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KarteBasisdatenFlache ca 15 000 km Leitende Geistliche LandesbischofinHeike SpringhartMitgliedschaft UEKKirchenkreise 2Kirchenbezirke 24Kirchengemeinden ca 495Gemeindeglieder 1 083 393 31 Dezember 2020 1 Anteil an derGesamtbevolkerung 23 3 31 Dezember 2020 1 24 0 31 Dezember 2019 2 Offizielle Website www ekiba de Die Evangelische Landeskirche in Baden ist eine von 20 Gliedkirchen Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD und Mitglied der Konferenz der Kirchen am Rhein Wie alle Landeskirchen ist sie eine Korperschaft des offentlichen Rechts Sie hat ihren Sitz in Karlsruhe Die Kirche hat etwa 1 083 Millionen Gemeindeglieder Stand Dez 2020 in rund 495 Kirchengemeinden und ist eine der unierten Kirchen innerhalb der EKD Konkret ist die Evangelische Landeskirche in Baden eine Bekenntnisunion Hauptkirche der Evangelischen Landeskirche in Baden ist die Evangelische Stadtkirche Karlsruhe Weitere bedeutende Kirchen sind die Heiliggeistkirche in Heidelberg und die Schlosskirche St Michael in Pforzheim Die Landeskirche unterhalt eine Evangelische Akademie in Bad Herrenalb und ist der Trager der Evangelischen Fachhochschule in Freiburg EFH Freiburg Daruber hinaus besteht eine besondere Beziehung der Landeskirche zum Sozialen Arbeitskreis in Lorrach Die Landeskirche ist nicht zu verwechseln mit der Evangelisch Lutherischen Kirche in Baden welche eine lutherische Freikirche mit Sitz in Freiburg im Breisgau ist Inhaltsverzeichnis 1 Gebiet der Landeskirche 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte bis 1817 2 2 Vereinigte Landeskirche ab 1817 3 Bekenntnis 4 Amtstracht 5 Leitung der Landeskirche 5 1 Geistliche Leiter der Landeskirche Pralaten bis 1933 und Landesbischofe seit 1933 5 2 Weltliche Leiter Direktoren bis 1881 und Prasidenten des Evangelischen Oberkirchenrats bis 1933 6 Landessynode 7 Verwaltung der Landeskirche 7 1 Oberkirchenrat und Verwaltungshierarchie 7 2 Kirchenkreise 7 3 Kirchenbezirke 7 4 Kirchengemeinden 8 Einrichtungen 9 Gerichtsbarkeit 10 Gesangbucher 11 Unternehmensbeteiligungen Medien 12 Schliessungen von Kirchen 13 Literatur 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseGebiet der Landeskirche BearbeitenDas Gebiet der Evangelischen Landeskirche in Baden umfasst im Wesentlichen das ehemalige Land Baden das bis 1945 bestand und seit 1952 zusammen mit dem ehemaligen Land Wurttemberg sowie den ehemals preussischen Hohenzollernschen Landen das Land Baden Wurttemberg bildet In den Folgejahren gab es mit der benachbarten Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg geringfugige Grenzveranderungen Seit der Kreisreform zum 1 Januar 1973 ist das Kirchengebiet nicht mehr deckungsgleich mit den badischen Regierungsbezirken Karlsruhe und Freiburg Geschichte BearbeitenVorgeschichte bis 1817 Bearbeiten Im Jahre 1556 fuhrte der Markgraf von Baden Durlach in seiner Markgrafschaft die Reformation im Sinne Martin Luthers ein 3 Das Stafforter Buch das 1599 in der Druckerei des Stafforter Schlosses gedruckt wurde wird als Versuch des Markgrafen Ernst Friedrich von Baden Durlach angesehen die lutherische mit der calvinistischen Lehre zu versohnen 4 Unter seinem Nachfolger Georg Friedrich von Baden Durlach wurde die alte lutherische Kirchenordnung von 1556 wieder voll in Kraft gesetzt Der jeweilige Markgraf spater der Grossherzog von Baden war auch Oberhaupt der Landeskirche als summus episcopus der jeweilige Herrscher vereinigte also die weltliche und die kirchliche Macht Die bisherigen katholischen Bischofe hatten keine Rechte mehr Die benachbarte Markgrafschaft Baden Baden fuhrte zunachst ebenfalls die Reformation ein hatte im Laufe der Geschichte mehrere Glaubenswechsel blieb aber seit 1622 katholisch 1771 wurden beide Linien unter Herrschaft von Baden Durlach wieder vereinigt und kunftig unter der Bezeichnung Markgrafschaft Baden gefuhrt Mit der Markgrafschaft Baden wuchs auch das Gebiet der Badischen Landeskirche entsprechend an 1803 wurde Baden Kurfurstentum und 1806 Grossherzogtum und erreichte kurze Zeit spater seine grosste Ausdehnung die bis 1945 Bestand hatte Zum neuen Staatsgebiet kamen viele lutherische Gemeinden vom benachbarten Wurttemberg aber auch reformierte Gemeinden rechtsrheinische Gebiete der Kurpfalz sowie katholische Gemeinden vor allem aus Sudbaden Raum Freiburg Der Grossherzog war damit ab 1806 Oberhaupt von zwei protestantischen Kirchen einer lutherischen Kirche die alte Markgrafschaft Baden umfassend und einer reformierten Kirche vor allem die hinzugewonnenen Gebiete der Kurpfalz umfassend Der Kurfurst und spatere Grossherzog Karl Friedrich und sein Geheimer Hofrat Johann Nicolaus Friedrich Brauer bereiteten schon 1803 die Vereinigung der protestantischen Kirchen vor Vereinigte Landeskirche ab 1817 Bearbeiten nbsp Schlussworte der badischen Unionsurkunde 26 Juli 1821Von Seiten der Gemeinden wurde daher spatestens ab 1817 angeregt beide Kirchen zu vereinigen Diesem Wunsch wurde Rechnung getragen und 1821 erfolgte die Vereinigung beider Landeskirchen zur Vereinigten Evangelisch protestantischen Kirche im Grossherzogtum Baden Die Unionssynode zur Vereinigung beider Landeskirchen in der evangelischen Stadtkirche in Karlsruhe begann am 2 Juli 1821 und endete am 26 Juli 1821 mit der Unterschrift aller Synodalen unter die Unionsurkunde Die Union wurde vollzogen bei den Gottesdiensten in allen evangelischen Kirchen Badens am Reformationstag 28 Oktober 1821 Die Vereinigung war damit nach der Evangelischen Kirche in Preussen von 1817 und der Vereinigten protestantisch evangelisch christlichen Kirche der Pfalz Pfalzische Landeskirche eine der ersten unierten Landeskirchen Deutschlands Unierte Kirche und nach der Pfalz wohl die zweite Kirche in der eine Bekenntnisunion durchgefuhrt wurde 5 In Preussen wurden beide Kirchen nur verwaltungsmassig vereinigt die einzelnen Gemeinden blieben meist ihrer bisherigen Tradition lutherisch oder reformiert treu nur wenige wurden unierte Gemeinden Die Vereinigte Landeskirche in Baden erhielt einen Pralaten als geistlichen Leiter der Landeskirche und einen weltlichen Leiter den Direktor des Evangelischen Oberkirchenrats Am 5 September 1861 wurde die Verfassung geandert danach erhielt der Direktor des Evangelischen Oberkirchenrats den Titel Prasident des Evangelischen Oberkirchenrats Am Ende des Ersten Weltkriegs musste der Grossherzog von Baden abdanken Wegfall des Landesherrlichen Kirchenregiments Die Landeskirche verabschiedete daher am 24 Dezember 1919 eine neue Verfassung in Kraft seit 4 April 1920 wonach der Pralat und der Prasident des Evangelischen Oberkirchenrats kunftig die Kirche leiteten Die Landeskirche gab sich dabei den geanderten Namen Vereinigte Evangelisch protestantische Landeskirche Badens Durch ein neues Gesetz vom 1 Juni 1933 wurde das Amt des Prasidenten und des Pralaten abgeschafft Beide Funktionen ubernahm kunftig der Landesbischof 1945 wurde wieder ein Pralatenamt eingefuhrt Dies ist aber nicht zu verwechseln mit dem Amt des Pralaten bis 1933 da die Pralaten seit 1945 lediglich beratende keine leitende Funktion mehr haben Bekenntnis BearbeitenAls evangelische Kirche betrachtet die Badische Landeskirche ausweislich Abs 2 des Vorspruches zu ihrer Grundordnung das in der Bibel bezeugte Wort Gottes als alleinige Quelle und oberste Richtschnur ihres Glaubens ihrer Lehre und ihres Lebens sola scriptura und lehrt dass das Heil allein aus Gnaden allein im Glauben an Jesus Christus empfangen werde sola gratia sola fide Sie bezeugt ihren Glauben im Gottesdienst mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis Daneben bezieht sie sich auch auf das Bekenntnis von Nicaa und das athanasische Glaubensbekenntnis Abs 3 Die Landeskirche anerkennt namentlich und ausdrucklich das Augsburger Bekenntnis als das gemeinsame Grundbekenntnis der Kirchen der Reformation Abs 4 Als unierte Kirche anerkennt sie sowohl den reformierten Heidelberger Katechismus als auch den Kleinen Katechismus Luthers wobei die differierenden Katechismusstucke zur Sakramentenauffassung durch die Unionsurkunde von 1821 als aufgehoben gelten Dort wird unter 5 Lehre festgestellt dass sich zwischen reformierter und lutherischer Lehre abgesehen vom Abendmahlsstreit kein trennender Unterschied finde Diese Frage wird anschliessend in acht Katechismusstucken fur die Badische Landeskirche beantwortet ohne jedoch damit in Hinsicht der besonderen Vorstellungen darin die Gewissen binden zu wollen So wird etwa Frage 1 das Sakrament definiert als eine heilige und kirchliche Handlung gestiftet von unserm Herrn und Heiland Jesus Christus in welcher uns unter sichtbaren Zeichen unsichtbare Gnaden und Guter dargestellt und gegeben werden Seit 2001 sind alle Getauften also auch Kinder nach entsprechender Vorbereitung zum Abendmahl zugelassen Die Evangelische Landeskirche bejaht die Theologische Erklarung von Barmen als Schriftgemasse Bezeugung des Evangeliums gegenuber Irrlehren und Eingriffen totalitarer Gewalt Abs 5 Amtstracht Bearbeiten nbsp Halbzusammengenahtes Beffchen uniert Wie im gesamten deutschen Sprachraum ist auch in Baden der schwarze Talar mit weissem Beffchen die Amtstracht der evangelischen Geistlichen Das Beffchen besteht aus zwei Streifen weissen Stoffes die je nach Konfession des Geistlichen auseinandergehen gespreizt lutherisch zusammengenaht reformiert bzw halbzusammengenaht uniert sind 6 Der Talar wird in Baden von Pfarrerinnen und Pfarrern als Amtstracht getragen und darf auch von Pradikantinnen und Pradikanten 7 wahrend ihres Dienstes bei der Gestaltung eines Gottesdienstes getragen werden 8 Wahrend bei Geistlichen unierter Kirchen ausserhalb Badens die Streifen in der oberen Halfte fest miteinander verbunden sind in der unteren jedoch nicht besteht in der Evangelischen Landeskirche in Baden ein Unterschied Hier sind die beiden Streifen unverbunden aber leicht uberlappend angeordnet so dass es sich beim Tragen etwa in der Mitte aufspaltet Leitung der Landeskirche BearbeitenAn der Spitze der Evangelischen Landeskirche in Baden steht der Landesbischof bis 1933 Pralat dem seinerzeit noch ein Prasident des Oberkirchenrats zur Seite stand der von der Landessynode gewahlt wird Seine Amtszeit war bis 2012 grundsatzlich auf Lebenszeit In der Regel ging der Landesbischof aber nach Vollendung seines 65 Lebensjahres in den Ruhestand so dass ein neuer Landesbischof gewahlt werden musste Im Oktober 2012 beschloss die Landessynode die Amtszeit des Landesbischofs zukunftig auf 12 Jahre zu beschranken ohne die Moglichkeit einer Wiederwahl Diese Regelung wurde erstmals mit der Bischofswahl im Juli 2013 angewandt Geistliche Leiter der Landeskirche Pralaten bis 1933 und Landesbischofe seit 1933 Bearbeiten 1819 1826 Johann Peter Hebel 1826 1828 Johannes Bahr 1829 1853 Ludwig Huffell 1853 1861 Carl Christian Ullmann 1861 1877 Karl Julius Holtzmann 1877 1895 Karl Wilhelm Doll 1895 1900 Friedrich Wilhelm Schmidt 1900 1903 Albert Helbing 1904 1909 Friedrich Karl Oehler 1909 1924 Ludwig Schmitthenner 1924 1945 Julius Kuhlewein 1945 1964 Julius Bender 1964 1980 Hans Wolfgang Heidland 1980 1998 Klaus Engelhardt 1998 2014 Ulrich Fischer 2014 2022 Jochen Cornelius Bundschuh Seit April 2022 Heike SpringhartWeltliche Leiter Direktoren bis 1881 und Prasidenten des Evangelischen Oberkirchenrats bis 1933 Bearbeiten 1814 1821 Karl Friedrich Eichrodt 1821 1830 Ludwig Georg Winter 1803 1832 Franz Freiherr Rudt von Collenberg Eberstadt 1832 1843 Eberhard Friedrich von Berg 1843 1846 Karl August Baumuller 1846 1849 Karl Ludwig Bohme 1849 1856 Wilhelm von Wollwarth 1856 1860 Carl Christian Ullmann 1860 1881 August Nusslin 1881 1895 Ludwig von Stosser 1895 1903 Friedrich Christian Wilhelm Wielandt 1903 1914 Albert Helbing 1915 1920 Eduard Uibel 1920 1924 Ludwig Muchow 1924 1933 Klaus WurthLandessynode BearbeitenAls Parlament hat die Landeskirche eine Landessynode Deren Mitglieder die Synodale werden von den Synodalen der 24 Bezirkssynoden gewahlt also nicht direkt von den Gemeindegliedern wie in Wurttemberg Sie tagt zweimal im Jahr im Haus der Kirche Evangelische Akademie Baden in Bad Herrenalb Ihre Aufgaben sind ahnlich wie die von politischen Parlamenten Vorsitzender der Landessynode ist der Prasident der Synode Den Vorsitz hatte von 1996 bis 2014 die Rechtsanwaltin Margit Fleckenstein Als Nachfolger hat das Kirchenparlament Axel Wermke gewahlt 9 der seit 1990 Landessynodaler und seit 2010 Prasidiumsmitglied ist Verwaltung der Landeskirche BearbeitenOberkirchenrat und Verwaltungshierarchie Bearbeiten nbsp Sitz in Karlsruhe errichtet 1905 1908 von Curjel amp Moser 1954 aufgestockt 10 Der Landesbischof hat seinen Amtssitz in Karlsruhe Er ist zum einen Vorsitzender des Oberkirchenrats also des standigen Leitungsgremiums der Kirche Regierung der Kirche der wochentlich tagt Ihm gehoren die Leiter der jeweiligen Abteilungen der Kirchenverwaltung die verwirrenderweise den Titel Oberkirchenrat fuhren und die beiden Pralaten an Letztere jedoch nur beratend Ferner ist der Landesbischof Vorsitzender des Landeskirchenrats einer Art Ausschuss der Landessynode welchem das Kollegium des Oberkirchenrats die Synodalprasidentin die beiden Pralaten und weitere zwolf gewahlte Mitglieder der Synode angehoren Dieses Gremium tagt ein Mal im Monat Die Mitarbeiter des Kollegiums Oberkirchenrat verwalten die Landeskirche im Oberkirchenrat also der Verwaltungsbehorde der Landeskirche Damit hat der Begriff Oberkirchenrat seine dritte Bedeutung In der Verwaltungshierarchie baut sich die Landeskirche laut 5 Grundordnung ausdrucklich von unten nach oben auf 11 und zwar wie folgt An der Basis stehen die Pfarrgemeinden Sind sie als Korperschaften des offentlichen Rechts rechtsfahig heissen sie Kirchengemeinden Andernfalls bilden mehrere rechtlich unselbstandige Pfarrgemeinden zusammen eine gemeinsame Kirchengemeinde Die Pfarrgemeinde wird geleitet von einem gewahlten Altestenkreis Ist die Pfarrgemeinde gleichzeitig Kirchengemeinde heisst der Altestenkreis auch Kirchengemeinderat bilden dagegen mehrere Pfarrgemeinden die Kirchengemeinde existieren mehrere Altestenkreise deren Vertreter den gemeinsamen Kirchengemeinderat bilden Mehrere Kirchengemeinden bilden zusammen einen Kirchenbezirk in der allgemeinen Verwaltung einem Landkreis vergleichbar an dessen Spitze ein Dekan steht Deshalb heisst der Kirchenbezirk auch Dekanat Die Kirchenbezirke sind ebenfalls Korperschaften des offentlichen Rechts und haben als Gremium die Bezirkssynode deren Mitglieder von den jeweiligen Altestenkreisen bestellt werden Daneben existiert ein Bezirkskirchenrat der aus Dekan Schuldekan und entsandten Synodalen besteht Der Bezirkskirchenrat erledigt die tagliche Verwaltungsarbeit und entscheidet uber Rechtsbehelfe gegen Beschlusse der Altestenkreise Mehrere Kirchenbezirke bilden zusammen den Kirchenkreis in der allgemeinen Verwaltung einem Regierungsbezirk vergleichbar an dessen Spitze der Pralat steht daher auch Pralatur genannt Die Landeskirche besteht aus zwei solcher Kirchenkreise Diese Verwaltungsebene hat kein Gremium und ist nicht rechtsfahig Der Kirchenkreis Nordbaden wird von Pralatin Heide Reinhard der Kirchenkreis Sudbaden von Pralat Marc Witzenbacher geleitet Kirchenkreise Bearbeiten Die Kirchenkreise sind Nordbaden mit Sitz in Schwetzingen und Sudbaden mit Sitz in Freiburg im Breisgau Von 1969 bis 2003 gab es einen weiteren Kirchenkreis Mittelbaden mit Sitz in Ettlingen dieser wurde im Zeichen von Sparmassnahmen aufgelost Die Pralaten unterstutzen den Landesbischof in der geistlichen Leitung der Gemeinden und der Pfarrer Sie konnen in den Gemeinden ihres Kirchenkreises Gottesdienste und andere Versammlungen halten Ihre Tatigkeit ist nicht so weit ausgedehnt wie in Wurttemberg Das heutige Amt des Pralaten wurde erst nach 1945 eingefuhrt Die fruheren Pralaten hatten leitende Funktionen der gesamten Landeskirche was heute dem Landesbischof obliegt Kirchenbezirke Bearbeiten Die beiden Kirchenkreise gliedern sich in insgesamt 24 Kirchenbezirke die deckungsgleich mit den Dekanaten sind Die Kirchenbezirke sind Korperschaften des offentlichen Rechts und konnen als solche Trager von Einrichtungen sein und selbst Mitarbeiter anstellen Kirchenkreis Nordbaden Sitz Schwetzingen 12 Adelsheim Boxberg Sitz Rosenberg Badischer Enzkreis Sitz Neulingen bis 15 Februar 2020 Pforzheim Land 13 Bretten Bruchsal seit 1 Januar 2015 fruher Bretten und Karlsruhe Land Heidelberg Karlsruhe Karlsruhe Land Sitz Ettlingen seit 2014 fruher Alb Pfinz und Karlsruhe Land Kraichgau Sitz Sinsheim entstanden am 1 Januar 2005 durch Vereinigung der Kirchenbezirke Eppingen Bad Rappenau und Sinsheim Ladenburg Weinheim Sitz Weinheim Mannheim Mosbach Neckargemund Eberbach Sitz Eberbach Pforzheim Stadt Sudliche Kurpfalz Sitz Wiesloch entstanden am 1 April 2008 durch Vereinigung der Kirchenbezirke Schwetzingen und Wiesloch Wertheim Kirchenkreis Sudbaden Sitz Freiburg im Breisgau 12 Baden Baden und Rastatt Breisgau Hochschwarzwald Emmendingen Freiburg Hochrhein Sitz Waldshut Tiengen Konstanz Markgraflerland Sitz Lorrach Ortenau Sitz zurzeit wechselnd in Offenburg Kehl und Lahr entstanden am 1 April 2008 durch Vereinigung der Kirchenbezirke Kehl Lahr und Offenburg Uberlingen Stockach Sitz Uberlingen VillingenKirchengemeinden Bearbeiten Die 24 Kirchenbezirke sind in ca 495 Kirchengemeinden unterteilt 2015 Diese Zahl war bei Bildung der Kirchengemeinden wohl etwas geringer Im Laufe der folgenden Jahre hat sich die Zahl jedoch erhoht indem meist in Stadten durch Zuzuge die Kirchengemeinden so gross wurden dass man sie aufteilte und damit neue Kirchengemeinden entstanden Daruber hinaus entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg auch in bislang uberwiegend katholischen Gebieten durch Zuzuge von Protestanten neue Kirchengemeinden deren Gebiet sich gelegentlich auch auf mehrere Orte erstrecken kann In Einzelfallen insbesondere in Stadten wurden inzwischen kleinere Kirchengemeinden wieder zu grosseren Gemeinden zusammengelegt Nachdem das Interesse der Gemeindeglieder an der Kirche bzw kirchlichen Strukturen schwindet durfte es auch weiterhin zu Zusammenschlussen von Kirchengemeinden kommen so dass sich deren Zahl weiter verringern durfte Einrichtungen BearbeitenDie Evangelische Landeskirche in Baden unterhalt verschiedene Einrichtungen Institute und Zentren Hochschule fur Kirchenmusik Heidelberg Evangelische Akademie Baden Bad Herrenalb Zentrum fur Seelsorge Heidelberg RPI Religionspadagogisches Institut der Evangelischen Landeskirche in Baden Karlsruhe Zentrum fur Kommunikation ZfK Landeskirchliches Archiv Karlsruhe Landeskirchliche Bibliothek in KarlsruheGerichtsbarkeit BearbeitenFur Streitigkeiten im Bereich der kirchlichen Verwaltung ist der Verwaltungsgerichtshof der Evangelischen Landeskirche in Baden mit Sitz in Karlsruhe errichtet Das Gericht ist mit funf Mitgliedern besetzt Vorsitzender und zwei Beisitzer mussen die Befahigung zum Richteramt besitzen ein Beisitzer muss Pfarrer der Landeskirche sein Die Mitglieder werden vom Landeskirchenrat auf acht Jahre gewahlt Das Kirchliche Verwaltungsgerichtsgesetz kennt Anfechtungs Verpflichtungs Feststellungs und Leistungsklagen sowie Streitigkeiten kirchlicher Korperschaften Uber Revisionen und Beschwerden entscheidet der Verwaltungsgerichtshof der Union Evangelischer Kirchen Uber Disziplinarsachen gegen Pfarrer und Kirchenbeamte entscheidet die Disziplinarkammer deren Mitglieder ebenfalls vom Landeskirchenrat berufen werden Das Verfahren richtet sich nach dem Disziplinargesetz der EKD in Verbindung mit dem Ausfuhrungsgesetz der Landeskirche Zweite Instanz ist der Kirchengerichtshof der Evangelischen Kirche in Deutschland unierter Senat Fur Streitigkeiten auf dem Gebiet des Mitarbeitervertretungsgesetzes ist eine kirchengerichtliche Schlichtungsstelle eingerichtet In zweiter Instanz entscheidet auch hier der Kirchengerichtshof der Evangelischen Kirche in Deutschland Senate fur mitarbeitervertretungsrechtliche Streitigkeiten Gesangbucher BearbeitenDie Gemeinden der Evangelischen Landeskirche in Baden singen bzw sangen in den letzten Jahrzehnten vor allem aus folgenden Gesangbuchern Christliches Gesangbuch zur Beforderung der offentlichen und hauslichen Andacht fur die evangelisch protestantische Kirche im Grossherzogthum Baden Karlsruhe 1837 eingefuhrt mit Synodalrecess vom 26 Mai 1835 Ausgabe Geiger Lahr 1860 online in der Google Buchsuche Gesangbuch fur die evangelisch protestantische Kirche des Grossherzogtums Baden bzw mit dem spateren Titel Gesangbuch fur die evangelisch protestantische Kirche in Baden Lahr 1883 eingefuhrt auf Anordnung des Evang Ober Kirchenrats vom 24 Nov 1882 spater wurde ein Anhang beigefugt nach 1945 wurde ein weiterer Anhang mit 56 Liedern beigefugt 6 Auflage Lahr 1900 im Internet Archive Evangelisches Kirchengesangbuch Ausgabe fur die Vereinigte Evangelisch protestantische Landeskirche Badens eingefuhrt durch Beschluss der Landessynode vom 27 April 1951 zum Reformationsfest 1951 Evangelisches Gesangbuch Ausgabe fur die Evangelische Landeskirche in Baden und pour l Eglise de la Confession d Augsbourg d Alsace et de Lorraine ECAAL und pour l Eglise Reformee d Alsace et de Lorraine ERAL Karlsruhe 1995 eingefuhrt am 1 Advent 1995 Der regionale Liedteil wurde zusammen mit der Evangelischen Kirche der Pfalz uberarbeitet Wo wir dich loben wachsen neue Lieder dieses Liederbuch erganzt seit dem 1 Advent 2018 das Evangelische Gesangbuch es wurde zusammen erarbeitet von Mitarbeitern der Landeskirchen der Pfalz Elsass Lothringens Badens und Wurttembergs 14 Unternehmensbeteiligungen Medien BearbeitenEvangelischer Rundfunkdienst Baden dessen Tochter ERB MedienSchliessungen von Kirchen Bearbeiten nbsp Stephanuskirche in Mannheim 2011 entwidmetZu den in der jungeren Geschichte geschlossenen entwidmeten oder umgewidmeten Kirchen gehoren folgende Gotteshauser Karlsruhe Stadtteil Nordweststadt Jakobuskirche 1970 eingeweiht 2017 entwidmet und abgerissen Karlsruhe Stadtteil Nordweststadt Petruskirche 1961 eingeweiht 2014 entwidmet und abgerissen Neubau als Petrus Jakobus Kirche Mannheim Kreuzkirche 1956 68 erbaut 2011 entwidmet 2012 abgerissen 15 Mannheim Stadtteil Neuostheim Thomaskirche 1949 50 erbaut 2009 Wasserschaden Gemeinde seit 2010 in der St Pius zu Gast diese seit April 2022 offiziell Okumene Kirche und jene daher Kategorie C Kirche d h keine Gelder mehr fur Erhalt 16 17 Mannheim Stadtteil Rheinau Immanuelkirche 1982 eingeweiht 2010 verkauft 2011 entwidmet 2012 abgerissen 18 Mannheim Stadtteil Sandhofen Jakobuskirche 1965 69 erbaut 2010 geschlossen Mannheim Stadtteil Schonau Stephanuskirche 1965 67 erbaut 2011 entwidmet Nachnutzung offen St Blasien Stadtteil Menzenschwand Erloserkirche 1978 von der katholischen Kirche ubernommen und eingeweiht 2013 entwidmet verkauft 19 Waghausel Friedenskirche 2005 entwidmet wird durch Forderverein unterstutzt 20 Weinheim Lukaskirche um 1977 erbaut 2013 entwidmet Abriss geplant 21 Freiburg im Breisgau Lutherkirche 1953 wurde die zerstorte Kirche ersetzt 2016 entwidmet Umbau zum HorsaalLiteratur BearbeitenJohannes Ehmann und ruht in Gottes Hand 200 Jahre Vereinigte protestantische Kirche im Grossherzogtum Baden 1821 In Badische Heimat Heft 1 Marz 2021 101 Jahrgang S 7 13 Johannes Ehmann Geschichte der Evangelischen Kirche in Baden Evangelische Verlagsanstalt Leipzig Bd 1 Reformatorische Bewegungen im Sudwesten des Reichs 1518 1557 Von Luthers Heidelberger Disputation bis zum Augsburger Frieden und seinen Nachwirkungen 2018 Johannes Ehmann und Gottfried Gerner Wolfhard Hg Vereinigte Evangelische Landeskirche in Baden 1821 2021 Geschichte Gottesdienste Gemeinde Neulingen 2020 ISBN 978 3 948968 01 4 Konrad Exner 200 Jahre Kirchenunion zwischen Lutheranern und Reformierten in Baden In Jahrbuch fur badische Kirchen und Religionsgeschichte Verlag Kohlhammer Stuttgart 14 2020 S 135 144 ISBN 978 3 17 039986 0 Konrad Exner Badische Kirchenunion von 1821 In Hierzuland Heft 54 2021 S 4 14 Jeff Klotz Holger Muller Die Evangelische Kirche Staffort Ein paradiesisches Gesamtkunstwerk aus Neogotik und Jugendstil Verlag J S Klotz Neulingen 2019 ISBN 978 3 948424 04 6 Markus Mall Jeff Klotz Die evangelische Stephanuskirche in Kieselbronn J S Klotz Verlagshaus Bauschlott 2020 ISBN 978 3948424701 Hans Georg Ulrichs Ulrich Bayer Anvertrautes mit Klaus Engelhardt im Gesprach Veroffentlichungen zur badischen Kirchen und Religionsgeschichte 8 Stuttgart u a 2018 Karl Friedrich Vierordt Geschichte der evangelischen Kirche in dem Grossherzogthum Baden Nach grossentheils handschriftlichen Quellen bearbeitet Braun Karlsruhe Bd 1 Bis zum Jahr 1571 1847 Bd 2 Vom Jahr 1571 bis zu der jetzigen Zeit 1856 Udo Wennemuth Hg 450 Jahre Reformation in Baden und Kurpfalz VBKRG 1 Stuttgart 2009 Georg Urban Rund um die Henhofergemeinden Spock Staffort Spock 1968 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Landeskirche in Baden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizieller Internetauftritt Evangelische Landeskirche in Baden im Stadtwiki Karlsruhe Text der Unionsurkunde vom 26 Juli 1821 pdf 90 kBEinzelnachweise Bearbeiten a b Tabelle 1 Gliedkirche Baden Evangelische Kirchenmitglieder und Bevolkerung nach Gliedkirchen am 31 Dezember 2020 Seite 6 Evangelische Kirche in Deutschland Kirchenmitgliederzahlen Stand 31 Dezember 2019 EKD October 2020 Siehe hierzu auch den Artikel Geschichte der Reformation im Markgraflerland Ernst Friedrich Christlichs Bedencken vnd erhebliche wolfundirte Motiuen Albin Stassford 1599 DNB 1066837783 Lucian Holscher Geschichte der protestantischen Frommigkeit in Deutschland C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 53526 7 S 210 Gerhard Krause Gerhard Muller Theologische Realenzyklopadie Band 13 S 165 Evangelische Landeskirche in Baden Pradikantendienst Abgerufen am 10 Februar 2023 Julia Cord Pradikant und Pradikantin ein besonderes Ehrenamt Abgerufen am 10 Februar 2023 Wermke ist neuer badischer Synodalprasident ekiba de Meldung vom 21 Oktober 2014 Werner Oechslin Sonja Hildebrand Hrsg Karl Moser Architektur fur eine neue Zeit 1880 bis 1936 gta Zurich 2010 ISBN 978 3 85676 250 6 Band 2 S 164 https archive md 20120803070027 http www kirchenrecht baden de showdocument id 7617 section 100 100 00116 a b Pralaturen auf der Website der Evangelischen Landeskirche in Baden unter ekiba de abgerufen am 13 Juni 2023 https badischer enzkreis de abgerufen am 4 Marz 2020 https www strube de shopnavigation wo wir dich loben wachsen neue lieder plus html tx eshop 5Baction 5D sview amp tx eshop 5Bproduktlinie 5D 4 amp tx eshop 5BproduktUid 5D 3193 amp cHash 3f7c0909c2 http www ekma de seite 45 amp back 397 amp id 26524 dv Neustart Nutzungsidee fur die Thomaskirche gesucht In ekma de Evangelische Kirche Mannheim 13 Februar 2020 abgerufen am 17 Mai 2022 Mehrere Kirchen in Mannheim bald dicht Evangelisches Dekanat macht Vorschlage In swr de Sudwestrundfunk 6 Mai 2022 abgerufen am 17 Mai 2022 https gemeinderheinau ekma de ehemalige immanuelkirche http www badische zeitung de st blasien die kirchengemeinde ist ausgezogen 73600902 html https rolandliebl wordpress com Archivlink Memento vom 15 Januar 2015 im Internet Archive Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland Evangelische Landeskirche Anhalts Evangelische Landeskirche in Baden Evangelisch Lutherische Kirche in Bayern Evangelische Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Evangelisch lutherische Landeskirche in Braunschweig Bremische Evangelische Kirche Evangelisch reformierte Kirche Landeskirche Evangelisch lutherische Landeskirche Hannovers Evangelische Kirche in Hessen und Nassau Evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck Lippische Landeskirche Evangelische Kirche in Mitteldeutschland Evangelisch Lutherische Kirche in Norddeutschland Evangelisch Lutherische Kirche in Oldenburg Evangelische Kirche der Pfalz Protestantische Landeskirche Evangelische Kirche im Rheinland Evangelisch Lutherische Landeskirche Sachsens Evangelisch Lutherische Landeskirche Schaumburg Lippe Evangelische Kirche von Westfalen Evangelische Landeskirche in Wurttemberg Siehe auch Evangelische Kirche in DeutschlandGliedkirchen der Union Evangelischer Kirchen Evangelische Landeskirche Anhalts Evangelische Landeskirche in Baden Evangelische Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Bremen Evangelisch reformierte Kirche Landeskirche Evangelische Kirche in Hessen und Nassau Evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck Lippische Landeskirche Evangelische Kirche in Mitteldeutschland Evangelische Kirche der Pfalz Protestantische Landeskirche Evangelische Kirche im Rheinland Evangelische Kirche von Westfalen Gaststatus Evangelisch Lutherische Kirche in Norddeutschland Evangelisch Lutherische Kirche in Oldenburg Evangelische Landeskirche in Wurttemberg Reformierter Bund Siehe auch Union Evangelischer KirchenMitgliedskirchen im Deutschen Evangelischen Kirchenbund 1922 1933 Vollmitglieder Anhalt Baden Bayern lutherisch Birkenfeld Braunschweig Bremen Frankfurt am Main Hamburg Hannover lutherisch Hannover reformiert Hessen Volksstaat Hessen Kassel Lippe Lubeck Freie u Hansestadt Lubeck Landesteil Mecklenburg Schwerin Mecklenburg Strelitz Nassau Oldenburg Pfalz Altpreussische Union Reuss a L Sachsen Schaumburg Lippe Schleswig Holstein Thuringen Waldeck Pyrmont WurttembergAssoziierte Mitglieder Brudergemeine ab 1924 Osterreich A u H B ab 1926 Rio Grande do Sul ab 1929 49 007149 8 39897 Koordinaten 49 0 25 7 N 8 23 56 3 O Normdaten Korperschaft GND 2000563 5 lobid OGND AKS LCCN n83200207 VIAF 136083696 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Landeskirche in Baden amp oldid 235893923