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Die Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz EKsOL war eine unierte evangelische Landeskirche die Kirchengemeinden in der schlesischen Oberlausitz umfasste Mit Wirkung vom 1 Januar 2004 fusionierte die EKsOL mit der Evangelischen Kirche in Berlin Brandenburg zur Evangelischen Kirche in Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz EKBO St Peter und Paul in GorlitzDeckengewolbeDie EKsOL hatte ihren Sitz in Gorlitz und zuletzt ca 70 000 Gemeindeglieder in 72 Kirchengemeinden Bischofskirche war die Pfarrkirche St Peter und Paul in Gorlitz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebiet der Landeskirche 3 Kirchenorganisation 3 1 Oberhaupt der Kirchenprovinz bzw Landeskirche 3 2 Synode 3 3 Konsistorium und Kirchenkreise 3 4 Sorben 4 Gesangbucher 5 Fusion 6 Zeitschrift 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBeginnend mit evangelischen Predigten in Gorlitz 1521 setzte sich die Reformation in der ostlichen Oberlausitz in den folgenden drei Jahrzehnten endgultig durch Wegen der Vorbehalte der damaligen bohmischen Landesherren die dem katholischen Haus Habsburg entstammten entstand in der Oberlausitz keine evangelische Landeskirche Das Kirchenregiment lag vielmehr bei den einzelnen adligen oder stadtischen Kirchenpatronen In den benachbarten schlesischen Herzogtumern wurde die evangelische Konfession nach dem Dreissigjahrigen Krieg von den bohmischen Konigen mehr und mehr unterdruckt 1 Deshalb liessen einige Adlige im Ostteil der Oberlausitz so genannte Grenzkirchen errichten die die evangelischen Schlesier aus den grenznahen Herzogtumern Sagan Glogau und Liegnitz zum Gottesdienst besuchen konnten Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1741 42 und der Eroberung Schlesiens durch Preussen hatte die Unterdruckung der Protestanten ein Ende 1742 wurde die Evangelisch lutherische Inspektions und Presbyterialordnung und 1748 eine Visitationsordnung erlassen Damit waren die schlesischen Protestanten in einer Provinzialkirche organisiert nbsp Siegelmarke des Konsistoriums Schlesien zu BreslauNach den Napoleonischen Kriegen konnte Preussen auf dem Wiener Kongress 1815 die nordostliche Halfte der Oberlausitz mit Gorlitz Lauban und Hoyerswerda erwerben Dieses Gebiet wurde 1825 in die Provinz Schlesien eingegliedert Kirchlich wurden die Oberlausitzer Lutheraner dem Konsistorium in Breslau unterstellt das fur die ganze Provinz Schlesien zustandig war Die Kirchenprovinz Schlesien war kurz vorher als eine der damals neun Kirchenprovinzen Teil der unierten Evangelischen Kirche in den Koniglich Preussischen Landen geworden die auf den Unionsaufruf Konig Friedrich Wilhelms III von 1817 zuruckging Ab 1829 lag die geistliche Leitung der Kirchenprovinz bei einem Generalsuperintendenten Insbesondere in der Kirchenprovinz Schlesien bildete und hielt sich hartnackiger lutherischer Widerspruch gegen die Union der evangelischen Bekenntnisse Mit Sitz in Breslau bildete sich 1830 die Evangelisch Lutherische Kirche in Preussen die nach erfolgloser Unterdruckung 1845 koniglich anerkannt wurde Die Unierte preussische Kirche deren Kirchenprovinz die meisten schlesischen Protestanten treu geblieben waren bestarkte ihr Selbstverstandnis und nannte sich daher ab 1846 Evangelische Landeskirche in Preussen Am Ende des Ersten Weltkriegs musste der Konig von Preussen abdanken womit das Landesherrliche Kirchenregiment wegfiel Die altpreussische Landeskirche gab sich daher 1922 eine neue Kirchenordnung und nannte sich nunmehr Evangelische Kirche der altpreussischen Union wobei die Kirchenprovinzen nach Grenzanderungen teils territorial verandert als Untergliederungen bestehen blieben Die schlesische Kirchenprovinz wie die anderen auch wurde durch die neue Kirchenordnung in ihren inneren Strukturen demokratisiert Die Macht des Konsistoriums und des Generalsuperintendenten wurde beschrankt die Leitung lag nunmehr bei einem von der Provinzialsynode gewahlten Provinzialkirchenrat dem Konsistorium und Generalsuperintendent als Verwaltungsorgane nachgeordnet waren Territorial gab es folgende Anderungen Die evangelische Kirchengemeinde in Hultschin das 1920 an die Tschechoslowakei abgetreten wurde schied aus der Kirchenprovinz aus und schloss sich in der Folge der Schlesischen Evangelischen Kirche A B in Tschechisch Schlesien an Nach Flucht und Vertreibung der meisten Gemeindeglieder 1945 ist die Gemeinde verwaist Die niederschlesischen Kirchengemeinden in Bralin und Triebusch kamen 1920 im Vollzug des Friedens von Versailles an die Kirchenprovinz Posen die sich bald als Unierte Evangelische Kirche in Polen rekonstituierte in der polnischen neuen Woiwodschaft Posen Als 1922 Ostoberschlesien an Polen abgetreten wurde schieden die dortigen 17 evangelischen Gemeinden der gesamte Kirchenkreis Pless und sieben Gemeinden des Kirchenkreises Gleiwitz mit zusammen 24 Geistlichen aus der Kirchenprovinz aus und bildeten am 6 Juni 1923 die Unierte Evangelische Kirche in Polnisch Oberschlesien mit Sitz in Katowice 2 Diese polnische Landeskirche blieb in geistlicher und finanzieller Hinsicht von der Kirchenprovinz Schlesien abhangig Dies war nach dem Deutsch Polnischen Abkommen uber Oberschlesien 3 vom 15 Mai 1922 in 95 und 96 auch ausdrucklich zugestanden worden 4 1937 lief das Abkommen aus wodurch die Beziehung zur Kirchenprovinz Schlesien de jure endete Die unierte Kirche in Polnisch Oberschlesien ging 1940 wieder in der Kirchenprovinz auf Auch die evangelischen Gemeinden im ehemaligen Osterreichisch Schlesien die nach dem Ersten Weltkrieg zur Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen gekommen waren wurden als Kirchenkreis Teschen der Kirchenprovinz angeschlossen 5 Bei Auflosung der Kirchenprovinz Grenzmark Posen Westpreussen am 1 April 1941 kam der Kirchenkreis Fraustadt und die Kirchengemeinde in Schwenten vorher Kirchenkreis Karge an die Kirchenprovinz Schlesien 6 1933 erhielt der seit 1925 amtierende schlesische Generalsuperintendent Otto Ewald Paul Zanker den Titel eines Bischofs Bald nach der Machtubernahme der Nazis war auch die schlesische Provinzialkirche in Anhanger des Regimes und die Christen der Bekennenden Kirche gespalten Bischof Zanker bezog 1934 auf dem Breslauer Kirchentag klar Stellung fur die Bekenntniskirche Im Mai 1935 lud der Bischof zur vorlaufigen schlesischen Synode auf bekenntnismassiger Grundlage ein Mit Disziplinarverfahren gingen staatliche und kirchliche Behorden gegen Zanker vor Die Massnahmen des altpreussischen Evangelischen Oberkirchenrates EOK fuhrten 1939 zunachst zu seiner Beurlaubung und 1941 wurde er in den Ruhestand versetzt Damit hatten die regimekritischen Protestanten Schlesiens ihre wichtigste Stutze verloren Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Oder Neisse Linie die Ostgrenze Deutschlands Von der altpreussischen Kirchenprovinz Schlesien blieb nur ein kleiner Teil in der Oberlausitz funf Kirchenkreise umfassend bei Deutschland 7 Anfang Mai 1945 bildete sich in Breslau eine provisorische Kirchenleitung aus Theologen und Laien darunter zwei Konsistorialrate die weder von Sowjets noch Polen des Landes verwiesen wurde 7 Im Juni stand die Kirchenleitung bereits mit funf schlesischen Kirchenkreisen in Kontakt doch Verbindung uber die Grenze zu den Kirchenkreisen in der Sowjetischen Besatzungszone SBZ bestand nicht 7 Daher unterstellten sich die funf schlesischen Kirchenkreise in der SBZ im Dezember 1945 der provisorischen Leitung der altpreussischen Kirchenprovinz Brandenburg 7 Zur Provinzialsynode in der Hofkirche Breslau am 22 und 23 Juli 1946 entsandten 40 Kirchenkreise ihre Synodalen aber keine aus der Oberlausitz wahrend die Zahl der Evangelischen durch die laufenden Vertreibungen in Schlesien standig sank 7 8 Oberkirchenrat Robert Berger wies auf der Synode Zankers Ansinnen zuruck von der Britischen Zone aus wieder als Oberhaupt der schlesischen Kirche zu fungieren 8 Die Synode bestatigte dann die bisher provisorische Kirchenleitung und wahlte den bisherigen Prases Ernst Hornig zum Bischof 8 Am 2 August beschloss die Kirchenleitung fur die Kirchenkreise westlich der Neisse eine eigene Dienststelle einzurichten 8 Doch im Oktober trafen die Ausweisungen auch Mitarbeiter der Kirchenleitung am 4 Dezember 1946 schliesslich musste Bischof Hornig in die SBZ ausreisen 7 Die ausgewiesene Kirchenleitung liess sich in Gorlitz nieder wo am 24 Februar 1947 Vertreter der funf schlesischen Kirchenkreise in der SBZ angeleitet von Otto Dibelius eine Bezirkssynode bildeten 7 die den 1946 gewahlten Hornig und die weitere Kirchenleitung anerkannte Die Kirchenleitung in Berlin Brandenburg ubergab zum 1 Mai 1947 die funf schlesischen Kirchenkreise in die Zustandigkeit des neuen Konsistoriums Gorlitz der schlesischen Kirchenleitung 8 7 Die Wahlperiode der ersten Provinzialsynode nach dem Kriege wahrte von 1946 bis 1950 7 1947 trat die ehemalige Kirchenprovinz Schlesien als selbstandige Landeskirche namens Evangelische Kirche von Schlesien der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD bei Einige Mitarbeiter der Kirchenleitung hatten noch bis Mai 1947 in Breslau bleiben durfen um die Ubernahme weniger verbleibender Kirchenstrukturen durch den Bevollmachtigten des Konsistoriums der Evangelischen Kirche A B in Polen zu begleiten 7 Die ostlich der Neisse gelegenen evangelischen Gemeinden Schlesiens sofern sie uberhaupt nach Flucht und Vertreibung der meisten Gemeindeglieder bestehen blieben wurden in die Evangelische Kirche A B in Polen eingegliedert 1951 wurde die erste Kirchenverfassung der Evangelischen Kirche von Schlesien verabschiedet Durch die Verselbstandigung ihrer Kirchenprovinzen hatte sich die Kirche der altpreussischen Union de facto von einer Landeskirche in einen Kirchenverband eigenstandiger Landeskirchen gewandelt der dennoch wie seine Gliedkirchen zugleich Mitglied der EKD blieb Auf den altpreussischen Generalsynoden vom 11 bis 13 Dezember und 20 Februar 1951 in Berlin passten die altpreussischen Synodalen die Kirchenordnung den geanderten Realitaten an 9 Mit Wirkung zum 1 August 1951 verabschiedeten die Synodalen im Februar in Berlin die neue Ordnung der Evangelischen Kirche der altpreussischen Union 10 Am 5 April verlangte Karl Steinhoff Innenminister der DDR den Namensbestandteil preussisch aus der Bezeichnung des Kirchenverbandes zu streichen 11 Der EOK wies dies zuruck und erklarte der seit 1922 im Namen gefuhrte Begriff altpreussische Union bezeichne die seit 1817 entstandene Gemeinschaft von Angehorigen der lutherischen und reformierten Bekenntnisse im damaligen Preussen nicht aber eine Zugehorigkeit der Kirche zu diesem 1947 von den Alliierten fur aufgelost erklarten Staat zumal die Evangelische Kirche der altpreussischen Union seit 1919 keine Staatskirche mehr war und auch Kirchengemeinden ausserhalb der Grenzen Preussens einschloss Der Name des Kirchenverbands blieb unverandert Dennoch ubte die DDR Regierung weiter Druck in der Namensfrage aus Die Synodalen gaben dem schliesslich nach und die altpreussische Generalsynode beschloss am 12 Dezember 1953 den Namensbestandteil altpreussisch zu streichen stellten aber zugleich ihre Ansicht klar dass altpreussische Union eine Gemeinschaft von Bekenntnissen bezeichne die die Synodalen keinesfalls aufgeben wurden 12 Ab 1954 lautete der Name des Kirchenverbandes Evangelische Kirche der Union EKU statt Evangelischer Kirche der altpreussischen Union APU oder EKapU Zunachst bildeten aber weiterhin nur die Evangelische Kirche von Schlesien und die anderen funf aus altpreussischen Kirchenprovinzen hervorgegangenen Landeskirchen die Glieder der EKU die 2003 aufgelost wurde 1960 trat dann die Landeskirche Anhalts als siebte Gliedkirche der EKU bei 11 In Westdeutschland bemuhten sich viele evangelische Schlesier um die Bewahrung ihrer heimatlichen Traditionen Es wurden zum Beispiel eigene schlesische Kirchentage abgehalten und seit 1950 die Zeitschrift Schlesischer Gottesfreund herausgegeben 1968 nachdem die neue DDR Verfassung den Kirchen den Status der Korperschaften des offentlichen Rechts entzogen hatte musste die Kirche ihren Namen in Evangelische Kirche des Gorlitzer Kirchengebietes andern weil der Ministerrat der DDR die Fuhrung des Namensbestandteils Schlesien als Revanchismus und Nichtanerkennung der neuen Grenzen zu Polen ansah 1969 wurde die Kirche Mitglied im Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR womit die Mitgliedschaft in der EKD endete Nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten konnte sich die Landeskirche jedoch wieder umbenennen und nahm 1992 nachdem sie bereits 1991 wieder Gliedkirche der EKD geworden war den Namen Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz an Gebiet der Landeskirche BearbeitenDas Gebiet der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz umfasste den westlich der Lausitzer Neisse gelegenen Teil der ehemals preussischen Provinz Schlesien der heute den nordostlichen Teil Sachsens bildet Einige wenige Gemeinden lagen im angrenzenden Brandenburg Kirchenorganisation Bearbeiten nbsp Kirche in Weisswasser OberlausitzOberhaupt der Kirchenprovinz bzw Landeskirche Bearbeiten An der Spitze der Kirchenprovinz Schlesien stand seit 1829 ein Generalsuperintendent ab 1933 ein Bischof als geistlicher Leiter Ab 1922 wahlte die Provinzialsynode den Generalsuperintendenten In der ab 1947 selbstandigen Evangelischen Kirche von Schlesien der schlesischen Oberlausitz wahlte die Provinzialsynode den Bischof Der Bischof war Vorsitzender der Kirchenleitung der ausserdem zwei leitende Oberkonsistorialrate ein Theologe und ein Jurist sowie der Prases der Synode angehorten Generalsuperintendenten 1829 1830 Johann Gottfried Bobertag 1830 1832 Vakanz 1832 1844 Friedrich Ribbeck bis 1829 Gen Supt fur den Reg Bez Erfurt 1844 1863 August Hahn 1864 1900 David Erdmann 1901 1903 Hugo Nehmiz 1845 1903 Generalsuperintendent fur Gemeinden im Reg Bez Liegnitz 1905 1924 Wilhelm Haupt 1924 1933 Martin Schian durch den preussischen Staatskommissar August Jager unter Bruch der Kirchenordnung beurlaubt Generalsuperintendent fur Gemeinden der Reg Bez e Breslau und Oppeln 1904 1925 Theodor Nottebohm 1850 1931 1925 1935 Otto Zanker ab 1933 fur die ganze KirchenprovinzBischofe 1935 1941 Otto Zanker 1941 1946 Vakanz 1946 1963 Ernst Hornig bereits kommissarisch ab 1945 als Prases 1964 1979 Hans Joachim Frankel 1979 1985 Hanns Joachim Wollstadt 1986 1994 Joachim Rogge 1995 2003 Klaus WollenweberLeitende Oberkonsistorialrate 1952 1964 Hans Joachim Frankel theologisch nachfolgend Bischof 1964 1977 Gerhard Juergensohn theologisch 13 1977 1986 Hermann Winde theologisch 1990 2003 Hans Jochen Kuhne theologisch Synode Bearbeiten Ab 1875 hatten auch die ostlichen Kirchenprovinzen der preussischen Landeskirche Provinzialsynoden die bei der Gestaltung des kirchlichen Lebens mitbestimmten Nachdem 1918 das landesherrliche Kirchenregiment geendet hatte wurden die Synoden die obersten beschlussfassenden Gremien Mit der Verselbstandigung der Kirchenprovinzen zu Landeskirchen wurden die Provinzialsynoden in Landessynoden umbenannt Deren Mitglieder die Synodalen wurden auf sechs Jahre von den Kirchenkreisen gewahlt Die Aufgabe der Synode ahnelte der von politischen Parlamenten Den Vorsitz der Synode fuhrte der Prases Wahrend des Kirchenkampfes 1933 1945 schaffte die Mehrheit deutschchristlicher Synodaler in der Provinzialsynode per Beschluss das eigene Wirken als Kirchenparlament ab nach 1934 tagte keine offizielle Provinzialsynode mehr Alternativ bildete sich 1935 zunachst die Vorlaufige Schlesische Synode aus der dann schlesische Bekenntnissynoden Synoden beschickt mit Vertretern der Kirchengemeinden die zur Bekennenden Kirche BK hielten entstanden beginnend mit der Christophorisynode 1936 Ab 1946 konnten dann wieder Provinzialsynoden gehalten werden Prasides 1844 0000 Ludwig Falk Ausserordentliche Schlesische Provinzial Synode 14 1869 0000 Stiller Superintendent Ausserordentliche Schlesische Provinzial Synode 15 1875 0000 Ernst Edwin von Rothkirch und Trach 1848 1904 16 0000 1919 Wilhelm Ernst von Zedlitz Neukirch 1919 0000 Wilhelm Max Schimmelpfennig 17 1920 1923 Gerhard Eberlein 1923 1929 Emil Kraeusel bis 1930 auch Vorsitzender des Provinzialkirchenrates provinziale Kirchenleitung 1929 1933 Erich Schultze gen Schultze Ohlau 1930 1933 auch Vorsitzender des Provinzialkirchenrates 1933 1934 Konrad Jenetzky 1933 1945 auch Vorsitzender des Provinzialkirchenrates 1935 1936 Paul Viebig 1876 1940 fur die Vorlaufige Schlesische Synode und die Christophori Bekenntnissynode 1936 1938 Walter Beninde fur die Naumburger Bekenntnissynode 1938 1950 Alfred Kellner 1883 1955 fur die Bekenntnissynoden 1938 1941 1943 und die Hofkirchensynode Periode 1946 1950 1950 1971 Hans Schwidtal 1972 1975 Gotthold Holzhey Superintendent 1976 1990 Rolf Milker 1991 2003 Andreas Boer BurgermeisterKonsistorium und Kirchenkreise Bearbeiten Das Konsistorium fuhrte die laufenden Geschafte es war fur die Verwaltungsangelegenheiten zustandig und fuhrte im Auftrag der Kirchenleitung die Dienstaufsicht uber die Gemeinden Kirchenkreise und kirchlichen Amtstrager Die Verwaltung war hierarchisch von unten nach oben wie folgt strukturiert An der Basis standen die Kirchengemeinden als Korperschaften des offentlichen Rechts mit gewahlten Kirchenvorstanden dem Gemeindekirchenrat Mehrere Kirchengemeinden bildeten zusammen einen Kirchenkreis an dessen Spitze ein Superintendent stand Die Kirchenkreise hatten als Gremium die Kreissynode deren Mitglieder von den jeweiligen Kirchengemeinden bestellt werden und einen Kreiskirchenrat Es gab zunachst 6 Kirchenkreise Gorlitz Hoyerswerda Niesky Reichenbach Oberlausitz Ruhland Weisswasser Vor der Vereinigung mit der Berlin Brandenburgischen Kirche wurde ihre Zahl auf vier reduziert die in die neue Landeskirche uberfuhrt wurden Gorlitz Hoyerswerda Niesky Weisswasser Zuletzt hatte die Kirche 72 Gemeinden nbsp In der Kirche von Schleife wird auch auf Sorbisch gepredigt Sorben Bearbeiten Ein Teil des Sprengels Gorlitz befindet sich im sorbischen Siedlungsgebiet Fur die sorbischen Protestanten wird dort ein eigener Gemeindedienst unterhalten der mit seinen seelsorglichen Angeboten etwa 750 Gemeindeglieder erreicht In Hoyerswerda und Schleife finden regelmassig sorbische und zweisprachige Gottesdienste statt Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde sorbischer Gottesdienst in zahlreichen Kirchen des Sprengels wochentlich gehalten Gesangbucher BearbeitenDie Gemeinden der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz singen bzw sangen vor allem aus folgenden Gesangbuchern Gesangbuch fur Evangelische Gemeinden Schlesiens eingefuhrt 1878 Schlesisches Provinzial Gesangbuch eingefuhrt 1908 Evangelisches Kirchen Gesangbuch EKG Ausgabe fur die Evang Landeskirche Anhalt Evang Kirche Berlin Brandenburg Evang Kirche des Gorlitzer Kirchengebietes Evang Landeskirche Greifswald Evang Kirche der Kirchenprovinz Sachsen eingefuhrt am 1 Advent 1953 Evangelisches Gesangbuch EG Ausgabe fur die Evangelische Landeskirche Anhalts die Evangelische Kirche in Berlin Brandenburg die Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz die Pommersche Evangelische Kirche die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen eingefuhrt am Pfingstfest 1994Fusion BearbeitenDas Anliegen der Kirchenfusion war zunachst mehrere Mitgliedskirchen der Evangelischen Kirche der Union zu einer grossen Landeskirche zu vereinen Aber eine Kirche nach der anderen gab die Fusionsabsichten auf und es blieben nur die Evangelische Kirche in Berlin Brandenburg EKiBB und die Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz ubrig Wahrend der Verhandlungen uber eine Fusion mit der EKiBB wurde von der Gemeindebasis auch ein Zusammenschluss mit der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens vorgeschlagen Diese Fusion war jedoch aus formalen Grunden nicht moglich da die sachsische Kirche nicht uniert sondern lutherisch ist Die Vereinigung mit der ebenfalls unierten EKiBB scheiterte im ersten Anlauf weil die Fusion auf der Landessynode im September 2003 nicht die erforderliche 2 3 Mehrheit erhielt Auf der folgenden Synode im November 2003 setzten sich die Befurworter soweit durch dass die Gorlitzer Synodalen in der dritten Abstimmung fur einen Zusammenschluss stimmten Nach der Fusion mit der EKiBB bildete das bisherige Gebiet der EKsOl vorubergehend einen Sprengel innerhalb der neu gegrundeten Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz EKBO Sitz der vierten Generalsuperintendentur innerhalb der neuen Kirche wurde Gorlitz Um die fruhere Eigenstandigkeit zu wurdigen ist die Gorlitzer Generalsuperintendentin als einzige in der EKBO berechtigt den Titel Regionalbischofin zu tragen Dieses Recht wird derzeit jedoch nicht genutzt Schon 2010 wurde der Sprengel Gorlitz mit dem Sprengel Cottbus zusammengeschlossen Die Bezeichnung Gorlitz blieb erhalten die deutliche Mehrheit der Gemeindeglieder aber liegt beim fruheren Cottbuser Sprengel Generalsuperintendentin ist seit Oktober 2018 Theresa Rinecker Zeitschrift BearbeitenSeit Juli 2005 erscheint der Schlesische Gottesfreund in gemeinschaftlicher Herausgeberschaft des Evangelischen Kirchenkreisverbandes Schlesische Oberlausitz der Gemeinschaft evangelischer Schlesier e V und der lutherischen Diozese Breslau im polnischen Schlesien Literatur BearbeitenDietmar Ness Die kirchenpolitischen Gruppen der Kirchenprovinz Schlesien Magisterarbeit der Evangelisch Theologischen Fakultat der Universitat Hamburg Wolfsburg Kastorf 1981 Dietmar Ness Zwischen allen Fronten Der Provinzialkirchenausschuss der Kirchenprovinz Schlesien In Peter Maser Der Kirchenkampf im deutschen Osten und in den deutschsprachigen Kirchengemeinden Osteuropas Gottingen 1992 Die evangelische Kirche im Gorlitzer Kirchengebiet im SED Staat Beobachtungen Analysen Dokumente Studien zur schlesischen und Oberlausitzer Kirchengeschichte 2 Hrsg von der Evangelischen Akademie Gorlitz und dem Verein fur Schlesische Kirchengeschichte Redaktion Dietmar Ness Metzingen 1997 ISBN 3 930250 18 7 Hans Joachim Frankel Die Evangelische Kirche von Schlesien nach 1945 In Jahrbuch fur Schlesische Kirchengeschichte 67 1988 S 183 205 Manfred Jacobs Bleibendes im Wandel Ernst Hornigs kirchenleitende Tatigkeit nach 1945 In Jahrbuch fur Schlesische Kirchengeschichte 74 1995 S 38 72 Hans Dietrich Haemmerlein Hrsg Zwischen Landeskrone und Knappensee Berichte aus dem Gorlitzer Kirchengebiet Berlin 1978 Ernst Hornig Rundbriefe aus der Evangelischen Kirche von Schlesien 1946 1950 Beihefte zum Jahrbuch fur schlesische Kirchengeschichte 9 Hrsg v Dietmar Ness Sigmaringen 1994 ISBN 3 7995 3809 7 Christian Erdmann Schott Hrsg Spuren und Wirkungen der schlesischen evangelischen Kirche im Nachkriegsdeutschland Wurzburg 2000 ISBN 3 87057 232 9 Weblinks BearbeitenEvangelischer Kirchenkreisverband Schlesische Oberlausitz Sprengel GorlitzEinzelnachweise Bearbeiten Christian Erdmann Schott Art Schlesien I Kirchengeschichte In Theologische Realenzyklopadie TRE Bd 30 S 189 198 hier S 191 Alfred Kleindienst und Oskar Wagner Der Protestantismus in der Republik Polen 1918 19 bis 1939 im Spannungsfeld von Nationalitatenpolitik und Staatskirchenrecht kirchlicher und nationaler Gegensatze Marburger Ostforschungen Bd 42 J G Herder Institut Marburg Lahn 1985 S 436ff ISBN 3 87969 179 7 Vgl Deutsch polnisches Abkommen uber Oberschlesien Oberschlesien Abkommen OSA vom 15 Mai 1922 in Reichsgesetzblatt 1922 Teil II S 238ff Gustav Adolf Benrath Hrsg im Auftr des Bundesinstituts fur Ostdeutsche Kultur und Geschichte Quellenbuch zur Geschichte der Evangelischen Kirche in Schlesien Schriften des Bundesinstituts fur Ostdeutsche Kultur und Geschichte Bd 1 Oldenbourg Munchen 1992 S 382 ISBN 3 486 55916 8 Elzbieta Palka Slaski Kosciol Ewangelicki Augsburskiego Wyznania na Zaolziu Od polskiej organizacji religijnej do Kosciola czeskiego Wydawnictwo Uniwersytetu Wroclawskiego Wroclaw 2007 S 191 Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949 Organe Amter Verbande Personen bearbeitet von Heinz Boberach Carsten Nicolaisen und Ruth Pabst Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 2010 Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte Reihe A Quellen Bd 20 Bd 2 Landes und Provinzialkirchen S 159 ISBN 978 3 525 55794 5 a b c d e f g h i j SBZ Handbuch staatliche Verwaltungen Parteien gesellschaftliche Organisationen und ihre Fuhrungskrafte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945 1949 herausgegeben von Martin Broszat mit Beitragen von Hermann Weber und Gerhard Braas Oldenbourg Munchen 1990 S 822 ISBN 3 486 55261 9 a b c d e Christian Erdmann Schott Geh aus Deinem Vaterland Vertreibung Integration Vermachtnis der evangelischen Schlesier Vortrage Aufsatze Predigten Beitrage zu Theologie Kirche und Gesellschaft im 20 Jahrhundert Bd 13 Lit Verlag Berlin u a 2008 S 20 ISBN 3 8258 0801 7 Wilhelm Huffmeier Die Evangelische Kirche der Union Eine kurze geschichtliche Orientierung In Wilhelm Huffmeier Hrsg den grossen Zwecken des Christenthums gemass Die Evangelische Kirche der Union 1817 bis 1992 Eine Handreichung fur die Gemeinden Luther Verlag Bielefeld 1992 S 13 27 hier S 24 ISBN 3 7858 0346 X Vgl Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Deutschland 1951 S 153 a b Wilhelm Huffmeier Die Evangelische Kirche der Union Eine kurze geschichtliche Orientierung in den grossen Zwecken des Christenthums gemass In Wilhelm Huffmeier Hrsg Die Evangelische Kirche der Union 1817 bis 1992 Eine Handreichung fur die Gemeinden Luther Verlag Bielefeld 1992 S 13 28 hier S 14 ISBN 3 7858 0346 X Wilhelm Huffmeier Die Evangelische Kirche der Union Eine kurze geschichtliche Orientierung in den grossen Zwecken des Christenthums gemass In Wilhelm Huffmeier Hrsg Die Evangelische Kirche der Union 1817 bis 1992 Eine Handreichung fur die Gemeinden Luther Verlag Bielefeld 1992 S 13 28 hier S 14 ISBN 3 7858 0346 X Christian Lotz Die Deutung des Verlusts erinnerungspolitische Kontroversen im geteilten Deutschland um Flucht Vertreibung und die Ostgebiete 1948 1972 Bohlau Koln 2007 ISBN 978 3 412 15806 4 S 247 248 Martin Friedrich Die preussische Landeskirche im Vormarz Evangelische Kirchenpolitik unter dem Ministerium Eichhorn 1840 1848 Spenner Waltrop 1994 S 271 Gerhard Besier Preussische Kirchenpolitik in der Bismarckara Die Diskussion in Staat und Evangelischer Kirche um eine Neuordnung der kirchlichen Verhaltnisse Preussens zwischen 1866 und 1872 de Gruyter Berlin 1980 S 316 Jahrbuch des Deutschen Adels Bd 2 1898 S 839 Hellmut Eberlein Schlesische Kirchengeschichte Verlag Unser Weg Ulm 1962 S 240 Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949 Organe Amter Verbande Personen Bd 2 Landes und Provinzialkirchen Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte Reihe A Quellen Bd 20 Bearbeitet von Heinz Boberach Carsten Nicolaisen und Ruth Pabst Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2010 ISBN 978 3 525 55794 5 S 517 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche der Union 1953 2003 Anhalt ab 1960 Berlin Brandenburg Pommern Landeskirche Greifswald Rheinland Schlesien Schles Oberlausitz Kirchengebiet Gorlitz Sachsen Kirchenprovinz WestfalenMitgliedskirchen im Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR 1969 1991 Evangelische Landeskirche Anhalts Evangelische Kirche in Berlin Brandenburg Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz Pommersche Evangelische Kirche Herrnhuter Brudergemeine ab 1970 Evangelisch Lutherische Landeskirche Mecklenburgs Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen Evangelisch Lutherische Landeskirche Sachsens Evangelisch Lutherische Kirche in Thuringen Siehe auch Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR Normdaten Korperschaft GND 2138280 3 lobid OGND AKS LCCN no2005084665 VIAF 148559310 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz amp oldid 236227427