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Alwin Friedrich Schauer 17 April 1891 in Schirgiswalde 14 Januar 1958 in Hermannsburg bei Celle war ein deutscher evangelischer Theologe und Neuorientalist Von 1947 bis 1950 war er der erste Akademieleiter der Evangelischen Akademie Baden in Bad Herrenalb Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Beruf BearbeitenNach der Gymnasialzeit und Abitur 1910 in Dresden studierte Schauer 1910 1914 Theologie und neuorientalische Philologie in Leipzig und Gottingen Von 1914 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil ab dem 1 Dezember 1915 als Leutnant der Reserve zuletzt als Dolmetscheroffizier fur Turkisch und Persisch Er verlor bereits im April 1915 in dem Ort La Ville aux Bois Champagne sein linkes Auge durch eine Schussverletzung beim Flicken eines Drahtverhaus Schon wahrend des Ersten Weltkriegs ubte Schauer fur ein Jahr die Vakanzvertretung an der St Thoma Pfarrstelle in Soest aus Nach Kriegsende war er 1919 1920 Mitarbeiter im Evangelisch Lutherischen Zentralverein fur Mission unter Israel in Leipzig Am 18 August 1920 heiratete er Helga von Harling mit der er drei Sohne hatte zwei von ihnen fielen im Zweiten Weltkrieg Am 10 August 1920 promovierte er in Leipzig zum Dr phil mit der Dissertation Der turkische Dichter Mehmed Akif nach seinen Safahat dargestellt 1920 trat Schauer seine erste Stelle als Pfarrer in Molthainen Ostpreussen an die er bis 1929 innehatte 1929 1933 war er Provinzialjugendpfarrer von Pommern in Stettin Als Mitglied der zur Berneuchener Bewegung gehorenden Michaelsbruderschaft beteiligte er sich aktiv am Widerstand gegen das Dritte Reich 1933 schloss sich Schauer einer ersten Protestbewegung der Jungreformatorischen Bewegung gegen die Deutschen Christen an Er wurde Leiter dieser Bewegung in Pommern wenig spater wurde er auch Landesleiter des sogenannten Pfarrernotbundes Dabei lasst sich Schauers innerkirchlicher Standort eher mit geistlich spirituell beschreiben als dem Spektrum der kirchenpolitischen Gruppierungen zuordnen 1934 wurde er Pfarrer im vorpommerschen Putte Aus politischen Grunden sollte er schon wenig spater in das ostpreussische Popelken 1938 1946 Markthausen im Kreis Labiau strafversetzt werden Nachdem die Versetzung Anfang 1935 fur ungultig erklart wurde konnte er bis 1937 weiter in Putte bleiben Schauer arbeitete im Bruderrat der Bekennenden Kirche Pommerns mit zog sich aber schon 1936 aus dem Kirchenkampf wegen theologischer Differenzen mit Dietrich Bonhoeffer zuruck Von 1937 bis 1946 war er Direktor des Predigerseminars Soest das am 5 Dezember 1944 durch einen Bombenangriff zerstort wurde Im Zweiten Weltkrieg war Schauer von 1939 bis 1945 Offizier und tat seit 1940 Dienst in Oslo Norwegen Er war der Adjutant des spateren Ministerprasidenten von Schleswig Holstein Theodor Steltzer Schauer stand ebenso wie Steltzer der am 1 August 1944 von der Gestapo festgenommen wurde auf der Seite des Widerstands gegen den Nationalsozialismus in Norwegen Der Norwegische Widerstand genannt Heimatfront Hjemmefronten wurdigte insbesondere seine Beteiligung an der Befreiung von Alexander Johnson aus dem Konzentrationslager Grini im April 1944 Johnson damals Leiter der christlichen Studentenbewegung spater Bischof in Hamar gilt als eine der wichtigsten Personen des Widerstands in der norwegischen Kirche Nach seiner Zwangsverabschiedung als Offizier gelang Schauer im April 1945 die Flucht nach Schweden wo er um Asyl nachsuchte Bis Ende November 1946 lebte er als politischer Fluchtling in Sigtuna Schweden Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland war Schauer 1947 zunachst an der Lutherkirche in der Karlsruher Oststadt tatig 1947 wurde er zum ersten Leiter der Evangelischen Akademie Baden in Bad Herrenalb ernannt 1950 musste er aber wegen schon langer vorhandener Meinungsverschiedenheiten mit dem Landesbischof Julius Bender die Akademiearbeit aufgeben Er war dann bis zu seiner Pensionierung 1954 Pfarrer in Muhlbach in Baden Die Stadt Soest ehrte Schauer indem sie den Friedrich Schauer Weg nach ihm benannte Veroffentlichungen BearbeitenHeimabende mit Jungmannschaft Eichenkreuz Verlag Wuppertal Barmen 1931 mit Wilhelm Stahlin Geistliche Zucht Johannes Stauda Verlag Kassel 1937 Die evangelische Akademie der badischen Landeskirche zu Herrenalb Schwarzwald Quell Verlag Stuttgart 1948 als Herausgeber Was ist es um die Holle Dokumente zum norwegischen Kirchenstreit Evangelisches Verlagswerk Stuttgart 1956Literatur BearbeitenHorst Balz Hrsg Theologische Realenzyklopadie Walter de Gruyter 1976 ISBN 3 11 015435 8 Evangelischen Akademie Baden Hg Wer redet liebt 50 Jahre Evangelische Akademie Baden Ruckschau und Perspektiven Evangelische Akademie Baden Karlsruhe 1997 ISBN 3 89674 500 X Margot Kassmann Hrsg Gott will Taten sehen Christlicher Widerstand gegen Hitler Ein Lesebuch C H Beck Verlag Munchen 2013 ISBN 978 3 406 64453 5 Werner Klan Die evangelische Kirche Pommerns in Republik und Diktatur Geschichte und Gestaltung einer preussischen Kirchenprovinz 1914 1945 Bohlau Koln Weimar 1995 ISBN 3 412 04195 5 Ulrich Rottschafer 100 Jahre Predigerseminar in Westfalen 1892 1992 Luther Verlag Bielefeld 1992 ISBN 3 7858 0342 7 Friedrich Winter Bischof Karl von Scheven 1882 1954 Ein pommersches Pfarrleben in vier Zeiten 2010 ISBN 978 3 88981 281 0 Friedrich Winter Friedrich Schauer 1891 1958 Seelsorger Bekenner Christ im Widerstand Wichern Berlin 2011 ISBN 978 3 88981 326 8 Ralf Stieber Artikel Alwin Friedrich Schauer in Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon Band XLIV Spalten 1164 1172 Verlag Traugott Bautz Nordhausen 2022 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Schauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Portratfoto um 1950 Normdaten Person GND 128271086 lobid OGND AKS LCCN no2012013539 VIAF 25650694 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schauer FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe und NeuorientalistGEBURTSDATUM 17 April 1891GEBURTSORT SchirgiswaldeSTERBEDATUM 14 Januar 1958STERBEORT Hermannsburg bei Celle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Schauer Pfarrer amp oldid 232612397