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Theodor Heckel 15 April 1894 in Kammerstein 24 Juni 1967 in Munchen war ein deutscher evangelisch lutherischer Theologe und Bischof Gedenktafel am Glockenturm der Heimkehrer Gedenkstatte in Goslar Inschrift Die deutschen Heimkehrer ihrem Bischof D Theodor Heckel 1894 1967 Vater der Kriegsgefangenen 1939 1967Das Grab von Theodor Heckel und seiner Ehefrau Gertrud geborene Binder im Familiengrab auf dem Waldfriedhof Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Lehrtatigkeit 2 Arbeit im Nationalsozialismus 3 Arbeit im Nachkriegsdeutschland 4 Ehrungen 5 Werke Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAusbildung und Lehrtatigkeit BearbeitenTheodor Heckel war der Sohn des Pfarrers Karl Heckel und Bruder von Johannes Heckel Da der Vater von 1898 bis 1911 evangelischer Pfarrer in Schopfloch Mittelfranken war wuchs Theodor Heckel in dieser Landgemeinde auf Nach der Schulzeit am Progymnasium Dinkelsbuhl und dem humanistischen Gymnasium Ansbach studierte er zwischen 1913 und 1914 Theologie in Erlangen hier trat er im Wintersemester 1913 14 der Uttenruthia im Schwarzburgbund bei unterbrach das Studium jedoch mit Kriegsausbruch und war 1915 1918 Kriegsteilnehmer als Freiwilliger Anschliessend beteiligte er sich in Suddeutschland an Kampfen des Freikorps Epp 1 Nach dem Krieg nahm er 1918 1920 das Theologiestudium in Erlangen wieder auf und setzte seine Studien 1920 1922 am Predigerseminar in Munchen fort Von 1922 bis 1925 war er Reiseprediger Munchen Sud mit Sitz in Solln und von 1925 bis 1928 hauptamtlicher Religionslehrer und Studienrat an der evangelischen Lehrerinnenbildungsanstalt Erlangen Ab 1928 war er Oberkonsistorialrat und wurde an das Deutsche Evangelische Kirchenbundesamt in Berlin berufen hier u a Sachbearbeiter fur Auslandsgemeinden Im Jahr 1928 promovierte er uber Richard Rothe Arbeit im Nationalsozialismus BearbeitenHeckel war von 1928 bis 1945 Leiter des fur die Okumene zustandigen Kirchlichen Aussenamtes der Deutschen Evangelischen Kirche DEK in dem seit 1935 Eugen Gerstenmaier sein Assistent war Heckel war ein Verfechter des Arierparagraphen im antisemitischen Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums 1 1934 erhielt er den Bischofstitel Heckel war weder NSDAP Mitglied noch Deutscher Christ aber er verschloss sich auch der Bekennenden Kirche Wahrend Dietrich Bonhoeffer von 1933 bis 1935 in London Auslandspfarrer war war Heckel sein dienstvorgesetzter Bischof Nach dessen Ruckkehr denunzierte er ihn 1936 als Staatsfeind 1 Heckel behinderte die Arbeit der Bekennenden Kirche weil sie seiner Ansicht nach der verfassten Kirche schade Heckel wollte die Kirche bekenntnistreu unabhangig von Deutschen Christen halten ohne dies bewerkstelligen zu konnen Im Jahre 1939 war Heckel Grunder und seitdem Leiter des Freien Evangelischen Hilfswerks fur die Internierten und Kriegsgefangenen In dieser Eigenschaft und als Beauftragter des Rats der Deutschen Evangelischen Kirche in Deutschland war er auch nach 1945 fur Kriegsgefangenenfragen zustandig und behielt die Amtsbezeichnung Bischof Arbeit im Nachkriegsdeutschland BearbeitenMit dem Ende des Krieges wurde Heckel zusammen mit dem hannoveranischen Landesbischof August Marahrens kirchenintern des Amtes enthoben Heckel setzte nun die Kriegsgefangenenarbeit fort und begann die Versorgung der deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion zu organisieren und war von 1950 bis 1964 Dekan des Dekanats Munchen Ab 1950 war er Mitglied 1962 Vizeprasident der Landessynode der Evangelischen Kirche in Bayern Von 1961 bis 1967 war er Mitglied des Bayerischen Senats Heckel steht heute exemplarisch fur die Kontinuitat und Diskontinuitat im lutherischen Protestantismus zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Adenauerschen Bundesrepublik und die Problematik der Entnazifizierung und der Ubernahme von Alt Nationalsozialisten in den Kirchendienst der neuen Republik Das Polarisierungsvermogen Heckels reicht hier bis in die Gegenwart Obwohl ein Theodor Heckel Bildungswerk bereits seit Jahrzehnten in Munchen bestand brachte erst 2000 die Aufstellung einer Heckel Buste erneut Kontroversen hervor 2 Ehrungen Bearbeiten1953 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1959 Bayerischer VerdienstordenIm Ort seiner Kindheit in Schopfloch Mittelfranken existiert eine Theodor Heckel Strasse Werke Auswahl BearbeitenDiss und Habil Exegese und Metaphysik bei Richard Rothe Munchen 1928 Forschungen zur Geschichte und Lehre des Protestantismus Bd I 3 Zur Methodik des evangelischen Religionsunterrichts Munchen 1928 Adolf von Harless Theologie und Kirchenpolitik eines lutherischen Bischofs Munchen 1933 Ernst Moritz Arndt Ein Mannesleben fur Glaube und Volkstum Berlin 1939 Luthers Kleiner Katechismus und die Wirklichkeit Helsinki 1941 Wahrheit im Johannesevangelium und bei Luther Betrachtungen und Texte Helsinki 1943 Johann Georg Hamann Briefe zur Einfuhrung in Leben und Theologie Gottingen 1947 als Hrsg Martin Luther Vierzehn Trostungen fur Muhselige und Beladene Gutersloh 1948 Protestantismus heute und morgen Vortrag Gottingen o J 1948 Kirche jenseits der Grenzen Aus der deutschen evangelischen Auslandsdiaspora Gottingen 1949 als Hrsg Probleme des modernen Sozialstaates in christlicher Sicht Munchen 1955 Kirche Wahrheit Recht Munchen 1961 als Hrsg Eigentum und Eigentumsverteilung als theologisches rechtsphilosophisches und okonomisches Problem Munchen 1962Literatur BearbeitenPeter Gbiorczyk Theodor Heckel und das Kirchliche Aussenamt In Deutsches Pfarrerblatt 11 1994 S 527 528 PDF Datei Rolf Ulrich Kunze Theodor Heckel 1894 1967 Eine Biographie Konfession und Gesellschaft Kohlhammer Stuttgart u a 1997 ISBN 3 17 014375 1 Wolfram Rohde Liebenau Was ist die Wahrheit Bonhoeffer und Heckel im Kirchenkampf Oskar Wagner In memoriam Theodor Heckel In Kyrios 7 1967 63f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Theodor Heckel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Theodor Heckel in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten a b c Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 S 235 vgl T H und die Folgen 2001 Normdaten Person GND 119437503 lobid OGND AKS LCCN n99004992 VIAF 44291703 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heckel TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher protestantischer Theologe und BischofGEBURTSDATUM 15 April 1894GEBURTSORT KammersteinSTERBEDATUM 24 Juni 1967STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Heckel amp oldid 238147598