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Dieser Artikel behandelt den Kirchenkampf von 1933 bis etwa 1939 Zum Kampf zwischen Bismarck und der katholischen Kirche etwa 1871 1878 siehe Kulturkampf Als Kirchenkampf im engeren Sinn bezeichnet man den Konflikt innerhalb der Deutschen Evangelischen Kirche zwischen der Bekennenden Kirche einerseits und den Deutschen Christen anderseits von 1933 bis etwa zum Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 Im weiteren Sinn wird oft die Epoche der deutschen Kirchengeschichte in der Zeit des Nationalsozialismus insgesamt so bezeichnet In diesem Fall umfasst der Begriff den Kampf des NS Staates gegen die evangelische und die katholische Kirche sowie ihre herkommlichen Organisationsstrukturen mit dem Ziel der Gleichschaltung den Kampf von Nationalsozialisten in und ausserhalb der Kirchen gegen das konfessionelle Christentum Dieser Kampf verfolgte verschiedene Zwecke Sie sollten z B mit der NS Ideologie kompatibler gemacht werden ihr gesellschaftlicher und politischer Einfluss sollte verringert werden einigen Nazis schwebte eine arteigene Religiositat vor siehe z B Germanische Glaubens Gemeinschaft Ludwig Fahrenkrog den Abwehrkampf von christlichen Gruppen und Teilkirchen gegen diese Bestrebungen Dass der letztgenannte Abwehrkampf als allgemeines Kennzeichen jener Epoche zu gelten hat wird in kritischer Kirchengeschichtsschreibung bestritten vielmehr wird die Haltung der Kirchen gegenuber dem Dritten Reich als Schwanken zwischen Anpassung und Widerstand beschrieben bzw gewertet wobei mutige Aktionen wie der gemeinsame Hirtenbrief des deutschen Episkopats gegen das Dritte Reich 1 der Anpassung einzelner an die NS Politik gegenuberstanden 2 Daruber hinaus werden gelegentlich auch andere Kampfe zwischen Kirchen oder innerhalb einer Kirche sowie Kampfe gegen Kirchen oder gegen die Kirche als Kirchenkampf bezeichnet ohne dass es sich dabei um einen definierten Begriff handelt 3 Als Bezeichnung fur den Kampf zwischen dem Staat und der katholischen Kirche in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts insbesondere unter Reichskanzler Bismarck hat sich der Begriff Kulturkampf durchgesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Kirchenkampf in Frankreich 1871 1905 3 Kirchenkampf in Deutschland 3 1 Haltung der evangelischen Kirchen zu Kaiserreich und Weimarer Republik 3 2 Haltung der NSDAP zu den Kirchen 4 Das Jahr 1933 4 1 Evangelische Reaktionen nach Hitlers Machtantritt 4 2 Der Arierparagraph Ausloser des Kirchenkampfes 4 3 Kampf um die Kirchenleitungen 4 4 Katholische Haltung zum NS Regime 5 Entstehung der Bekennenden Kirche 5 1 Der Pfarrernotbund 5 2 Bekenntnisgemeinschaft und Barmer Theologische Erklarung 6 Von Barmen 1934 bis zur Verhaftung Niemollers 1937 6 1 Kirchenspaltung 6 2 Spaltung der BK 6 3 Verhaltnis der Okumene zur BK 6 4 Verscharfte Staatsmassnahmen und Gegenmassnahmen der BK 7 Von Juli 1937 bis Kriegsbeginn 8 Erste Kriegshalfte 9 Kirche und Juden 10 Zweite Kriegshalfte 11 Biblischer Ungehorsam 12 Folgen 12 1 In Deutschland 12 2 In Osterreich 12 3 In der Okumene 13 Siehe auch 14 Literatur 14 1 Quellen 14 2 Gesamtdarstellungen 14 3 Einzelaspekte 15 Weblinks 16 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenDer Ausdruck Kirchenkampf kam 1933 dem Jahr der Machtubernahme fur die Auseinandersetzung zwischen den Deutschen Christen DC und jenen Kreisen auf die sich 1934 in der Bekennenden Kirche BK zusammenschlossen In der kirchenhistorischen Forschung nach 1945 wurde damit die gesamte protestantische Epoche in Deutschland von 1933 bis 1945 bezeichnet Heute ist dieser Epochenbegriff umstritten da er den falschen Eindruck erweckt die evangelischen Kirchen hatten das NS Regime insgesamt bekampft Zwar gab es auf evangelischer wie katholischer Seite einzelne Kirchenvertreter und Gruppen die die Hitlerregierung offentlich kritisierten und oder sogar konspirativen Widerstand leisteten Doch eine geschlossene kirchliche Opposition gegen den Nationalsozialismus und seine Politik gab es nicht Im Zentrum des innerhalb der evangelischen Kirche ausgetragenen Kirchenkampfes stand ein Konflikt zwischen den Deutschen Christen und der Bekennenden Kirche um das Verstandnis und die Auslegung des Evangeliums Dieser theologische Konflikt wurde auf Seiten der Bekennenden Kirche zu einer indirekten politischen Opposition gegen den Staat insofern er eine Einmischung des Regimes in Glaubensinhalte und Kirchenverfassung abzuwehren suchte Damit widersprach er dem Totalitatsanspruch der nationalsozialistischen Ideologie Ein politischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus war damit weder beabsichtigt noch folgte er daraus von seltenen Ausnahmen abgesehen Viele Bekennende Christen waren gleichzeitig Antisemiten Wahler und oder Mitglieder der NSDAP und begrenzten ihren Widerspruch ausdrucklich auf die Ubergriffe des Staates auf innerkirchliche Angelegenheiten Der Begriff Kirchenkampf hat sich dennoch im Protestantismus eingeburgert weil der Kampf um das Selbstverstandnis der ganzen Kirche ging Denn der kleinere bekennende Teil der evangelischen Christen berief sich auf die Grundlagen des christlichen Glaubens in Bibel und Glaubensbekenntnis Er beanspruchte daher die ganze evangelische Christenheit rechtmassig zu vertreten Diesem Anspruch gibt die Evangelische Kirche in Deutschland EKD seit 1945 Recht so dass die Bekennende Kirche als wahre Kirche gewurdigt und ihre Dokumente vor allem die Barmer Theologische Erklarung von einigen Landeskirchen in die Bekenntnisschriften aufgenommen wurden Ausloser und Thema des Kirchenkampfes war der Versuch des NS Regimes mit Hilfe der Deutschen Christen Rassestandpunkte in den Kirchen durchzusetzen und deren Organisationsform zu bestimmen Dies wurde von der Seite des Staates als politischer von Seiten der Bekennenden Christen aber als theologischer Konflikt gesehen Der Kirchenkampf lasst sich daher nur bedingt als Konflikt zwischen Kirche und Staat auffassen er war im Kern ein Kampf um das Selbstverstandnis der evangelischen Kirche mit politischen Wirkungen Im Sinne einer Reformation war er nicht mit dem Ende des NS Regimes abgeschlossen sondern dauert noch an Versuche den Begriff auf Konflikte zwischen den Kirchen und realsozialistischen Staaten auszudehnen haben sich nicht durchgesetzt siehe z B Christen und Kirchen in der DDR Grosser Terror Sowjetunion Kirchenkampf in Frankreich 1871 1905 BearbeitenIn Frankreich kam es seit der Grundung der Dritten Franzosischen Republik nach dem Deutsch Franzosischen Krieg von 1870 71 wiederholt zu innenpolitischen Spannungen weil machtige konservativ restaurative Krafte in der franzosischen Gesellschaft der republikanisch demokratischen Staats und Gesellschaftsform grundsatzlich skeptisch gegenuberstanden Am 11 Mai 1902 gewann im Gefolge der Dreyfus Affare ein politisches Linksbundnis Bloc des gauches die Parlamentswahlen Die Radikaldemokraten sahen insbesondere die romisch katholische Kirche in Frankreich als Feind der Republik an Die burgerlichen Liberalen kritisierten insbesondere die antimodernistische Haltung der katholischen Kirche Die jahrhundertelange Tradition des Antiklerikalismus geht in Frankreich auf die Zeit der Aufklarung und der Franzosischen Revolution zuruck Die neue Regierung Kabinett Combes unter Emile Combes fasste den Entschluss dauerhaft den Einfluss der Kirchen auf die Gesellschaft und insbesondere das Erziehungswesen zu beschranken In einer Reihe von Gesetzen wurde das Verhaltnis von Kirche und Staat Frankreich neu geregelt Im Juli 1902 wurde etwa 3000 staatlich nicht genehmigte kirchliche Schulen geschlossen Dies fuhrte zu heftigen offentlichen Protesten 74 der 78 franzosischen Bischofe unterzeichneten eine protestation Daraufhin stellte die Regierung die Besoldung der Bischofe ein Im Marz 1903 wurden alle mannlichen Ordensgemeinschaften aufgelost Im Juli 1903 folgte die Aufhebung aller weiblichen Ordensgemeinschaften Am 7 Juli 1904 wurde die Neugrundung von Ordensgemeinschaften verboten Am 9 Dezember 1905 wurde das Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat verabschiedet Das Gesetz galt zwar vor allem der katholischen Kirche in Frankreich aus Grunden der Neutralitat galten diese Regelungen aber auch fur andere Konfessionen Kirchenkampf in Deutschland BearbeitenHaltung der evangelischen Kirchen zu Kaiserreich und Weimarer Republik Bearbeiten Die liberale Theologie des 19 Jahrhunderts hatte sich gerade in Deutschland mit Idealismus oder Romantik verbunden Sie ging induktiv von der religiosen Erfahrung aus um diese in der kirchlichen Verkundigung bewusst zu machen und zu bestatigen Friedrich Schleiermacher Sie bejahte die Autonomie der Lebensgebiete als eigenstandige Offenbarungsquelle und glaubte an den standigen sittlichen und kulturellen Fortschritt des Menschen Innergeschichtliche Ziele wurden zu verpflichtenden Bezugspunkten fur kirchliches Reden und Handeln aufgewertet Die lutherische Orthodoxie blieb indes eng mit Adel und Monarchie verbunden und bildete seit 1789 ein konservatives Bollwerk gegen Rationalismus und Liberalismus Dort begrussten fuhrende Theologen die Reichseinung von 1871 sturmisch und erhoben Otto von Bismarck zum Vollender der Reformation Die meisten Landeskirchen erhielten zwar eine Synodalverfassung die die Mitspracherechte der Gemeinden starkte behielten aber ihre konfessionellen Sonderbindungen und Verwaltungen Die Bundesfursten waren in ihren Landern etwa der Kaiser als preussischer Konig in Preussen wie in anderen Monarchien zugleich oberster Bischof die Kirchengesetze erlassen oder aufheben konnten Landesherrliches Kirchenregiment Mit den Lutherjubilaen von 1883 und 1917 kam es zu einer Lutherrenaissance Der kulturelle Fortschritt wurde skeptisch betrachtet und unter den Vorbehalt der grundsatzlichen Sundhaftigkeit allen menschlichen Strebens gestellt Ein Lutherbild mit konfessionellen und nationalen Zugen wurde gepflegt das sich von Rom und Paris also dem Katholizismus und der Menschenrechtstradition abgrenzte Der Erste Weltkrieg zerbrach den allgemeinen humanen Fortschrittsglauben nachhaltig Zudem beendete die Novemberrevolution die preussisch lutherische Allianz von Thron und Altar Friedrich Ebert sicherte den evangelischen Kirchen aber schon im Januar 1919 zu dass die vorbereitete Verfassung ihre Privilegien vor allem den staatlichen Einzug der Kirchensteuer nicht antasten werde Dennoch wurde der Protestantismus in der Weimarer Republik erneut zum Hort eines demokratiefeindlichen Nationalismus Da Sozialdemokraten an Regierungen beteiligt waren nahm fur viele evangelische Christen die Nation die Stelle des Obrigkeitsstaates ein Sie sahen das Kriegsende 1918 weithin als Niederlage und Demokratie und Sozialismus als Feinde des Christentums Nach Verabschiedung der Weimarer Verfassung richtete der Prasident des altpreussischen Evangelischen Oberkirchenrats EOK Reinhard Moller ein tiefempfundenes Dankeswort an unseren furstlichen Schirmherrn den abgesetzten Kaiser Kirchenfuhrer wie Detlev von Arnim Krochlendorff jubelten Der Umsturz hat sich auf unsere Kirche nicht miterstreckt Die konservative Kontinuitat der Landeskirchen die als Volkskirche fur alle religiosen Bedurfnisse der getauften Deutschen zustandig waren blieb erhalten Nur einige Aussenseiter sahen die soziale Frage schon vor 1914 als Problem das auch das Christentum angeht Als Christ Mitglied der SPD zu sein war damals nahezu undenkbar Eine seltene Ausnahme war der schwabische Pietist Christoph Blumhardt Doch nach 1918 wuchs die religios soziale Bewegung auch in Deutschland zeitweise auf einige 10 000 Anhanger Der 1926 gegrundete Bund der religiosen Sozialisten Deutschlands um Georg Fritze und Georg Wunsch gehorte zu den ersten und entschiedenen Warnern vor dem aufkommenden Nationalsozialismus Die Dialektische Theologie veranderte seit 1919 die geistige und kirchliche Landschaft indem sie energisch nach der Verantwortung der Kirche vor dem Wort Gottes und so auch fur die Welt fragte Der Schweizer Theologe Karl Barth stellte die Bindestrich Theologien die ein zeitliches mit einem ewigen Anliegen meinten verbinden zu konnen und das Selbstverstandnis des Kulturprotestantismus als Erziehungsanstalt der burgerlichen Gesellschaft radikal in Frage Doch solche Warner blieben praktisch ohne Wirkung auf die Kirchenpolitik Massgebend waren hier Kirchendiplomaten wie der damalige Generalsuperintendent der Kurmark Otto Dibelius der in seinem Buch Das Jahrhundert der Kirche 1926 schrieb Die ev Kirche steht am Anfang einer neuen Epoche Ungeheure Moglichkeiten stehen vor uns Ungeheure Aufgaben Die Weltwirtschaftskrise traf die Kirchen dank der staatlichen Absicherung ihrer Finanzgrundlagen kaum sie wurde als Chance zur Steigerung ihrer Einflussmoglichkeiten begriffen Das Kirchliche Jahrbuch von 1930 triumphierte die Kirche habe in der allgemeinen Inflation ihren Wert gesteigert Gegen diese Selbstzufriedenheit schrieb Karl Barth 1930 seine bisher scharfste Replik den Aufsatz Quousque tandem in dem es hiess Wo diese Sprache geredet wird da ist Catilina da ist die eigentliche gefahrliche Verschworung gegen die Substanz der evangelischen Kirche Die Substanz der Kirche ist die ihr gegebene Verheissung und der Glaube an diese Verheissung Wann ware die Verheissung nicht grosser deutlicher leuchtender geworden unter wirklicher Anfechtung von aussen Wenn sie Jesus Christus sagt muss und wird man und wenn sie es tausendmal sagte ihre eigene Sattheit und Sicherheit horen und sie soll sich nicht wundern wenn sie mit allem ihrem Jesus Christus in den Wind an der wirklichen Not der wirklichen Menschen vorbeiredet wie sie am Worte Gottes vorbeigeholt aus aller Mahnung Trostung und Lehre der Bibel und der Reformatoren Wasser auf ihre eigenen kleinen Muhlen gemacht hat 1930 gaben sich die evangelischen Landeskirchen mit dem Deutschen Evangelischen Kirchenbund einen lockeren Dachverband Zudem schlossen sie am 11 Mai 1931 einen Kirchenvertrag mit dem Freistaat Preussen ab den viele Kirchenfuhrer als Sieg uber die Entrechtung durch die Weimarer Verfassung empfanden 4 Er sicherte ihnen Religionsunterricht und offentliche Finanzmittel zu Zugleich wurden die Rechte der Synoden als innerkirchliche Parlamente gestarkt und damit Lagerbildung in den Kirchen gefordert Haltung der NSDAP zu den Kirchen Bearbeiten Der aufkommende Nationalsozialismus stellte den Kampf um die Vorherrschaft der arischen Herrenrasse die Eroberung von Lebensraum im Osten als antibolschewistischen Kreuzzug und die Vernichtung des Judentums ins Zentrum seines Programms Diese Ziele waren nur mit einer im nationalsozialistischen Geist erzogenen Bevolkerung zu erreichen die sich von der judischen Mitleidsmoral des Christentums abkehren wurde Die NS Ideologie erhob daher Anspruch auf eine totale Weltanschauung die keinen Raum fur konkurrierende religiose oder politische Weltdeutungen und Sinngebungen liess Eine Einheitspartei sollte sie machtpolitisch als Staatsdoktrin durchsetzen Gegenuber den Kirchen verfolgte die NSDAP eine Doppelstrategie von Vereinnahmung und direkter Konfrontation Bis 1930 liess sie sie aus ihren politischen Aktivitaten heraus Ihr Programm warb zunachst um die Christen indem es ein positives Christentum ohne konfessionelle Bindung propagierte ein meist unbemerkter Zusatz schrankte dies ein soweit sie nicht gegen das Sittlichkeits und Moralgefuhl der germanischen Rasse verstossen Religion sollte nur in den Grenzen des Nationalgefuhls moglich sein ein deutscher Glaube konnte Gott so nur in der deutschen Geschichte finden Die nationale Revolution wurde als Erfullung aller religiosen Sehnsuchte ausgegeben Hinzu kam ein militanter Antisemitismus der anders als der altere religiose Antijudaismus ausschliesslich rassisch definiert war 5 Schon 1880 erhob der Protestant Adolf Stoecker den Antisemitismus zum politischen Programm seiner Christlich sozialen Partei die jedoch nie mehr als drei Reichstagsabgeordnete erreichen konnte In der NS Ideologie wurde dann ein diffuser metaphysischer Antisemitismus 6 zentral Hitler hatte in Mein Kampf 1923 geschrieben Indem ich mich des Juden erwehre erfulle ich das Werk des Herrn Seit dem neuen Kirchenvertrag von 1930 versuchte die NSDAP die evangelischen Christen offensiv in ihren Kampf gegen das Weimarer System aus Marxismus Judentum und Zentrum zu gewinnen SA Trupps besuchten geschlossen evangelische Gottesdienste und hielten Mahnwachen vor Kirchen um pazifistisch oder religios sozial eingestellte Pastoren einzuschuchtern So gelang es zum Beispiel durch geschurte Emporung zu verhindern dass der Berliner Pfarrer Gunther Dehn seine Dozentur in Halle Saale antreten konnte Dehn hatte in einem Gemeindevortrag Der Christ und der Krieg von 1928 die Kriegsdienstverweigerung als christliche Moglichkeit biblisch begrundet 1932 grundete sich zudem die Glaubensbewegung Deutsche Christen DC als Zusammenschluss von evangelisch getauften Nationalsozialisten Sie wollten der NS Ideologie in ihrer Kirche erst Raum dann Alleingeltung verschaffen nachdem die Deutschnationalen bzw der Christlich soziale Volksdienst 1930 die Kirchenwahl in Preussen gewonnen hatte Sie pflegten ein arteigenes Christentum das durch Elemente einer neuheidnischen Religiositat aus dem Volkstum erneuert werden sollte Sie wollten das Fuhrerprinzip innerkirchlich verankern und strebten die Vereinheitlichung der bisher nach Konfessionen gegliederten Landeskirchen in einer Reichskirche an Gefuhrt wurden sie vom Pfarrer Joachim Hossenfelder gefordert wurden sie von namhaften Theologen wie Emanuel Hirsch der die DC Theologie schon 1920 mit seinem Buch Deutschlands Schicksal vorbereitet hatte Auch Paul de Lagarde und Arthur Dinter gelten als Vorlaufer da sie wie die DC Paulus von Tarsus zum Verderber des Christentums erklarten Jesus als antijudischen Propheten darstellten und eine national deutsche Religion vertraten Als innerkirchliche Erneuerungsbewegung nach 1933 entstanden musste die Bekennende Kirche dann an mehreren Fronten zugleich kampfen gegen die von den Nationalsozialisten aufgedrangte Politisierung Gleichschaltung und Instrumentalisierung der Kirche gegen die von innen kommenden Anpassungstendenzen gegen die konfessionellen Sonderwege und nicht zuletzt gegen eigene Furcht Feigheit und Inkonsequenz die einen wirksamen Widerstand verhinderten Das Jahr 1933 BearbeitenEvangelische Reaktionen nach Hitlers Machtantritt Bearbeiten Die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30 Januar 1933 wurde auch von Christen als Rettung des Vaterlandes begrusst Mit der Verordnung des Reichsprasidenten zum Schutz von Volk und Staat Reichstagsbrandverordnung hob Hitler am 28 Februar einen Tag nach dem Reichstagsbrand alle personlichen Freiheitsrechte der Weimarer Verfassung auf dieses Gesetz legitimierte spater die Bespitzelung und Inhaftierung auch von Kirchenvertretern Es wurde von den Kirchen kaum wahrgenommen Otto Dibelius hielt am 21 Marz in der Potsdamer Nikolaikirche einen Gottesdienst fur die am 5 Marz in den Reichstag gewahlten und zum Tag von Potsdam in der Stadt erschienenen evangelischen Abgeordneten ab Am 23 Marz einen Tag vor dem Beschluss des Ermachtigungsgesetzes hatte Hitler die Kirchen mit einer Regierungserklarung beruhigt in der er versprach Die nationale Regierung sieht in den beiden christlichen Konfessionen die wichtigsten Faktoren zur Erhaltung unseres Volkstums Er werde ihnen den ihnen zukommenden Einfluss einraumen und sicherstellen und sehe im Christentum die unerschutterlichen Fundamente des sittlichen und moralischen Lebens unseres Volkes 7 Am 30 Marz befolgten viele hochrangige Okumeniker der Kirchen und Freikirchen die Empfehlung der NSDAP Briefe an ihre auslandischen Partner zu schreiben in denen sie in aller Form darum baten der Hetze gegen Deutschlands Neuordnung entgegenzutreten Alles vollziehe sich in ruhiger Disziplin und diene dem Frieden Dibelius schilderte in einer Radioubertragung in die USA u a dass die Verhafteten in den Gefangnissen ordentlich behandelt wurden Den zwei Tage spater durchgefuhrten Judenboykott legitimierte Dibelius wiederum als staatliche Wiederherstellung der Ordnung und Notwehr Auch die Reaktionen in der Okumene auf die beginnende Judenverfolgung sah er als Auslandshetze die er auf die internationalen Verbindungen des Judentums zuruckfuhrte Am 3 und 4 April fand in Berlin eine Reichstagung der DC statt Dort nahmen neben NSDAP Vertretern wie Hermann Goring auch Universitatstheologen wie Karl Fezer teil dieser wollte die Gunst der Stunde zu einer inneren Volksmission nutzen Die radikaleren Redner aber wollten Fuhrerprinzip und Artgemassheit direkt auf die ganze Kirche ubertragen forderten den Ausschluss der getauften Juden und drohten auch in der Kirche Staatskommissare einzusetzen Dies geschah dann erstmals am 22 April in der mecklenburgischen Landeskirche Der Arierparagraph Ausloser des Kirchenkampfes Bearbeiten Am 7 April folgte das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums Der Arierparagraph darin bedrohte judische Beamte Universitatsprofessoren und auch Pastoren mit Entlassung Als einer der ersten reagierte Dietrich Bonhoeffer darauf mit seinem Aufsatz Die Kirche vor der Judenfrage abgeschlossen am 15 April im Juni veroffentlicht Darin stellte er klar fest dass mit dem Ausschluss der Juden die Existenz der Kirche als Glaubensgemeinschaft auf dem Spiel stehe Aber sie habe nicht nur die getauften sondern alle Juden gegen Staatsubergriffe in Schutz zu nehmen Die Kirche ist den Opfern jeder Gesellschaftsordnung in unbedingter Weise verpflichtet auch wenn sie nicht der christlichen Gemeinde angehoren Sie habe den Staat zu fragen womit er die Entrechtung einer Minderheit verantworten konne wenn er darauf weiter mit Gewalt antworte habe sie nicht nur die Opfer unter dem Rad zu verbinden sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen Fur Bonhoeffer war das Verhaltnis zu den Juden also der Zentralpunkt des Kirchenkampfes Er thematisierte das Widerstandsrecht schon als die meisten Christen die Staatsgewalt gegen Juden ignorierten oder gar Verstandnis dafur zeigten Dagegen hielt er pointiert fest Aufgabe christlicher Verkundigung ist es zu sagen hier wo Jude und Deutscher zusammen unter dem Wort Gottes stehen ist Kirche hier bewahrt es sich ob Kirche noch Kirche ist oder nicht Ebenso verwarfen im Mai elf westfalische Pfarrer darunter Hans Ehrenberg und der spatere Martyrer Ludwig Steil den Ausschluss von Juden als haretische Kirchenspaltung Auch die Jungreformatorische Bewegung erklarte in ihren Grundsatzen zur neuen Gestaltung der Kirche in Punkt 7 Wir bekennen uns zum Glauben an den heiligen Geist und lehnen deshalb grundsatzlich die Ausschliessung von Nichtariern aus der Kirche ab denn sie beruht auf einer Verwechslung von Staat und Kirche Der Staat hat zu richten die Kirche hat zu retten Staatliche Gesetze wurden abgelehnt sofern sie der Kirche den Ausschluss der Menschen judischer Herkunft aufzwangen Dahinter stand das traditionelle lutherische Verstandnis der Zwei Reiche Lehre wonach der Staat Inhalte und Durchsetzung von Recht eigengesetzlich bestimmen konne wahrend die Kirche sich auf Rettung des Seelenheils zu beschranken habe Demgemass blieb ein kirchlicher Widerstand gegen die spateren Nurnberger Rassegesetze aus Das Gutachten der evangelisch theologischen Fakultat der Universitat Marburg kam im September 1933 zu dem uneingeschrankten Ergebnis Darum ist der Arierparagraph eine Irrlehre von der Kirche und zerstort deren Substanz Das kennzeichnete ein Staatsgesetz das kirchliche Geltung beanspruchte als von allen Christen unbedingt abzulehnende Haresie Irrlehre Damit legte es nahe dieses Gesetz als Unrecht auch sonst abzulehnen und dem Staat an diesem Punkt zu widerstehen Dennoch stellte kaum eine Stellungnahme der Bekenner unter den Christen die Legitimitat der Staatsmassnahmen gegen Juden in Frage Kampf um die Kirchenleitungen Bearbeiten Die evangelischen Kirchenleitungen waren vor allem um ihre Organisation besorgt Sie griffen nun den Ruf nach einer Kirchenreform selber auf Man hoffte so die Initiative wiederzugewinnen und die DC zuruckzudrangen Der Verfassungsentwurf von Wilhelm Zoellner vom 13 April einer von vielen sah eine Evangelische Kirche deutscher Nation vor in der eine lutherische und reformierte Reichskirche nebeneinander bestehen sollten Bevor er ausgearbeitet werden konnte ernannte Hitler den Wehrkreispfarrer Ludwig Muller einen uberzeugten Nationalsozialisten am 25 April zu seinem Vertrauensmann und Bevollmachtigten fur die Fragen der evangelischen Kirche Sofort ernannten die DC Muller zu ihrem Schirmherrn und forderten Kirchenwahlen um ihn dort zum Reichsbischof zu machen In den folgenden Beratungen mit Muller sahen Hermann Kapler August Friedrich Karl Marahrens und Hermann Albert Hesse Reichskirche und Fuhrerprinzip bereits als diskussionswurdig an nur die Artgemassheit klammerten sie noch aus Da der Arierparagraph nur wenige kirchliche Mitarbeiter etwa 110 Pfarrer sowie eine unbekannte Zahl von Theologiestudenten judischer Abstammung getroffen hatte nahm die Bereitschaft zu auch an diesem Punkt dem Druck von Partei und DC nachzugeben Zugleich bildete sich aus mehreren schon vorher bestehenden Gruppen mit unterschiedlichen Erneuerungsanspruchen an die Kirche u a Berneuchener Bewegung Sydower Bruderschaft Neuwerkbewegung eine Jungreformatorische Bewegung Sie forderte ebenfalls eine einige aber an die reformatorischen Bekenntnisschriften gebundene Gesamtkirche und favorisierte Friedrich von Bodelschwingh als deren Bischof Die Landeskirchenleitungen hatten schon begonnen sich zu einer foderalen Deutschen Evangelischen Kirche DEK umzubilden und wahlten am 27 Mai Bodelschwingh zum Reichsbischof noch bevor dieses Amt in der Kirchenverfassung vorgesehen war Der preussische Kultusminister behauptete daraufhin eine Verletzung des Staatsvertrags und begann den kirchlichen Behordenapparat umzubilden Am 24 Juni trat Bodelschwingh unter staatlichem Druck zuruck Reichsprasident Hindenburg intervenierte bei Hitler gegen die Kirchenpolitik durch einen offenen Brief der in der Tagespresse am 1 Juli 1933 veroffentlicht wurde Der DEK wurde per Gesetz am 14 Juli eine neue Verfassung auferlegt und neue Synodalwahlen fur den 23 Juli ausgerufen Nachdem Hitler am Abend vor der Wahl im Rundfunk fur die DC Partei ergriffen hatte errangen diese mit der Parole ein Volk ein Reich eine Kirche einen erdrutschartigen Wahlsieg uber die von den Jungreformatoren gebildete Gruppe Evangelium und Kirche Um eine vom Staat abhangige Kirche zu schaffen besetzten die DC die Kirchenleitungen und gliederten die Landeskirchen neu nach dem Fuhrerprinzip und historischen Bistumern Am 27 September wahlten ihre Kirchenleitungen Muller zum Reichsbischof Auch die bei der Wahl unterlegenen Kirchenvertreter stimmten nun fur Muller Die Opposition erreichte aber dass der Bezug auf die reformatorischen Bekenntnisse in die neue Kirchenverfassung kam Die radikaleren Krafte der DC forderten nach ihrem Wahlerfolg die Vollendung der Reformation als Analogie zur nationalen Revolution in der Kirche die Entfernung alles Undeutschen aus Gottesdienst und Bekenntnis die Entjudung des Evangeliums und ein artgemasses Christentum das einen heldischen Jesus anbeten sollte Dieses Programm wurde am 13 November im Berliner Sportpalast verkundet und bei nur einer Gegenstimme angenommen Die Rede des DC Vertreters Reinhold Krause der ein unverblumt antisemitisches neuheidnisches Christentum beschwor loste jedoch einen Skandal aus und bewegte viele gemassigte DC Mitglieder zur Abkehr von dieser Kirchenpartei einige auch zum Rucktritt von ihren Amtern Anschliessend zerfiel die DC in mehrere Splittergruppen Reichsbischof Muller gliederte am 20 Dezember die evangelischen Jugendverbande die sich zum Evangelischen Jugendwerk Deutschlands zusammengeschlossen hatten ohne Rucksprache mit ihren Fuhrern und gegen deren erklarten Willen in die Hitler Jugend ein Muller glaubte Hitler damit sein schonstes Weihnachtsgeschenk gemacht zu haben verlor aber weithin das Vertrauen der evangelischen Jugend die sich vielfach selbst zu organisieren begann Auch Hitler liess ihn ab 1934 fallen Katholische Haltung zum NS Regime Bearbeiten Seit den Erfahrungen des Kulturkampfs der Bismarckara gegen die Kirche blieb die katholische Bevolkerung politischen Neuerungen gegenuber uberwiegend distanziert Dies traf auch auf den Nationalsozialismus zu Die deutschen katholischen Bischofe hatten wiederholt vor der NS Ideologie gewarnt Dies fuhrte dazu dass sich der katholische Bevolkerungsteil bis zur letzten halbwegs freien Wahl der Weimarer Republik als erheblich resistenter gegenuber dem Nationalsozialismus erwies als der Rest der Bevolkerung 8 Im uberwiegend katholischen Rheinland und in Bayern erreichte die NSDAP kaum mehr als 20 der abgegebenen Stimmen gegenuber teilweise mehr als 60 in evangelischen Regionen Im Schnitt erhielt die NSDAP bei den Wahlen im Juli 1932 in homogen katholischen Wahlkreisen lediglich 15 in homogen evangelischen Wahlkreisen hingegen 39 8 Schon vor der Machtergreifung distanzierte sich der deutsche Episkopat vom Nationalsozialismus indem er den Katholiken verbot sich in der NSDAP zu engagieren und NS Verbanden untersagte bei kirchlichen Prozessionen mitzumarschieren Samtliche Diozesen im Deutschen Reich sahen sich 1932 veranlasst die Zugehorigkeit zur NSDAP fur unvereinbar mit dem christlichen Glauben zu erklaren 9 Nachdem sich Hitler mehrmals kirchenfreundlich ausserte und in seiner Regierungserklarung am 23 Marz 1933 die beiden grossen christlichen Kirchen als wichtigste Faktoren zur Erhaltung unseres Volkstums bezeichnete relativierte die katholische Kirche ihre bisherige Kritik 10 Die Bischofe zogen ihre Unvereinbarkeitsbeschlusse zuruck behielten allerdings ihre kritische Position bei Wir mussen nach wie vor Irrtum nennen was Irrtum ist Unrecht was Unrecht ist 11 Einer Mitgliedschaft von Geistlichen in der NSDAP standen die Bischofe weiter ablehnend gegenuber 12 Als sich die DEK Deutsche Evangelische Kirche bildete wollten manche deutsche Katholiken bei der nationalen Revolution nicht mehr abseitsstehen Einige hofften auf den Neuaufbau eines christlich nationalen Deutschlands wobei auch der traditionelle Antikommunismus eine Rolle spielte Altere Katholiken die noch aus der Zeit des kirchlichen Antimodernismus der auch haufig antijudaistische Zuge trug beeinflusst waren erkannten bzw begrussten im NS Staat antimodernistische Tendenzen Auch darum blieb eine gesamtchristliche Opposition gegen die NS Ideologie und Politik aus Am 20 Juli 1933 schloss die Kurie uberraschend das Reichskonkordat ab das bereits seit 1919 erfolglos verhandelt worden war 13 Dies verbuchte Hitler als diplomatischen Erfolg Sein Regime erhielt moralische Ruckendeckung und konnte sich damit international als vertrauenswurdig darstellen Andererseits behielten die katholischen Bischofen so einen gewissen Einfluss auf die Gesellschaft den sie auch gegen Unrecht und Ubergriffe nutzen konnten Gleichwohl waren auch die Katholiken von der Gleichschaltungspolitik der Nationalsozialisten betroffen Die Zentrumspartei wurde im Herbst 1933 mit allen ubrigen demokratischen Parteien verboten christliche Gewerkschaften wurden aufgelost katholische Schulen und Orden konnten nur mit Muhe ihre Eigenstandigkeit wahren Die SA griff in Strassenkampfen Angehorige katholischer Verbande wie die Kolpingjugend an Obwohl diese Konflikte das Verhaltnis zum NS Regime belasteten wurden sie seit dem Konkordat meist unauffallig gelost und fuhrten nur zu nichtoffentlichen Protesten Im Jahr 1937 protestierte Papst Pius XI mit der in deutscher Sprache verfassten Enzyklika Mit brennender Sorge gegen die Ubergriffe und stellte die Unvereinbarkeit von Rassismus und Christentum fest wobei er den rassischen Antisemitismus vom religiosen Antijudaismus unterschied Erich Klausener Leiter der Berliner Katholischen Aktion seit 1928 wandte sich gegen die antikirchliche Politik Adolf Hitlers Zum Beispiel kritisierte er in einer Rede auf dem 32 markischen Katholikentag am 24 Juni 1934 die Ausgrenzung von weltanschaulichen Kontrahenten durch die Nationalsozialisten und die Rassenpolitik der Regierung 14 Klausener wurde am 30 Juni 1934 im Zuge der Rohm Affare in seinem Dienstzimmer ermordet Einzelne katholische Theologen wie Karl Eschweiler oder Hans Barion begrussten die NS Ideologie jedoch und traten in die NSDAP ein Beiden wurde wegen ihrer Bejahung des Gesetzes fur Zwangssterilisation bei Erbkranken 1934 von der Kurie vorubergehend die Lehrerlaubnis Missio canonica entzogen Vor allem Bischof Clemens August Graf von Galen und Kardinal Michael von Faulhaber widersprachen in Predigten offentlich dem Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses Von Galen konnte sogar die zeitweise Aussetzung des Euthanasie Programms der Aktion T4 erreichen Mit Pius XII wurde im Marz 1939 ein Hauptinitiator des Konkordats Papst Nach heutiger Quellenlage setzte er seine Hoffnung auf Diplomatie um grosseren Schaden zu verhindern und durch verborgenes Handeln Menschen zu retten Dies schrankte den Handlungsspielraum der Katholiken in Deutschland ein Nichtoffentliche Proteste blieben Sache des Vatikan eine erklarte Opposition gegen den Holocaust gab es nicht Einzelne setzten ihr Leben fur die Juden ein und wurden zu Martyrern darunter die Priester Alfred Delp Maximilian Kolbe Rupert Mayer und Bernhard Lichtenberg Vor allem die Priesterschaft Polens hatte nach dem deutschen Uberfall auf Polen September 1939 viele Opfer zu beklagen Es wird geschatzt dass 16 der Priester Polens in der Zeit der deutschen Besatzung ermordet wurden 15 Insgesamt war die Haltung der Katholiken in Deutschland einheitlicher und kaum von internen Konflikten belastet Sie passten sich dem Nationalsozialismus mit wenigen Ausnahmen ideologisch nicht an die Teilnahme der Glaubigen an den kirchlichen Veranstaltungen blieb konstant hoch so nahmen mehr als 60 der Katholiken an der Osterkommunion in den Jahren ab 1934 teil 16 Der Widerstand der Kirche gegen das NS Regime war haufig verborgen Seit 1935 ermoglichte die deutsche Kirche mit Wissen des Vatikans Juden die geheime Emigration 17 Der Begriff Kirchenkampf wird fur den Kampf des NS Regimes gegen die romisch katholische Kirche im Dritten Reich verwendet Hitler hatte das Reichskonkordat seit Beginn ignoriert und einen rucksichtslosen Kirchenkampf stetig steigender Intensitat eroffnet 18 Der Ausdruck Kirchenkampf besitzt auch eine gewisse Nahe zum Begriff Kulturkampf da die Katholiken im Dritten Reich auch vielfach von einem neuen Kulturkampf sprachen den sie zu bestehen hatten 19 Der Historiker Olaf Blaschke kritisiert den seiner Meinung nach zu geringen Widerstand der Kirche gegen Judenverfolgung und vernichtung die er aus ihrer Trennung des Phanomens Antisemitismus in eine unerlaubte unchristliche und offiziell verurteilte Form den Rassenantisemitismus und andererseits eine legitime sozusagen defensive Variante wenn dem vermeintlich ubermassigen und schadlichen Einfluss von Juden auf Alltag und Religion begegnet werden musse erklart Am organisierten Antisemitismus oder den Antisemitenparteien habe man sich nicht beteiligt jedoch hatten auch Vertreter des Klerus antijudische und in diesem Zusammenhang anti emanzipatorische Rhetorik betrieben Von Seiten der deutschen Kirche wurde der fehlende Protest gegen die Judendeportationen teilweise damit begrundet dass die zahlreichen scharfen Proteste der hollandischen Bischofskonferenz und deren Eintreten fur die Juden 1942 dort daraufhin erst recht zu verstarkten Deportationen gefuhrt hatten Demgegenuber wird eingewendet dass diese Massnahmen nur in einem Besatzungsgebiet durchfuhrbar gewesen seien in dem die Besatzer andere Massstabe anlegten als im Reich und dass kirchlicher Protest in Deutschland wie Bischof Galens Kritik am Euthanasie Programm oder die Demonstrationen gegen die Entfernung von Schulkreuzen 1936 im Oldenburger Munsterland und 1941 in Bayern siehe Kreuzkampf nicht ohne Erfolg geblieben seien 20 Entstehung der Bekennenden Kirche BearbeitenDer Pfarrernotbund Bearbeiten Am 21 September 1933 hatte sich in Wittenberg ein Pfarrernotbund unter Martin Niemoller gebildet von den Kirchenfuhrern der DEK gehorten nur der westfalische Prases Jakob Emil Karl Koch und Otto Dibelius dazu Er verpflichtete seine Mitglieder per Satzung der Anwendung des Arierparagraphen in der Kirche zu widerstehen weil dadurch eine Verletzung des Bekenntnisstandes lateinisch status confessionis gegeben sei und wollte den vom Kirchenausschluss bedrohten judischen Pfarrern auch finanziell helfen Damit gaben die Autoren Bonhoeffer und Niemoller der Judenfrage denselben theologischen Rang wie den Themen die fur die Reformatoren im 16 Jahrhundert als unaufgebbare Substanz des evangelischen Glaubens galten Der Aufruf zum offentlichen Bekennen gegen die erdruckende kirchliche und gesellschaftliche Mehrheit beinhaltete eine implizite Selbstverpflichtung diesen Glauben notfalls bis zum Tod zu verteidigen Nur mit den Juden war fur diese Bekenner gleichbedeutend mit dem vierfachen sola scriptura sola fide sola gratia solus Christus Martin Luthers der dafur ebenfalls auf sich allein gestellt sein Leben gewagt hatte Damit begann der Widerstand gegen die Verquickung der christlichen Lehre mit nationalsozialistischem Gedankengut in der DEK Uberall im Reich verstreut entstanden nun bekennende Gemeinden Anfang 1934 traf sich der Notbund mit deren Vertretern um fur das Evangelium einzutreten Bekenntnisgemeinschaft und Barmer Theologische Erklarung Bearbeiten Muller versuchte die aufflammende Diskussion in der DEK mit einem Maulkorberlass und vielen Disziplinarmassnahmen zu ersticken Doch die Beschwerden uber ihn wuchsen so dass es am 25 Januar 1934 zu einem Treffen der Kirchenfuhrer mit Hitler kam Sie erklarten ihm ihre Loyalitat der Sturz Mullers blieb aus Danach begann dieser auch die ubrigen Landeskirchen neu zu gliedern Daraufhin sammelten sich die innerkirchlichen Oppositionskrafte reichsweit Im Marz schlossen sie sich zur Bekenntnisgemeinschaft der DEK zusammen und beauftragten einen Reichsbruderrat mit ihrer Leitung Dieser erhob bei einem Treffen in Ulm am 22 April gegen die von der DC besetzte DEK den Anspruch rechtmassige Evangelische Kirche Deutschlands zu sein Vom 29 bis 31 Mai fand dann in Barmen die 1 Bekenntnissynode statt zu der Lutheraner Reformierte und Unierte ihre Gemeindevertreter entsandten Sie bildeten die Bekennende Kirche In ihrer von Karl Barth verfassten Grundungserklarung heisst es Jesus Christus wie er uns in der heiligen Schrift bezeugt wird ist das eine Wort Gottes das wir zu horen dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen haben Wir verwerfen die falsche Lehre als konne und musse die Kirche als Quelle ihrer Verkundigung ausser und neben diesem einen Wort Gottes auch noch andere Ereignisse und Machte Gestalten und Wahrheiten als Gottes Offenbarung anerkennen Wir verwerfen die falsche Lehre als durfe die Kirche die Gestalt ihrer Botschaft und ihrer Ordnung ihrem Belieben oder dem Wechsel der jeweils herrschenden weltanschaulichen und politischen Uberzeugung uberlassen Wir verwerfen die falsche Lehre als konne und durfe sich die Kirche abseits von ihrem Dienst besondere mit Herrschaftsbefugnissen ausgestattete Fuhrer geben oder geben lassen Wir verwerfen die falsche Lehre als solle und konne der Staat uber seinen besonderen Auftrag hinaus die einzige und totale Ordnung menschlichen Lebens werden und also auch die Bestimmung der Kirche erfullen Wir verwerfen die falsche Lehre als solle und konne sich die Kirche uber ihren besonderen Auftrag hinaus staatliche Art staatliche Aufgaben und staatliche Wurde aneignen und damit selbst zu einem Organ des Staates werden Wir verwerfen die falsche Lehre als konne die Kirche in menschlicher Selbstherrlichkeit das Wort und das Werk des Herrn in den Dienst irgendwelcher eigenmachtig gewahlter Wunsche Zwecke und Plane stellen Die Position das alleinige Christusbekenntnis war die Basis fur alle Negationen diese stellten mit der Verwerfung eine Irrlehre fest die aus dem Raum der Kirche auszuschliessen sei Sie vollzogen die Abgrenzung zur Theologie der Deutschen Christen aber auch zur liberalen Theologie die andere Gestalten zum Beispiel Volkstum Staat Blut Rasse Fuhrer als Gotter neben Jesus Christus stellten zur Politisierung der Kirche wie sie die NS Ideologie vorhatte zum Fuhrerprinzip das der Kirche von innen durch vorauseilenden Gehorsam oder aussen durch Gleichschaltung aufgedrangt wurde zum totalen Staat der eine Weltanschauung vorgibt zur Reichskirche als verlangertem Staatsorgan zur Unterordnung der christlichen Verkundigung unter irgendwelche gesellschaftlichen Interessen und Anspruche Hier kam erstmals die dialektische Wort Gottes Theologie die Barth seit 1918 entwickelt hatte kirchenpolitisch und so indirekt auch politisch zum Tragen Um die situationsgerechte Deutung der Barmer Thesen kam es freilich danach zu Uneinigkeit auch in der BK Das grosste Manko der Erklarung war das fehlende Bekenntnis zur unverbruchlichen gesamtchristlichen Solidaritat mit dem verfolgten Judentum Dies wirkte sich verhangnisvoll aus Direkten Widerstand gegen die Staatsmassnahmen gegen Juden der spatestens nach den Novemberpogromen 1938 geboten war ubten nur ganz wenige Christen Diese wurden auch von der Bekennenden Kirche kaum unterstutzt Nur Einzelne begriffen Widerstand gegen das NS Regime als solches als unvermeidbare und notwendige Konsequenz des Glaubens aller Christen Von Barmen 1934 bis zur Verhaftung Niemollers 1937 BearbeitenKirchenspaltung Bearbeiten Die Barmer Erklarung fuhrte zunachst vor allem in den Gemeinden Wurttembergs und Bayerns zu verstarktem Widerstand gegen Mullers Eingliederungspolitik In zahlreichen Einzelprozessen trat die Rechtswidrigkeit seines Vorgehens hervor Als er sich am 23 September als Reichsbischof im Berliner Dom einfuhren liess hatte er sein Ziel einer staatlich gelenkten Einheitskirche verfehlt Die zweite Bekenntnissynode in Berlin Dahlem verkundete am 20 Oktober das fur Preussen schon praktizierte kirchliche Notrecht fur die ganze DEK und bildete einen Reichsbruderrat als Gegenpol zu den DC Kirchenfuhrern Dies bedeutete praktisch eine eigene Verwaltung und damit eine Kirchenspaltung Mullers Rechtsverwalter August Jager trat am 26 Oktober zuruck Die Rucktrittsforderungen an Muller hauften sich Daraufhin hob der Staat die gesamte Kirchengesetzgebung des Jahres 1934 auf Hitler empfing erneut einige Bischofe Theophil Wurm Hans Meiser Marahrens und signalisierte dass er kein Interesse mehr an einer Reichskirche habe Die DEK war nun in mehrere Gruppen zerfallen die mit ungeklarter Rechtslage nebeneinander bestanden die bereits umstrukturierten von Deutschen Christen gefuhrten Bistumer die sich als Teil der Einheitskirche sahen die intakten Landeskirchen Hannover u a die in der Einheitskirche blieben aber Muller als Fuhrer ablehnten die zerstorten Landeskirchen deren bekennende Gemeinden sich der Einheitskirche verweigerten die BK die sich als wahre evangelische Kirche verstand und in der lutherische und reformierte Gemeinden vereint gegen die Gleichschaltung kampften Sie bildete zusammen mit den Fuhrern der intakten Landeskirchen seit dem 20 November eine Vorlaufige Kirchenleitung VKL die Anspruch auf die Gesamtleitung der DEK erhob In der VKL traten rasch Gegensatze im Verhalten zu den staatlichen Kirchenbehorden auf Wahrend die Fuhrer der intakten Landeskirchen die Kontinuitat zu den noch gultigen preussischen Staatsvertragen wahren wollten und sich um staatliche Anerkennung muhten wollten die radikalen Dahlemiten darunter Dietrich Bonhoeffer den Bruch mit der staatlichen Bevormundung als Konsequenz aus der Barmer Erklarung Die Gegensatze fuhrten zum Austritt von Barth Niemoller Karl Immer und Hermann Albert Hesse aus dem Reichsbruderrat Damit war die BK geschwacht und verlor trotz Anwachsens ihrer Gemeinden ihre Orientierung Spaltung der BK Bearbeiten 1935 setzte eine erneute staatlich geforderte Propaganda in der DEK ein Die deutsche Glaubensbewegung vertrat neuheidnische Ideen ahnlich denen der DC Zugleich verbot Muller erneut die offentliche Erorterung kirchenpolitischer Vorgange Pfarrer der BK die dieses Verbot in Sonntagspredigten ignorierten wurden vorubergehend verhaftet Die preussischen Finanzabteilungen ubernahmen die Kontrolle uber die Kirchenverwaltung und eine Beschlussstelle zensierte den Rechtsweg fur BK Anhanger Die Bekenntnissynode der Kirche der Altpreussischen Union der grossten in sich geschlossene evangelischen Teilkirche die sich der BK angeschlossen hatte gab daraufhin im Marz ein Wort an ihre Gemeinden heraus in dem es hiess Wir sehen unser Volk von einer todlichen Gefahr bedroht Die Gefahr besteht in einer neuen Religion In ihr wird die rassisch volkische Weltanschauung zum Mythos In ihr werden Blut und Rasse Volkstum Ehre und Freiheit zum Abgott Der Rassismus als totalitare Weltanschauung wurde abgelehnt aber zu seinen konkreten Folgen fur die Juden schwieg man weiterhin Am 4 bis 6 Juni tagte die dritte Bekenntnissynode der BK in Augsburg Sie vermied den Bruch mit den Kirchenbehorden und folgte der konservativen Linie der lutherischen Landeskirchen Aber sie beauftragte den Reichsbruderrat mit der Durchfuhrung ihrer Beschlusse so dass Niemoller Hesse und Immer wieder in die VKL eintraten Am 16 Juli setzte Hitler Hanns Kerrl als Minister fur kirchliche Angelegenheiten ein Ein Gesetz vom 24 September sollte die Einheit der DEK sichern und diente in den nachsten Jahren zur Legitimation zahlreicher Verordnungen Ein neu eingerichteter Reichskirchenausschuss RKA unter Wilhelm Zoellner ubernahm die Leitung der DEK anstelle Mullers und erhielt daher im Folgejahr zunehmend Unterstutzung seitens der intakten Landeskirchen sowie einiger BK Bruderrate Folglich spaltete sich die BK auf der vierten Bekenntnissynode der DEK in Bad Oeynhausen vom 17 bis 22 Februar 1936 Die erste VKL trat geschlossen zuruck eine neue so genannte Zweite VKL wurde am 12 Marz vom Reichsbruderrat berufen Es kam zu einer konfessionellen Lagerbildung Die noch intakten lutherischen Landeskirchen Bayerns und Wurttembergs bildeten am 18 Marz mit den lutherischen Bruderraten der BK zusammen einen Rat der Evangelisch Lutherischen Kirche Deutschlands Lutherrat Der Widerstand gegen staatliche Ubergriffe wurde nun von der neuen VKL und der altpreussischen BK getragen Diese gab am 4 Juni eine Denkschrift an Hitler heraus die in bis 1945 nie wieder erreichter Klarheit und Einfachheit das Handeln des totalitaren Staates anprangerte und diese Kritik theologisch begrundete Wenn hier Blut Rasse Volkstum und Ehre den Rang von Ewigkeitswerten erhalten so wird der evangelische Christ durch das 1 Gebot gezwungen diese Bewertung abzulehnen Wenn dem Christen im Rahmen der nationalsozialistischen Weltanschauung ein Antisemitismus aufgedrangt wird der zum Judenhass verpflichtet so steht fur ihn dagegen das christliche Gebot der Nachstenliebe Der kirchliche Auftrag setze dem christlichen Gehorsam gegen die Obrigkeit Grenzen Wo diese versuche die Verkundigung des Evangeliums zu verhindern da drohe sie die Arbeit der Kirche ja diese selbst zu zerstoren Die Konsequenz namlich der dann notige direkte Widerstand der Christen gegen den Staat war deutlich blieb aber unausgesprochen Die Denkschrift sollte geheim bleiben wurde im Ausland bekannt und dort veroffentlicht Sie wurde dann allen bekennenden Gemeinden fur den 23 August als Kanzelabkundigung empfohlen wobei die obigen besonders kritischen Satze fehlten Am 30 August wurde sie tatsachlich von vielen Pfarrern von den Kanzeln verlesen Eine Welle von Verhaftungen wegen Landesverrats war die Folge Allein 1937 wurden fast 800 Pfarrer und Kirchenjuristen der Bekennenden Kirche vor Gericht gestellt Dennoch distanzierte sich der konservative Flugel der BK sofort von diesem Hochverrat Am 20 November 1936 erklarte er Wir stehen mit dem RKA hinter dem Fuhrer im Lebenskampf des deutschen Volkes gegen den Bolschewismus Dieser Antikommunismus war das entscheidende ideologische Bindeglied zwischen lutherisch deutschnational gepragten Christen aller Lager und dem NS Regime der zusammen mit der traditionellen lutherischen Obrigkeitsbindung einen weitergehenden gesamtkirchlichen Widerstand verhinderte Nur eine Minderheit auch in der BK selbst lehnte die Zusammenarbeit mit dem Regime ab Doch auch die DC spaltete sich in einen gemassigten Flugel der mit dem RKA zu kooperieren bereit war und die radikale Gruppe Nationalkirchliche Einung 21 deren Zentrum die Landeskirche Thuringen war Diese propagierte eine kirchenfeindliche Entkonfessionalisierung um den Bezug auf das christliche Glaubensbekenntnis als Verfassungsgrundlage der evangelischen Kirchen und ihren offentlichen Einfluss auszuhebeln Sowohl der RKA als auch Reichskirchenminister Kerrl versuchten erfolglos dagegen vorzugehen Dies starkte in der BK den Verdacht dem Staat ginge es tatsachlich nicht um Erhaltung sondern organisatorische Verkummerung Alfred Rosenberg und kunftige Beseitigung der Kirchen Unter Berufung auf die erste These der Barmer Erklarung verweigerte die VKL daher weiterhin jede Zusammenarbeit mit dem RKA Verhaltnis der Okumene zur BK Bearbeiten In die innenpolitische Auseinandersetzung um Organisation und Rechte der Kirchen spielten die Beziehungen der DEK zur Okumene hinein Diese hatte die BK schon 1934 als eine Vertretung der DEK anerkannt und mit ihr Kontakt hergestellt indem sie Prases Koch zum Mitglied des Okumenischen Rates fur praktisches Christentum berief Die okumenische Bewegung war jedoch nach ihrem Selbstverstandnis nicht in der Lage eine Entscheidung zugunsten der BK und gegen die amtliche Kirche zu treffen Das ermoglichte es dem Kirchlichen Aussenamt unter Theodor Heckel Einfluss auf die okumenische Entwicklung zu behalten Es gelang der BK trotz personlicher Kontakte nicht eine eigene Auslandsarbeit aufzubauen Entgegen den Protesten Bonhoeffers u a wurden auf der okumenischen Ratstagung in Chamby auch Vertreter des RKA eingeladen Auf den Nachfolgekonferenzen in Oxford und Edinburgh 1937 blieben die BK Vertreter trotz Einladung fern da sie Amterverlust und Haft furchten mussten Als auch Zoellner an der Ausreise gehindert wurde trat er am 12 Februar 1937 zuruck Damit war auch das staatliche Vermittlungsangebot des RKA gescheitert Verscharfte Staatsmassnahmen und Gegenmassnahmen der BK Bearbeiten Sein Nachfolger Hermann Muhs ein NSDAP Mitglied trat ad hoc wieder in die Kirche ein um diese anhand von Verordnungen zu lenken Ein Erlass Hitlers vom 15 Februar zu Neuwahlen zur Generalsynode der DEK blieb unausgefuhrt Eine Konferenz der Landeskirchenfuhrer konnte sich nicht auf eine gemeinsame neue Leitung der DEK einigen Muhs begann nun die noch bestehenden Kirchenverwaltungen aufzulosen wahrend BK und Lutherrat ihre je eigene Verwaltung aufbauten Zugleich verbot Heinrich Himmler die Ausbildung von Pastoren durch die BK diese wurde jedoch illegal fortgesetzt Dazu war schon 1935 in Elberfeld heute zu Wuppertal die geheime Kirchliche Hochschule gegrundet worden Von Fall zu Fall gab die VKL illegal gedruckte Stellungnahmen zu Tagesthemen heraus darunter auch zur Verfolgung von politischen Systemgegnern und Juden Rassenideologie und Kriegsgefahr Dies fuhrte am 1 Juli 1937 zur Verhaftung Martin Niemollers des inoffiziellen Leiters der BK Im Marz 1938 fand sein Prozess statt obwohl ihm keine Staatsgegnerschaft nachgewiesen werden konnte wurde er danach als Hitlers personlicher Gefangener ins Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht wo er bis zum Kriegsende uberlebte Dazu halfen auch Proteste aus dem Ausland die vor allem der anglikanische Lordbischof George Bell in Grossbritannien veranlasste Er hatte damals den Vorsitz des okumenischen Rates Life and Work inne und war eng mit Bonhoeffer befreundet von dem er standig mit aktuellen Nachrichten aus dem Deutschen Reich versorgt wurde Diese internationalen Beziehungen zwischen BK und Okumene konnten in Einzelfallen Leben retten Von Juli 1937 bis Kriegsbeginn BearbeitenIm Oktober wurde ein anderer BK Aktivist der ersten Stunden verhaftet Paul Schneider der im KZ als Prediger von Buchenwald bekannt wurde Er hatte die NS Weltanschauung von Anfang an kompromisslos abgelehnt und sich mit den verfolgten Juden solidarisiert Noch aus der Einzelzelle widersprach er mit Zurufen und Ermutigungen an die Haftlinge dem NS Terror mit dem Verweis auf das Evangelium Er wurde am 18 Juli 1939 im KZ Buchenwald ermordet Dietrich Bonhoeffer bezeichnete ihn als ersten christlichen Martyrer im Kampf gegen den Nationalsozialismus Im Juli 1937 suchten VKL Kirchenfuhrerkonferenz und Lutherrat nochmals einen Konsens uber die Leitung der BK herzustellen Sie verabschiedeten am 31 Oktober 1937 aber nur eine weitere Denkschrift gegen Rosenbergs antikirchliche Hetzschriften Dunkelmanner und Rompilger Am 10 Dezember verordnete Kerrl den zerstorten Landeskirchen und der DEK insgesamt einen neuen Leiter den Prasidenten des altpreussischen Evangelischen Oberkirchenrats Friedrich Werner Nach dem Anschluss Osterreichs kam es zu neuen Spannungen in der DEK Darauf verlangte das Kirchenministerium Kerrls von samtlichen Pfarrern am 20 April 1938 einen Treueid auf den Fuhrer Diesen abzulegen wurde von den meisten Landeskirchen auch der preussischen BK unterstutzt Spater stellte sich heraus dass die Anordnung dazu nicht von Hitler selbst kam Ab Juli versuchte Kerrl ausserdem die von Muller und Zoellner eingeleitete Verwaltungsreform durchzusetzen Als die VKL aus Anlass der Tschecheikrise am 30 September eine Gebetsliturgie herausgab in der sich eine Furbitte fur die Tschechen versteckte veranlasste Kerrl die Bischofe der intakten Landeskirchen zum Bruch mit der BK aus religiosen und vaterlandischen Grunden Dahinter stand vor allem Karl Barths Brief an Josef Hromadka den tschechischen Leiter der Theologischen Fakultat an der Karls Universitat Prags Darin forderte Barth alle Tschechen zu bewaffnetem Widerstand gegen den Einmarsch der Nationalsozialisten auf und begrundete dies ausdrucklich als auch fur die Kirche notwendigen Widerstand der aus dem 1 Gebot folge Dies lehnte sogar die VKL nun als politisch ab Damit hatte die BK die Verbindung zu den Landeskirchen verloren und geriet in ihre schwerste Krise Zugleich lehnte Kerrl neue Einigungsangebote der Kirchenfuhrerkonferenz ab und bildete im April 1939 stattdessen eine Einheitsfront aus Thuringer DC und gemassigten Landeskirchenvertretern Ihr Ziel blieb die Nationalkirche Darauf liessen sich nun auch die Bischofe von Hannover Braunschweig und Kurhessen Waldeck ein Nur die Bruderrate der BK und die Kirchen Bayerns und Wurttembergs lehnten den Vorstoss klar ab und wurden daraufhin fast aus dem Lutherrat ausgeschlossen Werner stellte die Arbeit der Kirchenbehorden auf das Grundsatzprogramm der Nationalkirche um und besetzte Stellen verhangte Disziplinarstrafen bestimmte Kirchensteuervergabe und Kollektenzwecke nach diesem Ziel Dagegen protestierte die 8 Preussische Bekenntnissynode in Steglitz am 21 und 22 Mai Kerrl versuchte zu vermitteln indem er diese Massnahmen teilweise wieder einschrankte Am 29 August bildete er fur die DEK einen Geistlichen Vertrauensrat der die theologische Leitung erhalten und dessen Vertreter die Kirchen selbst bestimmen sollten wahrend die Finanzverwaltung komplett von Staats und DC Vertretern ausgeubt wurde Aber der Zerfallsprozess der DEK war nun nicht mehr aufzuhalten Erste Kriegshalfte BearbeitenAb Kriegsbeginn gab der Vertrauensrat dem Marahrens angehorte fast nur noch patriotische Aufrufe heraus Ein Amnestie Erlass fur laufende Kirchenrechtsprozesse und Verfahren gegen kirchliche Mitarbeiter sollte die DEK Mitglieder wahrend des Krieges beruhigen Die antichristliche Propaganda der NSDAP die schon auf dem Reichsparteitag in Nurnberg offenkundig war hielt indes an Seit 1937 vor allem zwischen 1939 und 1945 wurden die VKL die Bruderrate und zahlreiche zum Teil auch nicht zur BK gehorige Pfarrer von den Landeskirchen und der Gestapo haufiger gemassregelt Scharfere Ubergriffe des Staates suchte die BK mittels Furbittelisten in den Gemeinden bekannt zu machen Seit Kriegsbeginn wurde der Teil der evangelischen Kirche der nicht den Deutschen Christen angehorte durch die gezielte Einberufung systemkritischer Christen zum Kriegsdienst geschwacht In dieser Situation ubernahmen vielerorts Frauen insbesondere Pfarrfrauen erstmals in der evangelischen Kirchengeschichte Aufgaben in Verkundigung und Gemeindeleitung 1940 begann die als kriegsbedingt angeordnete Euthanasie die Aktion T4 von lebensunwertem Leben in zu Totungsanstalten umfunktionierten Anstalten darunter auch beschlagnahmte Einrichtungen der Diakonie Hier protestierten auf evangelischer Seite die Bischofe Theophil Wurm Friedrich von Bodelschwingh und Pfarrer Paul Braune in Lobetal auf katholischer Seite Bischof Clemens August Graf von Galen die damit teilweise Erfolg hatten Am 6 Juni 1941 erging ein Geheimerlass von Martin Bormann an alle Gauleiter der die restlose Beseitigung aller kirchlichen Einflussmoglichkeiten forderte betitelt Das Verhaltnis von Nationalsozialismus zum Christentum Nationalsozialistische und christliche Auffassungen sind unvereinbar Unser nationalsozialistisches Weltbild steht weit hoher als die Auffassungen des Christentums die in ihren wesentlichen Punkten vom Judentum ubernommen worden sind Auch aus diesem Grunde bedurfen wir des Christentums nicht Wenn also unsere Jugend kunftig einmal von diesem Christentum dessen Lehren weit unter den unseren stehen nichts mehr erfahrt wird das Christentum von selbst verschwinden Aus der Unvereinbarkeit nationalsozialistischer und christlicher Auffassungen folgt dass eine Starkung bestehender und jede Forderung entstehender christlicher Konfessionen von uns abzulehnen ist Ein Unterschied zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen ist hier nicht zu machen Aus diesem Grund ist daher auch der Gedanke einer Errichtung einer evangelischen Reichskirche unter Zusammenschluss der verschiedenen evangelischen Kirchen endgultig aufgegeben worden weil die evangelische Kirche uns genau so feindlich gegenubersteht wie die katholische Kirche Jede Starkung der evangelischen Kirche wurde sich lediglich gegen uns auswirken Zum ersten Male in der deutschen Geschichte hat der Fuhrer bewusst und vollstandig die Volksfuhrung selbst in der Hand Mit der Partei ihren Gliederungen und angeschlossenen Verbanden hat der Fuhrer sich und damit der deutschen Reichsfuhrung ein Instrument geschaffen das ihn von der Kirche unabhangig macht Alle Einflusse die die durch den Fuhrer mit Hilfe der NSDAP ausgeubte Volksfuhrung beeintrachtigen oder gar schadigen konnten mussen ausgeschaltet werden Immer mehr muss das Volk den Kirchen und ihren Organen den Pfarrern entwunden werden Selbstverstandlich werden und mussen die Kirchen von ihrem Standpunkt betrachtet sich gegen diese Machteinbusse wehren Niemals aber darf den Kirchen wieder ein Einfluss auf die 70 Volksfuhrung eingeraumt werden Dieser muss restlos und endgultig gebrochen werden Nur die Reichsfuhrung und in ihrem Auftrag die Partei ihre Gliederungen und angeschlossenen Verbande haben ein Recht zur Volksfuhrung Ebenso wie die schadlichen Einflusse der Astrologen Wahrsager und sonstigen Schwindler ausgeschaltet und durch den Staat unterdruckt werden muss auch die Einflussmoglichkeit der Kirche restlos beseitigt werden Erst wenn dieses geschehen ist hat die Staatsfuhrung den vollen Einfluss auf die einzelnen Volksgenossen Erst dann sind Volk und Reich fur alle Zukunft in ihrem Bestande gesichert 22 Der innerkirchliche Schriftverkehr wurde wegen angeblichen kriegsbedingten Papiermangels fast eingestellt Die Amtshandlungen Taufe Trauung Konfirmation Beerdigung sollten durch Parteifeiern ersetzt werden was sich aber nur bedingt durchsetzen liess Verpflichtende Veranstaltungen der Hitler Jugend HJ und des Deutschen Jungvolks wurden daher gezielt auf den Sonntagvormittag gelegt um Kinder und Jugendliche vom Kirchgang abzuhalten Wahrend der Gottesdienste fanden Ubungen der HJ direkt neben Kirchen statt Kirche und Juden BearbeitenZur Reichspogromnacht am 9 November 1938 fanden weder die DEK Leitung noch die VKL ein Wort des Protestes Nur einzelne Pastoren wie Helmut Gollwitzer der Nachfolger Niemollers in Berlin Dahlem und Julius von Jan in Wurttemberg bezogen in ihren Predigten dagegen Stellung Sie wurden wegen volksfeindlicher Hetze angeklagt Nicht die Juden aber ihre vom Staat drangsalierten Fursprecher nahm die BK dann in ihre Furbitte auf Bischof Wurm schrieb dem Reichsjustizminister er bestreite keinesfalls das Recht des Staates die Juden als gefahrliches Element zu bekampfen aber dass unter den Augen der Behorden Handlungen wie Brandstiftung und korperliche Misshandlung teilweise auch Diebstahl geschehen durften bedrucke die Bevolkerung schwer Von den zahlreichen Morden in der Pogromnacht schwieg er ebenso wie von der Inhaftierung von 30 000 Juden in Konzentrationslager ab dem 10 November 1938 Ab Dezember 1938 begann das Buro Gruber im Auftrag der BK verfolgten evangelischen Nichtariern sogenannten Judenchristen bei Rechts und Schulfragen und der Ausreise zu helfen Dazu bildete sich ein Netz von 22 Hilfestellen in 20 grosseren Stadten Diese arbeiteten eng mit ahnlichen Hilfsstellen der katholischen Kirche den Quakern und der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zusammen Um den judischen Einfluss aus der Theologie und der Bibel auszumerzen wurde im Mai 1939 in Eisenach ein Institut zur Erforschung und Beseitigung des judischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben gegrundet Daneben bestanden seit 1934 ein Institut zur Erforschung der Judenfrage sowie ein Institut zum Studium der Judenfrage Das Jahr 1941 brachte fur die BK hartere Herausforderungen und Verfolgungen Die Nationalkirche der die Leiter von sieben intakten Landeskirchen angehorten Sachsen Hessen Nassau Mecklenburg Schleswig Holstein Anhalt Thuringen und Lubeck entfernte am 17 Dezember 1941 alle getauften Juden ob Mitarbeiter oder einfache Gemeindeglieder aus ihren Kirchen und wandte damit den Arierparagraphen im kirchlichen Bereich umfassend an Bekanntmachung uber die kirchliche Stellung evangelischer Juden vom 17 Dezember 1941 Die nationalsozialistische deutsche Fuhrung hat mit zahlreichen Dokumenten unwiderleglich bewiesen dass dieser Krieg in seinen weltweiten Ausmassen von den Juden angezettelt worden ist Sie hat deshalb im Innern wie nach aussen die zur Sicherung des deutschen Lebens notwendigen Entscheidungen und Massnahmen gegen das Judentum getroffen Als Glieder der deutschen Volksgemeinschaft stehen die unterzeichneten deutschen evang Landeskirchen in der Front dieses historischen Abwehrkampfes der u a die Reichspolizei Verordnung uber die Kennzeichnung der Juden als der geborenen Welt und Reichsfeinde notwendig gemacht hat wie schon Dr Martin Luther nach bitteren Erfahrungen die Forderung erhob scharfste Massnahmen gegen die Juden zu ergreifen und sie aus deutschen Landen auszuweisen Von der Kreuzigung Christi bis zum heutigen Tage haben die Juden das Christentum bekampft oder zur Erreichung ihrer eigennutzigen Ziele missbraucht und verfalscht Durch die christliche Taufe wird an der rassischen Eigenart eines Juden seiner Volkszugehorigkeit und seinem biologischen Sein nichts geandert Eine deutsche evangelische Kirche hat das religiose Leben deutscher Volksgenossen zu fordern Rassejudische Christen haben in ihr keinen Raum und kein Recht Die unterzeichneten deutschen evangelischen Kirchenleiter haben deshalb jegliche Gemeinschaft mit Judenchristen aufgehoben Sie sind entschlossen keinerlei Einflusse judischen Geistes auf das deutsche religiose und kirchliche Leben zu dulden 23 Diese Menschen standen damit wie alle ubrigen Juden auch zur Deportation zur Verfugung 24 Ein Widerspruch dagegen kam von 27 Pastoren der BK in Sachsen Anhalt und von 131 aus Mecklenburg denn der Ausschluss von Judenchristen setze das Ordinationsgelubde und die Einheit der Kirche ausser Kraft Der ORK protestierte ebenfalls und betonte mit Hinweis auf Joh 4 22 LUT dass das Heil von den Juden kommt da Jesus Christus der Messias Israels sei Das Kirchliche Aussenamt der DEK wies dies zuruck und forderte daruber hinaus die sofortige Rucknahme dieser Erklarung Damit lagen die gemassigten Lutheraner in den sog intakten Landeskirchen bezuglich der Menschen judischer Herkunft mit den DC auf einer gemeinsamen rassistischen Linie Auch die VKL der wurttembergische Landesbischof Wurm und der wurttembergische Oberkirchenrat protestierten gegen den Ausschluss der Judenchristen Die Entlassung sei mit dem Bekenntnis der Kirche unvereinbar Der Taufbefehl Jesu Christi kenne keine Schranken der Rasse nach diesem Gesetz hatten auch alle Apostel und Jesus selber aus der Kirche ausgeschlossen werden mussen Die Starke des Protests war jedoch jetzt im Krieg und nach der Kirchenspaltung bei weitem nicht mit den Protesten von 1933 vergleichbar 18 Pfarrer der BK fanden in KZs den Tod oder wurden zum Beispiel bei Verhoren ermordet Auch die Leiter des Hilfsburos fur Juden und Judenchristen Heinrich Gruber und sein Nachfolger Werner Sylten ein Christ judischer Herkunft wurden nacheinander 1940 und 1941 ins KZ gesperrt Sylten wurde am 26 Februar 1942 in der Euthanasie und NS Totungsanstalt Hartheim bei Linz ermordet wahrscheinlich wurde er zusammen mit Juden vergast Ab 1942 wurden auch die in Mischehen lebenden Judenchristen verfolgt die Hilfsburos intensivierten daher ihre Beratungstatigkeit 1944 stellte sich jedoch heraus dass einer ihrer leitenden Mitarbeiter Erwin Goldmann ein Spitzel der SS war daraufhin wurden die Buros geschlossen Seit der Wannseekonferenz vom Januar 1942 sprach sich das Gerucht von Vernichtungslagern im Osten allmahlich im Reich herum Bischof Wurm schwieg dazu in der Offentlichkeit und sprach der staatlichen Judenverfolgung als solcher weiterhin nicht die Legitimitat ab Aber er stellte nun in zahlreichen Briefen und Eingaben an NS Behorden das Unrecht fest Das Toten ohne Kriegsnotwendigkeit und ohne Urteilsspruch widerspricht auch dann dem Gebot Gottes wenn es von der Obrigkeit angeordnet wird Im Juli 1943 schrieb er an Hitler personlich er moge der Verfolgung und Vernichtung der Nichtarier wehren Diese Absichten stehen ebenso wie die gegen die anderen Nichtarier ergriffenen Vernichtungsmassnahmen im scharfsten Widerspruch zu dem Gebot Gottes Es sei sonst zu befurchten dass auch die privilegierten Arier in gleicher Weise behandelt wurden Manchmal wird interpretiert Wurm erwecke so den Eindruck der Fuhrer habe von den Vernichtungslagern nichts gewusst Die altpreussische Bekenntnissynode betonte bei ihrer Breslauer Jahrestagung am 17 Oktober 1943 hingegen grundsatzlich Gottes Gebot Du sollst nicht morden gelte auch im Krieg Das betreffe auch die indirekte Art des Totens die dem Nachsten den Raum zum Leben nimmt zum Beispiel durch Hinterziehung von Lebensmitteln und Kleidung Gottes Rechtsordnung kenne keine Begriffe wie Ausmerzen Liquidieren und unwertes Leben Vernichtung von Menschen lediglich weil sie Angehorige eines Verbrechers alt oder geisteskrank sind oder einer anderen Rasse angehoren ist keine Fuhrung des Schwertes das der Obrigkeit von Gott gegeben ist Zum Buss und Bettag schrieb diese Synode ihren Gemeinden Wehe uns und unserem Volk wenn es fur berechtigt gilt Menschen zu toten weil sie fur lebensunwert gelten oder einer anderen Rasse angehoren wenn Hass und Unbarmherzigkeit sich breit machen Diese beiden Worte waren bis zum Kriegsende die einzigen offentlichen Stellungnahmen aus der BK zum Holocaust Auch sie nannten die Juden nicht direkt und stellten den Rasse Begriff als solchen nicht in Frage waren aber deutlich in Bezug auf das Unrecht der rassisch begrundeten Vernichtung Zweite Kriegshalfte BearbeitenIm besetzten Warthegau Posen stellte Alfred Rosenberg nun im Staatsauftrag die Kirchenstruktur probeweise auf ein Vereinsrecht um Etwa 2 000 polnische katholische Priester wurden inhaftiert wovon etwa 1 300 in deutschen KZs starben oder ermordet wurden Als Kerrl am 14 Dezember 1941 starb erhielt Muhs mehr Macht uber die Finanzverwaltung der DEK Er liess viele Pfarrergehalter einfrieren so dass vor allem BK Mitarbeiter ihre Stellen verloren und nur muhsam durch freiwillige Spenden weiterarbeiten konnten In dieser Phase entstanden in den bekennenden Gemeinden neue Formen einer eigenstandigen Verkundigungsarbeit mit illegalen Predigthilfen Unterweisungspapieren fur den Konfirmandenunterricht die Jugendarbeit usw Ein Teil der illegal arbeitenden BK Pastoren erhielt durch Versetzung legale neue Stellen in der DEK Ab 1943 liess sich die gesamte Arbeit nur noch mit Laien aufrechterhalten die nun erstaunliche Aktivitat entfalteten Vikare wurden mit vollen Amtsrechten ausgestattet Im Herbst 1944 kam es zu einer organisatorischen Annaherung zwischen den noch existierenden Resten der BK und der Kirchenfuhrerkonferenz die den Keim zur Neuordnung der evangelischen Kirche nach Kriegsende legte Eine besondere Rolle spielte Dietrich Bonhoeffer im Kirchenkampf Er vertrat in der illegalen Ausbildung des Pfarrernachwuchses der BK im Predigerseminar Finkenwalde eine strenge Christusnachfolge nahm aber zugleich schon seit 1937 an der konspirativen Vorbereitung des Tyrannenmordes an Hitler teil Sein Motiv war anders als bei den meisten im Kreisauer Kreis vertretenen Widerstandlern um Hans Oster und Hans von Dohnanyi der Holocaust Daher befurwortete er auch den Einsatz von Gewalt gegen die staatliche Obrigkeit Die Leitung der BK schloss ihn nach seiner Inhaftierung nicht in die Gebete fur die im Gefangnis sitzenden Mitglieder der BK ein und distanzierte sich nach Bekanntwerden von Bonhoeffers Beteiligung am Attentat vom 20 Juli 1944 strikt von ihm Biblischer Ungehorsam BearbeitenNeben jenen die im Kirchenkampf mehr oder weniger offentlich handelten gab es vielerorts einen biblisch gepragten Ungehorsam Gerade im pietistischen Umfeld und im Bereich des CVJM fanden in einer Reihe von Gemeinden bis zum Fruhjahr 1945 Bibelstunde und Jugendarbeit in der Illegalitat statt Doch bereits vor dem Krieg kam es zum Ungehorsam einzelner Ein Beispiel war Theodor Roller aus Tubingen Als Christ verweigerte er konsequent den Fahneneid auf Hitler und bezeichnete Hitler als Lugner Roller wurde deshalb fur sechs Jahre in die psychiatrische Heilanstalt Weissenau eingewiesen 25 Folgen BearbeitenIn Deutschland Bearbeiten Bereits am 17 Juli 1945 verfasste die Leitung der Evangelischen Kirche der Rheinprovinz ein Schreiben an die bisherigen illegalen Pastoren und Vikare der Bekennenden Kirche die sich zum Teil noch in Kriegsgefangenschaft befanden an deren letzte Dienstanschrift uber die Superintendenten in dem deren bisheriger Dienst in der Rheinischen Kirche in einer Bescheinigung fur rechtmassig erklart und der Akt durch den sie im Jahre 1934 seitens des damaligen Konsistoriums ausser Verwendung gesetzt wurden fur unrechtmassig erklart wird Auch das Gehalt sollte ab sofort wieder uber die Kirchenkasse laufen 26 Mit dem Stuttgarter Schuldbekenntnis vom Oktober 1945 versuchten die evangelischen Landeskirchen eine Grundlage fur einen gemeinsamen Neuanfang zu finden Dabei uberliessen die Besatzungsbehorden den Kirchen die interne Entnazifizierung selber so dass es in den ersten Nachkriegsjahren zu einer verbreiteten Rehabilitationswelle fur Mitlaufer und ehemalige Nationalsozialisten unter den Christen kam Das Darmstadter Wort von 1947 wurde rasch vergessen und fand in der EKD keine Breitenwirkung In der Evangelischen Kirche Essen Werden findet sich ein bemerkenswertes Fenster das Kirchenkampffenster das von den ehemaligen Mitgliedern der Bekennenden Gemeinde nach ihrer Ruckkehr in die nicht mehr von den Deutschen Christen beherrschte Kirchengemeinde gestiftet wurde Es enthalt den Hinweis auf 1 Tim 6 12 EU 27 28 In ekklesiologischer Hinsicht bedeutet der Kirchenkampf einen Wendepunkt des evangelischen Kirchen und Rechtsverstandnis Hatte man in grossen Teilen der evangelischen Theologie bisher streng zwischen der Kirche als Gemeinschaft der Heiligen Dritter Glaubensartikel als Leib Christi auf Erden 1 Kor 12 12f EU einerseits und der verfassten Kirche andererseits unterschieden und letzterer sogar wegen ihrer Verrechtlichung die Kirchenqualitat abgesprochen so gewann mit dem Kampf gegen die Gleichschaltung und die Deutschen Christen die Uberzeugung an Bedeutung dass es fur die Kirche sehr wohl von grosser Wichtigkeit ist wer in welchem Geist die Landeskirchen fuhrt Das Kirchenverstandnis der evangelischen Kirchen geht seitdem einen Mittelweg zwischen dem katholischen Verstandnis nach dem das Recht fur die Kirche konstitutiv ist und einem ganzlich vergeistigten Kirchenbegriff 1955 berief der Rat der EKD eine Kommission fur die Geschichte des Kirchenkampfes in der nationalsozialistischen Zeit Sie hatte zunachst zwei Aufgaben Gesamtkirchlich eine Brucke zwischen Mitgliedern der radikalen und gemassigten Bekennenden Kirche bilden und gleichzeitig durch die Sammlung von Aktenbestanden den Aufbau einer Bibliothek und die Herausgabe der Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes eine erste wissenschaftliche Basis fur die Erforschung der Kirchenkampfzeit legen Bald erweiterte sich der zeitliche Forschungshorizont der Kommission auf die Zeit der Weimarer Republik und die Rolle des Protestantismus in der Nachkriegszeit Das manifestierte sich in der 1971 erfolgten Umbenennung in Evangelische Arbeitsgemeinschaft fur Kirchliche Zeitgeschichte Schliesslich wurde die Rolle des Protestantismus in der DDR Geschichte mit in den Blick genommen 29 Martin Niemoller fasste das Geschehen in der Zeit des Kirchenkampfes der Bekennenden Kirche 1976 so zusammen Als die Nazis die Kommunisten holten habe ich geschwiegen ich war ja kein Kommunist Als sie die Sozialdemokraten einsperrten habe ich geschwiegen ich war ja kein Sozialdemokrat Als sie die Gewerkschafter holten habe ich geschwiegen ich war ja kein Gewerkschafter Als sie mich holten gab es keinen mehr der protestieren konnte 30 Seine und die Schuld der Kirche beschreibt er mit den Worten Wir haben uns noch nicht verpflichtet gefuhlt fur Leute ausserhalb der Kirche irgendetwas zu sagen so weit waren wir noch nicht dass wir uns fur unser Volk verantwortlich wussten 30 Das Kontrollratsgesetz Nr 62 hob die gesetzlichen Anderungen des Jahres 1935 auf In Osterreich Bearbeiten nbsp Grazer Stadtpfarrkirche Hitler und Mussolini unter den Geisslern und Verspottern Jesu Christi rechts oben In den 1950er Jahren ein Skandal Im Zweiten Weltkrieg wurden die gotischen Glasfenster in der Grazer Stadtpfarrkirche zerstort Mit der Neugestaltung wurde Albert Birkle ein Salzburger Kunstler dessen Kunst im Dritten Reich als entartet galt beauftragt Seine Hauptthemen waren die Auferstehung und das Leiden Jesu doch seine Glasfenster wurden in den 1950er Jahren zum Skandal denn sie zeigen Hitler und Mussolini an der Seite der Peiniger Christi Sie ist neben der Stiftsbasilika St Martin in Landshut Hitler Goring und Goebbels als Folterknechte des heiligen Kastulus 31 und der Stadtpfarrkirche St Peter und Paul in Weil der Stadt Hitler als Versucher Christi eine der wenigen Kirchen in der eine dargestellte Figur die Gesichtszuge Hitlers tragt In der Okumene Bearbeiten Gerade durch die okumenischen Aktivitaten Dietrich Bonhoeffers und einiger Mitverschworer des 20 Juli 1944 bestand ein Kontakt zu den Kirchen in anderen Landern insbesondere auch bei den Alliierten Dadurch konnten die Kirchen in Deutschland nach dem Ende des Kirchenkampfes vergleichsweise schnell den Anschluss an die weltweite Okumene finden Siehe auch BearbeitenChristenverfolgung Nationalsozialismus Pfarrerblock KZ Dachau Schriftenreihe Bekennende Kirche Schriftenreihe Breklumer Hefte Schriftenreihe Theologische Existenz heute Zeitschrift Junge KircheLiteratur BearbeitenQuellen Bearbeiten Olaf Blaschke Die Kirchen und der Nationalsozialismus Reclam Universalbibliothek 19211 Reclam Stuttgart 2014 ISBN 978 3 15 019211 5 Walter Conrad Kirchenkampf Wedding Verlag Berlin 1947 DNB 963079840 Kurt Dietrich Schmidt Hrsg u Einl Die Bekenntnisse und grundsatzlichen Ausserungen zur Kirchenfrage des Jahres 1933 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1934 Emanuel Hirsch Die gegenwartige geistige Lage im Spiegel philosophischer und theologischer Besinnung Akademische Vorlesungen zum Verstandnis des deutschen Jahres 1933 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1934 Arbeitsgemeinschaft kath und ev Christen Hrsg Das christliche Deutschland 1933 1945 Herder Freiburg Furche Tubingen 1945 ff Erklarungen aus der Evangelischen Kirche Deutschlands und der Okumene zur Judenfrage 1932 1961 Zusammengestellt und eingeleitet von Renate Maria Heydenreich 32 in Dietrich Goldschmidt Hans Joachim Kraus Hrsg Der ungekundigte Bund Neue Begegnungen von Juden und christlicher Gemeinde Kreuz Verlag Stuttgart 1962 S 183 283 33 Hans Walter Krumwiede u a Hrsg Kirchen und Theologiegeschichte in Quellen Neuzeit 2 Teil Neukirchner Verlag Neukirchen Vluyn 1979 Joachim Beckmann Hrsg Kirchliches Jahrbuch fur die evangelischen Kirchen in Deutschland 1933 1944 2 Auflage 1976 Hans Boberbach Hrsg Berichte des SD und der Gestapo uber Kirchen und Kirchenvolk in Deutschland 1933 1944 Mainz 1971 C Nikolaisen G Kretschmar Hrsg Dokumente zur Kirchenpolitik des Dritten Reiches 1 Band 1933 1935 Munchen 2 Auflage 1975 Karl Ludwig Kohlwage Manfred Kamper Jens Hinrich Porksen Hrsg Ihr werdet meine Zeugen sein Stimmen zur Bewahrung einer bekenntnisgebundenen Kirche in bedrangender Zeit Die Breklumer Hefte der ev luth Bekenntnisgemeinschaft in Schleswig Holstein in den Jahren 1935 bis 1941 Quellen zur Geschichte des Kirchenkampfes in Schleswig Holstein Zusammengestellt und bearbeitet von Peter Godzik Husum Matthiesen Verlag 2018 ISBN 978 3 7868 5308 4 Gesamtdarstellungen Bearbeiten Kurt Meier Der evangelische Kirchenkampf 3 BandeBand 1 Der Kampf um die Reichskirche Halle 1976 Band 2 Gescheiterte Neuordnungsversuche im Zeichen staatlicher Rechtshilfe Halle 1976 Band 3 Im Zeichen des zweiten Weltkrieges Halle 1984 dd Kurt Dietrich Schmidt Einfuhrung in die Geschichte des Kirchenkampfes in der nationalsozialistischen Zeit Eine Vorlesungsreihe maschinengeschr 1960 mit handschriftlichen Korrekturen bis 1964 postum herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Jobst Reller Ludwig Harms Haus Hermannsburg 2009 2 Auflage 2010 ISBN 978 3 937301 61 7 Klaus Scholder Die Kirchen und das Dritte Reich Bande 1 3Band 1 Vorgeschichte und Zeit der Illusionen 1918 1934 Propylaen Berlin Munchen 1977 ISBN 978 3 550 07339 7 Band 2 Das Jahr der Ernuchterung 1934 Propylaen Berlin Munchen 1985 ISBN 978 3 88680 139 8 Band 3 von Gerhard Besier Spaltungen und Abwehrkampfe 1934 1937 Propylaen Berlin Munchen 2001 ISBN 978 3 549 07149 6 dd Christoph Strohm Die Kirchen im Dritten Reich C H Beck Munchen 2011 2 Aufl 2016 ISBN 978 3 406 61224 4 Ernst Wolf Kirchenkampf In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 3 Auflage Band 3 Mohr Siebeck Tubingen 1959 Sp 1443 1453 Einzelaspekte Bearbeiten Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes 30 Bande Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1958 1984Die Bande enthalten u a Dokumente zu den wichtigsten Synoden der Bekennenden Kirche Texte aus der Zeit der Kirchenausschusse 1935 1937 sowie territorialgeschichtliche oder sachthematisch orientierte Einzeldarstellungen In der seit 1964 publizierten Erganzungsreihe 34 wurden vorwiegend territorialgeschichtliche Darstellungen von Zeitzeugen veroffentlicht sowie wichtige Publikationen aus der DDR ubernommen Friedrich Baumgartel Wider die Kirchenkampf Legenden Freimund Neuendettelsau 1976 zuerst 1959 ISBN 3 7726 0076 X Gerhard Besier Hrsg Zwischen nationaler Revolution und militarischer Aggression Transformationen in Kirche und Gesellschaft wahrend der konsolidierten NS Gewaltherrschaft 1934 1939 Schriften des Historischen Kollegs Kolloquien 48 Munchen 2001 ISBN 978 3 486 56543 0 Digitalisat Gerhard Ehrenforth Die schlesische Kirche im Kirchenkampf 1932 1945 Gottingen 1968 Wolfgang Gerlach Als die Zeugen schwiegen Bekennende Kirche und die Juden Institut Kirche und Judentum Berlin 1993 ISBN 3 923095 69 4 Johannes Hartlapp Siebenten Tags Adventisten im Nationalsozialismus unter Berucksichtigung der geschichtlichen und theologischen Entwicklung in Deutschland von 1875 bis 1950 Reihe KKR 53 V amp R unipress Gottingen 2008 ISBN 3 89971 504 7 Kirsten John Stucke Michael Krenzer Johannes Wrobel Zwolf Jahre zwolf Schicksale Fallbeispiele zur NS Opfergruppe Jehovas Zeugen in Nordrhein Westfalen Arbeitskreis der NS Gedenkstatten in NRW Munster W 2006 ohne ISBN DDC Notation 940 531808828992 DDC 22ger Karl Ludwig Kohlwage Die theologische Kritik der Bekennenden Kirche an den Deutschen Christen und dem Nationalsozialismus und die Bedeutung der Bekennenden Kirche fur die Neuorientierung nach 1945 In Karl Ludwig Kohlwage Manfred Kamper Jens Hinrich Porksen Hrsg Was vor Gott recht ist Kirchenkampf und theologische Grundlegung fur den Neuanfang der Kirche in Schleswig Holstein nach 1945 Dokumentation einer Tagung in Breklum 2015 Zusammengestellt und bearbeitet von Rudolf Hinz und Simeon Schildt in Zusammenarbeit mit Peter Godzik Johannes Jurgensen und Kurt Triebel Matthiesen Verlag Husum 2015 ISBN 978 3 7868 5306 0 S 15 36 online auf geschichte bk sh de Peter Maser Der Kirchenkampf im deutschen Osten und in den deutschsprachigen Kirchengemeinden Osteuropas Gottingen 1992 Christian Neddens Bekennende Kirche und Altlutheraner im Kirchenkampf Unerwartete Nahe und naheliegende Weggemeinschaft In Jurgen Kampmann Werner Klan Hrsg Preussische Union lutherisches Bekenntnis und kirchliche Pragungen Theologische Ortsbestimmungen im Ringen um Anspruch und Reichweite konfessioneller Bestimmtheit der Kirche Oberurseler Hefte Erganzungsbande Band 14 Edition Ruprecht Gottingen 2014 ISBN 978 3 8469 0157 1 S 232 269 Johannes Neuhausler Kreuz und Hakenkreuz Der Kampf des Nationalsozialismus gegen die katholische Kirche und der kirchliche Widerstand Katholische Kirche Bayerns Munchen 1946 Hans Prolingheuer Kleine politische Kirchengeschichte 50 Jahre evangelischer Kirchenkampf von 1919 bis 1969 Pahl Rugenstein Koln 1984 ISBN 3 7609 0870 5 Hans Prolingheuer Wir sind in die Irre gegangen Die Schuld der Kirche unterm Hakenkreuz Koln 1987 ISBN 3 7609 1144 7 Edmund Schlink Der Ertrag des Kirchenkampfes C Bertelsmann Gutersloh 1947 Klaus Scholder Die Kirchen zwischen Republik und Gewaltherrschaft Gesammelte Aufsatze ungekurzte und korrigierte Ausgabe der Erstausgabe 1988 hrsg von Karl Otmar von Aretin und Gerhard Besier Ullstein Berlin 1991 ISBN 3 548 33148 3 Leonore Siegele Wenschkewitz Nationalsozialismus und Kirchen Religionspolitik von Partei und Staat bis 1935 Dusseldorf 1974 Marikje Smid Deutscher Protestantismus und Judentum 1932 1933 Christian Kaiser Munchen 1990 ISBN 3 459 01808 9 Weblinks BearbeitenEvangelische Arbeitsgemeinschaft fur Kirchliche Zeitgeschichte Widerstand Evangelische Christen und Christinnen im Nationalsozialismus In evangelischer widerstand de Abgerufen am 16 April 2022 Online Ausstellung Werner Koch Der Kampf der Bekennenden Kirche im Dritten Reich PDF 1 9 MB Nicht mehr online verfugbar In Beitrage zum Widerstand 1933 1945 Heft 4 Gedenkstatte Deutscher Widerstand Berlin 2001 archiviert vom Original am 30 Marz 2003 abgerufen am 16 April 2022 19885 Manfred Kock Kirchenkampf und Antisemitismus Die Haltung der protestantischen Landeskirchen zum Judentum in der NS Zeit In ekd de 30 August 2005 abgerufen am 16 April 2022 Vortrag in Bad Segeberg Karl Barth On the Church Struggle Kirchenkampf Video auf YouTube 3 01 Minuten 1967 abgerufen am 30 Mai 2014 Heinrich Grosse Das Wort der Kirche ist nicht gekommen Die evangelischen Kirchen und die Judenverfolgung im Nationalsozialismus PDF 192 kB In Niemand kann zwei Herren dienen Zur Geschichte der evangelischen Kirche im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit Blumhardt Hannover 2008 abgerufen am 16 April 2022 ISBN 978 3 932011 77 1 35 Claudia Prinz Die Bekennende Kirche In dhm de 15 Juli 2015 abgerufen am 16 April 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Gunter Baadte Grundfragen der politischen und gesellschaftlichen Neuordnung in den Hirtenbriefen der deutschen Bischofe In JCSW Band 27 S 97 Ludwig Volk Akten deutscher Bischofe uber die Lage der Kirche 1933 1945 Hrsg Kommission fur Zeitgeschichte Band 6 1943 1945 Leonore Siegele Wenschkewitz Die Kirchen zwischen Anpassung und Widerstand im Dritten Reich In Barmer Theologische Erklarung 1934 1984 Luther Verlag Bielefeld 1984 ISBN 3 7858 0287 0 S 11 29 Beispiel In diesem Text ist einleitend vom Kirchenkampf zur Zeit Luthers die Rede also mit Bezug zur Reformation Kirchliche Vertragspartner waren die Landeskirchen Altpreussische Union Frankfurt Main Hannover lutherisch Hannover reformiert Hessen Kassel Nassau Schleswig Holstein sowie Waldeck und Pyrmont Wolfgang Benz Antisemitismus im 19 und 20 Jahrhundert In Bundeszentrale fur politische Bildung Abgerufen am 10 Mai 2019 Friedrich Pohlmann Ideologie und Terror im Nationalsozialismus In Freiburger Arbeiten zur Soziologie der Diktatur Band 1 Centaurus Pfaffenweiler 1992 ISBN 3 89085 648 9 S 154 Hans Muller Katholische Kirche und Nationalsozialismus Dokumente 1930 1935 Nymphenburger Verlags Handlung Munchen 1963 DNB 453485103 S 73 Der Satz wurde in der Parteizeitung Volkischer Beobachter sowie in den meisten anderen Zeitungen nicht veroffentlicht Der der Weglassung nachfolgende Satz wurde dann wegen des Satzanschlusses geandert es war also keineswegs ein Irrtum a b Jurgen W Falter Dirk Hanisch Die Anfalligkeit von Arbeitern gegenuber der NSDAP bei den Reichstagswahlen 1928 1933 In Archiv fur Sozialgeschichte Band 26 1986 S 210 fes de PDF 9 8 MB Konrad Low Die katholische Kirche in Nachkriegsdeutschland 1945 1948 Der Kampf um das Schulkreuz in der NS Zeit und heute PDF 106 kB Schriften des Initiativkreises katholischer Laien und Priester in der Diozese Augsburg e V 46 2003 S 26 archiviert vom Original am 24 August 2007 abgerufen am 8 Mai 2017 Claudia Prinz Arnulf Scriba Kirchen im NS Regime Deutsches Historisches Museum Berlin 17 September 2014 abgerufen am 8 Mai 2017 Konrad Low Die Schuld Christen und Juden im Urteil der Nationalsozialisten und der Gegenwart 1 Auflage 2002 S 42 Erwin Gatz Geschichte des kirchlichen Lebens in den deutschsprachigen Landern seit dem Ende des 18 Jahrhunderts Die Katholische Kirche 4 Der Diozesanklerus 1995 S 169 Klaus Scholder Eugenio Pacelli und Karl Barth Politik Kirchenpolitik und Theologie in der Weimarer Republik In Karl Otmar von Aretin Gerhard Besier Hrsg Die Kirche zwischen Republik und Gewaltherrschaft Berlin 1991 S 103 Hoppegarten ehrt Katholiken Nicht mehr online verfugbar In moz de 18 Juni 2009 archiviert vom Original am 18 August 2017 abgerufen am 6 Oktober 2022 Stefan Korbonski The Polish underground state a guide to the underground 1939 1945 Hippocrene Books 1981 S 142 Michael F Feldkamp Mitlaufer Feiglinge Antisemiten Katholische Kirche und Nationalsozialismus 2009 S 182 Gerhard Besier Francesca Piombo Der Heilige Stuhl und Hitler Deutschland Deutsche Verlags Anstalt 2004 S 217 Bastian Scholz Die Kirchen und der deutsche Nationalstaat Springer Verlag 2015 S 333 google at Wolfgang Benz Hermann Graml Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus Klett Cotta 2007 S 209 Olaf Blaschke Die Reichspogromnacht und die Haltung von katholischer Bevolkerung und Kirche Mentalitatsgeschichte als Schlussel zu einem neuen Verstandnis Sowie Joachim Kohler Katholische Kirche Katholiken und die Juden in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft Beide in Haus der Geschichte Baden Wurttemberg Hrsg Nebeneinander Miteinander Gegeneinander Zur Koexistenz von Juden und Katholiken in Suddeutschland im 19 und 20 Jahrhundert Laupheimer Gesprache 2000 Bleicher Gerlingen 2002 ISBN 3 88350 053 4 S 199 229 bzw 230 260 Dies war der offizielle Name seit 1938 vorher lautete er Kirchenbewegung Deutsche Christen Nurnberger Prozess Dokument D 75 US 348 Eine ausfuhrlichere zeitgenossische Fassung die in der Schweiz umlief unter Orientierung ch PDF 1 6 MB Zitiert nach Ulrich Oelschlager 70 Jahre Ausschluss getaufter Juden vom Abendmahl 20 Jahre Bekenntnis zur bleibenden Erwahlung der Juden und Gottes Bund mit ihnen Ein ambivalentes und spannungsreiches Jubilaum Blickpunkt e Materialien zu Christentum Judentum Israel und Nahost Arbeitskreis Kirche und Israel in der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau abgerufen am 30 Mai 2014 Christian Gerlach WerkstattGeschichte 18 1997 S 31 sieht bei diesem Datum einen direkten Zusammenhang mit der 5 Tage zuvor erfolgten Bekanntgabe Hitlers vor 50 Parteifunktionaren die Ermordung aller Juden Europas jetzt endgultig und beschleunigt durchzufuhren Er beruft sich auf Daniel Jonah Goldhagen Vollstrecker 1996 S 142f und Raul Hilberg Tater 1992 S 285 Gerlach meint die Kirchenleitungen sind immer sehr gut daruber informiert gewesen was in hochsten Partei und Staatsstellen gerade ablief Die nationalkirchliche Erklarung vom 17 Dezember 1941 lautet an den wichtigsten Stellen Wir Kirchenleitungen stehen in der Front des historischen Abwehrkampfes der u a die Kennzeichnung der Juden als der geborenen Welt und Reichsfeinde notwendig gemacht hat wie schon Luther die Forderung erhob scharfste Massnahmen gegen die Juden zu ergreifen und sie aus den deutschen Landen auszuweisen Durch die christliche Taufe wird an der rassischen Eigenart eines Juden seiner Volkszugehorigkeit und seinem biologischen Sein nichts geandert In Joachim Beckmann Hrsg Kirchliches Jahrbuch fur die evangelische Kirche in Deutschland 1933 1944 60 bis 71 Jg Bertelsmann Gutersloh 1948 2 Aufl 1976 S 460 Hans Joachim Lang Als Christ nenne ich Sie einen Lugner Theodor Rollers Aufbegehren gegen Hitler Hamburg Hoffmann und Campe 2009 ISBN 3 455 50104 4 Schreiben im Besitz von Sohn G Michel Hurth Geschichte des Kirchenkampffensters bei WAZ vom 2 Februar 2010 Zugriff Juli 2012 Kirchenfenster Nr 33 bei Glasmalerei 2012 Zeitgeschichte Memento vom 7 Mai 2011 im Internet Archive auf EKD de a b Zitiert nach Martin Stohr habe ich geschwiegen Zur Frage eines Antisemitismus bei Martin Niemoller Memento vom 1 Juli 2013 im Webarchiv archive today Artikel vom 10 Oktober 2011 auf Internetseite der Martin Niemoller Stiftung Hitler im Kirchenfenster abgerufen am 9 Mai 2009 46 Dokumente davon 34 bis Ende 1943 Im ubrigen gibt der Band die Vortrage u a Beitrage der entsprechenden Arbeitsgruppe auf dem Kirchentag 1961 in Berlin wieder auch mit historischem Ruckblick auf den Kirchenkampf Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes Erganzungsreihe Memento vom 4 Oktober 2010 im Internet Archive Liste der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft fur Kirchliche Zeitgeschichte Forschungsstelle Munchen auf der Website der Evangelischen Kirche in Deutschland abgerufen am 13 November 2014 Hans Jurgen Benedict Heinrich Grosse Niemand kann zwei Herren dienen Zur Geschichte der evangelischen Kirche im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit Rezension PDF 527 kB Nicht mehr online verfugbar In Deutsches Pfarrerblatt September 2010 S 284 285 archiviert vom Original am 13 April 2014 abgerufen am 16 April 2022 wiedergeben auf hs hannover de Normdaten Sachbegriff GND 4073444 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirchenkampf amp oldid 238701902