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Das Ritterstift Odenheim wurde um 1110 1118 auf dem Wigoldesberg heutiger Name Greifenberg als Benediktinerkloster und Hauskloster der Grafen von Lauffen gegrundet und vor der Mitte des 12 Jahrhunderts in ein nahe gelegenes Tal bei Odenheim verlegt Es wurde 1494 in ein weltliches Chorherrenstift umgewandelt und 1507 nach Bruchsal weiterverlegt In Odenheim bestanden unterdessen noch Stiftshofe die alte Klosteranlage wurde im Deutschen Bauernkrieg 1525 zerstort und danach als Steinbruch fur Bauvorhaben im Ort verwendet Die letzten baulichen Uberreste gingen im 17 Jahrhundert in einem Meiereihof auf der nach der Zerstorung von Bruchsal 1676 nochmals die Stiftsherren beherbergte und auch zwei Kirchen umfasste Das Stift wurde im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses aufgehoben Je nachdem welche Phase seines Bestehens gemeint ist sind auch die Bezeichnungen Kloster Odenheim Herrenstift Odenheim Ritterstift in Bruchsal oder Ritterstift Odenheim zu Bruchsal gebrauchlich Der Stifterhof bei Odenheim geht auf das ehemalige Ritterstift zuruckDer freistehende mittelalterliche Turm erinnert an den einstmals wehrhaften Charakter der Anlage Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundungsjahre 1 2 Blutezeit um 1200 1 3 Verpfandung der Reichsvogtei an das Hochstift Speyer 1330 1 4 Wehrhafter Ausbau der Klosteranlage ab 1377 1 5 Umwandlung zum Ritterstift 1494 und Verlegung nach Bruchsal 1507 1 6 Zerstorung des Klosters in Odenheim 1525 1 7 Bau des Stifterhofs in Odenheim 1671 1 8 Sakularisation 1802 03 2 Abte 3 Kapitulare 4 Amtmanner 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundungsjahre Bearbeiten nbsp Wappen Stift OdenheimUm die Jahre 1110 bis 1118 stifteten die Grafen von Lauffen auf dem Wigoldesberg bei Odenheim der Diozese Speyer ein Kloster nachdem sie um das Jahr 1103 das Grafenamt fur den Kraichgau ubernommen hatten und daraufhin offenbar ihren Grafensitz vom Wigoldesberg in die Nahe von Bretten verlegt hatten 1 2 3 Mit der Klostergrundung folgten sie der Tradition vieler Adelsfamilien seit dem Ende des 11 Jahrhunderts 4 Das Kloster wurde erstmals in einer Urkunde von 1122 dem Jahr des fur Klostergrundungen gunstigen Wormser Konkordats oder 1123 erwahnt als Heinrich V in Anlehnung an das Hirsauer Formular die Stiftung von Erzbischof Bruno bestatigte und sein Bruder Boppo III der Stiftung zustimmte 5 Die Grafen von Lauffen stifteten dem Kloster unter anderem Eigengut in Odenheim Tiefenbach Aglasterhausen Grossgartach Hausen an der Zaber Neckarwestheim Poppenweiler und Neckargartach und erganzten die Ausstattung spater durch weiteren Besitz so beispielsweise in Weiler an der Zaber 6 Das Hirsauer Formular garantierte den Lauffenern die vererbbaren Vogteirechte 7 Der erste Abt Eberhard kam aus Hirsau 8 Ob sich die Grablege der Lauffener in Odenheim befand ist nicht uberliefert 9 Das Kloster konnte vor dem Hintergrund gegrundet worden sein dass Bruno und sein Bruder Boppo III ihr Erbe unter sich aufgeteilt hatten und dabei Bruno seinen Anteil in das Kloster eingebracht hatte 7 Das Kloster wurde auf neuem Besitz an einem Ort gegrundet der vom Kernland abgelegen war 7 Die gestifteten Guter lagen im Zabergau am mittleren Neckar und im Kraichgau und damit ebenfalls in der Peripherie des Lauffener Territoriums zumal sich die Grafen von Lauffen in dieser Phase zunehmend in den unteren Neckarraum orientierten 7 Die Bindung an das Kloster Hirsau deutet darauf hin dass die Grafen von Lauffen in dieser Zeit dem Hirsauer Reformkreis naher gestanden haben konnten als dem kaisertreuen Umfeld der Diozese Wurzburg 10 Die Stiftung weist Parallelen zur Grundung des Klosters Gottesaue auf dessen Stiftung als Familienkloster der Grafen von Hohenberg 1110 ebenfalls anhand des Hirsauer Formulars bestatigt wurde 11 Wie auch die Lauffener stiessen die Hohenberger dafur ferner gelegenen Besitz ab die Grundung erfolgte ebenfalls durch einen Geistlichen in der Familie Gottesaue lag ebenfalls in der Diozese Speyer und das dortige Kloster war gleichermassen eng mit Hirsau verbunden 7 Das Kloster wurde vor der Mitte des 12 Jahrhunderts vom Wigoldesberg in ein zwei Kilometer entferntes Tal verlegt 3 Die dortige Klosteranlage die aus einer Klosterkirche Wohn und Wirtschaftsgebauden bestand wurde durch dieselbe Hirsauer Bauhutte errichtet die zuvor auch das Kloster Paulinzella erbaut hatte weswegen sich die Anlagen bei Odenheim und in Paulinzella baulich ahnelten 1161 erfolgte die Bestatigung der umfangreichen Besitzungen des Klosters durch Kaiser Friedrich I Barbarossa vor allem im Zabergau und am Neckar aber auch in Elsenz Ubstadt Hambrucken Bruchsal Forst Rettigheim und Ostringen 12 Viele der Besitzungen werden in dieser Urkunde zwar erstmals erwahnt haben aber wohl schon zur Grundungsausstattung gezahlt waren jedoch erst seit der Klostergrundung erstmals oder nach langem Brach liegen seit den Ungarneinfallen 954 wieder urbar gemacht worden Blutezeit um 1200 Bearbeiten 1184 erlaubte Papst Lucius III der Benediktinerabtei die Seelsorge in der Pfarrkirche von Odenheim durch Monche versehen zu lassen Die Kirche deren Guter und deren Zehntbezugsrechte wurden damit dem Kloster einverleibt 1191 nahm Papst Coelestin III das Kloster unter seinen Schutz und machte es unabhangig vom Mutterkloster des Benediktinerordens und dem Speyerer Bischof Kurze Zeit spater erfolgte von Odenheim aus die Grundung des Klosters in Kirchheim am Neckar das aus den Odenheimer Gutern u a mit dem Ort Hafnerhaslach ausgestattet wurde Um 1200 erlebte das Kloster seine Blutezeit und zog einen wirtschaftlichen Aufschwung des gesamten Ortes Odenheim nach sich Nach dem Aussterben der Grafen von Lauffen in mannlicher Linie 1216 1219 behielten die staufischen Konige bezeugt per Urkunde von Kaiser Friedrich II die Vogtei uber das Kloster Odenheim ein womit sie zur Reichsvogtei wurde 13 Die Urkunde verbot jedoch auch den Bau von Burgen Befestigungen und der Grundung Freier Stadte auf dem Gebiet des Klosters was sich spater ungunstig auf die Entwicklung Odenheims auswirken wurde da der Ort nie befestigt und zur Stadt ausgebaut wurde Ab 1225 erfolgte vom Kloster aus die Neu Grundung des Ortes Eichelberg wo sich zunachst nur Weinberge befunden hatten die aber ab jenem Jahr nicht mehr vom Kloster aus sondern von Bauern in Erbpacht bewirtschaftet wurden 1237 bestatigte Friedrich II weitere klosterliche Besitzungen in Waldangelloch Michelfeld und Zeutern nbsp Der Monchsee an der Oberen KlosterstrasseNach einem scheinbar kontinuierlichen Wachstum hat das Kloster in der Mitte des 13 Jahrhunderts erstmals wirtschaftliche Probleme gehabt Zwischen 1249 und 1261 fanden mehrere Verkaufe von Gutern und Rechten statt 1273 erhielt Odenheim das Marktrecht wodurch der Ort zu einem bedeutenden Umschlagplatz auch fur Vieh und landwirtschaftliche Produkte des Klosterbetriebs wurde Im fruhen 14 Jahrhundert ubergab das Kloster zahlreiche einst selbst bewirtschaftete Guter in Erbpacht Viele Guter in der unmittelbaren Umgebung wurden mehreren neu erbauten Hofgebauden in Odenheim als Wirtschaftsflache zugeordnet Durch die Vergabe dieser Hofe an Leibeigene oder Pachter florierte die Landwirtschaft Neben der alten Klostermuhle der spateren Oberen Muhle entstanden noch zwei weitere Muhlen bei Odenheim Verpfandung der Reichsvogtei an das Hochstift Speyer 1330 Bearbeiten Im Jahre 1330 verpfandeten die Herrscher des Heiligen Romischen Reiches ihr Vogteirecht uber das Kloster an Albrecht Hofwart von Kirchheim der auch Besitz in Munzesheim hatten 1338 erwarb der damalige Bischof von Speyer Gerhard von Ehrenberg die Schirmvogtei uber das Kloster und die Einnahmen aus der Kastenvogtei Odenheim fur das Hochstift Speyer 1349 wurde die Pfandschaft an Odenheim an die ebenfalls in Speyrer Besitz befindlichen Pfandschaften Landau in der Pfalz und Waibstadt gekoppelt sodass kunftig nur eine gemeinsame Auslosung oder Weiterverpfandung moglich sein sollte 1350 erlaubte der Kaiser eine teilweise Weiterverpfandung von der die Speyrer Bischofe alsbald Gebrauch machten um ihre Kriegskosten in jenen Jahren zu decken Innerhalb der zersplitterten Pfandschaft wurden die fruheren Naturalabgaben nun finanziell geregelt Wehrhafter Ausbau der Klosteranlage ab 1377 Bearbeiten Die politische Instabilitat und Unsicherheit fuhrte unter Abt Dieter von Helmstatt ab 1377 zum wehrhaften Ausbau der Klosteranlage Unter ihm der von den Herren von Sickingen auch Burg und Ort Rohrbach am Giesshubel erwarb wurde die Kernanlage des Klosters mit einem Wassergraben nach dem Vorbild der Burg Rohrbach umgeben die Klosterkirche erhielt einen wehrhaften Vorbau Sein Nachfolger Dietrich III von Venningen liess um 1400 schliesslich auch die um das Kloster gelegenen Wirtschaftsgebaude ummauern und die heute noch erhaltenen Wehrturme errichten Abt Dietrich II von Angelach erwarb fur das Kloster 1427 von den Herren von Mentzingen das Dorf Landshausen musste jedoch wegen der von seinen Vorgangern angehauften Schulden einen Teil der Klosterguter verpfanden Dem Kloster zugehorig waren in der Zeit zwischen 1430 und 1440 folgende Orte Odenheim mit Tiefenbach und Eichelberg Rohrbach am Giesshubel Rettigheim Landshausen 9 10 von Grossgartach die Halfte von Waldangelloch sowie Hafnerhaslach samt Kirchheim Weiterhin hatte das Kloster zu jener Zeit Guter und Leibeigene in verschiedenen weiteren Orten darunter Ostringen Michelfeld Eichtersheim Cleebronn Elsenz und Massenbachhausen Auch Dietrich II trieb unter dem Einfluss der Hussitenkriege den Ausbau des Klosters in Odenheim weiter voran Er liess die Klosterbefestigung um weitere Torturme erganzen Der Ausbau war so kostspielig dass Dietrich zur Deckung der Kosten das Kloster in Kirchheim das inzwischen zum Sommersitz des Abtes verkommen war an das Kloster in Frauenzimmern verausserte Auch der nachfolgende Abt Eberhard II von Flehingen liess nochmals weitere Verteidigungsbauten errichten 1461 hielt die wehrhafte Anlage einem Angriff des Martin Werner von Haberschlocht stand Umwandlung zum Ritterstift 1494 und Verlegung nach Bruchsal 1507 Bearbeiten Im letzten Drittel des 15 Jahrhunderts verfiel mit steigendem materiellen Wohlstand die Moral der Klostermonche Mehrfach wurde von der geistlichen Obrigkeit versucht eine Reform durchzufuhren um die Missstande zu beseitigen Den ersten Versuch machte 1468 der Bischof von Speyer Matthias von Rammung sein Nachfolger Ludwig von Helmstatt 1472 den zweiten Alle Bemuhungen um die Wiederherstellung einer monchisch asketischen Lebensfuhrung scheiterten 1472 legte der ebenfalls mit diesem Unterfangen gescheiterte Abt Johann Schenk von Winterstetten sein Amt nieder Seinem vom Stift Sinsheim nach Odenheim gewechselten Nachfolger Ulrich von Finsterlohe gelang innerhalb von 14 Jahren wenigstens die Neuordnung der Erblehensverhaltnisse der Odenheimer Guter Fur die grosse Menge an Schriftstucken die dazu angefertigt wurden liess er 1486 einen Archivbau im Kloster errichten Gleichwohl hatte das Kloster nahezu keine Monche mehr Unter Abt Ulrich erhohte sich deren Zahl von anfangs zwei nochmals auf sieben aber das monchische Klosterleben war fur nachgeborene Adlige nicht mehr attraktiv Als man die wenigen in Odenheim verbliebenen alteren Monche 1491 in die Bursfelder Kongregation ubernehmen wollte entschuldigen sich vier wegen Gebrechlichkeit so dass letztlich nur zwei Monche blieben wahrend die restlichen Bruder ausgeschlossen wurden Das Odenheimer Konvent wurde mit Monchen aus den Klostern Gottesau Sponheim und Hirsau neu besetzt Auf Drangen der adligen Monche und auf dementsprechende Bitten des romisch deutschen Konigs und spateren Kaisers Maximilian I wandelte Papst Alexander VI 1494 das Kloster Odenheim in ein freiadliges Stiftskapitel unter Beibehaltung aller Freiheiten Besitzungen Rechte und Einkunfte um Das Ritterstift bestand aus funf Dignitaren Propst Dekan Scholaster Cantor Custos und zwolf Kanonikern zehn Adlige und zwei Doktoren oder Lizenziaten sowie sieben spater zehn Vikaren Der Name Ritterstift ist darauf zuruckzufuhren dass der grosste Teil der Kanoniker mindestens Ritter sein musste Die 1491 ausgeschlossenen Monche kehrten nach Odenheim zuruck wahrend die damals neu aufgenommenen Monche in ihre Mutterkloster zuruckgesandt wurden Der letzte Abt Christoph von Angelach im Amt seit 1486 wurde somit zum Stiftspropst der Prior zum Dekan Christoph von Angelachs Nachfolger als Propst wurde Melchior von Nieppenberg der zu den 1491 ausgeschlossenen Monchen gezahlt hatte In dem im Jahre 1500 gegrundeten Oberrheinischen Reichskreis besass der Propst Sitz und Stimme Nach Bauernunruhen in der Gegend und Rechtsstreitereien zwischen Odenheim und dem adeligen Ritterstift wurde letzteres 1507 auf Drangen der Stiftsherren und Anordnung des Bischofs von Speyer Philipp I von Rosenberg unter Beibehaltung des Namens Odenheim und der Freiheiten Besitzungen Rechte und Einkunfte des Stiftes nach Bruchsal verlegt Als Sitz ubertrug er dem Stift frei und voll die Stadtkirche zu Bruchsal die den Rang einer Ritterstiftskirche erhielt Mit dieser Verlegung ging auch der Verlust des Marktrechtes von Odenheim einher In der ebenfalls 1507 von Odenheim nach Bruchsal verlegten Lateinschule wurden die Ministranten fur den Chordienst ausgebildet Dank der erst 1486 durchgefuhrten Neuordnung der wirtschaftlichen Verhaltnisse unter Abt Ulrich gelang der Umzug des Stifts und die Regelung von dessen Beziehungen zur Stadt Bruchsal aussergewohnlich rasch 1517 loste Kaiser Maximilian I das verpfandete Landau wieder ein wahrend das Stift Odenheim und Waibstadt an das Hochstift Speyer verpfandet blieben Zerstorung des Klosters in Odenheim 1525 Bearbeiten Im Bauernkrieg 1525 kam es auch zu Unruhen innerhalb des zum Hochstift Speyer zahlenden Gebietes In Odenheim erinnerte sich der Altschultheiss und Bauernfuhrer Marx Hovwarth daran dass man beim Umzug des Ritterstifts nach Bruchsal 1507 beschlossen hatte die Mauern des alten Klosters niederzulegen Er lenkte die ihm folgenden Bauern daher zu den alten Klostergebauden die daraufhin ein Raub der Flammen wurden Hatte man einen Teil der Gebaude ohnehin abgerissen so ist bei der Zerstorung der Anlage vor allem der totale Verlust des erst 1486 angelegten Archivs zu beklagen Die Bauern wollten dort primar die Zinsbucher und Abgabenverzeichnisse vernichten Diese befanden sich jedoch bereits in Bruchsal wahrend mit dem Archiv die alte Klosterbibliothek mit unzahligen alten Bucher und Handschriften darunter wohl eine Abschrift des Nibelungenlieds und die Klosterchronik verbrannte Im Gegensatz zu vielen anderen Bauerntaten in der Umgebung hatte die Zerstorung des Klosters fur die Odenheimer Bauern keine rechtliche Folgen Auch Bauernfuhrer Hovwarth wurde 1526 durch Bischof Georg von Speyer begnadigt In der Folgezeit wurde die Ruine des Klosters als Steinbruch zum Bau von Gebauden in Odenheim verwendet Steine des Klosters fanden in der 1543 erneuerten Kirche in Odenheim Verwendung ebenso in der wenig spater errichteten Plebanie und im Jagerhaus Selbst ganze Kellergewolbe wurden im Kloster abgebaut und im Ort neu aufgemauert 1569 wurde mit der Fertigstellung des Odenheimer Amtshauses die Verwaltung des Klosterbesitzes und der Landwirtschaft in den Ort verlegt Fur die Bauvorhaben in Odenheim verausserte das Stift 1546 das Dorf Rettigheim an Bischof Philipp II von Speyer Weitere Geldmittel schopfte das Stift auf neu geschaffenen Abgaben wie dem 1588 erhobenen Umgeld auf Schankwein Wegen solcher Abgaben aber auch wegen reformatorischer Umtriebe in Odenheim kam es um 1600 zu Unruhen die von 1609 bis 1615 zu einer Besetzung der Herrschaft Odenheim durch die Kurpfalz fuhrten Bau des Stifterhofs in Odenheim 1671 Bearbeiten nbsp Stifterhof Odenheim Meierei und WohngebaudeNach den Zerstorungen des Dreissigjahrigen Krieges ordnete Propst Heinrich Hathard von Rollingen 1719 im Jahr 1671 an im alten Klosterhof von Odenheim eine Meierei zu errichten Teile der Wehrmauern und Speichergebaude waren noch vorhanden neu hinzu kamen eine einschiffige Peter und Pauls Kirche sowie Wohngebaude Nach der Zerstorung von Bruchsal durch die Franzosen 1676 kehrten auch die Stiftsherren zeitweilig nach Odenheim zuruck und liessen eine Pralatur sowie eine kleine Marienkapelle im Klosterhof errichten Das alte Archivgebaude wurde zum Rittersaal umgebaut Sakularisation 1802 03 Bearbeiten 1802 03 fielen die Besitztumer des Ritterstiftes im Zuge der Sakularisation am Oberrhein an Baden Kirche und Pralatenkapelle wurden abgetragen Zu sehen sind heute noch ein Hofgut sowie zwei Turme der mittelalterlichen Anlage Abte Bearbeiten nbsp Wappen des Abtes Dieter II von Angelach am Stifterhof in OdenheimEberhard 1122 1146 Heinrich 1146 1157 Burkhard 1157 1190 Siegfried 1190 1213 Berengar 1213 1224 Deinhard 1224 1245 Heinrich II 1245 1275 Albert von Michelfeld 1275 1313 Morhardt 1313 1325 Burkard Roder 1325 1341 Dietrich 1341 1365 Dietrich II von Ubstadt 1365 1377 Dieter von Helmstatt 1377 1398 Dietrich III von Venningen 1398 1424 Dieter II von Angelach 1424 1445 Eberhard von Flehingen 1445 1458 Philipp von Flehingen 1458 1468 Johann Schenk von Winterstetten 1468 1472 Ulrich von Finsterlohe 1472 1491 Christoph von Angelach 1491 1503 Kapitulare BearbeitenChristoph von Angelach 1503 letzter Abt des Klosters Odenheim dem die Abtswurde 1486 ubertragen wurde und der nach der 1494 erfolgten Umwandlung in ein freiadliges Ritterstift diesem bis zu seinem Tode 1503 als erster Propst vorstand Melchior von Nieppenberg Propst ab 1503 unter dessen Fuhrung 1507 der Umzug nach Bruchsal erfolgte David Goler von Ravensburg 1463 1539 Propst bis 1532 auch Domherr und Archidiakon im Bistum Speyer sowie Propst des Speyerer Allerheiligenstiftes Andreas von Oberstein 1533 1603 Propst von 1567 bis 1603 Domdekan und bedeutender Reformer im Hochstift Speyer Philipp Christoph von Sotern 1567 1652 war 1607 Propst des Stifts Dompropst zu Trier und Domscholaster zu Mainz 14 Johann Heinrich von Gysenberg 1717 Stiftsdekan und Kustos Domdekan in Speyer und Domherr zu Worms Epitaph im Speyerer Dom Langhaus Hermann Lothar von Auwach 1652 1722 Stiftskapitular und Scholaster Domdekan in Speyer und Domherr zu Worms Epitaph am Speyerer Dom Aussenseite Lothar Friedrich Mohr von Wald 1659 1713 Domherr in Speyer und Kapitular am Ritterstift Bruchsal Epitaph im Speyerer Dom erhalten Beat Anton Munch von Munchenstein genannt von Lowenburg 1694 1759 Domherr in Basel und Konstanz 1717 Kapitular in Bruchsal 1743 Stiftspropst Karl Joseph von Mirbach 1718 1798 Stiftskapitular und Kantor Domscholaster in Speyer und Propst des Speyerer Allerheiligenstiftes Johann Christoph von Rotberg 1720 1772 Domkapitular in Konstanz Stiftskapitular und Kustos in Bruchsal ab 1770 Stiftspropst Joseph Anton Siegmund von Beroldingen 1738 1816 Dekan und Propst des Stiftes Odenheim Domherr in Speyer Freund Goethes und des Hl Klemens Maria Hofbauer Karl Eugen von Zobel von Giebelstadt 7 Mai 1760 26 April 1795 aufgeschworen am 6 Oktober 1789 ging dort zu Kapitel am 8 Mai 1793 er stammte aus der Familie der Zobel von Giebelstadt 15 Emmerich Carl von Schutz zu Holzhausen 9 Juli 1833 Alter 67 Jahre 16 Amtmanner Bearbeitenbis 1549 Thomas Schnee 1581 1598 Ulrich Ernst Ruff 1602 1609 Johann Conrad Vogell 1613 Melchior Vogler 1614 1619 Adam Hertzog 1626 1631 Johann Christoph Bruning 1655 Salomon Buchinger 1673 1702 Henrich Henrici 1702 1725 Johann Gottfried Henrici 1731 1755 Anton Philipp Bauer 1755 1776 Franz Christoph Fick 1776 1803 Theodor von MessbachLiteratur BearbeitenAnton Wetterer Die Verlegung des Kollegiatritterstiftes Odenheim nach Bruchsal Im Jahre 1507 Biedermann Bruchsal 1907 Robert Megerle Ritterstift Odenheim In Robert Megerle Heimatlexikon Bruchsal Veroffentlichungen der Historischen Kommission der Stadt Bruchsal Band 13 Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 1996 ISBN 3 929366 40 1 S 137 Bernd Breitkopf Die alten Landkreise und ihre Amtsvorsteher Die Entstehung der Amter und Landkreise im heutigen Landkreis Karlsruhe Biographien der Oberamtmanner und Landrate von 1803 bis 1997 Beitrage zur Geschichte des Landkreises Karlsruhe Band 1 Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 1997 ISBN 3 929366 48 7 S 76 Ralf Fetzer Die Akten des Reichskammergerichts als Quellen fur Heimat Orts und Familiengeschichte Beispiele aus den Prozessen des Ritterstifts Odenheim im 16 Jh In Kraichgau Beitrage zur Landschafts und Heimatforschung Band 16 1999 ZDB ID 127933 6 S 65 79 Ulrich Bischoff Bruchsal Bretten Durlach Ettlingen und Pforzheim Vergleich der Stadtgeschichte zwischen 1000 und 1600 Siegen 2002 Siegen Universitat Dissertation 2002 online PDF 2 5 MB Ralf Fetzer Untertanenkonflikte im Ritterstift Odenheim vom ausgehenden Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches Veroffentlichungen der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B Forschungen Band 150 Kohlhammer Stuttgart 2002 ISBN 3 17 017334 0 Zugleich Heidelberg Universitat Dissertation 1999 Ralf Fetzer Das Ritterstift Odenheim in Bruchsal zwischen Selbstbehauptung und Sakularisation In Volker Rodel Hans Ammerich Thomas Adam Hrsg Sakularisation am Oberrhein Oberrheinische Studien Band 23 Thorbecke Ostfildern 2004 ISBN 3 7995 7823 4 S 183 197 Johannes Weingart Karl Josef Zimmermann Zwei Anniversare des Ritterstifts Odenheim zu Bruchsal Schriften des Diozesan Archivs Speyer Band 34 Pilger Verlag Speyer 2006 ISBN 3 87637 083 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Odenheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kollegiatstift Odenheim in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg nbsp Wikisource Odenheim in der Topographia Palatinatus Rheni Matthaus Merian Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Ludwig H Hildebrandt Die Grafschaften des Elsenz und Kraichgaus im hohen Mittelalter ihre Grafen und deren Burgensitze mit spezieller Berucksichtigung von Bretten In Brettener Jahrbuch fur Kultur und Geschichte NF 5 Bretten 2008 S 58 Hildebrandt 2008 S 60 a b Hildebrandt 2008 S 58 Hansmartin Schwarzmaier Aus der Welt der Grafen von Lauffen Geschichtsbilder aus Urkunden In Christhard Schrenk Peter Wanner Hrsg heilbronnica 5 Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn 20 Stadtarchiv Heilbronn Heilbronn 2013 S 71 heilbronn de PDF 1 9 MB abgerufen am 21 Februar 2014 Hansmartin Schwarzmaier Die Klostergrundungen von Gottesaue und Odenheim und das Hirsauer Formular In Archiv fur Kulturgeschichte Festschrift fur Hermann Jakobs zum 65 Geburtstag Band 39 Beiheft 1995 S 219 f Schwarzmaier 2013 S 72f a b c d e Schwarzmaier 1995 S 219 Hansmartin Schwarzmaier Geschichte der Stadt Eberbach am Neckar Band 1 Jan Thorbecke Sigmaringen 1986 S 44 Schwarzmaier 1986 S 45 Hansmartin Schwarzmaier Die Reginswindis Tradition von Lauffen Konigliche Politik und adelige Herrschaft am mittleren Neckar In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins N F Band 131 1983 ISSN 0044 2607 S 187 archive org PDF 2 6 MB abgerufen am 21 Februar 2014 Schwarzmaier 1995 S 210 f Quelle Wurtt Urkundenbuch Band II Nr 375 S 134 136 WUB online Schwarzmaier 2013 S 54 LHAK Best 1A Nr 1674 Totenzettel TotenzettelTerritorien und Stande des Oberrheinischen Reichskreises des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1500 1806 Bank der geistlichen Fursten Hochstift Worms Hochstift Speyer Hochstift Strassburg Furstbistum Basel Hochstift Fulda Furstentum Heitersheim Furstpropstei Weissenburg Abtei Prum Fruhere Mitglieder Erzstift Besancon Hochstift Sitten Hochstift Lausanne Hochstift Genf Hochstift Metz Hochstift Toul Hochstift Verdun Stift Hersfeld bis 1606 1648 Bank der weltlichen Fursten Furstentum Pfalz Lautern Furstentum Pfalz Simmern Furstentum Pfalz Veldenz Furstentum Pfalz Zweibrucken Landgrafschaft Hessen Darmstadt Landgrafschaft Hessen Kassel Herzogtum Savoyen Furstentum Hersfeld ab 1648 Markgrafschaft Nomeny gefurstete Grafschaft Sponheim gefurstete Grafschaft Waldeck gefurstete Grafschaft Salm Wild und Rheingrafen gefurstete Grafschaft Salm Kyrburg Wild und Rheingrafen gefurstete Grafschaft 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