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Alfred Kleindienst 4 Novemberjul 16 November 1893greg in Luzk Russisches Kaiserreich 23 November 1978 in Augsburg war ein evangelisch lutherischer Geistlicher und Leiter der Lodscher Evangelischen Kirche Leben BearbeitenKleindienst studierte von 1912 bis 1916 Theologie an der Universitat Dorpat wurde 1917 Vikar in Zarskoje Selo und am 17 April 1918 in Moskau ordiniert Von 1918 bis 1921 amtierte er als Pfarrer in Galka an der Wolga kehrte dann in seine Heimatgemeinde Luzk zuruck und war dort bis Oktober 1938 Pfarrer Seine Tatigkeit fur den Wiederaufbau nach dem Ersten Weltkrieg erstreckte sich uber die gesamte deutsch evangelische Volksgruppe in Polnisch Wolhynien Die evangelisch theologische Fakultat der Universitat Breslau verlieh ihm hierfur 1936 die Ehrendoktorwurde 1935 rief Kleindienst die Arbeitsgemeinschaft deutscher Pastoren innerhalb der augsburgischen Kirche in Polen ins Leben und ubernahm ihren Vorsitz Den Mittelpunkt der Gruppe bildete die Lodzer Konferenz die sich insbesondere gegen die Polonisierungsbestrebungen des polnischen Staates und des polnischen Landesbischofs Juliusz Bursche wandte 1936 erliess Staatsprasident Ignacy Moscicki per Dekret und ohne Mitbestimmung der Gemeinden ein neues Kirchengesetz fur die evangelisch augsburgische Kirche das dem deutschen Mehrheitsanteil die Gleichstellung verweigerte und explizit antideutsche Bestimmungen enthielt Die gesamte augsburgische Kirche wurde unter staatliche Aufsicht gestellt Als Kleindienst die Opposition gegen das Gesetz organisierte liess Bursche ihm in Verbindung mit den Wojwodschaftsbeamten wegen eines Formfehlers die polnische Staatsburgerschaft aberkennen Im Februar 1939 musste er Luzk verlassen Er liess sich in Warschau nieder und wurde als nicht polnischer Staatsburger von der Liste der Pastoren der augsburgischen Kirche gestrichen Als nach dem Einmarsch der deutschen Truppen und Besetzung Polens im September 1939 eine selbstandige Lodscher Litzmannstadter Evangelische Kirche mit eigenem Konsistorium entstand beauftragte das Kirchliche Aussenamt Kleindienst mit ihrer Leitung Trotzdem erwies er sich als Gegner des Nationalsozialismus wandte sich gegen die antikirchlichen Angriffe des Gauleiters Arthur Greiser und seiner Vertreter und trat selbst fur Juliusz Bursche und die in Konzentrationslager eingewiesenen polnischen Pastoren ein Nach dem Krieg wurde er auf eine Denunziation von funf polnischen Pfarrern hin die behaupteten sie seien seinetwegen in einem KZ interniert worden von den amerikanischen Behorden verhaftet und an Polen ausgeliefert Interventionen von Landesbischof Theophil Wurm dem Erzbischof von Canterbury und anderen blieben zunachst erfolglos Erst am 21 Mai 1948 wurde Kleindienst vom Bezirksgericht in Lodz von den Beschuldigungen freigesprochen Er ging nach Bayern und wirkte von 1949 bis 1959 als Pfarrer in Augsburg Das bayerische Konsistorium verlieh ihm den Titel eines Kirchenrats 1959 trat er in den Ruhestand Er starb im November 1978 in Augsburg und wurde auf dem dortigen protestantischen Friedhof beigesetzt Literatur BearbeitenEduard Kneifel Zum Heimgang von Kirchenrat Dr Alfred Kleindienst In Weg und Ziel Mitteilungsblatt des Hilfskomitees der evang luth Deutschen aus Polen 3 1979 S 5 7 Christian Weise Alfred Kleindienst In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 19 Bautz Nordhausen 2001 ISBN 3 88309 089 1 Sp 804 809 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenPersonalverzeichnis der Evangelischen Kirchen in Polen 1935 38 Wolhynischer Volkskalender fur das Jahr 1936 Seite 7Normdaten Person GND 119369990 lobid OGND AKS VIAF 24151776816118012915 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kleindienst AlfredKURZBESCHREIBUNG evangelisch lutherischer Geistlicher und Leiter der Lodscher Litzmannstadter Evangelischen KircheGEBURTSDATUM 16 November 1893GEBURTSORT LuzkSTERBEDATUM 23 November 1978STERBEORT Augsburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Kleindienst amp oldid 206427213