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KarteBasisdatenFlache 20 168 km Bekenntnis UniertLeitende Geistliche Prases Annette KurschusMitgliedschaft UEKKirchenkreise 26Kirchengemeinden 490 1 November 2019 1 Gemeindeglieder 2 104 806 31 Dezember 2020 2 Anteil an derGesamtbevolkerung 26 6 31 Dezember 2020 2 Offizielle Website www evangelisch in westfalen deDie Evangelische Kirche von Westfalen EKvW ist eine von 20 Gliedkirchen Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD Wie alle Landeskirchen ist sie eine Korperschaft des offentlichen Rechts Sie hat ihren Sitz in Bielefeld Die Evangelische Kirche von Westfalen hat etwa 2 1 Millionen Gemeindemitglieder Stand Dezember 2021 in 454 Kirchengemeinden und 26 Kirchenkreisen die in 11 Gestaltungsraumen zusammengefasst sind Sie unterhalt 873 Kirchen und Kapellen Die Evangelische Kirche von Westfalen ist eine der unierten Kirchen innerhalb der EKD Die Kirche ist auch eine Gliedkirche der Union Evangelischer Kirchen und Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa Die Landeskirche unterhalt ein Padagogisches Institut mit Medienzentrum Amt fur Jugendarbeit Institut fur Aus Fort und Weiterbildung Institut fur Kirche und Gesellschaft mit Evangelischer Akademie und eine Tagungsstatte mit Sitz im Haus Villigst in Schwerte sowie eine Hochschule fur Kirchenmusik in Herford und Witten Inhaltsverzeichnis 1 Gebiet 2 Geschichte 3 Leitung 3 1 Konsistorialprasidenten 3 2 Generalsuperintendenten 3 3 Bischof 3 4 Prasides 4 Landessynode 5 Bekenntnisstand 6 Verwaltung 6 1 Kirchenleitung 6 2 Landeskirchenamt 7 Aufbau 7 1 Die 26 Kirchenkreise 7 2 Kirchengemeinden 8 Tagungsstatten und Einrichtungen 9 Gesangbucher 10 Siehe auch 11 Literatur 11 1 Quellen 11 2 Darstellungen 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGebiet BearbeitenDas Gebiet umfasst im Wesentlichen die bis 1946 bestehende ehemalige preussische Provinz Westfalen Nach der Auflosung des Staates Preussen nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet Bestandteil des Bundeslandes Nordrhein Westfalen und umfasst heute den Landesteil Westfalen also die Regierungsbezirke Arnsberg Detmold ohne den Kreis Lippe und Munster Es gibt kleinere Abweichungen des Gebiets der Landeskirche von dem der ehemaligen Provinz Westfalen so gehoren beispielsweise die niedersachsischen grenznahen Ortschaften Stemshorn und Buscherheide dazu wahrend die westfalische an der Grenze zu Hessen liegende Stadt Hallenberg zur Kirchengemeinde Bromskirchen in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gehort Die rheinland pfalzischen Gemeinden Mudersbach und Brachbach gehoren zur westfalischen Kirchengemeinde Niederschelden im Kirchenkreis Siegen Der Kreis Lippe umfasst im Wesentlichen das Gebiet des ehemaligen Landes Lippe und gehort abgesehen von wenigen Ausnahmen wie der Stadt Lugde einer westfalischen Exklave nicht zur westfalischen Kirche sondern zur eigenstandigen Lippischen Landeskirche Der Ortsteil Frille der Stadt Petershagen ursprunglich zwischen Westfalen und der Grafschaft Schaumburg Lippe zweigeteilt gehort vollstandig zur Evangelisch Lutherischen Landeskirche Schaumburg Lippe Geschichte BearbeitenDas Gebiet der heutigen Evangelischen Kirche von Westfalen bestand vor 1800 aus einer Vielzahl von eigenstandigen Territorien die im Laufe der Geschichte mehrmals ihre Grenzen veranderten und zum Teil schon sehr fruh die Reformation einfuhrten Den grossten Anteil am Gebiet hatten das Kurfurstentum Koln mit dem Herzogtum Westfalen und dem Vest Recklinghausen die Hochstifte Munster Paderborn und Minden die Grafschaft Mark Reformation ab 1524 die Grafschaft Ravensberg Reformation ab 1541 und die Grafschaft Nassau Siegen Die geistlichen Territorien blieben im 16 Jahrhundert bis auf Minden katholisch wahrend in den meisten weltlichen Herrschaften der protestantische Glaube massgeblich wurde Hier war die lutherische Lehre vorherrschend doch gab es auch reformierte Gebiete vor allem das Siegerland die Wittgensteiner Grafschaften sowie die Grafschaft Tecklenburg Eine pragende Rolle fur die Einfuhrung der Reformation gewannen fur ihr jeweiliges Umland viele der grosseren Stadte so etwa Minden 3 Herford 4 Soest 5 Hoxter 6 und Dortmund 7 Mark Ravensberg und Minden kamen im 17 Tecklenburg im 18 Jahrhundert zu Brandenburg Preussen weitere Gebiete erhielt das Konigreich Preussen nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 bzw nach der Zeit der franzosischen Herrschaft nach dem Wiener Kongress 1815 Danach bildete Preussen aus seinen Gebieten im westfalischen Raum die Provinz Westfalen mit der Hauptstadt Munster In dieser Zeit entstanden auch die kirchlichen Verwaltungsstrukturen der Provinz Westfalen Als zentrale kirchliche Verwaltungsbehorde wurde das Konsistorium in Munster errichtet Summus episcopus oberster Bischof fur die evangelischen Kirchen in Preussen und damit auch in der Kirchenprovinz Westfalen war der preussische Konig 1817 rief Konig Friedrich Wilhelm III aus Anlass des dreihundertjahrigen Jubilaums der Reformation zu einer Union der Gemeinden lutherischen und reformierten Bekenntnisses zu gemeinsamem Gottesdienst und zur Feier des Abendmahls in einheitlicher Form auf Weithin begeistert wurde dieser Aufruf aufgenommen an zahlreichen Orten an denen es reformierte und lutherische Gemeinden gab schlossen diese im Laufe der folgenden Jahre Unionsvertrage ab und vereinigten sich so nicht nur gottesdienstlich sondern auch juristisch Zu einem Charakteristikum der Union in Preussen sollte es werden dass es hier anders als beispielsweise in Nassau und in Baden trotz mehrfacher Anlaufe nicht gelang eine Lehreinheit des lutherischen und des reformierten Bekenntnisses zu formulieren vielmehr wurde den einzelnen Kirchengemeinden ausdrucklich zugesichert dass ihr Bekenntnisstand durch den Beitritt zur Union nicht angetastet und verandert wurde Somit entstand innerhalb des Staates Preussen in den Grenzen von 1815 eine unierte evangelische Landeskirche die Evangelische Kirche in Preussen die bis zu ihrer faktischen Umwandlung in einen Kirchenverbund 1945 mehrmals ihren Namen anderte zuletzt bezeichnete sie sich seit 1922 als Evangelische Kirche der altpreussischen Union Die preussische Landeskirche umfasste vor 1921 die folgenden Kirchenprovinzen Brandenburg mit Berlin Ostpreussen Pommern Posen Rheinland mit Hohenzollern Sachsen Schlesien Westpreussen und Westfalen 8 In jeder Kirchenprovinz bestand somit ein Provinzialkonsistorium in einigen auch zwei das fur die Verwaltung der Kirche zustandig war In Westfalen war dieses in Munster ansassig Die Funktion des Konsistorialprasidenten ubte anfangs der Oberprasident der Provinz Westfalen in Personalunion aus erst Jahre spater wurde ein eigenstandiger Konsistorialprasident eingesetzt 1818 wurde die Kirchenprovinz in 16 Kirchenkreise nach damaligem Sprachgebrauch Diozesen oder Synoden aufgeteilt in denen die bislang getrennten Aufsichtsbezirken unterstehenden lutherischen und reformierten Gemeinden zusammengefasst waren 1819 tagte in Lippstadt die erste gesamtwestfalische Synode die mit ihren Vorschlagen fur einen Erhalt der vor allem in der Grafschaft Mark seit mehr als 100 Jahren ublichen presbyterial synodalen Ordnung jedoch kein Gehor fand Wie im restlichen Preussen ublich war das Konsistorium fur die Kirchenverwaltung zustandig Am 5 Marz 1835 erhielt die Provinzialkirche zusammen mit der Kirchenprovinz Rheinland eine Kirchenordnung Durch sie wurden auf Ebene der Kirchenkreise und der Provinzialkirche Synoden geschaffen die aus Laien und Geistlichen zusammengesetzt waren und von einem Prases geleitet wurden an dem Vorrang des Konsistoriums anderte sich jedoch nichts Der Rheinisch Westfalischen Kirchenordnung wurden 1855 drei sogenannte Bekenntnisparagraphen vorangestellt die das Miteinander und Nebeneinander der Kirchengemeinden lutherischen reformierten und unierten Bekenntnisses beschrieben so dass trotz der Union die einzelnen Gemeinden ihre jeweilige Bekenntnisbindung behielten Die kirchliche Leitung und Verwaltung wurde aber durch dieselben Institutionen wahrgenommen das Konsistorium in Munster und die Superintendenten der Kreisgemeinden Kirchenkreise Das in anderen Teilen Preussens bereits 1828 geschaffene Amt eines Generalsuperintendenten geistlicher Leiter der Provinzialkirche wurde in Westfalen und dem Rheinland erst 1836 erstmals besetzt 1850 wurde als oberste Kirchenbehorde fur die preussische Landeskirche der Evangelische Oberkirchenrat EOK in Berlin eingerichtet Die 1866 neu zu Preussen hinzugekommenen Provinzen behielten ihre eigene kirchliche Leitung und Verwaltungen und wurden nicht in die preussische Unionskirche eingegliedert Nach 1874 nannte sich die Kirche Evangelische Landeskirche der alteren Provinzen Preussens Nach dem Ersten Weltkrieg entfiel mit dem Ende der Monarchie das landesherrliche Kirchenregiment Die preussische Landeskirche formte entsprechend ihre Leitungsstrukturen um Die Verfassungsurkunde der Evangelischen Kirche der altpreussischen Union von 1922 sah eine Leitung der Landeskirche durch Generalsynode und Kirchensenat dem neben den Generalsuperintendenten auch der Prasident des Evangelischen Oberkirchenrats in Berlin angehorte vor Fur die westfalische Provinzialkirche erlangten nun die Provinzialsynode und der Provinzialkirchenvorstand die Leitungsgewalt bei Wahrung besonderer Rechte des Generalsuperintendenten des Konsistorialprasidenten und des Prases der Provinzialsynode Eine entsprechende Uberarbeitung der Rheinisch Westfalischen Kirchenordnung wurde am 6 November 1923 verabschiedet sie trat am 1 Dezember 1924 in Kraft In der Zeit des Nationalsozialismus galt die westfalische Provinzialkirche als eine der wenigen intakten Kirchen in denen die Deutschen Christen keinen entscheidenden Einfluss von Dauer gewinnen konnten Nur kurzzeitig gab es an ihrer Spitze mit Bruno Adler von den Deutschen Christen einen Bischof mit Sitz in Munster Nach dem Zweiten Weltkrieg bzw nach Auflosung des Staates Preussen 1947 wurden die noch verbliebenen sechs alten Kirchenprovinzen Preussens zu selbstandigen Landeskirchen Sie traten alle der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD bei Fur die westfalische Provinzialkirche ab 13 Juni 1945 Evangelische Kirche von Westfalen wurde am 1 Dezember 1953 eine neue Kirchenordnung beschlossen die zum 1 April 1954 in Kraft trat Die drei bisherigen Spitzenamter der Provinzialkirche wurden nun im Amt des Prases gebundelt erster Amtsinhaber des Prasesamts neuen Zuschnitts war Karl Koch der schon 1927 1934 Prases der Provinzialsynode gewesen war und nach deren deutschchristlicher Auflosung 1934 1945 als Prases der Bekenntnissynode vorgestanden hatte Das Konsistorium wurde von Munster nach Bielefeld verlegt als neue Bezeichnung wahlte man Landeskirchenamt Fur dieses wurde ein Neubau am Altstadter Kirchplatz in Bielefeld errichtet der am 26 April 1956 eingeweiht wurde 9 Die fruhere Evangelische Kirche der altpreussischen Union wurde durch eine Abmachung am Rande der Kirchenversammlung von Treysa am 31 August 1945 umgeformt zu einem blossen Verbund von Gliedkirchen der 1951 eine neue Grundordnung bekam und der sich 1953 auf Druck der DDR Regierung gezwungen sah die Bezeichnung altpreussisch aus seinem Namen zu streichen und hinfort nur noch als Evangelische Kirche der Union EKU zu firmieren auch diese gehorte der EKD an Die EKU schloss sich 2003 mit weiteren Landeskirchen aus der Arnoldshainer Konferenz zur Union Evangelischer Kirchen UEK zusammen deren Kirchenkanzlei seit 2008 nicht mehr in Berlin besteht sondern sich als Kirchenamt in Hannover befindet und unmittelbar mit der EKD verbunden ist Wahrend des Zweiten Weltkriegs hatten ausgebildete Theologinnen zum Militardienst eingezogene Pfarrer vertreten aber nach 1945 wurden sie wieder aus dem Pfarramt verdrangt Wie in anderen Landeskirchen der EKD hatten Frauen zunachst nur die Moglichkeit als Vikarin am Dienst der Verkundigung an Frauen und Kindern mitzuwirken Ab 1964 konnten Frauen als Pastorinnen ordiniert werden und Pfarrstellen bekleiden waren aber zur Ehelosigkeit verpflichtet Die volle rechtliche Gleichstellung mit ihren mannlichen Kollegen erreichten sie 1974 10 In der Evangelischen Kirche von Westfalen wurde 2013 die Segnung 11 und im November 2019 die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare 12 13 erlaubt Leitung BearbeitenAn der Spitze der Evangelischen Kirche vom Westfalen steht der Prases der von der Landessynode auf acht Jahre gewahlt wird Mit der Vollendung seines 65 Lebensjahres tritt der Prases in der Regel in den Ruhestand Der Prases ist geistlicher und juristischer Leiter der Kirche sowie Vorsitzender der Landessynode Vor 1948 gab es drei Amter in der Kirchenleitung einen Generalsuperintendenten als geistlichen Leiter einen Prasidenten des Konsistoriums als juristischen Leiter und den Prases als Vorsitzenden der Synode Geistliche Leiter der Evangelischen Kirche in Preussen waren also Generalsuperintendenten von denen es in ganz Preussen insgesamt zwolf gab Das Amt des Generalsuperintendenten wurde kurz nach der Reformation eingefuhrt spater wieder aufgelost und dann erst 1828 erneut eingefuhrt In Westfalen konnte der erste Generalsuperintendent jedoch erst 1835 nach Verabschiedung der Kirchenordnung sein Amt antreten Nach Wegfall des landesherrlichen Kirchenregiments 1918 bildeten Generalsuperintendent Prasident des Konsistoriums und Prases die Kirchenleitung der westfalischen Provinzialkirche Nach Auflosung des Staates Preussen im Jahre 1947 wurde die westfalische Provinzialkirche formell selbstandig und das neue Amt des Prases eingefuhrt der nunmehr alle drei bisherigen Amter in einer Person vereinigt nbsp Siegelmarke des westfalischen Konsistoriums seinerzeit in Munster Westf Konsistorialprasidenten Bearbeiten Ab 1948 ubernahm der Prases das Amt des Konsistorialprasidenten 1815 1844 Ludwig Freiherr von Vincke Oberprasident der Provinz Westfalen 1845 1846 Eduard von Schaper Oberprasident der Provinz Westfalen 1846 1850 Eduard Heinrich von Flottwell Oberprasident der Provinz Westfalen 1850 1871 Franz von Duesberg Oberprasident der Provinz Westfalen Tatsachlich fuhrten jedoch die Generalsuperintendenten Graeber und Wiesmann die Amtsgeschafte 1871 1891 Karl Friedrich Hering Konsistorialprasident 1892 1898 Karl von Westhoven Konsistorialprasident 1898 1905 Hermann August Wilhelm Stockmann Konsistorialprasident 1905 1923 Gunther von Sydow Konsistorialprasident 1925 1933 Gottfried Bartels Konsistorialprasident 1936 1948 Kurt Gerhard Thummel Konsistorialprasident 1936 1938 kommissarisch Generalsuperintendenten Bearbeiten Das Amt wurde erst 1836 geschaffen Ab 1948 ubernahm der Prases das leitende geistliche Amt der Landeskirche 1836 1846 Wilhelm Johann Gottfried Ross 1846 1856 Franz Friedrich Graeber 1857 1883 Franz Julius Wiesmann 1883 1905 Johannes Friedrich Ferdinand Gustav Nebe 1905 1930 Christian Heinrich Wilhelm Zoellner 1931 1934 1944 Wilhelm Weirich ab 1936 ubernahmen Prases Karl Koch fur die nichtdeutschchristlich orientierten Gemeinden und Pfarrer und der Munsteraner Pfarrer Walter Fiebig fur die deutschchristlich ausgerichteten Pfarrer und Gemeinden jeweils das Amt der Geistlichen Leitung Bischof Bearbeiten 1933 1936 Bruno AdlerAls Leiter der Deutschen Christen in Westfalen wurde Bruno Adler vom Kirchensenat der Westfalischen Provinzialkirche zu deren erstem und einzigem Bischof mit dem Titel Bischof von Munster ernannt 14 15 Infolge des Widerstandes der Bekennenden Kirche gegen seine Amtsfuhrung wurde er 1936 vom Provinzialkirchenausschuss abberufen 16 Prasides Bearbeiten Bis 1934 1945 war der Prases Vorsitzender der Provinzialsynode Seit 1945 zunachst vorlaufig auf Grundlage der Treysaer Konferenz vom August 1945 endgultig bestatigt durch die Kirchenordnung von 1953 ist er nicht nur Vorsitzender der Landessynode sondern auch der Kirchenleitung und des Landeskirchenamtes zugleich nimmt er seitdem auch die Aufgaben des fruheren Amtes des Generalsuperintendenten wahr und ubt damit das Hirtenamt in der Landeskirche aus 2012 wurde erstmals eine Frau in dieses Amt gewahlt nbsp Prases Ludwig Polscher 1900 1819 Bernhard Christoph Ludwig Natorp Provinzialsynode in Lippstadt 1821 1824 Wilhelm Baumer markische Gesamtsynode 1825 1828 Johann Friedrich Wilhelm Wulfert markische Gesamtsynode 1829 1831 Wilhelm Baumer markische Gesamtsynode 1831 1834 Christian Nonne markische Gesamtsynode 1834 1835 Jakob von der Kuhlen markische Gesamtsynode 1835 1841 Christian Nonne 1841 1843 Bernhard Jacobi 1844 1874 Wilhelm Diedrich Albert 1874 1902 Ludwig Polscher 1902 1914 Friedrich Konig 1914 1927 Heinrich Kockelke 1927 1949 Karl Koch bis 1934 Prases der Provinzialsynode 1934 1945 der Bekenntnissynode ab 1945 der Landessynode 1949 1968 Ernst Wilm 1969 1977 Hans Thimme 1977 1985 Heinrich Reiss 1985 1996 Hans Martin Linnemann 1996 2004 Manfred Sorg 2004 2012 Alfred Buss 2012 0 0 0 0 Annette KurschusLandessynode BearbeitenAls Parlament hat die Landeskirche eine Landessynode Deren Mitglieder die Synodalen werden auf vier Jahre von den Kreissynoden entsandt Die Aufgabe der Synode ist ahnlich wie die von politischen Parlamenten Vorsitzender der Synode ist der Prases seit 1948 gleichzeitig leitender Geistlicher der Landeskirche sowie Leiter des Landeskirchenamts ehemals Konsistorium in Bielefeld Bekenntnisstand BearbeitenDie Evangelische Kirche von Westfalen vereint als unierte Kirche Gemeinden lutherischen reformierten und unierten Bekenntnisstandes 17 Verwaltung BearbeitenKirchenleitung Bearbeiten nbsp Landeskirchenamt in BielefeldDer Prases hat den Vorsitz der auf acht Jahre gewahlten Kirchenleitung Regierung der Kirche die im Auftrag der Landessynode die Kirche leitet Der Amtssitz des Prases und der Kirchenleitung befindet sich am Sitz des Landeskirchenamtes in Bielefeld Der Kirchenleitung gehoren neben dem Prases selbst noch 17 weitere Mitglieder an Sieben Mitglieder sind hauptamtliche Mitglieder der Kirchenleitung Prases Vizeprasidenten Oberkirchenrate als Leiter von Dezernaten und elf Mitglieder sind nebenamtlich tatig 18 Landeskirchenamt Bearbeiten Der Prases ist Vorsitzender des Landeskirchenamtes Neben ihm stehen der theologische Vizeprasident als Vertreter des Prases seit 2018 Ulf Schluter und der juristische Vizeprasident und Finanzdezernent seit 2016 Arne Kupke an der Spitze des Amtes Das Landeskirchenamt gliedert sich in eine Prasidialabteilung sechs Dezernatsgruppen denen die Dezernate und Referate zugeordnet sind sowie in weitere Bereiche Die Behorde hat rund 260 Mitarbeiter 19 Als Landeskirchenamt wird auch das Kollegium bezeichnet das im Auftrag der Kirchenleitung die laufenden Geschafte fuhrt Dem Gremium gehoren unter Vorsitz des Prases die beiden Vizeprasidenten und weitere Dezernenten an Aufbau BearbeitenDie Landeskirche ist als Organisation von unten nach oben wie folgt aufgebaut An der Basis stehen die Kirchengemeinden als Korperschaften des offentlichen Rechts mit gewahlten Leitungsorganen den Presbyterien Deren gewahlte Mitglieder heissen Presbyter bzw Presbyterinnen Dem Presbyterium einer Kirchengemeinde gehoren auch deren Pfarrer an Mehrere Kirchengemeinden bilden zusammen einen Kirchenkreis der die mittlere Ebene im dreistufigen Aufbau der Landeskirche bildet in der staatlichen Verwaltung einem Landkreis vergleichbar an dessen Spitze ein Superintendent steht Die Kirchenkreise sind ebenfalls Korperschaften des offentlichen Rechts und haben als Leitungsorgane die Kreissynode deren Mitglieder von den Presbyterien der zugehorigen Kirchengemeinden entsandt werden sowie den Kreissynodalvorstand Die Kirchenkreise bilden die Landeskirche in der staatlichen Verwaltung dem Bundesland vergleichbar Eine weitere Stufe zwischen den Kirchenkreisen und der Landeskirche die es in einigen anderen Landeskirchen gibt und die in etwa den Regierungsbezirken der staatlichen Verwaltung entspricht gibt es in der westfalischen Landeskirche nicht Die 26 Kirchenkreise Bearbeiten 1818 wurden im Bereich der Kirchenprovinz Westfalen 16 Kirchenkreise nach damaligem Sprachgebrauch Diozesen oder Synoden errichtet Wegen des Bevolkerungswachstums wurden in den nachsten 150 Jahren Kirchenkreise geteilt bzw neu errichtet so dass 1964 die Hochstzahl von 33 erreicht wurde Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl wieder rucklaufig da wegen der sinkenden Mitgliederzahlen Kirchenkreise zusammengelegt wurden So entstand 2000 der Kirchenkreis Ludenscheid Plettenberg durch die Wiedervereinigung der Kirchenkreise Ludenscheid und Plettenberg 2014 der Kirchenkreis Dortmund durch die Wiedervereinigung der vier zeitweise funf Kirchenkreise im Bereich der Stadte Dortmund und Lunen 2019 der Kirchenkreis Soest Arnsberg durch die Wiedervereinigung der Kirchenkreise Soest und Arnsberg und 2023 der Kirchenkreis Siegen Wittgenstein durch die Fusion der Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein Bezeichnung SitzKirchenkreis BielefeldKirchenkreis BochumKirchenkreis DortmundKirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid GelsenkirchenKirchenkreis Gladbeck Bottrop Dorsten GladbeckKirchenkreis GuterslohKirchenkreis HagenKirchenkreis Halle GuterslohKirchenkreis HammKirchenkreis Hattingen Witten WittenKirchenkreis HerfordKirchenkreis HerneKirchenkreis IserlohnKirchenkreis LubbeckeKirchenkreis Ludenscheid Plettenberg LudenscheidKirchenkreis MindenKirchenkreis MunsterKirchenkreis PaderbornKirchenkreis RecklinghausenKirchenkreis SchwelmKirchenkreis Siegen Wittgenstein SiegenKirchenkreis Soest Arnsberg SoestKirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken SteinfurtKirchenkreis Tecklenburg LengerichKirchenkreis UnnaKirchenkreis Vlotho Bad OeynhausenKirchengemeinden Bearbeiten Die 26 Kirchenkreise umfassen 454 Kirchengemeinden Stand 1 Juni 2022 20 Deren Zahl war bei Bildung der Landeskirche deutlich geringer Im Laufe der folgenden Jahre erhohte sie sich zeitweilig auf uber 620 weil v a in Stadten durch Zuzuge die Kirchengemeinden so gross wurden dass man sie aufteilte und damit neue Kirchengemeinden entstanden In jungerer Zeit nimmt die Zahl der Kirchengemeinden wieder ab weil der Ressourcenruckgang Gemeindegliederzahlen Finanzmittel Zusammenlegungen notwendig macht Tagungsstatten und Einrichtungen BearbeitenDas Haus Villigst ein klassizistisches Gutshaus in Schwerte ist die zentrale Bildungs und Begegnungsstatte der EKvW und zudem der Sitz von mehreren zentralen Einrichtungen Padagogisches Institut mit Medienzentrum Amt fur Jugendarbeit Institut fur Aus Fort und Weiterbildung Institut fur Kirche und Gesellschaft Evangelische Akademie VilligstAuch das fur ganz Deutschland zustandige Evangelische Studienwerk Villigst hat hier seinen Sitz Das Haus Landeskirchlicher Dienste in Dortmund ist ebenfalls ein Tagungszentrum und Sitz einiger landeskirchlicher Amter und Einrichtungen Werkstatt Bibel Von Cansteinsche Bibelanstalt in Westfalen Institut fur Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste bis 2018 Amt fur missionarische Dienste der Evangelischen Kirche von Westfalen 21 Amt fur Mission Okumene und kirchliche Weltverantwortung Evangelisches Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e V EKD Zentrum Mission in der RegionGesangbucher BearbeitenDie Gemeinden der Evangelischen Kirche von Westfalen singen bzw sangen in den letzten Jahrzehnten vor allem aus folgenden Gesangbuchern Evangelisches Gesang Buch Herausgegeben nach den Beschlussen der Synoden von Julich Cleve Berg und von der Grafschaft Mark Sam Lucas Elberfeld 1835 Digitalisat Christliches Gesangbuch fur die evangelischen Gemeinden des Furstentums Minden und der Grafschaft Ravensberg Bethel b Bielefeld 1898 Digitalisat Evangelisches Gesangbuch fur Rheinland und Westfalen Cruwell Dortmund 1883 Digitalisat Evangelisches Gesangbuch fur Rheinland und Westfalen mit dem Stammteil Die Lieder des Deutschen Evangelischen Gesangbuches nach den Beschlussen des Deutschen Evangelischen Kirchenausschusses Cruwell Dortmund 1929 Evangelisches Kirchengesangbuch Ausgabe fur die Landeskirchen Rheinland Westfalen und Lippe Bielefeld u a 1969 Evangelisches Gesangbuch Ausgabe fur die Evangelische Kirche im Rheinland die Evangelische Kirche von Westfalen die Lippische Landeskirche in Gemeinschaft mit der Evangelisch reformierten Kirche Synode evangelisch reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland in Gebrauch auch in den evangelischen Kirchen im Grossherzogtum Luxemburg Gutersloh Bielefeld Neukirchen Vluyn 1996 Siehe auch BearbeitenListe entwidmeter Kirchen in der Evangelischen Kirche von WestfalenLiteratur BearbeitenQuellen Bearbeiten Kirchen Ordnung fur die evangelischen Gemeinden der Provinz Westphalen und der Rheinprovinz vom 5 Marz 1835 mit den fur die Rheinprovinz geltenden Zusatzen Abanderungen Verordnungen etc Bertelsmann Gutersloh 1865 Digitalisat Kirchenordnung fur die evangelischen Gemeinden der Provinz Westfalen und der Rheinprovinz vom 5 Marz 1835 4 vermehrte und verbesserte Aufl Marcus Bonn 1878 Digitalisat Darstellungen Bearbeiten Bernd Hey Die Kirchenprovinz Westfalen 1933 1945 Luther Verlag Bielefeld 1974 ISBN 3 7858 0199 8 Hertha Kohne Die Entstehung der westfalischen Kirchenprovinz Luther Verlag Witten 1974 ISBN 3 7858 0185 8 Wilhelm Heinrich Neuser Evangelische Kirchengeschichte Westfalens im Grundriss Luther Verlag Bielefeld 2002 ISBN 3 7858 0443 1 Jens Murken Die evangelischen Gemeinden in Westfalen Ihre Geschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart Bande 1 4 Luther Verlag Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2008 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche von Westfalen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite der Evangelischen Kirche von Westfalen Internet Portal Westfalische Geschichte Inhaber der kirchlichen Leitungsamter im evangelischen Westfalen 1815 1996 Evangelische Wochenzeitung fur Westfalen und Lippe Diakonisches Werk der EKvW Diakonie Rheinland Westfalen Lippe Kirchenordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen Webseite Haus Landeskirchlicher DiensteEinzelnachweise Bearbeiten Evangelische Kirche von Westfalen Das kirchliche Leben im Spiegel der Zahlen Jede Menge Statistik Abgerufen am 5 Marz 2020 a b Kirchenmitgliederzahlen Stand 31 12 2020 PDF ekd de abgerufen am 12 Januar 2022 Wilhelm Heinrich Neuser Evangelische Kirchengeschichte Westfalens im Grundriss Bielefeld 2002 S 56 ff Wilhelm Heinrich Neuser Evangelische Kirchengeschichte Westfalens im Grundriss Bielefeld 2002 S 66 ff Wilhelm Heinrich Neuser Evangelische Kirchengeschichte Westfalens im Grundriss Bielefeld 2002 S 60 ff Reinhard Schreiner Ein Stuck Geschichte der Stadt Hoxter Wie Hoxter evangelisch wurde Teile 1 3 auf der Website des Heimat und Verkehrsvereins Hoxter abgerufen am 25 Februar 2021 Wilhelm Heinrich Neuser Evangelische Kirchengeschichte Westfalens im Grundriss Bielefeld 2002 S 93 ff Nach dem Ersten Weltkrieg kamen die Kirchenprovinzen Unierte Evangelische Kirche in Polnisch Oberschlesien Kirchenprovinz von 1923 bis 1937 Landessynodalverband der Freien Stadt Danzig 1920 1940 Landessynodalverband Memelgebiet 1927 1939 hinzu die bei Deutschland verbliebenen westlichen Teile der Kirchenprovinzen Posen und Westpreussen bildeten ab 1921 die Kirchenprovinz Posen Westpreussen Judith Gunther 15 Oktober 1954 Grundsteinlegung zum Bau des Landeskirchenamtes am Altstadter Kirchplatz In Historischer RuckKlick Bielefeld Stadtarchiv Bielefeld 1 Oktober 2019 abgerufen am 21 Oktober 2020 Heidemarie Wunsch 80 Jahre Westfalischer Theologinnen Konvent Der unbedingte Wille zur Vernetzung In Deutsches Pfarrerblatt 2014 PDF Datei Evangelisch de Westfalische Kirche beschliesst offentliche Segnung homosexueller Paare Landeskirche Westfalen Neu Trauung auch fur gleichgeschlechtliche Ehepaare und konfessionslose Ehepartner Gottes Segen gilt fur alle Ehepaare 20 November 2019 Evangelisch de Westfalische Kirche stellt Trauung von Homo Paaren mit Ehe gleich 20 November 2019 Kurt Meier Die deutschen Christen Das Bild einer Bewegung im Kirchenkampf des Dritten Reiches Halle Saale 1964 S 27 Carsten Nicolaisen Bearb Dokumente zur Kirchenpolitik des Dritten Reiches Bd 1 Das Jahr 1933 Gutersloher Verlags Haus Gutersloh 1971 ISBN 3 459 00629 3 S 18 Reijo Heinonen Anpassung und Identitat Theologie und Kirchenpolitik der Bremer Deutschen Christen 1933 1945 Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1978 ISBN 3 525 55704 3 S 93 Kirchenordnung der EKvW Grundartikel II Website der Landeskirche Organigramm auf der Website der EKvW Evangelische Kirche von Westfalen Das kirchliche Leben im Spiegel der Zahlen Jede Menge Statistik Abgerufen am 3 Januar 2023 Westfalische Landeskirche gibt ihrem Amt fur missionarische Dienste einen neuen Namen evangelisch in westfalen de abgerufen am 23 Dezember 2018 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland Evangelische Landeskirche Anhalts Evangelische Landeskirche in Baden Evangelisch Lutherische Kirche in Bayern Evangelische Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Evangelisch lutherische Landeskirche in Braunschweig Bremische Evangelische Kirche Evangelisch reformierte Kirche Landeskirche Evangelisch lutherische Landeskirche Hannovers Evangelische Kirche in Hessen und Nassau Evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck Lippische Landeskirche Evangelische Kirche in Mitteldeutschland Evangelisch Lutherische Kirche in Norddeutschland Evangelisch Lutherische Kirche in Oldenburg Evangelische Kirche der Pfalz Protestantische Landeskirche Evangelische Kirche im Rheinland Evangelisch Lutherische Landeskirche Sachsens Evangelisch Lutherische Landeskirche Schaumburg Lippe Evangelische Kirche von Westfalen Evangelische Landeskirche in Wurttemberg Siehe auch Evangelische Kirche in DeutschlandGliedkirchen der Union Evangelischer Kirchen Evangelische Landeskirche Anhalts Evangelische Landeskirche in Baden Evangelische Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Bremen Evangelisch reformierte Kirche Landeskirche Evangelische Kirche in Hessen und Nassau Evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck Lippische Landeskirche Evangelische Kirche in Mitteldeutschland Evangelische Kirche der Pfalz Protestantische Landeskirche Evangelische Kirche im Rheinland Evangelische Kirche von Westfalen Gaststatus Evangelisch Lutherische Kirche in Norddeutschland Evangelisch Lutherische Kirche in Oldenburg Evangelische Landeskirche in Wurttemberg Reformierter Bund Siehe auch Union Evangelischer KirchenGliedkirchen der Evangelischen Kirche der Union 1953 2003 Anhalt ab 1960 Berlin Brandenburg Pommern Landeskirche Greifswald Rheinland Schlesien Schles Oberlausitz Kirchengebiet Gorlitz Sachsen Kirchenprovinz Westfalen 52 021383 8 533099 Koordinaten 52 1 17 N 8 31 59 O Normdaten Korperschaft GND 2009830 3 lobid OGND AKS LCCN n83010903 VIAF 131020285 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche von Westfalen amp oldid 229452505