www.wikidata.de-de.nina.az
Bruno Adler 4 Januar 1896 in Itzehoe 18 November 1954 in Minden war ein deutscher evangelischer Pfarrer und von 1933 bis 1934 deutschchristlicher Bischof des Evangelischen Bistums Munster Kirchenprovinz Westfalen der Evangelischen Kirche der altpreussischen Union Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBruno Adler war der Sohn eines Oberzahlmeisters Nach dem Abitur leistete Adler von 1915 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Kriegsdienst bei der Artillerie Zwei Jahrzehnte spater als Bischof verfasste er ein Erinnerungsbuch an seine Kriegserlebnisse und sein Regiment 1 Ab 1919 studierte er Evangelische Theologie 1922 trat er in die NSDAP ein 2 Nach seiner Ordination 1925 war er kurzzeitig Pfarrer in Werne an der Lippe von 1925 bis 1933 in Weslarn bei Soest Schon 1931 referierte er in der Pfarrkonferenz des Kirchenkreises Soest uber Nationalsozialismus und Christentum in dieser Reihenfolge und warb fur den Nationalsozialismus 3 Zum 1 November 1931 trat er dementsprechend erneut in die neu gegrundete NSDAP ein Mitgliedsnummer 700 550 4 Im Dezember 1932 wurde Adler Leiter der Deutschen Christen DC in Westfalen 5 1933 war er fur den Wahlkreis Soest und die NSDAP Mitglied des letzten westfalischen Provinziallandtags Im Juni 1933 wurde er zum Staatskommissar fur die westfalische Kirche ernannt 6 Am 5 Oktober 1933 wurde er unter Verstoss gegen Bestimmungen der Kirchenverfassung vom Kirchensenat der Westfalischen Provinzialkirche zu deren erstem und einzigem Bischof Provinzialbischof ernannt 7 8 Adler wirkte darauf hin dass das katholische Munster Sitz des evangelischen Bischofs fur Westfalen wurde und nicht etwa protestantisch gepragte Stadte Westfalens wie Hamm oder Soest und er folglich den Titel Bischof von Munster trug um auf diese Weise eine Ebenburtigkeit mit dem katholischen Bischof von Munster zu reklamieren 9 Mit den anderen DC Bischofen liess er sich von Adolf Hitler hofieren 10 Doch seitens der Bekennenden Kirche verstarkte sich der Widerstand gegen seine Amtsfuhrung Nachdem im November 1934 die Unrechtmassigkeit seiner Amtsfuhrung erwiesen war musste Adler sein Amt als Provinzialbischof bis auf weiteres ruhen lassen 11 12 1936 wurde er vom Provinzialkirchenausschuss als Bischof abberufen 13 1939 1940 war Adler kommissarisch Dompfarrer in Brandenburg an der Havel Danach leistete er Kriegsdienst 14 Nach Kriegsende wurde er 1946 in den vorzeitigen Ruhestand versetzt Er arbeitete als Gartnereigehilfe 15 In Minden seinem letzten Wohnort gehorte er der Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der Kirchengeschichte der letzten 25 Jahre an die uberwiegend aus ehemaligen Mitgliedern der Deutschen Christen bestand 16 Schriften BearbeitenDas Feldartillerie Regiment Nr 233 Nach den amtlichen und privaten Kriegstagebuchern mit Unterstutzung mehrerer Regimentsangehoriger bearbeitet Mit Ehrentafel Gefechtskalender Offiziersliste mehreren Karten und Bildern Buchdruckerei Radwitz Obisfelde 1935 Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bauks Der westfalische DC Bischof Bruno Adler 1896 1954 In Jahrbuch fur Westfalische Kirchengeschichte 80 1987 S 153 159 Bernd Hey Die Kirchenprovinz Westfalen 1933 1945 Luther Verlag Bielefeld 1974 ISBN 3 7858 0199 8 Kurt Meier Der evangelische Kirchenkampf Band 1 Der Kampf um die Reichskirche Niemeyer Verlag Halle Saale 1976 S 307 Karlfriedrich Schikora Wir wollen beim Evangelium leben und sterben Geschichte der Kirchenkreise Soest und Arnsberg Von den Anfangen christlicher Gemeindegrundung bis heute 2 veranderte u aktualisierte Aufl Luther Verlag Bielefeld 2012 ISBN 978 3 7858 0568 8 hier S 297 339 Josef Haming Die Abgeordneten des Westfalenparlaments 1826 1978 Westfalische Quellen und Archivverzeichnisse Bd 2 1978 Hauptband S 157 Einzelnachweise Bearbeiten Bruno Adler Das Feldartillerie Regiment Nr 233 Buchdruckerei Radwitz Oebisfelde 1935 S 3 Peter Noss Die Kirchenprovinz Westfalen 1933 bis 1945 In Manfred Gailus Wolfgang Krogel Hg Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche im Nationalen Regionalstudien zu Protestantismus Nationalsozialismus und Nachkriegsgeschichte 1930 bis 2000 Wichern Verlag Berlin 2006 ISBN 3 88981 189 2 S 223 264 hier S 241 Frank Stuckemann Viktor Raabe 1864 1942 Meiningser Pfarrer und Soester Superintendent In Mitteilungen des Vereins fur Geschichte und Heimatpflege Nr 28 Soest 1998 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 130746 Helmut Geck Hrsg Kirchenkreisgeschichte und grosse Politik Epochenjahre deutscher Geschichte im Spiegel rheinischer und westfalischer Kreissynodalprotokolle 1918 19 1932 33 1945 46 Berlin 2006 ISBN 978 3 8258 9421 4 S 211 Reijo Heinonen Anpassung und Identitat Theologie und Kirchenpolitik der Bremer Deutschen Christen 1933 1945 Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1978 ISBN 3 525 55704 3 S 93 Kurt Meier Die deutschen Christen Das Bild einer Bewegung im Kirchenkampf des Dritten Reiches Halle Saale 1964 S 27 Carsten Nicolaisen Bearb Dokumente zur Kirchenpolitik des Dritten Reiches Bd 1 Das Jahr 1933 Gutersloher Verlags Haus Gutersloh 1971 ISBN 3 459 00629 3 S 18 Christian Peters Jurgen Kampmann Hrsg 200 Jahre evangelisch in Munster Beitrage aus dem Jubilaumsjahr Luther Verlag Bielefeld 2006 ISBN 3 7858 0521 7 S 131 148 hier S 140 Jurgen Kampmann Ein Wendepunkt in der Kirchenpolitik des Dritten Reiches Der Empfang der evangelischen Kirchenfuhrer bei Hitler am 25 Januar 1934 in der Erinnerung des westfalischen DC Bischofs Bruno Adler In Jahrbuch fur Westfalische Kirchengeschichte 89 1995 S 196 209 Theologische Realenzyklopadie TRE Bd 35 Art Westfalen S 694 Erich Bruhmann Kirchenkampf im 3 Reich bei uns in Altenbochum und anderswo Dokumente Berichte und Erinnerungen aus den Jahren 1933 bis 1945 Evangelischer Kirchenkreis Bochum 1978 S 135 Reijo Heinonen Anpassung und Identitat Theologie und Kirchenpolitik der Bremer Deutschen Christen 1933 1945 Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1978 ISBN 3 525 55704 3 S 93 Volker Heinrich Der Kirchenkreis Siegen in der NS Zeit Luther Verlag Bielefeld 1997 ISBN 3 7858 0383 4 S 57 Karlfriedrich Schikora Geschichte des Kirchenkreises Soest Memento vom 11 Januar 2015 im Internet Archive Hans Nordsiek Kommunalarchiv Minden Geschichte Bestande Sammlungen Minden 1993 S 264 Normdaten Person GND 123440866 lobid OGND AKS VIAF 62455113 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Adler BrunoKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Bischof der Deutschen Christen GEBURTSDATUM 4 Januar 1896GEBURTSORT ItzehoeSTERBEDATUM 18 November 1954STERBEORT Minden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Adler Bischof amp oldid 230096461