Ernte von 1772 half Am 6 September 1773 gab sie ihr Amt freiwillig ab und starb am 9 November 1784 mit 74 Jahren Ihr folgte am 6 September im Beisein von Provinzial Peter Christian Hug Maria Elisabetha Bohm Dieser gelang es innerhalb der ersten zwei Amtsjahre Schulden von 2000 Gulden abzuzahlen was zu ihrer mehrfachen Wiederwahl beitrug Im Jahr 1781 war der Schuldenberg vollig abgetragen daruber hinaus gelang es ihr in den folgenden Jahren genugend Geld fur eine neue Orgel eine neue Kanzel und andere Verschonerungen zu sparen die am Ende 1857 Gulden kosteten Nach 19 Jahren im Amt starb die von allen als zweite Mutter geliebte Abtissin am 1 April 1791 an Herzwassersucht Nachfolgerin wurde am 16 Juni 1791 im Beisein des Provinzials Tiberius Ehren Maria Antonia Klotz die am 29 September 1736 in Schwabminchingen geboren worden war Sie erhob Veronika Steiger aus Neustadt zur Priorin Sie versuchte an ihre Vorgangerin anzuknupfen und auch die wirtschaftlichen Verhaltnisse weiter zu verbessern Doch diese Verbesserung half nicht mehr da es bereits in Frankreich brodelte und nach dem Ausbruch der Franzosischen Revolution am 2 August 1792 kaiserliche Truppen von Schwetzingen nach Speyer kamen und alle Kloster ausser St Klara als Unterkunft oder Lazarett nutzten Als Gegenleistung versorgte das Kloster die im Lazaretthaus am Wormserthore 4 S 260 dem fruheren Heilig Grab Kloster untergebrachten acht Feldbacker samt Familien Der Truppenkern zog bereits wenige Tage spater in Richtung Frankreich ab sodass nur noch 3000 aus Mainz und Ungarn stammende Manner in Speyer blieben Die Franzosische Revolution Bearbeiten Am Sonntag den 30 September 1792 erschienen um die Mittagsstunde franzosische Truppen unter dem General Custine Sie belagerten Speyer mit Kanonen was die Nonnen die gerade niemanden zur Seite hatten dazu veranlasste in der Kirche zu beten und als die Soldaten an die Pforte klopften diese offneten und den Soldaten um Gnade flehend zu Fussen fielen Diese beruhigten die Nonnen in gebrochenem Deutsch und durchsuchten wahrend die Nonnen schnell etwas kochten das Kloster Durch das festliche Mahl verhinderte die Abtissin Ubergriffe auf die Nonnen und sorgte zudem dafur dass die Soldaten das Kloster wieder verliessen und in die Stadt zogen Auch in den folgenden Tagen drangen mehrfach bewaffnete franzosische Soldaten in das Kloster ein und wollten es verwusteten was aber durch nach Wunsch gekochtes Essen verhindert wurde Gegen Mittag des 2 Oktobers kam endlich wieder der Beichtvater der Klarissen aus der Stadt ins Kloster Dieser hatte offenbar eine Abmachung mit den Besatzern getroffen und sich der Revolution angeschlossen weshalb die zwei mit ihm gekommenen Leibgardisten des Generals die Soldaten aus dem Kloster vertrieben und einer der beiden zum Schutz der Nonnen im Kloster blieb So konnten die Nonnen wieder in Ruhe ihre Gottesdienste halten Am 10 Oktober wurden alle Monche und Nonnen auf das Kriegskommissariat gerufen und erhielten dort die Anweisung dass sie innerhalb von 24 Stunden 2100 Gulden zu zahlen hatten Da sie aber kaum Geld hatten schlossen sie sich mit den anderen Klostern zusammen und baten mit angehefteter bau weiss roter Kokarde an der Kleidung bei General Custine um Verringerung der Summe was dieser mit der Begrundung die Kloster hatten genug verborgene Geldreserven ablehnte So kehrten die Nonnen in das Kloster zuruck und erhielten bald darauf Besuch von Reitern die die Abtissin und die Priorin als Geisel fur die geforderte Summe nahmen Um Mitternacht gelang es den Nonnen unterstutzt durch einen Kredit beim Kaufmann Uslaub und einen beim Viehhofswirt Freiburger das Geld zu beschaffen Um 2 Uhr in der Nacht brachten Schwester Rosa und die Priorin das Geld auf das Kriegskommissariat Weniger Gluck hatten dagegen ihr Beichtvater und das Kloster St Magdalena denen es nicht gelang das Geld zusammenzubekommen sodass der Beichtvater und eine Laienschwester um 5 Uhr nach Landau in der Pfalz gebracht wurden und erst nach der Ubergabe des Geldes wieder gehen konnten Nach 10 Tagen Aufenthalt verliessen die Franzosen Speyer und zogen in ihr Lager bei Edesheim und Russdorf Zuvor hatten sie noch die osterreichischen Proviant Magazine gelehrt beziehungsweise zerstort alle Schiffe in Brand gesetzt und Teile der Stadtmauer abgerissen und die Graben aufgefullt Die Truppen ruckten am 18 Oktober nach Mainz vor und ubernahmen die Festung Kurz danach kamen erneut franzosische Truppen nach Speyer die am 12 November alle Nahrungsmittel der Kloster aufnahmen was in den Nonnen die Angst schurte diese auch noch abgeben zu mussen Am 13 November wurde der erste Freiheitsbaum aufgestellt Am 25 November wurde die alte Verwaltung aufgelost der Ratskonsulent Petersen zum Maire ernannt und ein weiterer Freiheitsbaum aufgestellt Die Angst der Nonnen ahnlich wie die Kloster in Frankreich all ihre Besitzungen zu verlieren stieg von Tag zu Tag Es war aufgrund der Bewachung unmoglich die wertvollen Objekte uber den Rhein zu bringen Am 26 November kam glucklicherweise der Bruder der Schwester Agnes aus Buchen bei Waldthuren und wollte diese in ihre Heimat zuruckbringen Die Nonnen gaben die Erlaubnis und er reiste mit Agnes Schwester Rosa dem klosterlichen Silber und einigem Kirchenschmuck nach Hause zuruck Fur die Bewohner der Stadt wuchsen die Lasten die durch die Einquartierung entstanden und auch das rohe Benehmen der Soldaten stellte eine grosse Last dar Daruber hinaus konfiszierten die Soldaten Schilder und sperrten die Laden Das Kloster blieb davon nur durch seine Lage ausserhalb der Stadt verschont Allerdings erschienen am 5 Januar 1793 Boten im Kloster mit der Anweisung dass die Abtissin innerhalb von einer Woche ein genaues Verzeichnis mit allem Eigentum Schuldbriefen und Einkunften des Klosters erstellen und an die Administration in Mainz schicken sollte Der Abtissin gelang es jedoch zwei Kisten mit den wichtigsten Urkunden und Briefschaften samt dem Erlos aus dem Weinverkauf ins Heidelberger Karmeliterkloster zu bringen Am 21 Februar erschienen Abgeordnete der Mairie mit dem Befehl des Maire an die Nonnen den neuen Eid abzulegen was die Nonnen aber ablehnten Nachdem der Befehl am 27 Februar fur die Geistlichkeit wiederholt worden war flohen die Geistlichen heimlich und verkleidet in der Nacht Der Beichtvater der Nonnen wurde von ihnen im Kloster versteckt Da preussische und osterreichische Truppen naher kamen begannen die Republiktreuen alles was sie transportieren konnten wegzufahren und zundeten am 31 Marz dem Ostersonntag 1793 die Heu und Strohmagazine an Auch das Franziskanerkloster wollten die Republiktreuen anzunden konnten aber durch Bestechung davon abgehalten werden Da auch das Pulvermagazin am Wormser Tor angezundet werden sollte drohte dem St Klara Kloster Gefahr die allerdings durch die Aufmerksamkeit des Torwachters der die Fassboden zerschlagen und die Fasser in den Nonnenbach geworfen hatte gebannt wurde Gegen drei Uhr zogen osterreichische Truppen mit etwa 7 000 Mann in Speyer ein die sogleich mit Essen versorgt werden sollten woran sich auch die Nonnen beteiligten Am 2 April kamen zusatzlich 5 000 Soldaten aus Hessen Darmstadt mit ihrem Landgrafen in die Stadt Ihnen folgten uber die folgenden Tage verteilt weitere Truppen und Gefangene Am St Klara Kloster wurde die Artillerie untergebracht weshalb im Kloster 50 Feldschmiede und Wagner untergebracht waren Am 15 Mai wurde das Kloster von nun ebenfalls in der Nahe lagernden Kanonieren aufgebrochen und bestohlen Am 21 Mai schien wieder Ordnung einzukehren denn der alte Stadtrat wurde wiedereingesetzt und die Revolutionsordnung damit abgeschafft Da nun auch der Frieden sicher schien liessen die Nonnen samtliche weggebrachten Dinge zuruckbringen Im Gegensatz zu den anderen Klostern die vielfach als Truppenquartier Lazarett oder Gefangnis fur Kriegsgefangene genutzt wurden weshalb sich die Monche und Nonnen eine andere Unterkunft suchen mussten blieb das Klara Kloster von einer Umnutzung verschont Als Gegenleistung mussten die Nonnen die glaubten die Gefahr sei voruber Binden fur die Lazarette herstellen Am 27 Dezember erhielt die Abtissin vom Bruder der Schwester Hyazintia aus Salmbach die beunruhigende Nachricht dass die deutschen Truppen bei Salmbach eine Niederlage erlitten hatten und auf dem Ruckzug waren Daher wurden die Kirchenverzierungen alle Silbergegenstande und Unterlagen in 5 Kisten verstaut und in die Sakristei gebracht Die ubrigen Wertgegenstande wurde in gut versteckten Behaltnissen untergebracht Am nachsten Morgen horte man uberall vom Ruckzug der Deutschen sodass der Beichtvater einen Wagen fur den Transport der Kisten nach Mannheim besorgte wahrend sich jede Nonne noch ein kleines Packchen schnurte Da die bei zum Kloster gehorenden Bauern in Bohl und Iggelheim bestellten Wagen nicht kamen flohen die Nonnen zu Fuss wobei sie aber ihre Vorrate und ihr Vieh zurucklassen mussten Zuvor versammelten sie sich gegen 13 Uhr in der Kirche wo der Beichtvater die Ole und die Hostien einpackte das Ewige Licht loschte den Altar verhangte und die Nonnen segnete Lediglich die Nonne Martha blieb im Kloster da sie selbst erklarte lieber sterben zu wollen als das Kloster zu verlassen Die teilweise sehr gebrechlichen Nonnen zogen uber die Wormser Strasse wo ihr Zug die Soldaten so ruhrte dass die alten Nonnen auf den Fuhrwerken mitfahren durften In der Nacht uberquerten sie bei Mannheim mit den kaiserlichen Truppen und 2000 Menschen mit unzahligen Fuhrwerken den Rhein In Mannheim kamen sie teilweise im Haus teilweise in der Nahe des Hauses des Kammerdieners Fuck unter wahrend in Speyer bereits die Franzosen herrschten Die Zuruckgebliebenen hatten bereits zuvor die Flucht ergriffen Die Soldaten plunderten die Stalle Scheunen und den Weinkeller des Klosters Bereits nach drei Tagen waren fur 4000 Gulden Wein verloren 4 S 268 Beinahe taglich erhielt die Abtissin weitere ahnliche beunruhigende Nachrichten Daruber hinaus ruckten die Franzosen in Richtung Mannheim vor wodurch ihr Quartier nicht mehr sicher war Eine Flucht war da kein Fuhrwerk aufzutreiben war nicht moglich sodass die Abtissin bei den Nonnen von Unserer Lieben Frau um Aufnahme bat Dort erhielten 10 Nonnen Unterkunft weitere Nonnen wurden vom Schwager von Schwester Cazilia in andere Kloster gebracht Fur den Beichtvater fand man keine Unterkunft sodass dieser die Hostien mit den Kelchen in die Mannheimer Spitalkirche brachte und mit zwei Schwestern am 2 Januar 1794 zu seinem Mutterkloster Mayingen reiste Am 4 Januar musste das Kloster in Mannheim geraumt werden da es als Kaserne benotigt wurde sodass die Nonnen am nachsten Tag mit drei Wagen nach Heidelberg zogen und im dortigen Kloster Unserer Lieben Frau aufgenommen wurden wo sie im Chor schlafen mussten Auch hier kamen neue Schreckensnachrichten aus Speyer an Am 9 Januar waren alle Glocken die Dombibliothek und der Wein nach Landau gebracht worden die Hauser wurden geplundert alle eisenhaltigen Gegenstande eingezogen Am 26 Januar wurde sogar das Gnadenbild aus dem Dom verbrannt Am 20 Marz kam eine der zuruckgebliebenen Magde nach Heidelberg und berichtete von der Umwandlung des Klosters in ein Schlachthaus der Zerstorung der Kircheneinrichtung und der Auffindung einiger verborgener Behalter Da somit die zu erwartenden Verluste sehr hoch waren suchte die Abtissin eine kostengunstigere Unterkunft und schrieb dafur an den Provinzial der sie nach Mayingen einlud wo sie am 30 Marz eintraf Mit seiner Hilfe gelang es die Schwestern in anderen Klostern oder bei Verwandten unterzubringen wahrend die Abtissin bei ihrem Bruder dem Baisweiler Pfarrer unterkam Ein Hoffnungsschimmer fur die Nonnen war das Ubersetzen deutscher Truppen uber den Rhein am 22 Mai 1794 und die Vertreibung der Franzosen aus Speyer am 25 Mai Am gleichen Tag kam die Laienschwester Colleta nach Speyer kehrte aber am Abend nach Heidelberg zuruck Am nachsten Tag kam sie mit Schwester Magdalena zuruck erhielt jedoch von den im Kloster hausenden Truppen keine Erlaubnis im Kloster zu wohnen Die Hoffnung platzte am 14 Juli als die Franzosen nach ihrem Sieg uber Osterreicher und Preussen die geschlagenen Truppen verfolgten und dabei Speyer erneut eroberten Das Kloster wurde nun erneut verwustet so erhielt die Abtissin am 4 Marz 1795 ein Schreiben das von der vollstandigen Zerstorung der Altare berichtete Daruber hinaus wurden alle aus Holz bestehenden Teile herausgerissen sogar das Dach wurde abgerissen Als es etwas ruhiger geworden war beschloss die Abtissin am 9 Dezember 1795 in das Kloster zuruckzukehren da sie dort begraben werden wollte Auch die ubrigen Nonnen kehrten nach Speyer zuruck Die Abtissin starb am 2 September 1796 um 6 Uhr am Abend Ende des Klosters Bearbeiten In ihrem Amt folgte ihr die bisherige Priorin Veronika Seiger Als Unterkunft diente da das Kloster fast vollstandig zerstort war ein Hofhaus Den ersten Gottesdienst hielten sie am 25 Juni 1798 im Engelschor des Klosters Doch das Ende des Klosters kam unaufhaltsam naher denn sie mussten nach und nach ihre Guter und ubrigen Einkunfte aufschreiben und schliesslich auch ihre Ordenstracht ablegen Am 21 Marz 1799 dem Grundonnerstag feierten sie letztmals in ihrer Kirche mit dem Franziskanerguardian die Messe und mussten diese anschliessend raumen da das Gebaude als Pulvermagazin dienen sollte Am gleichen Tag wurden Kloster und Besitzungen verpachtet wahrend die Nonnen zunachst im Kloster St Magdalena unterkamen Die meisten gingen aber schliesslich mit einem sparlichen Lebensgeld zu Freunden oder Verwandten Am 21 Marz 1821 starb die letzte Abtissin Veronika Seiger in Neustadt 1803 wurden die damals als Nationaleigentum bezeichneten Klostergebaude an Privatpersonen verkauft 5 Bereits kurz vor dem Verkauf oder kurz danach wurde die Kirche abgebrochen wobei ihre Position noch erkennbar war wie es Franz Xaver Remling zu dessen Zeit in den Gebauden Tagelohner lebten beschreibt 4 S 240 Die verbliebenen Gebaude fielen 1870 einem Brand zum Opfer sodass nur noch geringe Reste vorhanden sind 2 Heutige Uberreste BearbeitenHeute erinnern nur noch der St Klara Kloster Weg und der Nonnenbach an das Kloster Daruber hinaus existiert eine Klosterchronik die zu Remlings Zeit im Kreisarchiv heute vermutlich Stadt oder Landesarchiv aufbewahrt wurde Bildliche Darstellungen gibt es auf einem Holzschnitt des Jahres 1550 aus Sebastian Munsters Cosmographia auf dem die Anlage am rechten Rand zu sehen ist auf einem Kupferstich aus Frans Hogenbergs Civitates Orbis Terrarum von 1537 einer ahnlichen aus dem Jahre 1600 stammenden Stadtansicht und auf der aus dem Jahr 1637 stammenden Stadtansicht von Matthaus Merian Sehr gut zu erkennen ist die Anlage auf Philipp Sturmers Bild Die Freie Reichsstadt Speyer vor der Zerstorung im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1689 Literatur BearbeitenFranz Xaver Remling Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Kloster im jetzigen Rheinbayern Band 2 Christmann Neustadt an der Haardt 1836 S 240 272 Volltext in der Google Buchsuche Helmut Steiner Beitrage zur Wirtschaftsgeschichte des Klosters St Klara in Speyer am Rhein In Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte Band 8 1956 S 133 180 online Einzelnachweise Bearbeiten Kurze geschichtliche Beschreibung der Ruinen und offentlichen Haupt Gebaude der Kreishauptstadt Speyer Lang 1853 S 15 Volltext in der Google Buchsuche bei der Google Books Version befinden sich die Seiten 1 und 2 am Ende des Buches a b Fritz Klotz Speyer kleine Stadtgeschichte Bezirksgruppe Speyer des Historischen Vereins der Pfalz 1988 S 54 Hans Ammerich Kleine Geschichte der Stadt Speyer 1 Auflage G Braun Buchverlag Karlsruhe 2008 ISBN 978 3 7650 8367 9 S 33 34 a b c d e f Franz Xaver Remling Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Kloster im jetzigen Rheinbayern Band 2 Christmann Neustadt an der Haardt 1836 Volltext in der Google Buchsuche Wolfgang Schieder Hrsg Sakularisation und Mediatisierung in den vier rheinischen Departements 1803 1813 Edition des Datenmaterials der zu veraussernden Nationalguter Teil 4 Donnersberg Departement Harald Boldt Verlag Boppard am Rhein 1991 ISBN 3 7646 1911 2 S 398 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche nbsp VKirchen Kloster und Kapellen in SpeyerRomanische Kirchen Kloster und Kapellen St Moritz St Georg St Jakob St Johannes St German in Campo Speyerer Dom Stift St Guido und St Johannes Allerheiligenstift St Stephanskapelle St Bartholomaus Martinskirche St Markus Heilig Grab Kloster St Peter NikolauskapelleGotische Kirchen Kloster und Kapellen Augustinerkloster Franziskanerkloster Dominikanerkloster Karmeliterkloster St Klara Kloster Friedhofskapelle Unserer Lieben FrauRenaissance Kirchen Jesuitenkollegium AgidienkircheBarocke Kirchen Kloster St Magdalena Heiliggeistkirche DreifaltigkeitskircheHistoristische Kirchen Zionskirche Gedachtniskirche der Protestation St JosephModerne Kirchengebaude Institut 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