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Hermann Paul Kapler 2 Dezember 1867 in Oels Schlesien 2 Mai 1941 in Berlin war ein deutscher Jurist und einflussreicher evangelischer Kirchenpolitiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Studium der Rechts und Staatswissenschaften promovierte Kapler 1889 an der Universitat Berlin und arbeitete seit 1895 als Hilfsarbeiter beim Berliner Konsistorium und Provinzialschulkollegium 1901 wurde er ordentliches Mitglied im Evangelischen Oberkirchenrat EOK in Berlin der Leitungsbehorde der Evangelischen Landeskirche der alteren Provinzen Preussens Hier war er besonders fur die Betreuung der evangelischen Auslandsgemeinden zustandig war aber auch an der Erarbeitung des Lehrbeanstandungsgesetzes Irrlehregesetz von 1910 wesentlich beteiligt 1919 wurde Kapler nicht theologischer Vizeprasident 1925 Prasident des EOK der Evangelischen Kirche der Altpreussischen Union wie sie nach der Staatsumwalzung hiess Bis 1919 trug er den Titel Oberkonsistorialrat im Ev Oberkirchenrat ab 1920 erganzt durch Weltlicher Vizeprasident Sein grosster Erfolg war der Abschluss eines Kirchenvertrags mit dem Freistaat Preussen 1931 Als EOK Prasident war Kapler gleichzeitig Prasident des Deutschen Evangelischen Kirchenausschusses des Exekutivorgans des Deutschen Evangelischen Kirchenbundes dem er seit 1919 angehorte und somit der hochste Reprasentant des Protestantismus in Deutschland Trotz unterschiedlicher Auffassungen in der Kriegsschuldfrage spielte Kapler eine wichtige Rolle in der Okumenischen Bewegung fur praktisches Christentum Life and Work 1925 leitete er die deutsche Delegation bei der Weltkonferenz fur praktisches Christentum in Stockholm Schon 1922 hatte er bei einer Vorkonferenz in Halsingborg den Satz gepragt der spater oft als Motto dieser Bewegung galt Lehre trennt Dienst eint 1 Als im Fruhjahr 1933 die Nationalsozialisten die Gleichschaltung der evangelischen Landeskirchen versuchten leistete Kapler nur verhaltenen Widerstand Als Vorsitzender eines Dreier Ausschusses mit August Marahrens und Hermann Albert Hesse erarbeitete er im Auftrag des Deutschen Evangelischen Kirchenbundes eine neue Verfassung und kam den Wunschen der Regierung nach einer von einem Reichsbischof geleiteten Reichskirche weit entgegen Nachdem gegen den zum Reichsbischof gewahlten Pastor Friedrich Bodelschwingh eine heftige Kampagne lanciert wurde trat Kapler am 8 Juni 1933 zermurbt zuruck Die Bestimmung eines Nachfolgers ohne Nachfrage bei der Regierung gab die Handhabe fur die Einsetzung von August Jager als Staatskommissar in der preussischen Kirche Der Kirchenhistoriker Kurt Meier bezeichnet Kapler zusammen mit Otto Dibelius und dem Vizeprasidenten des Evangelischen Oberkirchenrates Georg Burghart als Befurworter des reichsweiten Judenboykotts vom 1 April 1933 der mit etlichen Morden einherging 2 Schriften Auswahl BearbeitenBegriff und Wesen der conditio iuris Lette Verein Berlin 1889 Diss Die Neuregelung des Verfahrens bei Beanstandung der Lehre von Geistlichen in der preussischen Landeskirche In Preussisches Pfarrarchiv 2 1910 S 98 128 Zur Titelfrage im Irrlehregesetz In Deutsche Juristen Zeitung 16 1911 S 1205ff Die deutschen Schutzgebiete als Arbeitsfeld fur den Gustav Adolf Verein Hinrichs Leipzig 1913 mit Hans Preuss Luthertum um 1530 in Wort und Bild Furche Kunstverlag Berlin 1930 Deutsche Evangelische Ausland Diaspora und Deutscher Evangelischer Kirchenbund Deutsches Evangelisches Kirchenbundesamt Berlin Charlottenburg 1930 Literatur BearbeitenBernhard Karnatz Uber den Rucktritt von Prasident D Dr Hermann Kapler In Oskar Sohngen Die erste Phase des Kirchenkampfes 24 Juni bis einschl 2 Juli 1933 O O 1973 Walter Delius Kapler Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 133 Digitalisat Carsten Nicolaisen Kapler Hermann In Religion in Geschichte und Gegenwart 4 Aufl Bd 4 2001 Sp 802 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Kapler im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Gerhard Besier Die Kriegsschuldfrage das Problem unterschiedlicher Staats und Kirchengrenzen und die okumenische Bewegung In ders Eckhard Lessing Hrsg Die Geschichte der Evangelischen Kirche der Union Ein Handbuch Bd 3 Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 1999 S 129 Kurt Meier Kirche und Judentum Die Haltung der evangelischen Kirche zur Judenpolitik des Dritten Reiches Gottingen 1968 S 25 Prasidenten des altpreussischen Evangelischen Oberkirchenrats EOK Rudolf von Uechtritz 1850 63 Heinrich von Muhler 1863 64 kommissarisch Ludwig Emil Mathis 1865 72 Wilhelm Hoffmann 1872 73 komm Emil Herrmann 1873 78 Ottomar Hermes 1878 91 Friedrich Wilhelm Barkhausen 1891 1903 Bodo Voigts 1903 19 Reinhard Moller 1919 24 Hermann Kapler 1925 33 Ernst Stoltenhoff 1933 komm entlassen Friedrich Werner 1933 34 entlassen Vakanz Amtsanmassung Ludwig Mullers Jan Nov 1934 Friedrich Werner 1934 45 gerichtlich bestatigt Otto Dibelius 1945 51 komm Normdaten Person GND 116053380 lobid OGND AKS VIAF 64747965 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kapler HermannALTERNATIVNAMEN Kapler Hermann Paul vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und evangelischer KirchenpolitikerGEBURTSDATUM 2 Dezember 1867GEBURTSORT OelsSTERBEDATUM 2 Mai 1941STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Kapler amp oldid 221178519