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Rohrbach am Giesshubel ist ein Dorf im Landkreis Heilbronn in Baden Wurttemberg das seit dem 1 Dezember 1971 zur Stadt Eppingen gehort Rohrbach am GiesshubelStadt EppingenWappen von Rohrbach am GiesshubelKoordinaten 49 8 N 8 51 O 49 14 8 855 203 Koordinaten 49 8 24 N 8 51 18 OHohe 203 m u NNFlache 8 79 km Einwohner 1723 31 Dez 2014 Bevolkerungsdichte 196 Einwohner km Eingemeindung 1 Dezember 1971Vorwahl 07262Ortsmitte von RohrbachOrtsmitte von Rohrbach Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Religionen 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeographie BearbeitenRohrbach liegt naturraumlich gesehen im Eppinger Gau des Unterraums Lein Elsenz Hugelland des Kraichgaus etwa vier Kilometer westlich der Stadtmitte am Zufluss des Rohrbachs zur oberen Elsenz kurz bevor sich diese aus ihrem anfanglichen Sudost auf Nordlauf durch Eppingen wendet In der Gemarkung gibt es kaum Wald die offenen Flachen werden zumeist beackert Ausserhalb dem namengebenden Ort gibt es in der Gemarkung an Besiedlung nur wenige verstreute Aussiedlerhofe und ein Gewerbegebiet im Talgrund entlang der Elsenz Geschichte BearbeitenKeltische Siedlungsfunde auf der Gemarkung von Rohrbach weisen auf eine sehr fruhe Besiedlung des Ortes hin Erste Erwahnung fand der Ort 1170 in der Chronik des Sinsheimer Klosters die nachste Erwahnung datiert von 1252 Der damals reichsritterschaftliche Ort entstand als Burgweiler nahe einer Burg die spater zum Wasserschloss umgebaut wurde Der Ort war im Besitz der Herren von Weinsberg kam 1317 als Pfand an Reinhard von Sickingen dessen Nachkommen im Jahr 1385 den damals 14 Hofstellen umfassenden Ort an das Kloster und spatere Ritterstift Odenheim verausserten das 1387 auch den Rohrbacher Hof der Herren von Ehrenberg erwarb Der in sumpfiger Niederungslage am gleichnamigen Gewasser Rohrbach gelegene Ort wurde ursprunglich zur Differenzierung von gleichnamigen Orten Rohrbach bei Eppingen genannt 1395 ist erstmals die Bezeichnung by dem gysobl belegt die sich im Laufe der Zeit zum heutigen am Giesshubel entwickelt hat Die genaue Bedeutung des Beinamens Giesshubel ist unbekannt hat aber hochstwahrscheinlich mit der Lage des Ortes am Gewasser bzw auf sumpfigem Grund zu tun In der fruhen Zeit der Zugehorigkeit zum Kloster Odenheim wurde die Landwirtschaft in Rohrbach durch die Trockenlegung von Sumpfen und die Anlage von neuen Feldern und Rebflachen sowie die Grundung neuer Huben intensiviert jedoch scheint man auch allmahlich eine hohe Abgabenlast der Untertanen aufgebaut zu haben die ihren Unmut 1525 im Bauernkrieg mit den Ausschreitungen gegen das Stift Odenheim zum Ausdruck brachten 1574 wurden in Rohrbach 73 Herdstatten Haushalte gezahlt Im 16 Jahrhundert bildete sich allmahlich eine politische Gemeinde 1608 weigerten sich die Untertanen von Odenheim und Rohrbach ein neu eingefuhrtes Umgeld auf allen ausgeschenkten Wein an das Stift Odenheim zu entrichten woraufhin durch Kaiser Rudolf II uber die Orte die Reichsacht verhangt wurde Im Zuge dessen kamen funf Rohrbacher Untertanen in Bruchsal in bischofliche Haft wurden jedoch durch die Kurpfalz wieder befreit die dadurch ihren Einfluss im Stiftsgebiet zu starken trachtete und Teile davon annektierte Nach Ruckgabe der annektierten Gebiete wurde auch die Reichsacht uber Rohrbach 1615 wieder aufgehoben 1617 erhielt die Gemeinde vom Stift Odenheim 102 Morgen Stiftswald uberlassen Im Dreissigjahrigen Krieg wurde der Ort 1633 34 von einer Hungersnot und Typhus heimgesucht und 1634 von auf Seiten des Kaisers kampfenden kroatischen Truppen ganzlich niedergebrannt Lediglich die ausserhalb des Ortes befindlichen Kirche und Schloss entgingen der Zerstorung Noch 1668 wurden nur 13 Haushalte gezahlt Die Wiederaufbauleistung der Folgejahre wurde allerdings 1749 von einem Grossbrand und noch im selben Jahr auch vom Ausbruch einer Seuche zunichtegemacht an der taglich 10 bis 15 Menschen starben 1776 entsagte die Kurpfalz zugunsten des Stifts Odenheim ihren meisten hoheitlichen Anspruchen in Rohrbach Mit der Sakularisation des Ritterstifts im Jahre 1803 kam Rohrbach als selbststandiger Ort an das Grossherzogtum Baden und darin zum Landamt Odenheim ab 1806 zum Oberamt Gochsheim und ab 1810 zum Bezirksamt Eppingen 1939 wurden 906 Einwohner gezahlt Ende 1945 waren es 1030 1 Am 1 Dezember 1971 erfolgte die Eingemeindung nach Eppingen 2 In den letzten Jahrzehnten wurden mehrere Neubaugebiete erschlossen wodurch sich die Einwohnerzahl stetig erhoht hat Heute hat Rohrbach ca 1600 Einwohner Der Ort ist nach wie vor stark landwirtschaftlich gepragt und uberwiegend Wohnort fur Pendler der umliegenden Orte und Gemeinden Religionen Bearbeiten Durch die Zugehorigkeit zum Stift Odenheim blieb Rohrbach auch wahrend der Reformation uberwiegend katholisch wenngleich es auch ab dem spaten 16 Jahrhundert vorubergehend zur Einsetzung protestantischer Pfarrer durch die Kurpfalz kam und dadurch religiose Auseinandersetzungen entfacht wurden Die Verwustungen des Krieges fuhrten auch zur Aufgabe der reformierten Pfarrstelle in Rohrbach woraufhin die protestantische Gemeinde im Ort von Eppingen aus versorgt wurde bevor das Stift Odenheim 1690 protestantische Gottesdienste in Rohrbach vollends verbot Eine evangelische Kirchengemeinde gab es danach erst wieder in jungerer Zeit Der Ort ist noch heute uberwiegend katholisch gepragt Wappen BearbeitenDie Blasonierung lautet In Silber aus dem unteren Schildrand wachsend ein Bischof mit goldenem Nimbus in silberbesetztem rotem Ornat und mit roter Inful in der Rechten einen grunen Palmzweig in der Linken einen goldenen Krummstab haltend Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp ValentinskircheDie katholische Valentinskirche geht auf eine erstmals 1395 erwahnte Kirche in Rohrbach zuruck und wurde auf einer Anhohe ausserhalb des eigentlichen Dorfes errichtet Die alte Kirche wurde im Dreissigjahrigen Krieg beschadigt und sturzte 1770 ein woraufhin 1789 90 die heutige Kirche erbaut wurde Die Kirche war in der Vergangenheit mehrfach uppig ausgemalt weist aber seit einer Renovierung von 1948 nur noch neutrale Wande und Decken auf Die barocke Ausstattung mit Haupt und zwei Seitenaltaren sowie schmuckvoller Kanzel ist dagegen erhalten Um die Kirche sind historische Grabmale von ortlichen Pfarrern ein von Emil Wachter gestaltetes Grabmal fur Anton Franznick sowie ein Kriegerdenkmal von 1922 aufgestellt An den Ortsausgangen sind drei kleine historische Kapellen darunter die Marienkapelle von 1859 Ausserdem finden sich zahlreiche Wegkreuze siehe Wegekreuze in Rohrbach am Giesshubel und ahnliche religiose Kleindenkmale in der Umgebung Am ostlichen Ende des Ortes liegt das ehemalige Schloss von 1718 mit der etwas alteren Zehntscheuer Die Gebaude werden landwirtschaftlich genutzt An die einstige Bedeutung des Ortes fur die Pferdezucht im Kraichgau erinnert eine bronzene Pferde Figurengruppe an der Ortseinfahrt beim Schloss Diese Skulptur wurde von dem Rohrbacher Kunstler Robert Lipp im Jahre 2005 geschaffen und durch private Spenden finanziert Das Schulgebaude wurde 1907 errichtet Sein Jugendstil Portal tragt die Inschrift Lerne was so kannst du was Agnesbrunnen mit Brunnengemalde an einer Hauswand Rathaus mit historischen Luftaufnahmen von Rohrbach im Treppenaufgang nbsp Schulhaus von 1907 nbsp Ehemaliges Schloss nbsp PferdeskulpturenPersonlichkeiten BearbeitenAnton Franznick 1889 1944 romisch katholischer Priester und NS Opfer geboren und begraben in Rohrbach Erwin Rupp 1954 2018 FussballspielerEinzelnachweise Bearbeiten Mitteilungen des Wurtt und Bad Statistischen Landesamtes Nr 2 Ergebnisse der Einwohnerzahlung am 31 Dezember 1945 in Nordbaden Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 479 Literatur BearbeitenRohrbach unter der geistlichen Herrschaft des Ritterstifts Odenheim 1385 1803 In 200 Jahre Pfarrkirche St Valentin Rohrbach a G Rohrbach a G 1989 Klaus Frei Familien in Rohrbach am Giesshubel Von 1620 2000 Eppingen Verwaltungsstelle Rohrbach 2001 ISBN 978 3 00 008256 6 Badische Ortssippenbucher 94 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rohrbach am Giesshubel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rohrbach bei LEO BWStadtteile von Eppingen Adelshofen Elsenz Kleingartach Muhlbach Richen Rohrbach am Giesshubel Normdaten Geografikum GND 4448880 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rohrbach am Giesshubel amp oldid 222120480