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Muhlbach ist ein Dorf im Landkreis Heilbronn in Baden Wurttemberg das seit dem 1 November 1972 zu Eppingen gehort MuhlbachStadt EppingenWappen von MuhlbachKoordinaten 49 6 N 8 54 O 49 1 8 9027777777778 228 Koordinaten 49 6 0 N 8 54 10 OHohe 228 mFlache 6 15 km Einwohner 2162 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 352 Einwohner km Eingemeindung 1 November 1972Vorwahl 07262Ehemaliges Rathaus von MuhlbachEhemaliges Rathaus von Muhlbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Brauchtum 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung ist fur das Jahr 1290 uberliefert Heinrich von Brettach 1295 schenkte eine Marienkapelle am Muhlbach dem Wilhelmitenkloster Marienthal bei Hagenau Elsass Der Ort bestand ursprunglich aus einem Herrenhof einer Muhle sowie den beiden Weilern Obermuhlbach und Niedermuhlbach die im Laufe der Zeit zu einem Ort zusammenwuchsen Am 17 Marz 1317 erwarb Gerhard von Ossweiler durch Kauf die Ortsherrschaft von Ober und Niedermuhlbach und 1365 erwarb die landesherrliche Stadt Eppingen Niedermuhlbach und 1372 Obermuhlbach um 1546 auch das Kloster mit Landereien Die Kapelle wurde reformiert und bald darauf baulich erweitert das Kloster wurde geschlossen und das Klostergebaude zum Pfarrhaus umgenutzt Seit der Reformationszeit war der Ort uberwiegend protestantisch gepragt Katholische Familien sind erst wieder ab etwa 1700 nachgewiesen Seit 1714 lebten auch einige judische Familien in Muhlbach die im Lauf des 19 Jahrhunderts die religiose Judische Gemeinde Muhlbach bildeten und von 1854 bis 1884 eine in einem Wohnhaus eingerichtete Synagoge hatten Die religiose Gemeinde loste sich jedoch infolge von Ab und Auswanderung 1885 bereits wieder auf danach lebten nur noch wenige Juden am Ort Bei der Neuordnung des Grossherzogtums Baden wurde Muhlbach 1810 zur selbststandigen Gemeinde im Amtsbezirk Eppingen 1846 wurde das Gemeindegebiet durch eine Gebietsreform Waldverteilung vergrossert wodurch Muhlbach bis 1881 in den Besitz der schon seit dem 16 Jahrhundert genutzten Keupersandsteinbruche im Wald oberhalb des Ortes gelangte Sandstein pragt die Hauser in Muhlbach ab etwa 1830 und damit das Bild der Ortsmitte die durch die vielen Steinhauser einen stadtischen Eindruck erweckt Um 1900 waren etwa 90 Prozent der mannlichen erwerbsfahigen Einwohner in den damals 18 Steinbruchbetrieben des Ortes beschaftigt Bauliche Zeugnisse jener Zeit sind u a das 1903 erbaute Rathaus und der 1912 erbaute tempelartige Wasserbehalter Ab dem Ersten Weltkrieg war die wirtschaftliche Entwicklung der Muhlbacher Steinbruche stark rucklaufig Die Konkurrenz durch Kunststein und Beton sowie die Weltwirtschaftskrise von 1929 brachten den Sandsteinabbau um 1930 fast zum Erliegen Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden fur die Monumentalbauten der damaligen Zeit wieder grosse Mengen Sandstein benotigt so dass sich die Konjunktur bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nochmals erholte 1939 wurden 1007 Einwohner gezahlt Ende 1945 waren es 1133 2 Muhlbach wurde 1972 nach Eppingen eingemeindet Der Ort hat heute ca 2100 Einwohner Die Steinbruche und zahlreiche Steinmetzbetriebe stellen bis heute einen grossen Wirtschaftsfaktor des Ortes dar nbsp Wappen von MuhlbachWappen BearbeitenBeschreibung Das Wappen von Muhlbach zeigt ein rotes Muhlrad uber einem blauen Bach auf silbernem Schild Durch dieses redende Wappen wird der Ortsname symbolisch dargestellt Brauchtum BearbeitenIn Muhlbach findet alljahrlich am Dienstag nach Pfingsten seit undenklichen Zeiten das Kuckucksholen statt eine symbolische Kuckucksjagd Der Fruhlingsbrauch geht auf die vorchristliche Zeit zuruck und wird heute vom ortlichen Heimatverein veranstaltet Zum Abschluss gibt es in der Dorfmitte das Kuckucksessen Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Evangelische Kirche und PfarrhausDie evangelische Kirche wurde 1871 im Stil der Neogotik unter Beibehaltung der Sakristei und des Chors eines Vorgangerbaus aus dem 13 Jahrhundert erbaut In der Kirche befinden sich die historische Grabplatte des Heinrich von Brettach um 1295 sowie ein Bildstock von Hans Wunderer um 1500 erneuert 1771 Die Mauer unterhalb der Kirche geht noch auf die Klosteranlagen der Wilhelmiten aus dem spaten 13 Jahrhundert zuruck Die katholische Kapelle Maria Schmerzen wurde 1865 erbaut und 1955 56 vergrossert Ihr Altar wurde 1927 von Georg Lang aus Oberammergau gefertigt Das Rathaus wurde 1903 im Jugendstil als Rat und Schulhaus erbaut Das trutzige Sandsteingebaude beherbergt seit 1998 auch ein Steinhauermuseum An die Steinhauertradition des Ortes erinnern ausserdem mehrere Sandsteinobjekte auf dem Rathausplatz sowie eine historische Kipplore und Steinsagen im benachbarten Park Das Kriegerdenkmal in den Steinbruchen oberhalb des Ortes wurde 1935 nach einem Entwurf von J Forster aus Stuttgart errichtet nbsp Klostermauer nbsp Kapelle Maria Schmerzen nbsp Kriegerdenkmal nbsp Historische Gebaude aus Sandstein im Vordergrund Haus BardensteinNeben dem Rathaus und den Kirchen weisen zahlreiche weitere historische Gebaude im Ort schmuckvolle Sandsteinfassaden auf und stehen deswegen auch unter Denkmalschutz Neben stattlichen villenartigen Wohnhausern wie dem Haus Holtz in der Hauptstrasse 6 sind hierbei auch die aufwandige Sandsteinausfuhrung einfacherer Wohn und Wirtschaftsgebaude bemerkenswert z B die tempelartige Vorderfassade des ortlichen Wasserbehalters in griechisch dorischem Stil oder der Erker mit gekuppelten Fenstern am Haus Bardenstein in der Brettachstrasse 8 In der Hauptstrasse und der Schalksgasse befinden sich mehrere renaissancezeitliche Fachwerkhauser Das Haus Gebhard in der Schalksgasse 4 ist ein ehemaliger Eppinger Stadthof von 1582 Jungere Fachwerkgebaude wie das ehemalige Gasthaus Schwarzer Adler von 1714 in der Hauptstrasse 60 gehen auf altere Vorgangergebaude zuruck nbsp Wasserbehalter nbsp Haus Holtz nbsp Haus GebhardPersonlichkeiten BearbeitenGeorg Friedrich Schlatter 1799 1875 Altersprasident des badischen Revolutionsparlaments war Pfarrer in Muhlbach Alwin Friedrich Schauer 1891 1958 erster Leiter der Evangelischen Akademie Baden und Mitglied der Bekennenden Kirche war Pfarrer in MuhlbachEinzelnachweise Bearbeiten Stadt Eppingen Eppingen in Zahlen Abgerufen am 28 Oktober 2023 Mitteilungen des Wurtt und Bad Statistischen Landesamtes Nr 2 Ergebnisse der Einwohnerzahlung am 31 Dezember 1945 in NordbadenLiteratur BearbeitenKarl Dettling 700 Jahre Muhlbach 1290 1990 Die Geschichte des Steinhauerdorfes Muhlbach von den Anfangen bis zum 20 Jahrhundert Stadt Eppingen Eppingen 1990 Eppinger stadtgeschichtliche Veroffentlichungen Band 2 Karl Dettling Das Steinhauerdorf Muhlbach in den Krisenzeiten des 20 Jahrhunderts 1900 bis 1950 Stadt Eppingen Eppingen 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Muhlbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Muhlbach bei LEO BW Heimat und Verkehrsverein Muhlbach e V Stadtteile von Eppingen Adelshofen Elsenz Kleingartach Muhlbach Richen Rohrbach am Giesshubel Normdaten Geografikum GND 4298802 0 lobid OGND AKS LCCN n93087454 VIAF 139705743 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muhlbach Eppingen amp oldid 238562932