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Die Evangelische Kirche der Union EKU war ein von 1953 bis 2003 bestehender Bund evangelischer Landeskirchen der aus der Evangelischen Kirche der Altpreussischen Union EKdapU hervorgegangen war Die EKU verstand sich zudem als eine selbstandige Kirche Deshalb war die EKU als ganze ebenso wie die einzelnen in ihr zusammengeschlossenen Landeskirchen Mitgliedskirche der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD Die sieben Gliedkirchen der EKU waren die Evangelische Landeskirche Anhalts ab 1960 die Evangelische Kirche in Berlin Brandenburg die Pommersche Evangelische Kirche die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen die Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz die Evangelische Kirche im Rheinland und die Evangelische Kirche von Westfalen Am 1 Juli 2003 wurde die EKU mit der Arnoldshainer Konferenz zur Union Evangelischer Kirchen UEK vereinigt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Namenswandel 2 Leitende Bischofe der EKU 2 1 Bereich West 1972 1991 2 2 Bereich Ost 1972 1991 2 3 Wiedervereinigte EKU 1992 2003 3 Prasidenten der Kirchenkanzlei 3 1 Bereich Ost 1972 1991 3 2 Bereich West 1972 1991 3 3 Wiedervereinigte EKU 1992 2003 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise FussnotenGeschichte und Namenswandel BearbeitenAm 27 September 1817 erliess der preussische Konig Friedrich Wilhelm III einen Aufruf zur Vereinigung Union der reformierten und lutherischen Gemeinden zu einer unierten Kirche Treibendes Moment dafur neben anderen war dabei die aus der Erfahrung der Befreiungskriege und der Erweckung gewonnene Einsicht dass die bisherigen Abgrenzungen zwischen den evangelisch reformierten hier besonders hugenottischen und den evangelisch lutherischen Christen unzeitgemass seien die nach wie vor bestehenden unterschiedlichen Lehrauffassungen zwischen Lutheranern und Reformierten hielt man fur unwesentlich Im Hintergrund mag auch das allerdings schon seit 1614 bestehende Problem gestanden haben dass die preussischen Konige als reformierte Christen einer lutherischen Bevolkerungsmehrheit gegenuberstanden Unklar war und blieb uber lange Zeit welchen rechtsformigen Charakter die von Friedrich Wilhelm III proklamierte Union gewinnen sollte und konnte Schnell wurde eine gemeinsame Leitung und Verwaltung fur die beiden protestantischen Konfessionen in Preussen installiert eine sogenannte Verwaltungsunion Es gelang jedoch nicht ein gemeinsames Bekenntnis zu formulieren An wenigen einzelnen Orten kam es auch zu formlichen Gemeindevereinigungen von Gemeinden lutherischer und reformierter Konfession die sich hinsichtlich ihres Bekenntnisstandes als uniert bezeichneten Siehe auch Agendenstreit Im Laufe der Geschichte veranderte sich die Bezeichnung der preussischen Landeskirche mehrmals 1821 hiess sie einfach Evangelische Kirche in Preussen Nach dem Aufkommen verschiedener Freikirchen in der Mitte des 19 Jahrhunderts siehe besonders die altlutherische Evangelisch Lutherische Kirche in Preussen nannte sie sich zur Unterscheidung von diesen ab 1845 Evangelische Landeskirche in Preussen 1866 vergrosserte sich das Staatsgebiet von Preussen erheblich Die evangelischen Landeskirchen Frankfurt Main Hannover lutherisch Hannover reformiert Hessen Kassel Nassau Landeskirche Schleswig Holstein in den neuen Landesteilen Hannover Hessen Nassau Schleswig Holstein blieben jedoch selbstandig Daher fuhrte die Kirche in den schon seit 1815 zu Preussen gehorenden Landesteilen ab 1875 offiziell die Bezeichnung Evangelische Landeskirche der alteren Provinzen Preussens Nach Wegfall des Landesherrlichen Kirchenregiments 1918 nannte sich die Kirche ab 1922 Evangelische Kirche der altpreussischen Union EKdapU Dieser gehorten die altpreussischen Kirchenprovinzen Mark Brandenburg mit Berlin Landessynodalverband der Freien Stadt Danzig 1920 1940 Kirchengebiet Danzig Westpreussen ab 1940 Landessynodalverband Memelgebiet 1925 1939 Unierte Evangelische Kirche in Polnisch Oberschlesien 1923 1937 mit Status einer Kirchenprovinz Ostpreussen Pommern Posen bis 1919 Posen Westpreussen ab 1923 Schlesien Sachsen Prov Rheinland mit Hohenzollern 1899 1950 Westfalen und Westpreussen bis 1920 an Im Dritten Reich pragte insbesondere der gemeinsame Widerstand wahrend des Kirchenkampfes in der Bekennenden Kirche gegen die hitlertreuen Deutschen Christen einen Teil der Christen in der Evangelischen Kirche der altpreussischen Union In die Barmer Theologische Erklarung 1934 stimmten Christen aus den reformierten unierten und lutherischen deutschen Landeskirchen ein sie kann aber nicht als uniertes Bekenntnis verstanden werden weil sie selbst diesen Anspruch ausdrucklich nicht erhoben hat Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Provinz Ostpreussen und die 1919 beim Deutschen Reich verbliebenen Teile der fruheren Provinzen Westpreussen und Posen von Deutschland abgetrennt und unter polnische Verwaltung gestellt Ferner wurden die Gebiete von Brandenburg Pommern und Schlesien erheblich verkleinert und die ostlich der Oder Neisse Linie liegenden Gebiete ebenfalls unter polnische Verwaltung gestellt Samtliche Gebiete betreuen seither die Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen und die Evangelisch Reformierte Kirche in Polen Die Kirchenleitungen der in Deutschland verbliebenen sechs Provinzen westlich der Oder Neisse Linie der grossere Teil von Brandenburg Rest Pommern Provinz Sachsen Rest Schlesien Rheinland und Westfalen trafen sich 1945 in Treysa heute Schwalmstadt und realisierten den schon in der Zeit des Zweiten Weltkrieges in der Bekennenden Kirche der Evangelischen Kirche der altpreussischen Union gefassten Plan die bisherigen Kirchenprovinzen zu Landeskirchen zu verselbstandigen Nach einer Verfassungsreform 1951 bildeten diese fortan den von 1953 an unter der Bezeichnung Evangelische Kirche der Union EKU firmierenden Kirchenbund Dieser trat wie seine Mitgliedskirchen selbst der EKD bei 1960 trat auch die Evangelische Landeskirche Anhalts als siebte Kirche der EKU bei Nachdem eine gemeinsame Arbeit in Ost und Westdeutschland nach dem Bau der Mauer immer schwerer wurde spaltete sich die EKU 1972 in zwei selbstandige Bereiche auf Dem Bereich Ost gehorten die funf Landeskirchen Anhalt Berlin Brandenburg Pommern damalige Bezeichnung Greifswald Kirchenprovinz Sachsen und Schlesische Oberlausitz damalige Bezeichnung Gorlitzer Kirchengebiet und dem Bereich West gehorten die beiden Landeskirchen Rheinland und Westfalen an Nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten 1990 wurden auch die beiden Bereiche der EKU zum 1 Januar 1992 formell wieder vereinigt Am 1 Juli 2003 trat die Grundordnung der Union Evangelischer Kirchen UEK in Kraft Damit endete die fast 200 jahrige Geschichte der Evangelischen Kirche der Union EKU Es begann eine neue Geschichte der Zusammenarbeit von 14 Landeskirchen die bisher wie die EKU selbst in der Arnoldshainer Konferenz vertreten waren Die UEK ubernahm die Gesetze und Ordnungen der EKU Die Aufgaben der Union Evangelischer Kirchen galten zuvor in vergleichbarer Weise auch fur die Evangelische Kirche der Union Leitende Bischofe der EKU BearbeitenDie EKU wurde vom Rat der EKU geleitet Der Ratsvorsitzende war leitender Bischof der EKU Folgende Personen hatten dieses Amt inne 1951 1957 Prases Heinrich Held Rheinland 1 1957 1960 Propst Kurt Scharf Berlin Brandenburg 1960 1963 Prases Joachim Beckmann Rheinland 1963 1969 Prases Ernst Wilm Westfalen 1970 1972 Bischof Hans Joachim Frankel Gorlitzer KirchengebietBereich West 1972 1991 Bearbeiten 1972 1975 Prases Karl Immer Rheinland 1975 1981 Prases Hans Thimme Westfalen 1981 1987 Prases Gerhard Brandt Rheinland 1987 1991 Prases Hans Martin Linnemann WestfalenBereich Ost 1972 1991 Bearbeiten 1972 1976 Bischof Horst Gienke Greifswald 1976 1979 Bischof Werner Krusche Provinz Sachsen 1979 1983 Kirchenprasident Eberhard Natho Anhalt 1984 1987 Bischof Gottfried Forck Berlin Brandenburg 1989 1991 Bischof Joachim Rogge Gorlitzer KirchengebietWiedervereinigte EKU 1992 2003 Bearbeiten 1992 1993 Bischof Joachim Rogge Schlesische Oberlausitz 1994 1996 Prases Peter Beier Rheinland 1996 1998 Bischof Eduard Berger Pommern 1998 2000 Kirchenprasident Helge Klassohn Anhalt 2000 2003 Prases Manfred Sorg WestfalenPrasidenten der Kirchenkanzlei Bearbeiten1951 Bischof Otto Dibelius 1952 1 1 30 9 Lothar Kreyssig 1952 1972 Franz Reinhold HildebrandtBereich Ost 1972 1991 Bearbeiten 1972 1976 Reinhold Pietz 1972 1976 Joachim Rogge 1986 16 4 31 8 Christa Grengel 1986 1991 Friedrich WinterBereich West 1972 1991 Bearbeiten 1972 1976 Martin Fischer 1976 1977 Walter Knaut 1978 1988 Peter Kraske 1988 1991 Werner RadatzWiedervereinigte EKU 1992 2003 Bearbeiten 1992 1995 Werner Radatz 1995 2003 Wilhelm HuffmeierLiteratur BearbeitenJoachim Rogge Evangelische Kirche der Union In Theologische Realenzyklopadie 10 1982 S 677 683 Die Geschichte der Evangelischen Kirche der Union Ein Handbuch Hrsg im Auftrag der Evangelischen Kirche der Union von J F G Goeters und Joachim Rogge Bd 1 3 Leipzig 1992 1999 Weblinks Bearbeitenhttps www uek online deEinzelnachweise Fussnoten Bearbeiten Zunachst Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche der altpreussischen Union bis im Dezember 1953 die Synodalen das Wort altpreussisch aus dem Namen strichen Normdaten Korperschaft GND 26147 6 lobid OGND AKS LCCN n82058582 VIAF 144789061 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche der Union amp oldid 229448526