www.wikidata.de-de.nina.az
Das Institut zur Erforschung der Judenfrage war zwischen 1939 und 1945 eine parteipolitische Einrichtung der NSDAP die 1941 offiziell als die erste Aussenstelle der Hohen Schule des Parteiideologen Alfred Rosenberg an der Bockenheimer Landstrasse 68 70 in Frankfurt am Main eroffnet wurde 1 Zweck war die rassenideologisch fundierte Gegnerforschung zur Verwendung in der NS Propaganda in Verbindung mit dem nationalsozialistischen Mordprogramm gegen Juden 2 Leitender Bibliothekar des Instituts war der Priester und Judaist Johannes Pohl Der als Grundstock fur die Bibliothek geplante Bestand der gut 40 000 Bande umfassenden Frankfurter Judaica und Hebraica Sammlung konnte letztendlich aufgrund der riesigen Buchermassen die mithilfe der Rauborganisation Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg aus Archiven und Bibliotheken aus den besetzten Gebieten gewaltsam beschlagnahmt und entwendet worden waren nicht mehr in die Institutsbibliothek uberfuhrt werden und verblieb an seinem ursprunglichen Standort der Frankfurter Stadtbibliothek Das Institut bewarb die Raub Bibliothek als die grosste ihrer Art in der Welt 3 Um die Bestande vor Bomben und Brand zu sichern wurden diese ab Herbst 1943 nach Hungen verlegt Im Marz 1944 brannten die Hauser des Instituts an der Bockenheimer Landstrasse oberhalb der Keller infolge eines Bombenangriffs aus 4 Sichtung von Thora Rollen im Keller des Instituts 6 Juli 1945Trotz weitgehender Zusammenarbeit ist es nicht zu verwechseln mit dem Institut zum Studium der Judenfrage seit 1934 1939 umbenannt zu Antisemitische Aktion ab 1942 Antijudische Aktion oder mit dem Institut zur Erforschung und Beseitigung des judischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben das auf Betreiben Deutscher Christen errichtet wurde Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsprozess 1 1 Ausgrundung aus dem Reichsinstitut von Walter Frank 1 2 Anschluss an die Parteiuniversitat von Alfred Rosenberg 1 3 Grundungsvertrage des Instituts Haupt und Zusatzvertrag 2 Offizielle Eroffnungsfeier 3 Der Weltkampf 4 Sammelstelle fur Raubbucher 5 Entwicklung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksEntstehungsprozess BearbeitenAusgrundung aus dem Reichsinstitut von Walter Frank Bearbeiten Im August 1938 erhielt Wilhelm Grau Geschaftsfuhrer der Forschungsabteilung Judenfrage im Reichsinstitut fur Geschichte des neuen Deutschlands unter Walter Frank Besuch von seinem Bekannten Reinhold Lindemann der 1935 zum Dramaturgen und Pressesprecher der Frankfurter Stadtischen Buhnen aufgestiegen war Lindemann vermerkte anschliessend in einem Bericht an den Herrn Oberburgermeister uber die Errichtung eines Institutes zur Erforschung der Judenfrage in Frankfurt am Main an Friedrich Krebs Zur Forderung des kulturellen und wissenschaftlichen Ansehens der Goethestadt Frankfurt a M scheint sich im Augenblick die gunstige Gelegenheit zu bieten das Schwergewicht der wissenschaftlichen Erforschung der Judenfrage nach Frankfurt a M zu legen 5 Rund zwei Monate spater folgte ein Schreiben des Parteipadagogen Alfred Baeumler Leiter der Hauptstelle Wissenschaft im Amt Rosenberg in dem er Grau bat in dieser Angelegenheit der Partei und nicht einer Staatsbehorde die Initiative zum Aufbau eines neuen Judeninstitutes zu uberlassen 6 Insbesondere weil Oberburgermeister Krebs dem vom Amt Rosenberg herangetragenen Kurs nicht folgen wollte geriet Grau zunachst zwischen die Fronten von Krebs und Alfred Rosenberg Krebs plante mit Wilhelm Frick das Reichsministerium des Innern auf seine Seite zu ziehen Das Anfang November 1938 gefuhrte Gesprach zwischen Krebs und Ministerialrat Hans Draeger vom Innenministerium verlief indessen erfolglos Krebs notierte unter anderem dass man der Ansicht sei es seien genug Stellen in Deutschland vorhanden die sich mit der Judenfrage befassten 7 Diese Ansicht wurde noch wenige Tage vor den Novemberpogromen vertreten Wenige Tage spater wurden die burokratischen Richtlinien fur die Losung der Judenfrage festgelegt 8 Ausserdem wurde versucht vom Braunen Haus Unterstutzung zu bekommen Grau setzte einen Brief mit der Hoffnung auf eine neue Grundlage fur weitere Verhandlungen mit dem Innenministerium zu erhalten und den Widerstand von Walter Frank abzuwehren Anfang November 1938 bestatigte sodann Ernst Schulte Strathaus Leiter der Kulturabteilung von Rudolf Hess gegenuber Grau dass ein solches Sonderinstitut zur Bearbeitung der Judenfrage in keiner Weise das Institut Frank beeintrachtige 9 Am 9 November 1938 teilte auch Krebs in einem Brief an Hess mit dass es ihm schon immer am Herzen gelegen habe die seltene Bucherei dem geistigen und politischen Kampf des Nationalsozialismus gegen das Judentum zur Verfugung zu stellen Krebs schlug die Bezeichnung Reichsinstitut zur Erforschung des Judentums vor Als Rechtstrager sollte die Stadt Frankfurt fungieren als Geldgeber das Reich Ferner schlug er als wissenschaftlichen Leiter der Bucherei Wilhelm Grau vor wobei dieser grundsatzlich dazu bereit ware mit dem Reichsinstitut fur Geschichte des neuen Deutschlands zusammenzuarbeiten 10 Hess stimmte zu und Kurt Mayer Leiter der Reichsstelle fur Sippenforschung im Innenministerium begrusste die Plane warm 11 Anschluss an die Parteiuniversitat von Alfred Rosenberg Bearbeiten Der anhaltende Versuch von Walter Frank das Innenministerium gegen das Vorhaben von Krebs zu mobilisieren scheiterte Hess schickte seinen Brief vom 9 November an Martin Bormann auf den Obersalzberg der diesen an das Amt Rosenberg weiterleitete 12 Das geplante Institut fiel in die Hande der Partei Zwischen dem 26 und 29 November 1938 folgte ein Gesprach von Gotthard Urban Stabsleiter im Amt Rosenberg mit Krebs in Frankfurt nach dem sich Krebs folgende Notizen machte 1 Hohe Schule soll geschaffen Generalstab der Schulung der NSDAP 2 Schaffung des Instituts durch die Stadt 3 Ausseninstitut der HSch unter rechtlicher und vermogensrechtlicher Selbstandigkeit und Verfugungsbefugnis der Stadt uber die Bibliothek 4 Fur Forschung jederzeit zur Verfugung zu stellen 5 Geldliche Mittel uber Rosenberg 6 Grau in den stadt Dienst ubernehmen 7 Nach Moglichkeit Zusammenlegung der beschlagnahmten judischen Buchereien in diesem Institut 13 Anders als Grau dem die Obhut des Instituts unter dem Kirchenfeind Rosenberg nicht behagte war Krebs nun zuversichtlich und er erblickte eine ungeheure Entwicklungsmoglichkeit fur das Institut Ausserdem wird es wenn es unmittelbar dem Schutz der Partei unterstellt ist kein Mensch mehr wagen daran zu rutteln Die Tatigkeit kann sich also ungehemmt entfalten ohne dass Herr Frank uber das Reichsinnenministerium Schwierigkeiten bereiten kann 14 Walter Frank gab seinen Kampf gegen Krebs noch nicht verloren und schaltete das von Bernhard Rust geleitete Wissenschaftsministerium ein Dieses schickte am 6 Dezember 1938 seinen Sachbearbeiter Heinrich Harmjanz in Begleitung des Frankfurter Historikers Walter Platzhoff zu Krebs um die Vorschlage des Ministeriums vorzutragen Anstelle von Grau sollte der Orientalist Karl Georg Kuhn eingesetzt werden Frank ware unter dieser Bedingung bereit mit dem Frankfurter Institut zusammenzuarbeiten Und nur so sei eine Verbindung des Instituts zur Universitat Frankfurt moglich Da das Amt Rosenberg noch keine Bestatigung geschickt hatte schwankte Krebs zunachst Weitere Besuche von Urban am 7 Dezember und von August Schirmer Leiter des Amtes Juden und Freimaurerfragen in Rosenbergs Dienststelle am 10 Dezember verliefen ebenfalls ergebnislos Am 9 Dezember folgte von Frank mittlerweile unterrichtet uber die Plane von Rosenberg eine Strafaktion gegenuber Grau Er teilte ihm schriftlich mit dass er ihm den verbliebenen Forschungsauftrag und die restlichen Einkunfte entzogen habe 15 Gleichzeitig liess er seine Entlassung als ein Rundschreiben verteilen In dieser Zwangslage setzte Krebs die stadtische Anstellung des nunmehr drangenden Grau der ein Gerichtsverfahren gegen Frank in Gang setzte zunachst auf Eis Die Ankundigung von Urban an Krebs folgte erst am 21 Januar 1939 die Bestatigung von Bormann am 31 Januar Am 10 Februar 1939 fasste Bormann den Vertrag in einem Brief an Krebs in folgenden funf Punkten zusammen 1 Die in Frankfurt bestehende Bibliothek an Werken uber das Judentum wird mit sofortiger Wirkung der Dienststelle des Reichsleiters Rosenberg angegliedert Das Eigentumsrecht der Stadt Frankfurt wird dadurch nicht beruhrt 2 Die Stadt Frankfurt stellt ein Haus zur Verfugung in dem die Sammlung der judischen Werke untergebracht werden kann 3 Als Leiter der Bucherei ist von der Dienststelle des Reichsleiters Rosenberg Dr Grau in Aussicht genommen Dieser wird von Reichsleiter Rosenberg ubernommen und gleichzeitig von der Stadt Frankfurt angestellt und besoldet Mit Rucksicht auf das schwebende Gerichtsverfahren zwischen Prof Walter Frank und Dr Grau wird die Stadt zunachst nur einen kurzfristigen Vertrag mit diesem abschliessen 4 Die laufende Unterhaltung Erganzung und Erweiterung der Bucherei wird von der Stadt Frankfurt ubernommen 5 Die offentliche Erklarung dass die Bibliothek ein Teil der Dienststelle des Reichsleiters Rosenberg geworden ist wird durch diese erfolgen 16 Nachdem Krebs am 15 April 1939 ein Exemplar mit seiner Unterschrift zur Bestatigung nach Berlin zum Amt Rosenberg schickte folgte am 21 April von Urban die Antwort inklusive der Unterschrift von Rosenberg Da ein Sachbearbeiter vom Amt Rosenberg die geplanten Kosten fur die Hohe Schule mit den Kosten fur das Frankfurter Institut verwechselte verzogerte sich die noch fehlende Unterschrift von Reichsschatzmeister Franz Xaver Schwarz Diese folgte am 26 Juni 1939 dem Grundungstag des Instituts 17 Grundungsvertrage des Instituts Haupt und Zusatzvertrag Bearbeiten Der unterzeichnete Vertrag fur das Institut bestand aus zwei Teilen wobei der Hauptvertrag die geistig politischen Vereinbarungen enthielt und der Zusatzvertrag wirtschaftliche oder geschaftsordnungsmassige Gesichtspunkte regelte 17 Der Hauptvertrag wurde so gefasst Stuck 1 1 Die Stadt vereinigt die Bestande der Judaica und Hebraica Sammlung zu einem Bibliotheksinstitut das sie der Partei zu wissenschaftlichen und politischen Auswertung zur Verfugung stellt 2 Das Bibliotheks Institut ist und bleibt das ausschliessliche Eigentum der Stadt Zur Vervollstandigung wird die Partei einschlagige Werke und Sammlungen soweit sie ihr zur Verfugung stehen oder erreichbar sind beschaffen und dem Bibliotheksinstitut ubermitteln Diese Werke gehen damit in das Eigentum der Stadt uber desgleichen die Werke die die Stadt aus eigenen Mitteln oder in sonstiger Weise erwirbt 3 Die Partei gibt die bindende Zusage dass die Bestandteile dieses vorgenannten Bibliotheks Instituts auch bei einer etwaigen Verlegung der in Stuck 2 erwahnten Aussen bzw Dienststelle nach auswarts weder einzeln noch im ganzen von Frankfurt am Main wegverlegt werden 4 Der Leiter des Bibliotheks Instituts wird in beiderseitigem Einvernehmen bestellt und in den Dienst der Stadt ubernommen Stuck 2 1 Die Partei errichtet in Frankfurt am Main eine Aussenstelle der Hohen Schule die bis zu deren Grundung als Dienststelle des Amtes Rosenberg gefuhrt wird 2 Aufgabe der Aussenstelle der Hohen Schule ist die spezielle Forschung uber die Grundlagen der Judenfrage und die wissenschaftliche Materialsammlung zum Zwecke des politischen Einsatzes Die hierfur notwendigen Mitarbeiter stellt die Partei 3 Das Bibliotheks Institut der Stadt wird der Aussenstelle der Hohen Schule angegliedert Der jeweilige Leiter des Bibliotheks Instituts ist Angehoriger des Mitarbeiterstabes der Partei 18 Da sich die Stadt im Zusatzvertrag verpflichtet hatte geeignete stadteigene oder zu mietende Raume bzw Gebaude zur Verfugung zu stellen sollte bis spatestens zum 1 Juni 1939 ein Gebaude bestehend aus 59 Raumen auf 1156 m Flache auf der Schwindstrasse 1 im Frankfurter Westend fur das Institut geraumt werden Es wurde die erste Adresse der Aussenstelle der Hohen Schule sowie der Judaica und Hebraica Bibliothek der Stadt Frankfurt a M zusammengenommen das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt a M 17 In dasselbe Gebaude zog noch im Sommer 1939 die Redaktion der antisemitischen Zeitschrift Welt Dienst die Rosenberg 1937 von Ulrich Fleischhauer ubernommen hatte Der Welt Dienst wurde nun ebenso zu einem Institut erklart und ubernahm im Zusammenspiel mit dem Forschungsinstitut die Aufklarungsarbeit zuletzt in 16 europaischen Sprachen 8 Offizielle Eroffnungsfeier BearbeitenDas Institut wurde am 26 Marz 1941 in Frankfurt eroffnet 19 In den Vortragen der dreitagigen Eroffnungsveranstaltungen wurde der Volkstod der Juden als Ziel formuliert Er sollte durch Verelendung der europaischen Juden bei Zwangsarbeit in riesigen Lagern in Polen erreicht werden Klaus Schickert formulierte in seinem Beitrag uber die Judengesetze in Sudosteuropa Die Dinge treiben mit einer zunehmenden Geschwindigkeit ihrer Endlosung entgegen 20 Und Alfred Rosenberg sagte in seiner Rede Das Wort Richard Wagners Der Jude ist der plastische Damon des Verfalls der Menschheit zeigt uber alles Zufallige hinaus die Symbolik der geschichtlichen Lage 21 In der Zeitschrift Der Weltkampf wurden einige Vortrage veroffentlicht Alfred Rosenberg Nationalsozialismus und Wissenschaft Wilhelm Grau Die geschichtlichen Losungsversuche der Judenfrage Wilhelm Grau Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Giselher Wirsing Die Judenfrage im vorderen Orient Klaus Schickert Die Judenemanzipation in Sudosteuropa und ihr Ende Peter Heinz Seraphim Bevolkerungs und wirtschaftspolitische Probleme einer europaischen Gesamtlosung der Judenfrage 22 Walter Gross Die rassenpolitischen Voraussetzungen zur Losung der Judenfrage Alfred Rosenberg Die Judenfrage als Weltproblem Der Weltkampf BearbeitenDie antisemitische Zeitschrift Der Weltkampf Monatsschrift fur Weltpolitik volkische Kultur und die Judenfrage aller Lander 23 wurde von Rosenberg seit 1924 herausgegeben Der Verlag hiess Deutscher Volksverlag Dr Boepple 24 Munchen 1941 wurde eine Zeitschrift mit dem Titel Weltkampf durch den Verlag der Hohen Schule der NSDAP erworben und in den Dienst des Instituts zur Erforschung der Judenfrage gestellt Das vorher monatlich erscheinende Hetzblatt wurde zur wissenschaftlichen Vierteljahresschrift Schriftleiter war bis Anfang 1943 Peter Heinz Seraphim ab dem 1 November 1943 Klaus Schickert Von April 1941 bis August 1944 erschienen insgesamt zehn Bande davon zwei als Doppelband Die erste Ausgabe hatte eine Auflage von 6 000 Exemplaren 25 Herausgeber war Ernst Graf zu Reventlow bekannte Autoren waren Johann von Leers und Gregor Schwartz Bostunitsch Sammelstelle fur Raubbucher BearbeitenEin Fuhrererlass vom 2 April 1941 26 wies Rosenberg zur Ausweitung der hiesigen Fachbibliothek der Judenfrage errichtet nicht nur fur Europa sondern fur die Welt an Dem Befehl zufolge sei das Material unerwartet viel Material welches der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg ERR Juden und freikonfessionellen Vereinigungen besiegter europaischer Lander fortwahrend raubte zu Forschungszwecken hinsichtlich einer weltanschaulichen politischen und kulturellen Neuordnung Europas nach Kriegsende samtlich der Hohen Schule zuzuleiten 27 Insgesamt handelte es sich dabei um uber 550 000 Bucher Davon sind etwa 300 000 in Frankfurt angekommen aber nur knapp ein Zehntel wurde katalogisiert 28 Unter den fur das Institut beschlagnahmten Buchern aus judischem Besitz befanden sich auch wertvolle Handschriften Die Herkunft kann der folgenden Tabelle entnommen werden Herkunft der Bucher Stand April 1943 29 Anzahl ca Bibliothek der Alliance Israelite Universelle Paris 400 000Ecole Rabbinique Paris 10 000Bibliothek der Federation de Societes des Juifs de France 4 000judische Buchhandlung Lipschutz Paris 20 000Sammlung Edouard Rothschild 6 000Sammlung Edouard und Guy Rothschild 3 000Sammlung Maurice Rothschild 6 000Sammlung Robert Rothschild 10 000Sammlung der Familie Rothschild Armainvillers 3 000Bibliotheca Rosenthaliana Amsterdam 20 000Bibliothek der sephardischen judischen Gemeinde Amsterdam 25 000sichergestellte Buchermassen aus den besetzten Ostgebieten 280 000Buchersammlungen aus judischen Gemeinden in Griechenland 100 000Buchermaterial aus einer Sonderaktion im Rheinland 5 000von diversen Seiten zugefuhrt 100 000Entwicklung BearbeitenInstitutsleiter war bis Anfang 1943 Wilhelm Grau Unter ihm waren 22 Mitarbeiter aus dem Amtsbereich Rosenberg und sechs Angestellte der Stadt Frankfurt im Institut beschaftigt 30 Am 26 Januar 1943 forderte Martin Bormann mit Verweis auf einen Fuhrererlass vom 13 Januar 1943 bis 9 Februar 1944 den Betrieb der Hohen Schule der NSDAP einzustellen Der Fuhrererlass V7 43 schrankte die Unabkommlichstellung weiter ein Am 20 Februar 1943 erklarte sich Rosenberg bereit den Betrieb der Aussenstellen auf Professoren die keine UK Stellung brauchten zu beschranken und ernannte Klaus Schickert zum kommissarischen Institutsleiter Schickert ubernahm ausserdem von Peter Heinz Seraphim die Schriftleitung des Organs Der Weltkampf Am 22 Marz 1944 soll es infolge eines Luftangriffes im Gebaude der Hohen Schule in Frankfurt einen Brand gegeben haben 31 Geplant war ein Neubau nach Planen von Hermann Giesler in Schutzing Prien am Chiemsee wohin auch ein Teil des Raubgutes des Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg gebracht wurde 32 Ende 1941 wurde in Litzmannstadt poln Lodz Reichsgau Wartheland eine Nebenstelle des Instituts gegrundet zur speziellen Erforschung der Ostjudenfrage und mit Blick auf das Ghetto Litzmannstadt im nordlichen Stadtzentrum In der Lokalpresse wurden die Leser aufgefordert alle Arten von judenkundlichem Material an das Institut zu senden Uber eine praktische Tatigkeit der Nebenstelle ist nichts Naheres bekannt 33 Literatur BearbeitenHubert Schiel Die Frankfurter Dirmsteinhandschriften Die 7 weisen Meister Salomon und Morolf Stadtbibliothek Frankfurt am Main 1937 Helmut Heiber Walter Frank und sein Reichsinstitut fur Geschichte des neuen Deutschland Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 13 ISSN 0481 3545 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1966 Direktor der Bibliothek Hrsg Kataloge der Stadt und Universitatsbibliothek Frankfurt am Main Teil 5 Die Handschriften der Stadt und Universitatsbibliothek Frankfurt am Main Band 4 Birgit Weimann Die mittelalterlichen Handschriften der Gruppe Manuscripta Germanica Klostermann Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 465 01405 7 Ms Germ Qu 12 13 Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Vorgeschichte und Grundung 1935 1939 Arbeitsstelle Fritz Bauer Institut Studien und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust 9 Arbeitsstelle zur Vorbereitung des Frankfurter Lern und Dokumentationszentrums des Holocaust Fritz Bauer Instituts in Grundung u a Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 88270 803 4 Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Antisemitismus als Karrieresprungbrett im NS Staat In Fritz Bauer Institut Hrsg Beseitigung des judischen Einflusses Antisemitische Forschung Eliten und Karrieren im Nationalsozialismus Jahrbuch zur Geschichte und Wirkung des Holocaust 1998 99 Campus Verlag Frankfurt am Main u a 1999 ISBN 3 593 36098 5 S 43 71 Nicolas Berg Der Holocaust und die westdeutschen Historiker Erforschung und Erinnerung Wallstein Verlag Gottingen 2003 ISBN 3 89244 610 5 Patricia von Papen Bodek Anti jewish research of the Institut zur Erforschung der Judenfrage or Aussenstelle of the High School of the NSDAP in Frankfurt am Main In Lessons and legacies VI New Currents in Holocaust Research Northwestern University Press Evanston IL 2004 ISBN 0 8101 1999 4 S 155 189 F J Hoogewoud Das Institut zur Erforschung der Judenfrage in Hungen Oberhessen 1943 1945 Bilder zum Thema In Regine Dehmel Hrsg Judischer Buchbesitz als Raubgut Zweites hannoversches Symposium Klostermann 2006 ISBN 3 465 03448 1 S 135 138 Dirk Rupnow Judenforschung In Dan Diner Hrsg Enzyklopadie judischer Geschichte und Kultur EJGK Band 3 He Lu Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02503 6 S 224 228 Einzelnachweise Bearbeiten Juliane Wetzel Institut zur Erforschung der Judenfrage In Wolfgang Benz u a Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus 5 aktual und erw Aufl dtv Stuttgart 2007 S 576 ISBN 978 3 423 34408 1 Jan Bjorn Potthast Das judische Zentralmuseum der SS in Prag Gegnerforschung und Volkermord im Nationalsozialismus Frankfurt a M New York 2002 S 167 ff ISBN 3 593 37060 3 Jan Bjorn Potthast Das judische Zentralmuseum der SS in Prag Gegnerforschung und Volkermord im Nationalsozialismus Frankfurt a M New York 2002 S 173 Fritz Bauer Institut Hrsg Beseitigung des judischen Einflusses Antisemitische Forschung Eliten und Karrieren im Nationalsozialismus Frankfurt a M New York 1999 S 64 ISBN 3 593 36098 5 Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Frankfurt a M 1993 S 27 Quelle Magistratsakte 6919 12 Bd 1 Lindemann an Krebs 10 August 1938 Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Frankfurt a M 1993 S 28 f Quelle Brief Grau an Krebs 23 Oktober 1938 Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Frankfurt a M 1993 S 29 Quelle Notiz Krebs vom 5 November 1938 a b Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Frankfurt a M 1993 S 41 ff Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Frankfurt a M 1993 S 29 f Quelle Brief Grau an Dr Schlechta Kulturamt 2 November 1938 Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Frankfurt a M 1993 S 30 Quelle Brief Krebs an Hess 9 November 1938 Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Frankfurt a M 1993 S 31 Quelle Brief Grau an Krebs 21 November 1938 Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Frankfurt a M 1993 S 33 Quelle BA Koblenz R1 62 Aktennotiz Frank 24 November 1938 Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Frankfurt a M 1993 S 33 f Quelle Mag Akte 6919 12 Bd 1 Notiz Krebs ohne Datum Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Frankfurt a M 1993 S 34 Quelle Mag Akte 6919 12 Bd 1 Brief Krebs an Grau 1 Dezember 1939 Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Frankfurt a M 1993 S 36 Quelle Mag Akte 6919 12 Bd 1 Brief Frank an Grau Abschrift fur Krebs Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Frankfurt a M 1993 S 38 Quelle Mag Akte 6919 12 Bd 1 Brief Bormann an Krebs 10 Februar 1939 a b c Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Frankfurt a M 1993 S 39 f Dieter Schiefelbein Das Institut zur Erforschung der Judenfrage Frankfurt am Main Frankfurt a M 1993 S 39 f Quelle Mag Akte 6919 12 Bd 1 Hauptvertrag und Zusatzvertrag zwischen Frankfurt a M und NSDAP vom 15 April 1939 Fassung in einer Abschrift Artikel dazu im Volkischen Beobachter als Dokument VEJ 3 170 abgedruckt in Andrea Low Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 3 Deutsches Reich und Protektorat Bohmen und Mahren September 1939 September 1941 Munchen 2012 ISBN 978 3 486 58524 7 S 435 338 Klaus Schickert Weltkampf Die Judenfrage in Geschichte und Gegenwart 1 2 April September 1941 S 42 Reinhard Bollmus Das Amt Rosenberg und seine Gegner Studien zum Machtkampf im nationalsozialistischen Herrschaftssystem Munchen 1970 S 120 Angegebene Quelle Rede zur Eroffnung des Instituts zur Erforschung der Judenfrage 26 Marz 1941 in Weltkampf Jg 1941 Heft 1 2 S 64 72 2 Aufl 2006 ISBN 3 486 54501 9 Zitiert in Leon Poliakov Josef Wulf Das Dritte Reich und seine Denker Munchen New York London Paris 1978 S 142 Angegebene Quelle Das Archiv Marz 1941 S 1150 1153 vgl Dokument CXLIII 305 306 als Dokument VEJ 3 171 abgedruckt in Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 3 Deutsches Reich und Protektorat September 1939 September 1941 bearb von Andrea Low Munchen 2012 ISBN 978 3 486 58524 7 S 438 447 Untertitel ab 1924 Monatsschrift fur die Judenfrage aller Lander Untertitel in der Langform ab 1926 Spatestens seit 1937 endete der UT mit in aller Welt bis 18 1941 Danach ist belegt der Untertitel Wissenschaftliche Vierteljahresschrift des Instituts Die Hohe Schule und der Artikel im Obertitel fiel fort Ab 1943 nur Weltkampf Wiss Zeitschrift Paul Heyse Strasse 9 in Munchen 2 Stefan Lorenz Die Judenfrage im Spiegel nationalsozialistischer Wissenschaft am Beispiel der Zeitschrift Weltkampf In Archiv fur Kulturgeschichte 89 2007 S 427 446 hier S 427 f https www cavallerotti de assets texte projekte mendelssohn pdf mendelssohn essay pdf Zitiert nach de Vriess dessen Buch Sonderstab Musik die Informationen zur Hohen Schule entnommen sind Dokument 171 PS in IMT Der Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher Nachdruck Munchen 1989 Bd XXV Dokumentenband 1 S 242 246 Bericht der Aussenstelle Frankfurt a M der Hohen Schule vom 29 April 1943 uber Bestand und Herkunft aus konfisziertem Besitz der Bibliothek zur Erforschung der Judenfrage s a Archivlink Memento vom 29 Februar 2008 im Internet Archive en Leon Poliakov und Josef Wulf Das Dritte Reich und die Juden Dokumente und Aufsatze Verlags GmbH Berlin 1955 2 Auflage S 27 ff Frankfurter Rundschau vom 12 Oktober 2005 Betr Brand der Hohen Schule Aussenstelle Frankfurt a M infolge Luftangriffes am 22 Marz 1944 Verhalten der Verwaltungsorgane Hungen 27 March 1944 BAB NS 8 266 fols 62 72 https academic oup com hgs article abstract 19 3 390 645468 Rosenbergs Raubgold bei Rosenheim Archivierte Kopie Memento vom 4 Mai 2008 im Internet Archive Institut fur Judenforschung in Litzmannstadt Eine Nebenstelle des Frankfurter Instituts Einsendung von Material sehr erwunscht In Litzmannstadter Zeitung vom 29 Juli 1942 Weblinks BearbeitenLiteratur uber das Institut zur Erforschung der Judenfrage im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Korperschaft GND 146184 9 lobid OGND AKS LCCN nr97003732 VIAF 167855599 50 118611111111 8 6613888888889 Koordinaten 50 7 7 N 8 39 41 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Institut zur Erforschung der Judenfrage amp oldid 236060632