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Schaesberg ist der Name eines niederrheinischen Adelsgeschlechts das dem limburgischen Uradel entstammt und 1706 von Kaiser Joseph I in den Reichsgrafenstand erhoben wurde 1712 wurde sein Besitz die Herrschaft Kerpen und Lommersum zur reichsunmittelbaren Grafschaft erhoben und das Geschlecht deshalb 1715 in das Westfalische Grafenkollegium eingefuhrt 1 2 Es zahlt damit zum Hochadel Wappen der Herren und Grafen von Schaesberg seit 1510 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herren von Schaesberg 1 2 Grafen von Schaesberg des Stammes von Retersbeck 1 3 Wappen 1 4 Personen 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerren von Schaesberg Bearbeiten nbsp Stammwappen der ursprunglichen von SchaesbergDas ursprungliche edelfreie Geschlecht von Schaesberg Scoesberch Schoitzberg Schaefsberg 3 wurde erstmals 1239 erwahnt und leitete sich vom Geschlecht von Haesdal ab wie auch die von Schonforst ahnlichen Wappens Die von Haesdal stammten von Heinrich von Wassenberg 1151 1214 ab einem Sohn des Herzogs Heinrich III von Limburg 4 Heinrich von Wassenbergs Sohn Goswin von Wassenberg ca 1194 bis 1264 wurde 1217 Herr von Haasdal bei Schimmert in der heutigen Gemeinde Beekdaelen der niederlandischen Provinz Limburg sein vierter Sohn Alard von Haesdal 1265 hatte einen jungeren Sohn Hendrik ca 1223 vor 1265 der Herr zu Schaesberg und Gronsveld wurde Sein alterer Sohn war Gerhard I von Schaesberg ca 1237 dessen Sohne waren Heinrich Johann und Alard von Schaesberg wahrend Gerhards jungerer Bruder Johann ca 1250 1326 die spateren Grafen von Gronsveld begrundete Die Herren von Schaesberg starben um 1410 aus ihre Herrschaft erbten die Herren von Retersbeck nbsp Schloss Schaesberg NiederlandeGrafen von Schaesberg des Stammes von Retersbeck Bearbeiten nbsp Ursprungliches Stammwappen derer von Retersbeck Reitersbach nachmals genannt von SchaesbergDas spatere Adelshaus Schaesberg entstammt dem ritterburtigen 3 Geschlecht von Retersbeck auch Reitersbach heute Retersbeek ein Ortsteil von Voerendaal Wenemar de Retersbeke trat 1290 in den Militardienst der Stadt Koln Sein Bruder Johann quittierte der Stadt 1291 uber empfangenen Sold 5 Das Geschlecht erscheint dann am 8 Oktober 1334 mit dem Knappen Gerrit von Retersbeck 6 1335 wird Walram van Retersbeek vom Grafen von Geldern mit Retersbeek belehnt 7 Die Stammreihe beginnt um 1381 mit Wilhelm von Retersbeck genannt von Kaldenborn nbsp Huize Retersbeek NiederlandeWilhelm II von Retersbeck vor dem 8 Marz 1427 erhielt am 1 Juni 1406 die Erlaubnis des Aachener Magistrats Wasser aus dem Laufbrunnen am Fischmarkt zu sich zu leiten Er trat 1405 1425 urkundlich auf und fuhrte ab etwa 1410 den Namen von Retersbeck genannt von Schaesberg van Retersbeke anders genoemd van Schoetsberch bzw van Rietersbeck genannt van Schaisberch 8 1415 besiegelte er die Landesvereinigung der Herzogtumer Brabant Limburg und Luxemburg unter Herzog Anton 5 Der Name Retersbeck trat allmahlich ganz in den Hintergrund an ihn erinnert nur noch das Hirschgeweih im vereinigten Wappenschild Grund fur die Namensanderung war der umfangreiche Schaesberg sche Besitz der durch Erbschaft an die Retersbeck gekommen war denn Wilhelms Schwester Gertrud war mit Konrad II von Schaesberg und mit Johann III von Schaesberg verheiratet doch beide Ehen blieben kinderlos so dass Wilhelm die Herrschaft Schaesberg von seinen Schwagern erbte 9 Weitere Linien derer von Retersbeck nahmen andere Beinamen an wie genannt van Nutte Nuth oder Laar 5 Wilhelms Nachfahre Johan von Schaesberg baute um 1570 die Burg Schaesberg zu einem Wasserschloss im Renaissancestil um Sein Sohn Frederik 1619 war einer der reichsten Edelleute im damaligen Heerlen Seine Verdienste fur die spanische Krone bzw das Haus Habsburg dankte Philipp II von Spanien indem er ihm die freie Verfugung uber sein Land und seine Guter uberliess die 1618 zu einer selbstandigen erblichen Herrschaft Schaesberg wurden die aus der Wasserburg sowie den spater hinzugekommenen Hofen Kackert Leenhof Scheyd und Palemig bestand Seit etwa 1600 war der Besitz nicht mehr Brabantisches Lehen sondern Allod 10 Frederiks Sohn Johan Frederik wurde Freiherr und konnte durch lukrative Ehen seine Besitzungen ausweiten Er erweiterte das Schloss Schaesberg ca 1650 um einen neuen Flugel einen imposanten Eckturm sowie einen Gutshof Die ab 1706 zu Reichsgrafen erhobenen von Schaesberg bewohnten die Wasserburg bis in das 18 Jahrhundert Danach verfiel sie allmahlich wurde aber erst 1945 durch den niederlandischen Staat als deutsches Feindvermogen entschadigungslos enteignet weil die Grafen von Schaesberg seit dem Reichsdeputationshauptschluss ihren Hauptwohnsitz in Tannheim in Baden Wurttemberg genommen hatten nbsp Schloss KrickenbeckJohann Friedrich von Schaesberg 21 Dezember 1598 1671 seit 1637 Freiherr war pfalzgraflich neuburgischer Kammerer Hofrat und Amtmann zu Bruggen und Landhofmeister des Herzogtums Julich Seine am 19 Februar 1623 mit Fernanda von Wachtendonck 29 August 1644 geschlossene Ehe brachte das Schloss Krickenbeck in Nettetal an die von Schaesberg 1 einen alten Sitz zwischen Maas und Niers der 1326 an Geldern gekommen war 10 und der im 18 Jahrhundert zum Hauptwohnsitz der Schaesbergs wurde Zu dem umfangreichen Besitz gehorten auch die historischen Adelssitze Haus Langenfeld in Wachtendonk Wankum und Haus Bey Im Jahre 1710 wurden die Herrschaft Kerpen und Lommersum an das Herzogtum Julich ubertragen welches in der Zwischenzeit an Pfalz Neuburg gefallen war Der Herzog Johann Wilhelm ubertrug seinem Minister Graf Schaesberg die Herrschaften die schon zwei Jahre spater zur Reichsgrafschaft erhoben wurden Die Reichsunmittelbarkeit die 1786 erlangt wurde dauerte allerdings nicht lange denn schon 1795 wurde das Territorium von Frankreich besetzt Von der ehemaligen Burg Kerpen existiert nur noch der Burghugel denn der letzte Reichsgraf von Schaesberg zu Kerpen und Lommersum wollte anstelle der Burgruine ein Schloss errichten kam aber wegen der franzosischen Besatzung nicht mehr dazu nbsp Ochsenhauser Pfleghof Altes Schloss in TannheimFur den Verlust der Reichsunmittelbarkeit aufgrund der Annexion des Ritterkantons Niederrhein durch franzosische Revolutionstruppen wurde dem Grafen Richard von Schaesberg 1803 auf dem Reichsdeputationshauptschluss die Herrschaft Tannheim in Oberschwaben ubereignet die bis dahin der nunmehr sakularisierten Benediktinerreichsabtei Ochsenhausen als Pflegamt gehort hatte Im Zusammenhang mit der Bildung des Rheinbundes wurde die neue reichsunmittelbare Grafschaft jedoch bereits 1806 mediatisiert und kam als Standesherrschaft unter die Oberhoheit des Herzogtums Wurttemberg 2 genauso wie z B die schwabische Reichsgrafschaft Isny die 1803 als sakularisiertes Kirchengut den ebenfalls niederrheinischen Grafen von Quadt zugeteilt worden war Der 1696 1698 erbaute Ochsenhauser Pfleghof auch Altes Schloss genannt ist seither bis heute der Hauptwohnsitz der Grafen von Schaesberg die zugleich seit 1623 Grundbesitzer in Krickenbeck mit Haus Bey und seit 1697 auf Rittergut Scholler in Wuppertal sind Wappen Bearbeiten Die Familie Retersbeck fuhrte ursprunglich in Gold ein rotes Hirschgeweih das sich auf dem Helm mit rot goldenen Decken wiederholte 5 Die ursprunglichen von Schaesberg fuhrten in silbernem Felde drei rote Kugeln und daruber einen blauen Turnierkragen Das Wappen der Retersbeck gen Schaesberg wurde spater geviert und im ersten und vierten Feld vom Kugelwappen der Schaesberg erganzt Auf dem Helm mit rot silbernen Decken steht ein naturlicher Pfauenschweif der die Stammwappenhelmzier der ursprunglichen von Schaesberg war 1 nbsp Wappen der Familie von Schaesberg nbsp Fenster mit dem Familienwappen Schloss Krickenbeck nbsp Wappenschild seit 1510 nbsp Graf von Schaesberg Tannheim in Tyroffs WappenbuchNach dem Wappen scheint die Familie mit denen von Dobbelstein denselben Ursprung zu haben 4 Personen Bearbeiten nbsp Freiherr Johann Friedrich von Schaesberg 1598 1671 Landhofmeister des Herzogtums JulichWalram 1335 und Wilhelm I fuhrten sowohl den Namen Schaesberg oder Schafsberg und Retersbeck Erst Wilhelm II von Rettersbeck benannte sich 1420 als Schaesberg Wilhelm II von Retersbeck 1420 genannt von Schaesberg Friedrich I von Schaesberg gnt 1453 1472 Wilhelm IV von Schaesberg 1534 zuletzt gnt Jorrys von Schaesberg 17 Mai 1562 Johann von Schaesberg 28 Juni 1579 Friedrich II von Schaesberg 21 Juni 1619 Johann Friedrich Freiherr von Schaesberg 21 Dezember 1598 17 Februar 1671 Landhofmeister des Herzogtums Julich Erwerber des Stammschlosses Krickenbeck Wolfgang Wilhelm von Schaesberg 9 Juni 1633 29 September 1691 Johann Friedrich II Wilhelm von Schaesberg 1663 oder 1664 18 August 1723 in Dusseldorf Johann Sigismund von Schaesberg Marz 1666 21 September 1718 Johann Wilhelm von Schaesberg 22 November 1696 5 November 1768 Johann Friedrich von Schaesberg 10 Juni 1705 5 September 1775 August Joseph Maria von Schaesberg 24 Oktober 1730 9 Februar 1801 in Dusseldorf Franz Ferdinand von Schaesberg 8 Januar 1733 31 August 1759 in Dusseldorf Karl Franz von Schaesberg 27 Mai 1734 25 Januar 1800 Richard Martin Maria von Schaesberg 14 Juli 1778 auf Schloss Krickenbeck 24 Marz 1856 in Kirchhellen Rudolf von Schaesberg 1816 1881 deutscher Rittergutsbesitzer und Verwaltungsbeamter Richard von Schaesberg Tannheim 1884 1953 deutscher Vielseitigkeitsreiter Heinrich Wilhelm Viktor Walter Hubertus Maria Graf von Schaesberg Thannheim 12 Februar 1922 in Berlin 22 Januar 1996 in Tannheim Johannes Friedrich Walter Alfred Josef Maria Graf von Schaesberg 22 Oktober 1960 in Munchen Literatur BearbeitenErnst Tode Chronik der Retersbeck Schaesberg Starke Gorlitz 1918 S 256 Leo Peters Geschichte des Geschlechtes von Schaesberg bis zur Mediatisierung Ein Beitrag zur Erforschung der interterritorialen Verflechtungen des rhein maaslandischen Adels Hrsg Johannes Erbgraf von Schaesberg Verlag der Buchhandlung Matussek Nettetal 1990 ISBN 3 920743 19 9 S 308 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XII Band 125 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 2001 ISSN 0435 2408 S 312 314Weblinks Bearbeiten nbsp von Schaesberg sche Familiengruft im Rehgarten zu Tannheim nbsp Commons Schaesberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Genealogie des Hauses Schaesberg Teil 1 Genealogie des Hauses Schaesberg Teil 2 Archiv der Grafen von Schaesberg Bestandsliste Einzelnachweise Bearbeiten a b c Genealogisches Handbuch des Adels Furstliche Hauser Band XV Band 114 der Gesamtreihe Limburg a d Lahn 1997 S 358 a b Genealogisch historisch statistischer Almanach Band 8 Landes Industrie Comptoir 1831 S 328 Google Books a b Jan G M Notten Lijst van monialen in het Norbertinessenklooster van Sint Gerlach te Houthem circa 1202 1600 a b Anton Fahne Geschichte der kolnischen julichschen und bergischen Geschlechter in Stammtafeln Wappen Siegeln und Urkunden Heberle Koln 1848 urn nbn de hbz 061 1 77394 a b c d Hermann Friedrich Macco Aachener Wappen und Genealogien Band 2 Aachen 1907 S 87 f Gunter Aders Regesten aus dem Urkundenarchiv der Herzoge von Brabant In Dusseldorfer Jahrbuch Band 44 1974 S 62 Zu Walram van Retersbeek Oude stukken mbt familie van von Schaesberg Memento des Originals vom 13 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kasteelschaesberg info Het digitale geheugen van kasteel Schaesberg abgerufen 30 Juli 2013 Emiel Ramakers De Schaesbergse erfenis In Adel aan Maas Roer en Geul deel I 2009 a b A Fahne S 376Normdaten Person GND 11902666X lobid OGND AKS VIAF 54948899 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schaesberg Adelsgeschlecht amp oldid 235669568