www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Adolph Adrian Joseph von Mirbach 11 Marz 1718 26 September 1798 in Bruchsal war ein Freiherr katholischer Priester sowie Domherr im Furstbistum Speyer Karl Joseph von Mirbach als Speyerer Domherr Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben und Wirken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenEr entstammte dem alten Adelsgeschlecht von Mirbach und war der Sohn des Freiherrn Carl Adolph Joseph von Mirbach 1691 1729 pfalz neuburgischer Geheimrat und Amtmann zu Randerath Herzogtum Julich sowie dessen Gattin Gabriela Godefrida Felicitas Freiin von Schaesberg 1696 1785 nbsp Wappen der Freiherrn von MirbachLeben und Wirken BearbeitenKarl Joseph von Mirbach wahlte den geistlichen Stand 1727 legte er die Adelsprobe zur Aufnahme in das Speyerer Domkapitel ab am 15 Dezember 1761 bestimmte man ihn zum dortigen Domscholaster 1 Zudem bekleidete Mirbach seit 7 Marz 1758 die Wurde eines Propstes des Speyerer Allerheiligenstiftes und war Kantor am Ritterstift Odenheim zu Bruchsal An der St Martinskirche in Morken das inzwischen dem Braunkohletagebau zum Opfer fiel hatte er das Amt eines Personatarius inne nicht residenzpflichtiger Pfarrherr Dieser Kirche stiftete er u a 1785 einen wertvollen Bucheinband mit Silberbeschlag 2 Beim Tod von Bischof Franz Christoph von Hutten erwahlte ihn das Speyerer Domkapitel am 20 April 1770 zu einem der beiden Statthalter des Hochstiftes Die damaligen Sedisvakanz Munzen der Diozese tragen u a auch sein Wappen 3 Am 3 Dezember 1771 vollzog Mirbach in Vertretung des neuen Bischofs August von Limburg Stirum die Besitzergreifung der mit dem Bistum vereinigten Abtei Weissenburg am 6 September 1776 ernannte Limburg Stirum den Domscholaster zu seinem Statthalter im Falle der Erkrankung oder unvorhergesehenen Abwesenheit Am 17 Februar 1777 avancierte er zum Vorsitzenden eines Ratsgremiums welches in den genannten Fallen die weltliche Regierung des Furstbistums leiten sollte 4 nbsp Das Torhaus des Mirbach Palais in Speyer sogenannte Auwach Balustrade nbsp Die von Domscholaster Mirbach gestiftete Kopie des Speyerer Gnadenbildes Klosterkirche St Magdalena Speyer nbsp Epitaph des Domherrn in Bruchsal nbsp Altersportrat vom EpitaphDer Domherr bewohnte in Speyer ein nicht mehr existentes Palais sudlich des Domes erbaut von Domdekan Hermann Lothar von Auwach 1722 spater in der Stadt allgemein als Mirbach Haus bekannt An seiner Stelle befindet sich heute das Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz vom historischen Domherrenpalais ist jedoch das Torhaus mit Turmen erhalten die sogenannte Auwach Balustrade 1702 5 6 1782 uberwies Mirbach dem Deidesheimer Spital 1500 Gulden zur Dotation einer Pflegepfrunde damit dort ein neuntes Krankenbett fur Bedurftige aufgestellt werden konnte 7 Unter Bischof Limburg Stirum erfolgte hauptsachlich in den Jahren 1773 78 eine Erneuerung des seit dem Brand von 1689 noch immer ruinosen Speyerer Domes wobei auch eine barocke Vorhalle nach Planen von Franz Ignaz Michael Neumann gebaut wurde Im Rahmen dieser Erneuerungsmassnahmen stiftete Domscholaster Karl Joseph von Mirbach 1788 fur den Sakramentsaltar des Domes einen kostbaren Silber Tabernakel mit 4 Saulen und 6 silbernen Kandelabern ebenso eine grosse goldene Monstranz Der Tabernakel trug das Mirbachsche Wappen 8 9 Wahrend der Plunderung des Speyerer Domes durch franzosische Revolutionare und ihre Helfer im Januar 1794 gingen diese Stiftungen Mirbachs unter bzw wurden geraubt Bei dieser Gelegenheit verbrannten die Plunderer auch das beruhmte Gnadenbild der Speyerer Madonna welches heute im Dom durch eine neuzeitliche Holzfigur von 1930 ersetzt ist Karl Joseph von Mirbach litt unter dem Verlust der Patrona Spirensis so stark dass er testamentarisch verfugte der Speyerer Bildhauer Peter Anton Linck Bruder des kurpfalzischen Hofbildhauers Franz Conrad Linck moge auf seine Kosten eine genaue Kopie der alten Figur fertigen die spater wieder im Dom oder in einer anderen Speyerer Kirche aufgestellt werden solle 10 Diese Mirbach Madonna befindet sich derzeit im Kloster St Magdalena Speyer auf dem linken Seitenaltar der Konventskirche 11 Nachdem Speyer zuvor schon franzosisch besetzt war trat man die Stadt 1797 beim Friedensschluss von Campo Formio als Teil der linksrheinischen deutschen Gebiete an Frankreich ab wo sie bis 1814 verblieb Als Karl Joseph von Mirbach 1797 nach dem Tod von Bischof Limburg Stirum mit anderen Domkapitularen die Landesregierung des faktisch nur noch rechtsrheinischen Furstbistums fuhrte setzte er sich nachdrucklich fur die Aufhebung der Leibeigenschaft ein was der neue Bischof Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf bereitwillig umsetzte 12 Domscholaster Mirbach lebte zuletzt als Kanoniker im Ritterstift Odenheim zu Bruchsal und starb dort 1798 als Senior des Speyerer Domkapitels hier hatte er ebenfalls eine wertvolle Monstranz gestiftet 13 Er wurde in der Stadtkirche Bruchsal beigesetzt wo man ihm ein schones Epitaph widmete Die Bombardierung der Kirche 1945 hatte das Denkmal beschadigt uberstanden es wurde jedoch nicht mehr aufgestellt Stadtpfarrer Edgar Neidinger sorgte 1999 dafur dass das Epitaph ins nahe Vinzentiushaus uberfuhrt restauriert und dort wieder an einem exponierten Platz aufgebaut wurde Mirbachs Schwester Louisa Rosa Adolphine Josepha Anna von Mirbach 1723 1790 war Kanonissin im Kolner Stift St Maria im Kapitol und verschied dort als alteste Kapitularin am 23 Februar 1790 Von seiner Mutter hatte Freiherr von Mirbach 1785 den Rittersitz Neuerburg in Wassenberg geerbt den er seinem Neffen Gerhard Johann Wilhelm Joseph von Mirbach 1739 1794 bzw dessen Sohn Johann Wilhelm von Mirbach Harff 1784 1849 vermachte 14 Der Neffe Gerhard Johann Wilhelm von Mirbach stand in kurpfalzischen Diensten 1769 lebte er mit seiner Gattin in Speyer spater in Mannheim und auf Schloss Harff 15 Ein anderer Neffe Friedrich Ludwig Anton Joseph von Mirbach 1742 1799 wirkte ebenfalls als Geistlicher in Speyer Gleich dem Onkel war er dort Domkapitular und Domscholaster sowie Kapitular am Ritterstift Odenheim zu Bruchsal 16 Von ihm wird berichtet dass er 1779 beim Guss der grossten Speyerer Domglocke handweise silberne Kronentaler in die Glockenspeise geworfen habe 17 Literatur BearbeitenPeter Joseph Strange Beitrage zur Genealogie der adligen Geschlechter Heft 5 Seiten 56 und 57 Koln 1867 DigitalscanWeblinks BearbeitenGenealogische Seite zur FamilieEinzelnachweise Bearbeiten Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte Band 60 2008 Seite 201 Fussnote 57 Ausschnitt aus der Quelle Rudolf Wesenberg Die Denkmaler des Rheinlandes Kreis Bergheim Band 16 von Die Denkmaler des Rheinlandes Rheinland Verlag 1971 Seite 80 Ausschnitt aus der Quelle Franz Xaver Remling Geschichte der Bischofe zu Speyer Band 2 Mainz 1854 Seite 703 Franz Xaver Remling Geschichte der Bischofe zu Speyer Band 2 Mainz 1854 Seiten 719 und 732 Digitalscan Herbert Dellwing Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 1 von Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz 1985 Seite 84 ISBN 3590310316 Ausschnitt aus der Quelle Fritz Klotz Domkapitularische Hofe Hauser Hausplatze und Garten in Speyer im 18 Jahrhundert Seiten 36 39 Band 14 von Schriften des Diozesan Archivs Speyer 1991 Franz Xaver Remling Das Hospital zu Deidesheim Speyer 1847 Seite 43 Digitalscan Johannes von Geissel Der Kaiser Dom zu Speyer eine topographisch historische Monographie 3 Band Mainz 1828 Seite 149 Digitalscan Johann Michael Konig Geschichte der Domkirche zu Speyer vom Jahr 1030 bis 1834 Speyer 1834 Seite 28 Digitalscan Georg Litzel Historische Beschreibung der kaiserlichen Begrabnisse in dem Dome zu Speyer wie solche vom Jahr 1030 bis 1689 beschaffen gewesen sind Speyer 1826 S 30 Fussnote Digitalscan Fritz Klotz Domkapitularische Hofe Hauser Hausplatze und Garten in Speyer im 18 Jahrhundert Seite 39 Band 14 von Schriften des Diozesan Archivs Speyer 1991 National Zeitung der Teutschen 15 Stuck vom 13 April 1797 Spalte 333 des Jahrgangs Barock in Baden Wurttemberg Ausstellung des Landes Baden Wurttemberg Schloss Bruchsal vom 27 Juni bis 25 Oktober 1981 Katalog zur Ausstellung Seite 282 ISBN 392313200X Ausschnitt aus der Quelle Webseite zum Rittersitz Neuerburg in Wassenberg mit Foto Carl Heiner Beusch Adlige Standespolitik im Vormarz Johann Wilhelm Graf von Mirbach Harff LIT Verlag Munster 2001 Seite 11 ISBN 3825843777 Digitalscan Peter Joseph Strange Beitrage zur Genealogie der adligen Geschlechter Heft 5 Seite 58 Koln 1867 Digitalscan Johannes von Geissel Der Kaiser Dom zu Speyer eine topographisch historische Monographie 3 Band Mainz 1828 Seite 149PersonendatenNAME Mirbach Karl Joseph vonALTERNATIVNAMEN Mirbach Karl Adolph Adrian Joseph Karl vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Adeliger und DomherrGEBURTSDATUM 11 Marz 1718STERBEDATUM 26 September 1798STERBEORT Bruchsal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Joseph von Mirbach amp oldid 233825928