www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel befasst sich mit der NSDAP Reichsparteizentrale in Munchen Zu anderen Gebauden siehe Braunes Haus Begriffsklarung Braunes Haus war der Name des Gebaudes der von 1930 bis 1945 bestehenden Parteizentrale der NSDAP in Munchen Brienner Strasse 34 Es entstand ursprunglich als Adelspalais Braunes Haus 1935 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Dokumentationszentrum 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Einweihung des Braunen Hauses 1930 nbsp Ruine 1945 Das zwischen Karolinenplatz und Konigsplatz gelegene Haus wurde 1828 von Jean Baptiste Metivier im Stil des Klassizismus als Adelspalais fur Karl Freiherr von Lotzbeck 1786 1873 errichtet Fur diesen hatte er schon zuvor Schloss Weyhern umgebaut Zu seinen spateren Bewohnern und Eigentumern gehorten Marchese Fabio Pallavicini 1795 1872 und Hoffotograf Joseph Albert Es gelangte 1876 in das Eigentum des Grosskaufmanns Richard Barlow 1826 1882 der es seinem Sohn dem Industriellen Willy Barlow 1869 1928 vererbte Dessen Witwe verkaufte die Liegenschaft fur 805 864 Reichsmark am 26 Mai 1930 an die NSDAP Deren Raume in der Schellingstrasse 50 waren zu klein geworden Dort befand sich die Parteizentrale seit 1925 Bis zur Ubernahme durch die NSDAP war das Gebaude als Palais Barlow oder einfach als Adelspalais bekannt Braunes Haus war dann die parteioffizielle Bezeichnung des Hauses Das Geld fur den Kauf durch die NSDAP stammte von dem Industriellen Fritz Thyssen Nach grosseren Umbauarbeiten mit denen der Munchner Architekt Paul Ludwig Troost beauftragt wurde und deren Entwurfe von Adolf Hitler selbst bearbeitet wurden wurde die gesamte Reichsleitung der NSDAP zu Beginn des Jahres 1931 dorthin verlegt Im Braunen Haus liess Hitler in Anerkennung der Unterstutzung durch den US amerikanischen Industriellen Henry Ford hinter seinem Schreibtisch ein grosses Portrat dieses Firmenpatriarchen an der Wand aufhangen Wahrend seiner Periode als Hauptquartier der NSDAP war das Gebaude streng bewacht und geheim gehalten Da die Behorden manchmal verhaftete Personen zum Verhor ins Braune Haus brachten erhielt die Struktur auch den Spitznamen Denuntiatur ein Wortspiel das den Akt der Denunziation und die papstliche Nuntiatur auf der anderen Strassenseite kombinierte 1 Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebaude bei den Luftangriffen auf Munchen von Fliegerbomben getroffen erstmals in der Nacht vom 2 auf den 3 Oktober 1943 und besonders schwer am 7 Januar 1945 2 Die Ruine wurde in der unmittelbaren Nachkriegszeit geplundert 3 und 1947 abgerissen Das Grundstuck blieb bis 2012 unbebaut Dokumentationszentrum Bearbeiten nbsp Die Fundamente im Mai 2007 nbsp Das Dokumentationszentrum auf dem Gelande des Braunen Hauses 2015 Hauptartikel NS Dokumentationszentrum Am 6 Dezember 2005 beschloss die Bayerische Staatsregierung Kabinett Stoiber IV auf dem Areal ein Dokumentationszentrum zum Thema Nationalsozialismus zu errichten Vor Baubeginn wurden die Fundamente des Braunen Hauses freigelegt und archaologisch untersucht Hierbei wurden noch einige Fundstucke sichergestellt Eine Einbindung der Fundamente in das neue Dokumentationszentrum war jedoch nicht gewunscht weshalb die Fundamente abgetragen wurden Die Grundsteinlegung sollte 2008 erfolgen Da sich aber die Finanzierung verzogerte im Juni 2009 wurde eine Vereinbarung zwischen der Stadt Munchen dem Freistaat Bayern und dem Bund geschlossen die die Kostenubernahme in Hohe von 28 2 Millionen Euro zu gleichen Teilen vorsieht und es unterschiedliche Auffassungen uber inhaltliche Fragen gab begannen die Bauarbeiten erst 2011 Die Grundsteinlegung erfolgte am 9 Marz 2012 4 das Zentrum wurde schliesslich zum 70 Jahrestag der Befreiung Munchens am 30 April 2015 eroffnet 5 Literatur BearbeitenAndreas Heusler Das Braune Haus Wie Munchen zur Hauptstadt der Bewegung wurde Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2008 ISBN 978 3 421 04352 8 Peter Kopf Der Konigsplatz in Munchen Ein deutscher Ort Links Berlin 2005 ISBN 3 86153 372 3 Konstantin Koppelmann Dietlind Pedarnig Munchner Palais Allitera Munchen 2016 ISBN 978 3 86906 820 6 S 688 Mathias Rosch Die Munchner NSDAP 1925 1933 Eine Untersuchung zur inneren Struktur der NSDAP in der Weimarer Republik 63 Oldenbourg Munchen 2002 ISBN 3 486 56670 9 Zugleich Dissertation an der Universitat Munchen 1998 Volltext digital verfugbar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Braunes Haus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Braunes Haus auf der Website Munchens Denkmaler NS Dokumentationszentrum Munchen Ulrike Grammbitter Braunes Haus Munchen In Historisches Lexikon Bayerns ThemenGeschichtsPfad Der Nationalsozialismus in Munchen Einzelnachweise Bearbeiten Gavriel D Rosenfeld Munich and Memory Architecture Monuments and the Legacy of the Third Reich Weimar and now 22 University of California Press Berkeley CA u a 2000 ISBN 0 520 21910 4 S 99 Irmtraud Permooser Der Luftkrieg uber Munchen 1942 1945 Bomben auf die Hauptstadt der Bewegung 2 durchgesehene Auflage Aviatic Oberhaching 1997 ISBN 3 925505 37 7 S 263 Hannes Hintermeier Munchen grabt Was wurde im Braunen Haus gefunden In FAZ net 16 November 2006 abgerufen am 19 November 2018 muenchen de Grundsteinlegung fur das NS Dokumentationszentrum Munchen abgerufen am 23 Marz 2012 NS Dokumentationszentrum Lern und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus Memento vom 5 Mai 2015 im Internet Archive Normdaten Geografikum GND 4446246 3 lobid OGND AKS VIAF 238758054 48 145277777778 11 5675 Koordinaten 48 8 43 N 11 34 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braunes Haus amp oldid 238430293